Pester Lloyd - esti kiadás, 1942. március (89. évfolyam, 49-73. szám)

1942-03-02 / 49. szám

Preis IO Fillér 89 Jahrgang Budapest, Montag, 2. März 1942 Zuspitzung der Beziehungen zwischen USO und Vichy (Siebe Seite 2) PESTER LLOYD ABENDBLATT Verschleiß Wr. 49 Ministerpräsident Eáráfissy über die Berufung der ungari­schen Jugend (Siehe Seite 8)^^, Die Japaner auf Java an fünf Stellen gelandet Der bisherige Varmarsch ins Landlnnere durchschnittlich bereits 50 hm Die nördliche Küstenbahnlinie abgeschnitten Das Kauplet dclgefilet von den Verteilern zerstört Tokio, 2. März (DNB) Wie das japanische Hauptquar­tier bekanntgibt, sind ausgesuchte Einhei­ten der japanischen Armee in enger Zu­sammenarbeit mit Marinestreitkräften Sonntag früh trotz heftigem feindlichen Widerstand im östlichen, mittleren und ■westlichen Teil Javas an Laiid gegangen. Sie dehnen zurzeit ihre Operationen wei­ter aus.- Japanischerseiis ging ein Schiff verloren, während drei weitere Schiffe auf Grund liefen. Verluste an Menschenleben sind hierbei nicht zu beklagen. (MTI) -Schanghai, 2. März (INB) Mit Unterstützung zahlreicher Non den Transportern gelandeten Tanks sind auf Java gelandete japanische Trup­pen. nach hier eintreffenden Meldungen, im Laufe der letzten 24 Stunden unter hef­tigen Kämpfen am fünf verschiedenen Stel­len von der Nordküste der Insel. Java in das Landesinnere vorgedrungen. Ihr Ziel ist offenbar die schnelle Besetzung der längs der Küste führenden wichtigen Bahn­linie. Am gefährlichsten für die allierle Verteidigung scheinen die japanischen Vor­stöße südlich von Indramajoe im Weslteil der Insel und von Rcmbang im Ostteil zu sein. Von Indramajoe aus kämpften sich starke japanische Abteilungen mit Unter­stützung ihrer, in ununterbrochenen Wel­len feindliche Widerstandsnester angrei­fenden Luftwaffe, flußaufwärts bis Soc­­bang, etwa 40 km landeinwärts, vor. Mit der nach erbitterten Kämpfen erfolgten Einnahme dieses Ortes stehen die Japaner, wie der letzte amtliche Bericht des alliier­ten Oberkommandos auf Java hervorgeht, 60 km nordöstlich von Bandoeng. Ban­doeng ist der Sitz des alliierten Oberkom­mandierenden General Wavell, und der Mittelpunkt der im Laufe der letzten Wo­chen, nach britischen und niederländischen Meldungen, angeblich zur uneinnehmbaren Festung ausgebauten zentralen Wider­standslinie auf Java. Diese Stellungen ver­laufen, nach Berichten aus dem alliierten Hauptquartier, in weitem Halbkreis um Bandoeng. Durch ihren schnellen Vorstoß ist es den Japanern durch die Einnahme von Soebaug bereits gelungen, in dieses Verteidigungssystem auf dem etwa 2000 Meter hohen, von dichtem Wald bestande­nen Gelände einzudringen. Japanische Aufklärungsflugzeuge kreis­ten den ganzen Sonntag über dem Gebirgs­zug bei Bandoeng und suchten die Haupt­widerstandsnester der britisch-indischen Verteidigungslinie ausfindig zu machen. Die voh Rembang auf Blora 50 km land­einwärts vorgedrungenen Japaner setzten ihren Vormarsch entlang der Bahnlinie fort. Blora, das- nach bisher noch nicht bestätigten Meldungen von den Japanern nach heftigen Kämpfen erobert wurde, ist ein wichtiger Knotenpunkt des von Soera­baja nach Westen führenden Bahnsystems. Den Nordteil des Bahnverbindungssystems auf Java beherrschen die Japaner durch die Einnahme von Blora bereits zum größ­ten Teil. General Wavell steht für die Ver­schiebung seiner Truppen jetzt nur noch die von Soerabaja aus an der Südküste über Poerworedjo und Bandoeng nach Ba­tavia führende Linie zur Verfügung. Meldungen über die Operationen der an drei anderen Punkten der Nordküsle Javas gelandeten japanischen Truppen liegen bis­her noch nicht vor. In den fünf Ausschiffungshäfen der Ja­paner an der Nordküste trafen im Laufe des Sonntags zahlreiche neue Transporter mit Truppen und Kriegsmaterial ein. Die japanischen Slreitkräfte sind durch die wochenlang betriebenen japanischen Luft­­pperationen gegen Flugstützpunkte auf Java und die dadurch erzielte Verringerung der alliierten Luftstreitkräfte für ihre Landope­rationen begünstigt. Die bisher vom alliier­ten Hauptquartier in Bandoeng herausge­gebenen amtlichen Kommuniques über die japanische Landung enthalten keinerlei Angaben über Gegenaktionen der alliierten Luftstreitkräfte. Lissabon, 2. März In Washington .wird über die Lage auf Java am Sonntag abend mitgeteilt, daß die Operationen der ernten 24 Stunden für die Japaner erfolgreich verlaufen sind. Natio­nal Broadcasting Corporation beziffert die am verschiedenen Punkten der Insel an Land gesetzten japanischen Streitkräfte auf etwa 60.000 und teilt mit, daß ihnen etwa 200.000 Holländer, sowie ein paar Tausend Australier, Engländer und Amerikaner ge­genüberständen. Die Japaner seien drauf und dran, die Verbindung von Batavia nach dem Flotten- und Luftstützpunkt Soera­baja abzuschneiden. Der englische Nachrichtendienst vertritt die Auffassung, daß es der Plan der Japa­ner sei, Batavia einzukesseln. Das gleiche gelte — so meint der englische Nachrich­tendienst weiter — von Soerabaja. 35 Mei­len von der Küste bei Rembang verlaufe eine Hauptstraße und eine Eisenbahnlinie, die direkt nach Soerabaja führt. Wahr­scheinlich hatten die Japaner die Absicht, im Zusammenhang mit ihrer dritten Lan­dung in der Bucht von Indramaya Java zu halbieren. Im Zusammenhang mit den Seekämpfen meldet London, daß die Kommandanten der niederländisch-indischen Kriegsschiffe Befehl hätten, „bis zur Selbstaufopferung“ zu kämpfen. Der niederländisch-indische Heeresbe­richt meldet — dem englischen Nachrich­tendienst zufolge — im Zusammenhang mit der Landung bei Bantam sei im Ver­lauf eines Zusammenstosses zwischen ja­panischen und niederländisch-indischen Seestreitkräften ein niederländisch-indisches Kriegsschiff versenkt worden. Der Bericht stellt weiter fest, da man durch die Lan­dung der Japaner in der Nähe von Tajoe, das in der Nähe von Rembang liegt, die großen Ölfelder von Tajoe gefährdet sah, seien dieselben noch in der Nacht zum Sonntag zerstört worden. (DNB—1NB) Verzweifelter Hllferiif van Mooks Genf, 1. März (DNB) Der stellvertretende Gouverneur von Niederländisch-lndien, van Mook, wies in einer dem bekannten USA-Joumalisten Knickerbocker gewährten Unterredung, die Daily Mail veröffentlicht, darauf hin, daß alle Lieferungen, auf die Java zurzeit aus den USA warte, schon im Voraus bezahlt worden, seien. Trotzdem träfe dieses ver­sprochene und von den Amerikanern be­reits verkaufte Kriegsmaterial nicht ein. Es sei ein Verbrechen — so meinte van Mook —, daß die USA dem zurzeit von den Japanern hart bedrängten Niederlän­disch-lndien ihre Unterstützung versagen. Wenn Java erst einmal in die Hände der Japaner falle — so erklärte van Mook wei­ter —, dann seien die Japaner später auch in der Lage, aus .dieser Insel eine unein­nehmbare Festung zu machen. Einige Men­schen schienen aber zu glauben, daß man nur Java aufzugeben brauche, um Burma besser verteidigen zu können. Das sei Un­sinn, denn man könne einen Krieg nicht durch dauernde Rückzüge gewinnen. Ab­schließend hob van Mook noch hervor, man habe ihm in den USA gelegentlich sei­nes Besuches ganz bestimmte Zusagen in dieser Hinsicht gemacht, und nun erwarte Niederländisch-lndien, daß die Versicherun­gen auch eingehalten würden. (MTI) Sie Hauptgruppe der aiierten Flotte in der Javasee praktisch vernichtet Fünf Kreuzer und sechs Zerstörer der Alliierten versenkt, vier Kreuzer schwer beschädigt Tokio, 1. März (DNB) Das kaiserliche Hauptquartier gab Sonntag um 16 Uhr zu den bereits ge­meldeten großen Seegefechten bei Soera­baja und Batavia bekannt, daß japanische Marineeinheiten, die in den ostindischen Gewässern operierten, im Verlauf von zwei Gefechten mit den feindlichen vereinten Flot­ten am Freitag und am Sonntag früh fünf feindliche Kreuzer, darunter einen großen USA-Kreuzer und sechs Zerstörer versenkt, sowie vier weitere feindliche Kreuzer schwer beschädigt haben. Bei dem einen Seegefecht, das bei Soerabaja stattfand und das zwischen der Abenddämmerung des Freitags und dem Morgengrauen des Samstags stattfand, sind — nach Berichten, die bis zum Sonntag morgen eingingen — drei feindliche Kreu­zer und sechs Zerstörer versenkt worden, während vier weitere Kreuzer schwer be­schädigt wurden. Bei dem anderen Seegefecht, das als „Seegefecht bei Batavia“ bezeichnet wird und Sonntag morgen stattfand, wurden ein großer ÜSA-Kreuzer und ein australi­scher Kreuzer versenkt. Als Ergebnis der beiden Seegefechte — so schließt das kaiserliche Hauptquartier seinen Bericht — haben die in den nie­derländisch-indischen Gewässern operieren­den japanischen Flotteneinheiten praktisch die Hauptgruppe der kombinierten feind­lichen Flotten vernichtet und sind jetzt mit der Säuberung der Gewässer beschäf­tigt. Die Japaner haben als Verlust nur die Beschädigung eines Zerstörers zu melden, der aber immer noch manövrierfähig ist. (MTI) Amsterdam, 1. März (DNB) In einem Bericht der niederlän­disch-indischen Marine über die See­kämpfe hei Java wird zugegeben, daß ein niederländisch-indischer Zerstörer, sowie zwei niederländisch-indische Kreuzer von den Japanern versenkt wurden. Die Ver­senkung der Kreuzer sei wahrscheinlich durch Torpedotreffer verursacht worden. (MTI) Tokio: Jeder Versuch zur Rückerobe­rung von Wake naiv Tokio, 1. März (DNB) Konteradmiral Higure erklärte zu dem kürzlichen USA-Angriffsversuch auf Wake (Otoni) in Miyako Shknbun, daß jeder Rückeroberungsversuch der Amerika­ner naiv sei. Zwar sei Wake kein Kriegs­hafen. jedoch sei es eine starke Festung und eine ideale Luftbasis. Der Angriff der USA sei aus drei Gründen erfolgt: 1. Um die öffentliche USA-Meinung zu beruhigen. 2. Da Hawai ohne Wake strategisch -bedroht ist, und 3. weil von hier aus ernste Anigriffsver­­suche geigen Japan möglich wären. Der Gegner werde auch ' künftig See- Guerillakrieg führen, so meint Higure ab­schließend, jedoch liege die Seeherrschaft im Pazifik bereits fest-in japanischen Hän­den, seitdem die Hauptkräfte der ver- einigten feindlichen Flotte vernichtet seien. (MTI) Amsterdam, 1. März (DNB) Der englische Nachrichtendienst meldet, daß die Stadt Cebu auf der gleich­namigen philippinischen Insel am Sonntag von einem japanischen Kriegsschiff be­schossen worden sei. Dies sei der erste An­griff auf Gebu. (MTI) * Tokio, 1. März (DNB) ln einem zuammen fassenden Hauptquartierbericht über die Operationen zwischen dem 9. und 25. Februar sind u. a. folgende Angaben über Gefangene, bzw. er­beutetes Kriegsmaterial enthalten: An der Burma-Front beträgt die Gefange­nenzahl 2398, die Feindverluste an loten 3537. Erbeutet wurden 12 Tanks, 88 Ge­schütze, 161 MGs, 1003 Gewehre, 557 Kraft­wagen und etwa eine halbe Million Schuß Munition. An der niederländisch-indischen Front wurden 610 Tanks, 23 Geschütze, 500 Eisenbahnwagen erbeutet und 400 Ge­fangene gemacht. Auf Timor beträgt die Zahl der gefangenen Australier über 1500. Auf der Amboina-Insel wurden 2300 Ge­fangene eingebracht. Im Gebiet der Java- See wurden insgesamt 218 Feindflugzeuge abgeschossen oder am Boden zerstört. Auf dem BismarckrArchipel wurden 697 Gefan­gene gezählt. (MTI) Schanghai, 2. März (INB) Nach Meldungen aus New Delhi ist in den östlichen Provinzen von Indien der Ausnahmezustand verkündet worden. TdIo: Oie Verteidigung Mandsehu* Kues sioliereestelSt Kichi Nichi zum Botsehalterwechsel in Moskau Tokio, 1. März (DNB) Zum japanischen Botschafter­­tvcchsel in Moskau schreibt Tokio Nichi Nichi, seit dem Zwischenfall von Nomon­­han hätten sich die japanisch-sowjetischen Beziehungen nur langsam verbessert. Der deutsch-sowjetische Krieg habe eine neue Perspektive eröffnet. Ferner sei auch der Fischereivertrag immer noch nicht restlos geklärt. Die Frage, ob Moskau im Groß­ostasienkriege strengste Neutralität be-» wahren werde, sei von entscheidender Wirkung. (MTI) Tokio, 1. März (DNB) Premierminister To jo hielt am Sonntag morgen im Hibiva-Park eine Bede zum zehnten Jahrestag Mandschu­­kuos, in der er die bedeutende Rolle die­ses jungen Staates in der ostasiatischen Sphäre betonte. Der Aufbau eines Groß­ostasiens bedinge den „gesunden Fort­schritt Mandschukuos“. Der Premier­minister erinnerte daran, daß Mandschu­­kuo alle möglichen Schwierigkeiten zu be­kämpfen hatte, die von Großbritannien und den USA veranlaßt wurden, ehe es so weit gedieh, daß es von der Welt an­erkannt wurde. Der Premierminister lobte die auf politischem, militärischem und wirtschaftlichem Gebiet seit zehn Jah­ren gemachten Fortschritte und wies darauf hin, daß Mandschukuo Japan bei seinem Krieg zur Vertreibung des anglo­­amerikanischen Imperialismus aus Ost­asien tatkräftig unterstützt. Abschließend erinnerte er daran, daß Japan nie ver­gessendarf, daß das gesunde Wachstum Mandschukuos für den Aufbau Großost­­asiens bedeutsam ist. Durch die gemeinsamen Bemühungen der Armeen Japans und Mandschukuos sei die Verteidigung Mandschukuos sicher­­gestellt. Zum Kriege in Ostasien stellte Tojo fest: — Es ist vollständig klar, daß Japan den Endsieg erringen wird, was auch für Schwierigkeiten überwunden werden müs­sen. (MTI) Berlin, 1. März (DNB) Der Führer hat dem Kaiser von Mandschukuo anläßlich des Nationaltages von Mandschukuo drahtlich seine Glück­wünsche übermittelt. (MTI)

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