Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. június (89. évfolyam, 123-145. szám)

1942-06-02 / 123. szám

2 ErsfkSassEge K epifcilsaniage Metallurgie, chein.-techn. Fabrikation. Moderne Me­­tallgissserei, Maschinenfabrik, Imiustriestrom, Lager­vorräte inkl. Aktiengesellschaftsrahmen, lasfentiei, um P600.000 erwerfebair Vermittler ausgeschlossen. Unter Chiffre „Chemurgy“ an J. Blockncr, Ann.-Exped., Városház-u. 10. 3579 können bis in die VII. Rangklasse ge­langen. Überdies gewährt die Vorlage allen Ärzten, die eine mit besonderer Gefahr verbundene Tätigkeit ausüben, eine Gefährdungszulage und schließ lieh wird dem Innenminister von nun an das Recht eingeräumt, Stadt-, Ge­meinde- und Kreisärzte versetzen zu können. Der junge Arzt kann dem nach nach einer entsprechenden Spi­talspraxis seine Karriere in einer kiéi nen Gemeinde beginnen, um dann in eine größere Gemeinde mit einer aus­gedehnteren Praxis versetzt zu wer­den, wo sich ihm auch die Möglich­keit bietet, seine Kinder an Ort und Stelle in höhere Schulen schicken zu können. Um auch die vörausgehende Spitalspraxis den jungen Ärzten Zu er­leichtern, sorgt die Vorlage dafür, daß die Assistenz- und Ililfsärzte außer der freien Wohnung die Verpflegung unter der Hälfte der Selbstkosten, ja sogar unentgeltlich erhalten können. Die Vorlage sorgt demnach zugleich erstens für entsprechende Vorbildung der jungen Ärzte, die in die Land gemeinden kommen sollen, zweitens hebt sie die soziale Lage der Ärzlc mit Hilfe der erhöhten Bezüge sowie mit allen Vorteilen und Begünstigungen, die die Einreihung der Stadt-, Ge meinde- und Kreisärzte in den Beam­tenstand des Staates mit sich bringt. Es muß dabei betont werden, daß diese Kategorien staatlicher Ärzte kei­neswegs Beamte sind, denen die Pri­vatpraxis, wie dón städtischen und Munizipalphysici, verboten wäre. Es handelt sich um frei praktizierende Arzte, denen der Staat die Pflege und Heilung der mittellosen und ärmeren Schichten anvertraut, denen es aber keineswegs verboten ist, auch zah­lende. bemittelte Kranke zu behandeln. Das Ziel, das dieser Vorlage, die die Ergänzung des G.-A. IX: 1936 bildet, gesteckt wurde, besteht darin, daß die um etwa 20 Prozent vermehrten Stadt-, Gemeinde- und Krebarztstellen nunmehr tatsächlich besetzt werden. Wird dieses Ziel, wie wir hoffen, in Bälde erreicht, so wird die entspre­chende ärztliche Pflege und Behand­lung der Landbevölkerung keine Lücke mehr aufweisen. Überdies wird mit diesem Gesetzentwurf das metho­dische Werk des Systematischen Auf­haus des Gesundheitswesens des Lan­des fortgesetzt, wenn auch noch nicht endgültig abgeschlossen. An der Spitze dieses Systems des Ge­sundheitswesens der Gemeinschaft ste­llen die Oborphysici der Städte Und Ge­meinden. Die Verstaatlichung dieser führenden Ärzteposten, die sich aus­schließlich der Leitung und Kontrolle des öffentlichen Gesundheitswesens widmen und keine Privatpraxis aus­üben dürfen, war der erste Schritt zum Ausbau des Systems. Es folgte sodann als zweiter Schritt die Vereinigung und Verstaatlichung des Stefanie-Verbandes und der Griin-Kreuzbewegung, die Organisierung und Verstaatlichung der (Fürsorgerinnen, die von diesem Jahr an schön ein Anrecht auf Ruhegehalt haben. Der dritten, mit der gegenwär­tig der Verabschiedung harrenden Vor­lage erreichten Abschnitt der Entwick­lung bildet die Verstaatlichung und Organisierung der Stadt-, Gemeindc­­und Kreisärzte, Erleichterung des Spi­talsdienstes für junge Ärzte und He­bung des ganzen sozialen Status dieser Kategorie der Ärzte. Allerdings ist damit noch nicht alles getan. Es ist wóhl überflüssig, darauf hinzuweisen, daß das ärztliche Studium viel zu lange dauert und zu kostspielig ist, um fähigen Kindern der unbemit­telteren Klassen die Möglichkeit zu bie­ten, Arzt oder Ärztin zu werden, zumal sich heute so viel Gelegenheiten für rkseherés und besser entlohntes Fort­kommen bieten. Es wäre vielleicht am Platz, daß der Staat, ebenso wie die Armee es bereits tut, für entsprechen­ PESTER HOYT DIENSTAG, 2. JUNI 1942 den Nachwuchs durch angemessene Stipendien sorge, mit der Verpflich­tung, daß der angehende junge Arzt eine bestimmte Zeit als Landarzt oder Spitalsarzt abdienen soll. Eine zweite wichtige Frage, die der gründlichen und organischen Lösung harrt, ist die der Hebammen. Es gibt heute noch zahlreiche Gemeinden in Ungarn ohne genügende Zahl von Hebammen, die überdies noch sehr schlecht bezahlt und in zahlreichen Fällen auch ziem­lich oberflächlich ausgebildet sind. Die Sorge für genügenden ärztlichen Nach­wuchs, Vermehrung der Zahl und gründlichere Ausbildung besser ent­lohnter Hebammen bilden unentbehr­liche Ergänzungen zu dem großen System des öffentlichen Gesundheits­wesens, das der ungarische Staat mit so viel Opfern, mit so. hingebungsvoller Arbeit der hiezu berufenen Führer — des Innenministers Keresztes-Fischer und des Staatssekretärs Johan — aus­­gebaut hat. Dieses System ist noch nicht vollständig, es ist eigentlich, wie wir sehen, im Ausbau begriffen, doth die Früchte, die es für die kommenden Geschlechter tragen wird, sind wich­tiger und bedeutender als so manche andere Maßnahmen, die von zeitlich be­schränkten Bedürfnissen erfordert wor­den sind. Die Wahrung der Gesundheit der Bevölkerung, der vorbeugende Dienst gegen infektiöse Krankheiten, die Sorge um die neue Generation sind die drei größten Aufgaben des biologi­schen Rassenschutzes; die Träger die­ses RassenschutzeS sind die ungarischen Ärzte und wenn der Staat für die Ärzte Sorgt, so sorgt er eigentlich für die Rasse selbst. Britische Falsehmltag über eine Schlackt im XaSiiiifisbschnitt Berlin, 1. Juni (1)NB) Von amtlicher deutscher Seite wird milgetéilt, daß im Kalininahsehnitt seit Tagen völlige Ruhe herrscht und we­der bolschewistische noch deutsche An­griffe stattgefnindrn haben. Die zur Ablen­kung der Weltöffentlichkeit von dem gro­ßen deutschen Sieg ln der Frühjahrs­schlacht um Charkow und am Doné: von dem britischen Sender Da vent ry verbreitete Meldung über eine dreitägige Sehlacht im Kalininäbschnitt, bei der die deutschen Ge­genangriffe abgewiesen worden wären, ist demnach /rci erfunden. (MTI) Person wurde getötet und einige verletzt. Der Sachschaden war gering. Einige feind­liche Einflüge im Östlichen Teil des Finni­schen Meerbusens verursachten Lüftalarm in Kiistehstädten. (MTI) Der finnische Heeresbericht Helsinki, 1. Juni (DNB) Der finnische Heeresbericht vom 1. Juni lautet: A on der Karelischen Landenge und der Ostfront ist nichts Neues zu melden. Auf der Aanus-Landcnge wurden zwei feii/dliche Angriffe in Bataillonsstarke mit Artillerieunterstützung abgewiesen. Nach einem zweistündigen Feuergefecht wurden die Angreifer unter Verlusten gezwungen, sich in ihre Ausgangsstellungen zurückzu­ziehen. Unsere Luftstreitkräftc haben feindliche Wachtboote im östlichen Teil des Finni­schen Meerbusens mit Bomben belegt und mit Bordwaffen beschossen. Gestern nach Mitternacht warfen einige feindliche Maschinen Bomben auf verschiedene Teile der Stadt Viipüfi. Eine als Seelsorger gesamte sowjetische FalSschirsnilger Helsinki, 1. Juni In den letzten Tagen landeten in Finn­land wieder sowjetische Fallschirmjäger, die als protestantische Seelsorger getarnt waren. Nach einer hier eingetroffenen Meldung wurden dagegen auf dem Gebiete Polens als katholische Geistliche getarnte sowjetische Fallschirmer gefangengenom­men. Aus den Aussagen der gefangenge­nommenen Agenten und den bei ihnen ge­fundenen Schriften geht jeden Zweifel ausschließend hervor, daß die Aufgabe der in geistliches Gewand gesteckten bolsche­wistischen Propagandisten gewesen sei, die Gegensätze Zwischen den christlichen Kon­fessionen zu schüren. Bei den grfangenge­­nonimenen Sowjetagenten wurden ein­gehende Weisungen gefunden, aus denen hervorgeht, daß sie unter dem Vorwand christlichen Glaubenseifers kommunistische Organisationen ins Leben rufen wollten. Die Sowjetagenten verfolgten ein zwei­faches Ziel: einerseits Suchten sie die Gläu­bigen dem Einfluß der Kirche zu ent­reißen, andererseits die bolschewistischen Lehren zu verbreiten. (M. K.) Der italienisch Heeresbericht Vereitelte Gegenangriffe der Briten Bom, 1. Juni (Stefani) In der Mnrmarica vereitelten wir die Gegenangriffe der Briten, durch die der Feind seine eiugeschlossenen Ver­bände Zu befreien suchte. Im Laufe der Kämpfe fügte die Panzerdivision Ariete dem Feinde schwere Verluste zu. Unseren Truppen gelang es, weitere 57 Panzerwagen zu erbeuten. Die italienische und die deutsche Luft­waffe entfalteten eine lebhafte Tätigkeit. Deutsche und italienische Jäger Schossen in ihren siegreichen Luftkämpfen 33 feind­liche Flugzeuge ab und die Flakartillerie vernichtete vier britische Maschinen. Da­mit verlor der Feind in der Zeit vom 26. bis 31. Mai über Libyen 86 Flugzeuge, außerdem wurden mehrere Dutzende bri­tischer Flugzeuge am Boden vernichtet. Die Flieger der Achse erzielten im Laufe ihrer gegen die Stützpunkte der Insel Malta gerichteten Angriffe Treffer an den ge­steckten Zielpunkten. In Luftkämpfen wur­den zwei feindliche Spi7/Ire-Flugzeuge ab­geschlossen. Die britischen Luftstreitkrüfte richteten in der Nacht zum Montag mit starken Kräften in mehreren Wellen wieder An­griffe gegen die Stadt Messina. Die Angriffe forderten unter der Zivilbevölkerung ein Todesopfer und 13 Verwundete. Einige Gebäude wurden stark beschädigt. Auen das Krankenhaus Principe di Piemonte wurde getroffen, so daß 40 Personen ver­wundet wurden. Unsere Flakartillerie brachte zwei feindliche Kampfflugzeuge zum Absturz. (MTX) Ein amerikanischer journalist über die Lage in Libyen New York, 1. Juni1 (INB) Einen aufschlußreichen Bericht veröffentlicht New York Herald Tribune von ihrem Korrespondenten Russell Hill über die Lage in Libyen. Der Korrespon­dent, der jetzt von den Kämpfen an der Tobrukfront nach Kairo zurückgekehrt ist, berichtet von der zahlenmäßigen Über­legenheit der deutschen und italienischen Streitkräfte in Libyen und kritisiert das alliierte Oberkommando im Mittleren Osten, das durch seine Unfähigkeit die heftigen Angriffe der Achsenmächte nicht rechtzeitig habe verhindern können. Der deutsch­­italienische Angriff müsse als Offensive größten Ausmaßes bewertet werden, die sich gegen den Suezkanal und andere wich­tige britische Stützpunkte im Mittleren Osten richte. Scharfe Kritik übt der Kor­respondent an der Tatsache, daß im Mitt­leren Osten bisher keine amerikanischen Truppen eingesetzt seien. Die Deutschen seien heute in Nordafrika stärker denn je, denn sie hätten vermocht, Truppen, Flug­zeuge und Kánonén, Tanks und anderes Kriegsmaterial trotz der britischen U-Bcote und der britischen Luftwaffe über, das Milteimeer zu schaffen. Die Deutschen seien beim Transport der Verstärkungen geschickt vorgegangen, indem sie Malta ständig mit einem „Schirm“ von Bomben­flugzeugen versahen, der die Aktivität der britischen See- und Luftstreitkräfte im Mittelmeer verhindert habe. Man könne nicht daran zweifeln, daß die Achsenmächte einen weit größeren Prozentsatz von Men­schen und Material in der letzten Zeit über das Mitlrlmrrr gebracht hätten, als je zu­vor. Hier hätte auch die amerikanische Luftwaffe im Mittleren Osten eingreifen Sollen. Aber die amerikanische Luftvyaffe sei während der sechs Monate Krieg bisher immer dort eingesetzt worden, wo die Alliierten den Krieg nicht gewinnen könn­ten. Für die Alliierten müsse es heute ein­zig und allein darauf ankommen, die Kon­trolle über das Mittelmeer wieder zu gewin­nen. denn der Mittlere Osten sei. logisch gesehen, der einzige Platz, von dem aus man eine Offensive starten könne. Obwohl die Vereinigten Staaten heute sechs Monate im Krieg seien, sei nicht An einziges Geschwader amerikanischer Fite­­ger. nicht ein einziges Bataillon amerikani­scher Truppen irgendwo im Mittleren Osten eingetfofren, noch sei abzusehen, wann ame­rikanische Kräfte dorthin entsandt würden. General Cruewell in britische Gefangenschaft geraten Berlin, 1. Juhi (DNB) Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, ist General der Pän­­zerlruime. Cruewell, von einem krkun­­dungsflug gegen den Feind an der afri­kanischen Front nicht zuriickgekehrl. Nach Meldung des britischen Rundfunks befindi't sich General Cruewell in briti­scher Gefangenschaft. (MTI) Der 2030. Luftsieg des Luitgescftwaders Udet Berlin, 1. Juni (DNB) Das Jagdgeschwader L'det erziehe —- wie bereits mitgeteilt — dieser Tage seinen 200Ö. Luflsicg. Der Reichsmarschalt hat dem ruhmreichen Geschwader, das sich an vielen Fronten hervorragend bewährt hat, seinen Dank und seine Anerkennung für diese kämpferische Leistung ausge­sprochen. Der Oberbefehlshaber der Luft­waffe würdigte im besonderen den todes­mutigen Einsatz und den kühnen Angriffs­geist aller Flieger dieses Geschwaders. (Itfi) Berlin, t. Juni Ergänzend r.um heutigen Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht erfährt DNB von zuständiger Seite, daß durch dir siegreiche Beendigung der Kesselschlacht von Charkow beträchtliche deutsche und verbündete Kräfte zu anderer Verwendung frei geworden sind. Ungarische Verbände, die sieh auch bet drr großen Schlacht von Charkow ausge­zeichnet hatten, haben unterdessen starke bolschewistische Banden in den großen Wäldern drr rückwärtigen Front in plan­mäßigem Vorgehen cingekreist und ver­nichtet. Diese Banden waren mit Waffen nur,gerüstet, die von den Rotarmisten nach den großen Schlachten des vergangenen Jahres in den Wäldern zurückgelassen upd versteckt worden waren. In Nordafrika geht der Kampf zwischen den deutsch-italienischen und britischen Panzerverbänden weiter. Die Kämpfe sind hart, da es fast ausschließlich Elitetruppen sind, die dort aufeinandértreffon. Die von den Arhsenlruppen bisher gemachte Beute übersteigt die der Kampfhandlungen vorn 21. bis 27. Januar dieses Jahres bei Age­­dabia bereits beträchtlich. Der Verlust von über 350 Panzern ist angesichts des Schwie­rigen britischen Narhschitbproblems fast unersetzlich. Die Überlegenheit der deutsch­­italiertischen Luftwaffe ist an den hohen Ahschußzlffern zu erkennen. Am 30. und 31. Mai verlor die britische Luftwaffe in Nordafrika allein 42 Flugzeuge. Der britische Terrotangtiff auf mittel­alterliche Kirchen, auf Schulen, Hotels und Wohngebäudr v.On Köln hat die bri­tische Luftwaffe 44 Flugzeuge gekostet. Durch die letzten Versenkungse.rfolge der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe hat sich die GeSamtverSenkungsziffer ertglisch­­amerikäniseher Handelsschiffe durch deut­sche Einwirkung Seit Beginn des Krieges auf 17,781.353 BRT erhöht. Deutsche Un­terseeboote versenkten seit ihrem ersten Auftreten vor den Küsten Amerikas bis jetzt insgesamt 350 feindliche Schiffe mit 2,237.300 BRT. (MTI) Der englische Kreuzer „Trinidad“ gesunken (Eingdroffen um 23.00 Uhr) Bern, 1. Juni (OFI) Einer Meldung aus London zu­folge hat die englische Admiralität mitge­teilt, daß der englische Kreuzer „Trini­dad“ gesunken ist. (MTI) Die Verluste der USl-Marine Amsterdam, 1. Juni (DNB) Wie der britische Nachrichten­dienst ans Washington meldet, wird amt­lich bekanntgegeben, daß die Verlustliste der USA-Marine 2317 Tote, Verwundete und Vermißte im Zeitabschnitt vom 16. April bis 10. Mai beträgt. (MTI) TÜRKEI Dir Generaldirektor der .Staatsbahnen abberufen Istanbul, i. Juni (ÜNB) Wie aus Ankara gemeldet wird, wurde der Generaldirektor der türkischen Staatseisenbahnen, Dschemal Hidaget, von seihem Posten abberufen und Zur Vér* fiigung des Verkehrsministeriums gestellt. An seine Stelle wird wahrscheinlich der Leiter der zum Materialeinkauf nach Deutschland entsandten türkischen Kom­mission, Fuad Zintschirkiran, treten; Über die Gründe dieser wichtigen Umbéietzung ist vorläufig nichts bekannt. (Mtl)_

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