Pester Lloyd - esti kiadás, 1942. május (89. évfolyam, 98-120. szám)
1942-05-01 / 98. szám
Preis 10 Filler 89. Jahrgang Budapest, Freitag, 1. Mai 1942r 98 Explosionskatastrophe in Belgien mit 250 raten (Stehe Seite 5)PESTER LLOYD ABENDBLATT Der Stellvertreter iss ReicSisverwessrs rückte Zism aktiveit Oísls^u den (Siehe wit* Begegnung Hitler-Mussolini in Salzburg Besprechungen im Geiste enger Freundschaft und unlösbarer Waffenbrüderschaft Harte Entschlossenheit, den endgültigen Sieg sicherzesteliea Salzburg, 1. Mai (DNB) Der Führer und der Duce hatten am 29. und 30. April eine Zusammenkunft in Salzburg. Die Besprechungen zwischen den beiden Regierungschefs waren getragen von dem Geiste der engen Freundschaft und unlösbaren Waffenbrüderschaft der beiden Völker und ihrer Führer. Sie ergaben die völlige Übereinstimmung der Auffassungen über die durch die überwältigenden Siege der Dreipaktmächte geschaffenen Lage und über die weitere Kriegsführung der beiden Nationen auf politischem und militärischem Gebiet. Die - harte Entschlossenheit Deutschlands, Italiens und ihrer Verbündeten. den endgültigen Sieg mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Machtmitteln sicherzustellen, kam dabei erneut zum Ausdruck. An den politischen Besprechungen nahmen der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und der kgl. italienische Außenminister Graf Ciano teil. Die beiden Außenminister der Achse hatten hiebei Gelegenheit, die aktuellen außenpolitischen Fragen zu erörtern. An den militärischen Besprechungen nähmen von deutscher Seite der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Generalfeldmarschall Keitel und von italienischer Seite der Chef des italienischen Wehrmacht-Generalstahes Generaloberst Graf Cavallero teil. Der deutsche Botschafter in Rom von Mackensen und der kgl. italienische Botschafter in Berlin Dino Aifieri waren ebenfalls anwesend. (MTI) Waffenbrüderschaft der beiden Völker und ihrer Führer“ präzisiert, ein Geist, der nicht erst in der letzten Zeit Form angenommen hat, sondern der das deutschitalienische Verhältnis seit Jeli reu trägt und in dem gemeinsamen Kampfe immer mehr an Kraft und Härte gewonnen hat. Die amtliche Verlautbarung über diese Zusammenkunft stellt weiter die völlige Übereinstimmung der Auffassungen über die durch die Siege der Dreierpaktmüchtc geschaffene Rage und über die weitere Kriegführung der beiden Nationen auf politischem und militärischem Gebiete fest. Diese Übereirist unmutig, die hier abermals bekräftigt und in den Salzburger Besprechungen ohne Frage auf die grófién Pläne sowohl wie auf die Details ausgedehnt worden ist, ist für uns im Anblick des deutsch-italienischen Bündnisses last eine Selbstverständlichkeit. Um ihren Wert jedoch voll zu ermessen, muß man sie in Vergleich setzen zu den endlosen Schwierigkeiten, denen die Kriegst üti rung der angelsächsischen Mächte unterworfen isl, die bisher noch nie za einer Übereinstimmung über ihre Kriegsführung gelangen konnten. Gerade auch jetzt wieder ist der Sír it um die sogenannte zweite Front voll im Gange. Ergebnislose Reisen von Politikern, Militärs und Rüstungsfachléuteu finden zwischen London und Washington statt, aber die Lähmung der alliierten Kriegsführung, durch die schweren Niederlagen, denen sie in Europa, auf dem Atlantik, im Mittelmeer Und in Ostasien verfallen ist, ist auf keinem Sektor überwunden worden, vielmehr weiß man heute in London und Washington nicht, ob man überhaupt und wo man eine Anstrengung machen kann, uni den Forderungen c!es dritten Verbündeten, der Sowjetunion gerecht zu werden. Die Zusammenkunft in Salzburg und die kurze Verlautbarung, die darüber veröffentlicht wurde, zeigen mit aller Deutlichkeit, daß es solche Probleme bei der Achse nicht gibt. Die harte Entschlossenheit, den Sieg sicherzustellen, von der das Kommunique spricht, ist keine allgemeine Phrase, wie bei den anderen, sondern eine Realität, die durchaus auch die Anwendung der Mittel mit gleicher Härte in sich schließt. Der Verlauf der Zusammenkunft Audi die beiden Aussen min isi er und hohe Militärs waren zugegen Salzburg, 1. Mai (DKB) Die Zusammenkunft zwischen dem Duce und dem Führer fand, wie ergänzend verlautet, in der Nähe von Salzburg in einem Gästehaus der Reichsregiernng slalt. Am 29. April vormittag traf der Duce, begleitet von dem kgl. italienischen Außenminister Grafen Ciano und dem Chef des italienischen Wehrmachts-Generalstabes Generalobersten Grafen Cavallero. sowie weiteren politischen und militärischen Mitarbeitern auf einem in der Nähe des Besprechungsortes gelegenen Bahnhof ein. Der Führer begrüßte den Duce auf dem Bahnhof, wo sich zum Empfang Reichsaußenminister v. Ribbentrop. der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Generaliedmarschall Keitel, Reichsleiter Bormann und Reichspressechef Dr. Dietrich, sowie Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Scheel eingefunden hatten. Der Führer geleitete den Duce nach dem Gästehaus, wo der Chef der Präsidialkanzlei Staatsminister Meißner den Duce erwartete. Nach einem gemeinsamen Miltagessen war der Nachmittag politischen Besprechungen gewidmet, an denen auch der Reich sau ßenminister v. Ribbentrop und der italienische Außenminister Graf Ciano teilnahmen. Ein Abendessen im kleinen Kreise beschloß den ersten Tag der Zusammenkunft zwischen Führer und Duce. Am 30. April begleitete Gen eralfck! marsch all Keitel, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, den Duce zum Führer zu militärischen Besprechungen beim Führer, an denen von italienischer Seite der (’lief des Wehrmachts-Generalstabs, Generaloberst Graf Cavallero, der italienische Militäraltache in Berlin, Divisionsgeneral Manas und .Brigadegeneral Gandin, sowie von deutscher Seite Generalfeldmarschall Keitel, Generalfeldmärschall Kesselring, der General der Artillerie Jodel und der deutsche Militärattache in Rom Generalleutnant von Rintelen teilnahmen. Zu gleicher Zeit trafen sich Reiehsaußenminisier v. Ribbentrop und Außenminister Graf Ciano zur Fortsetzung der politischen Besprechungen, bei denen auch der italienische Botschafter in Berlin Dino Aifieri und der deutsche Botschafter in Rom von Mackensen anwesend waren. Am Nachmittag fand die Zusammenkunft zwischen dem Führer und dem Duce mit zusammc-nlü'ssenden militärischen und politischen Besprechungen ihren Abschluß. (MTI) * Die Bedeiülaog des Treffens Berlin, 1. Mai Der diplomatische Korrespondent von Transkontinent-Preß schreib!: Das Treffen zwischen Führer und Duce, das am 29. und 30. April in Salzburg .stattfand und eine ganze Reihe soldier Zusammenkünfte fortsetzte, ist ein wichtiges Zeichen der engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Mächten der Achse, die ohne Unterbrechung im Gange ist. Das Ereignis fällt diesmal in einen Zeitpunkt, in dem die englische Agitation besonders angestrengt daran arbeitet, das Anse hell Italiens, das den britischen Positionen im Mittelnieer so schwere Schläge versetzt hat, zu schmälern und Spannungen und Krisen zu erzielen, die niemals bestanden haben, noch bestehen werden. Während die deutschen und italienischen Staatsmänner in Salzburg bereits am Verhandlungstisch saßen, fuhren die englischen Agitatoren, die keine Kenntnis davon hatten, noch immer fort, nach Krisensymptomen im deutsch-italienischen Verhältnis zu suchen. Um so stärker sind sie jetzt durch das Salzburger. Kommunique hloßgestelll, das ,.dcu Geist der engen Freundschaft und unlösbaren Re&bsmfster OeefMs Her die zweite Front ssmi liier die britischen Luftangriffe auf deutsche Städte Berlin, 1. Mai IIKB) Im Völkischen Beobachter vom Freitag veröffentlicht Reichniinister Dr. Goebbels unter der Überschrift „So etwas wie eine zweite Front“ Betrachtungen zu den vergeblichen Absichten Churchills, im Westen eine Entlastungsoffensive zu starten. Dr. Goebbels erklärt, die Reichsleitung habe einen inneren Zusammenbruch des Sowjetsi/stems vorläufig nicht in ihre Rechnung eingestellt, wenn auch „Stalin und seine Spießgesellen“, die aus ihrer Masse Mensch herausholen, was physisch überhaupt lierausgeholt werden könne, nicht ihr atisschlagebendes Getreide- und Industriezentrum verloren, ohne dadurch schwersten Schaden an ihrer Krie^sfiilining zu nehmen. „Wie weit die Sowjets zu einer auf lange Sicht berechneten Durchführung militärischer Operationen defensiver Art — von Offensiven ganz zu schweigen — noch fähig ist, das wird sieti in den kommenden Monaten erweisen. Jedenfalls sind unsere Chancen ungleich viel günstiger, als die ihren.“ Dr. Goebbels findet es unter solchen Umständen erklärlich, daß der Kreml immer ungeduldiger von London einen Beitrag zur Kriegsführung verlangt. Moskau wolle Taten sehen, und England und die USA seien solche im geforderten Umfang beizusteuern weder willens, noch in der Lage. Dr. Goebbels spottet dann in längeren Ausführungen über Churchills propagandistische Tricks, sich aus der Klemme zu ziehen, in dem ein paar britische Stoßtrupps zur West offensive starten. Diese Sensation sei eine Art von Rohrkrepierer. Getroffen seien nicht Deutschland, sondern ihre Urheber. „Allerdings wie wir die Bolschewisten kennen, so werden sie sich von Mister Chine hill und seinen Plutokraten nicht so billig abspeisen lassen. Das sieht man schon daran, welche Mühe siel), der britische Premier gibt, aus seinen Dummen jungenst reichen die wahnwitzigsten Folgen zu ziehen. Wir leben in Deutschland nach Radio London augenblicklich in einer furchtbaren Nervenkrise, weil wir nach dem Schlag von Boulogne nun nicht mehr wissen, wo der nächste Schlag fallen wird.“ Dr. Goebbels erklärt weiter, die Bolschewisten hätten natürlich längst durchschaut, daß die Herren Plutokraten durchaus nicht geneigt seien, einen richtigen Krieg • zu führen, sich vielmehr mit einer Art Nervenkrieg begnügen wollten. Es heißt dann im Artikel: „Wir können den Herren Engländern zu ihrer Beruhigung mittéiieu, daß weder eine Million, noch überhaupt Soldaten vom Osten abgezogen worden sind, oder abgezogen und nach dem Westen verlegt werden müssen, um ihre pulvergeschwärzten Witdwestunternehmungen abzuwehren. Unsere Truppenbestände reichen vollkommen aus, solche und schlimmere in einer F'-orm abzuschlagen, daß den Briten, die es auf eine Probe aufs Exempel gelüstet, die Augen überlaufen werden.“ Zum Luftkrieg erklärt Dr. Goebbels; „Die Angriffe der Engländer auf deutsche Städte werden jetzt wieder Schlag neu Selling heim,gezahlt. Das ist nach allen Erfahrungen mit ihrer bisherigen Kriegsführung die einzige Methode, sie zur Vernunft und zu einer klaren und realistischen Einschätzung ihrer militärischen Möglichkeiten zu bringen“. öle britischen Sensstiensgerlictste um Italien Völkischer Beoliaciner: Halle Umrerstiiämtkeit Bettin, 1. Mai (ÜKB) Der Bericht des Reuter-Korrespondenten in Buenos Aires, wonach sich in Italien sensationelle inner politische Veränderungen vollziehen, wird von der Presse als typischer englischer Propagandatrick bezeichnet. Der Völkische Beobachter bemerkt dazu, daß man jetzt in England und den USA — nach einem Winter schwerwiegender Mißerfolge — ein Ventil zu öffnen suche und nach alter Weise Schwächen beim Gegner behaupte, um eigene Erfolgsmöglichkeiteu vorzutäuschen. Weiter schreibt das Blatt: „Bemerkenswert an diesem Unrat ist eines: die kalte Unverschämtheit, mit der hier die große italienische Nation, die in diesem Krieg altes für eine bessere Zukunft einsetzt, als eine chaotische Masse von Menschen ohne jeden politischen Instinkt und ohne Ehrgefühl angesehen wird, die angstvoll Kotau inacht, sobald Herr Roosevelt davon spricht, daß amerikanische Kriegsschiffe ihre im Pazifik nicht gerade ruhmvoll .gezeigte l'lagge im Milteimeer flattern lassen.“ (MTI)