Pester Lloyd - esti kiadás, 1942. június (89. évfolyam, 122-145. szám)

1942-06-01 / 122. szám

■■jr n I'j ivi ivr-i I Preis IQ Fillér —--------- - --------------------- 89. Jahrgang Budapest, Montag, 1. Juni 1942 Nr. 122 ABENDBLATT - ■ ____________________________: «Paw i Vernichtende Schläge gegen die feindliche Versorgungsschiffahrt vom Nordmeer bis zur Mississippi-Mündung Berlin, 31. Mai ' Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Tage der Skagerrak-Schlacht hat die deutsche Kriegsmarine neue Erfolge zu verzeichnen. In unermüdlicher Fortsetzung des Kampfes gegen die feindliche Versor­gungsschiffahrt versenkten Unterseeboote im Westatlantik wiederum 22 Schiffe mit 106.800 BRT. Damit hat allein die Unter­seebootwaffe im Mai dieses Jahres eine Versenkungsziffer von 14Ö Schiffen mit 767.400 BRT erreicht. (MTI) Berlin, 31. Mai (DNB) Nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen wurden auch in der vergangenen Woche die planmäßigem Angriffsoperationen gegen die feindliche Versorgungsschiffahrt mit großem Erfole fortgesetzt. Die deutsche Kriegsmarine und Luftwaffe griffen in ^gelangen, fast ununterbrochenen Ein­sätzen feindliche Geleitzüge und einzeln fahrende Schiffe vom Nordméer bit hinunter zur Mississippi-Mündung mit ver­nichtender Wirkung an. So wurde ein nach Murmansk bestimm­ter. feindlicher Geleitzug .trotz stärkster Sicherung und ungünstiger Witterungsver- Kältnisse von Verbänden der deutschen Luftwaffe und . Unterseebooten in tage­langer Verfolgung und ständig wiederhol­ten Angriffen zerschlagen und aus ihm nicht weniger als 18 vollbeladene Schiffe mit insgesamt 120.000 BRT versenkt, 16 weitere Schi/fe wurden durch Torpedo­­cider Bombentreffer beschädigt, einige davon so schwer, daß auch sie wahrschein­lich gesunken sind. Mit diesem vernichtenden Schlage gegen die feindliche Versorgungsschiffahrt im nördlichen Bismeer brachte die deutsche Kriegsmarine und Luftwaffe erneut den Beweis, daß diese Nachschublinie, auf der den Bolschewisten das von ihnen so drin­gend benötigte Kriegsmaterial zugeführt werden soll, ebenso gefährdet und den An­griffen der . deutschen Kampfflieger und Unterseeboote ausgesetzt ist, wie die Schiff­­fahrtw'egé an der USA-Küsle im Karibi­schen Meer und im Golf von Mexiko. In amerikanischen Gewässern, im Nord-, Mittel- und Westatlantik bis hinunter zur Mississippi-Mündung fielen den deutschen U-Booten wiederum 33 Schiffe mit 147.300 BRT zum Opfer, eine größere Anzahl von Schiffen wurde schwer beschädigt, so daß auch einige von diesen ihren Bestimmungs­hafen nicht mehr erreicht haben dürften, die Unlerseebootwaffe hat damit im Slai 140 Schiffe mit 767 MO RRT versenkt. Auch diesmal erfolgte ein Teil der Ver­senkungen unmittelbar \or der amerikani­schen Ostküste, teilweise so nahe an Land, dal! die Detonationen der Torpedos dort vernommen werden konnten. Der Feind kann seine hohen SchifTsverluste nicht mehr länger verheimlichen, da der Feuerschein der brennenden und unter­gehenden Schiffe, den die amerikani­sche Küstenbevölkerung von ihren Häusern aus beobachten kann, eine deutlichere Sprache spricht als die Ableugnungen des amerikanischen Marinedepartements, das stets nur einen 'Teil der Verluste zugibt, um die Unruhe des eigenen Volkes nicht noch zu vergrößern Während so der feindlichen Versorgungsschiffahrt schwer­ste Verluste auf allen für sie wichtigen Seewegen zugefügt wurden, setzte die deutsche Luftwaffe ihie planmäßigen An­griffe auf militärische und wehrwirtschaft­liche Ziele der englischen Insel fort. So wurden Häfen im Bristol-Kanal mit beobachteter guter Wirkung angegriffen. Der britische Flottenstützpunkt South­ampton wurde bei Tage mit Bomben schweren Kalibers belegt und wichtige Hafenanlagen zerstört. Der Feind wiederholte in der vergan­genen Woche seine Einflugsversuche über die holländische, belgische und französi­sche Küste und griff u. a. Paris und Köln an. Diese Angriffe, die hauptsächlich Wohnsiedlungsvierteln galten, forderten Opfer unter der Zivilbevölkerung. Acht­undsiebzig der an den Einflugsversuchen beteiligten britischen Flugzeuge wurden abgeschossen, davon allein 18 durch Sicherungsstreitkräfte der deutschen Kriegsmarine. (MTI) Die flngrif.e auf den Celeifzug im Nordmeer Berlin, 31. Mai (DNB) Von militärischer Seite wird mitgeteilt: Starke deutsche Kampfflieger­verbände setzten gestern ihre Angriffe auf die Reste des seit Tagen im Seegebiet nörd­lich von Murmansk verfolgten feindlichen Geleitzuges fort. Drei Handelsschiffe von je 10.000 und ein Frachter von etwa 8000 Tonnen erhielten schwere Beschädigungen. Deutsche Jäger verwickelten an der Eis­meerfront feindliche Jagdflugzeuge in Luftkämpfe, in deren Verlauf fünf feind­liche Flugzeuge, davon drei englischer und zwei amerikanischer Herkunft abgeschos­sen wurden. (MTI) OKW-Bericht von Sonntag Ungarische Verbände vernichten starke bolschewistische Banden Englischer Terrorangriff auf Köln Berlin, 31. Mai Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront führten" eigene örtlici ^ An­griff shandlung zu Erfolg. Im rückwärtigen Gebiet wurden stärkere bolschewistische Banden durch ungarische Verbünde in zweiwöchigen Kämpfen ver­nichtet. Der Feind verlor hiebei neben einer Anzahl von Gefangenen über 4300 Tote. 21 Geschütze, 97 Granatwerfer und Maschinengewehre, sowie eine Menge Hand­feuerwaffen und Munition. In der Schlacht um Charkow zeichnete sich ein kroatisches Regiment beson­ders aus. Von den Resten des bereits seit Tagen von Lufi- und Seestreitkräften wiederholt schwer getroffenen feindlichen Geleitzuges im Nordmeer wurden vier weitere große Handelsschiffe durch Bombenwurf beschä­digt. Bei diesen Angriffen kam es zu Luft­kämpfen, in deren Verlauf sechs feindliche Jäger der Muster Tomahawk und Hurri­cane abgeschossen wurden. In Nordafrika wird der Kampf fortge­setzt. Deutsche und italienische Jagd- und Zerstörerflugzeuge schossen 25 britische Flugzeuge ab. An der Kanalküste verlor die britische Luftwaffe bei Jagdvorstößen am gestrigen Tage zwei Flugzeuge. Vor der niederländischen Küste wurden beim Angriff auf ein deutsches Geleit acht feindliche Flugzeuge durch Sieherungs­­streitkräffe der Kriegsmarine abgeschossen. Britische Bomber unternahmen in der vergangenen Nacht einen Terrorangriff auf die Innenstadt von Köln, wobei große Schäden durch Spreng- und Brandwirkung, vor allem in Wohnvierteln, an mehreren öffentlichen Gebäuden, u. a. auch an drei Kirchen und zwei Krankenhäusern, ent­standen. Bei diesem ausschließlich gegen die Zivilbevölkerung gerichteten Angriff erlitt die britische Luftwaffe schwerste Verluste. Nachtjäger und Flakartillerie schossen 36 der angreifenden Bomber ab. Im Küstengebiet wurde außerdem ein Bomber von Marineartillerie zum Abschuß gebracht. Ein Nachtjagd verband unter Führung des Generalleutnants Kammhuber erzielte liier seinen 600. Nachjagdabschuß, Hauptmann Streib seinen 25. und 26., Oberleutnant Knacke seinen 20. Nachtjagdsieg. An der Ostfront errang Feldwebel Steinbatz sei­nen S3. Luftsieg. (MTI) Der Schauplatz der Sowjet-Katastrophe bei Charkow Stockholm, 31. Mai (DNB) Der nach Charkow entsandte Be­richterstatter der Stockholm Tidningen Bertil Svanstroem gibt heute seine Ein­drücke über die Schlacht bei Charkow wie­der. „Die Szenen,“ so leitet Svanstroem sei­nen Bericht ein, „die man jetzt „im Tale des Todes“ sieht, trotzen aller Beschrei­bung. Diese Szenen lassen sich nicht druk­kén und auch nicht durch Vergleiche an­schaulich machen. Am 29. morgens star­teten wir von Charkow, um das Schlacht­feld zu besichtigen. Keiner der Kriegs­schauplätze der großen Einkreisungs­­schlachten an der Ostfront ist in einem so frischen Stadium wie- dieser der Ausland­presse gezeigt worden. Der Eindruck war schon deshalb überwältigend, über eine primitive Kriegsbrücke hinweg trafen wir in das Teilgebiet des großen Geschehens, eine große Sümpfwiese, auf der Kriegs­gerät aller Art in einem Raum mit einem Radius von mehreren Kilometern verstreut lag, Soldaten waren, gerade dabei, aufzu­räumen und die vielen hundert Pferde, die in halb verwildertem Zustand herumliefen und überall auf den Wiesen grasten, einzu­fangen. Andere Soldaten füllten Wagen auf Wagen mit Stahlhelmen, Säbeln, Geweh­ren, Bajonetten und anderen erbeuteten Gegenständen. Verbrannte und zerstörte Kampfwagen und Motorfahrzeuge über­ließen sie ihrem Schicksal. Auf unserem Weg trafen wir einen Ge­fangenentransport nach dem anderen. Das gleiche Bild wiederholte sich immer wie­der: Zahlloses russisches Kriegsmaterial lag auf den Feldern verstreut. Das Bild aber, das der Kessel bot, läßt sich nicht be­schreiben. Hier weigert sich die Feder, dem Blick und dem Gedanken zu folgen. Das zerstörte Kriegsgerät lag buchstäblich ineinandergepreßt wie in einem Schrott­­lager. Pferd liegt neben Pferd mil den Bei­nen in der Luft und Soldat neben Soldat. Hier befindet sich das Schlachtfeld noch in seinem ursprünglichen Zustand. Nichts ist nach den Stukaangriffen vom Morgen des 27, Mai, der die letzten Truppenreste der Sowjets vernichtete, aufgeräumt. Wir fuh­ren über ein endloses Feld, Kilometer auf Kilometer, wo die Sowjets zu Tausenden und aber Tausenden verstreut liegen. Wir sind stundenlang über den Schauplatz der letzten militärischen Katastrophe Rußlands gefahren und wir fuhren stundenlang wei­ter, ohne ein Ende zu sehen. (MTI) Evening Standard: ..Deutsche U-Boots an der Charkow-Front“ Genf, 30. Mai' (DNB) „Deutsche U-Boote kämpften an der Charkow-Front“, so erklärt der mili­tärische Korrespondent des Evening Stan­dard, wobei er meint, dieser Satz möge auf den ersten Blick paradox erscheinen, doch sei er es in der Tat nicht. Denn die Deut­schen hätten mit ihren heftigen Ü-Boot- AngrifTen eine der für die Alberten folgen­schwersten Operationen gegen die von USA und Großbritannien nach Murmansk füh­rende Nachschublinie der Charkow-Front gestartet. Das gewaltige Ringen um Charkow werde nicht nur an Ort und Stelle, son­dern bereits im St. Lorenz-Strom, im Oolf von Mexiko, mitten im Atlantik und in der Arktis entschieden. Die fähigsten deutschen U-Boot-Kommandanten torpedierten immer wieder britische oder amerikanische Trans­porter an der amerikanischen Küste, bevor es den, Schiffen gelang, die hohe See zu er­reichen. Die U-Boot-Gefahr ist in der Tat, so stellt der britische Sachverständige fest, zurzeit größer denn je und hat nicht nur schwerwiegende Folgen für den eigent­lichen SehifTsbestand der Alberten, sondern mittelbar auch für die Kämpfe an der Ost­front. Auch die Flottendispositionen der Vereinigten Staaten haben bereits unter dem Druck der U-Boot-Operationen ge­ändert werden müssen. Immer mehr Kriegsschiffe sind von der Marineleitung der USA in die Küstengewässer Amerikas beordert worden mit dem Erfolg, daß im­mer weniger USA-Kriegsschiffe zum Schutz von Geleitzügen eingesetzt werden können. (MTI) Ein Schweizer journalist auf dem Schlachtfeld Berlin, 31. Mai (DNB) Suisse veröffentlicht einen Be­richt ihres nach Charkow entsandten Ber­liner Korrespondenten Hemma. Wir haben, so berichtet er, den gleichen Weg zurück­gelegt wie die deutsche Infanterie. Je mehr wir uns der Mitte der Stelle nähern, an der die sowjetischen Truppen eingeschlossen waren, desto zahlreicher werden die Zei­chen der Zerstörung. Ganze Dörfer sind dem Erdboden gleichgemacht. Die Männer sind von den Sowjets verschleppt worden. V\ ir kommen über die Brücke des kleinen Husses, dessen Tal furchtbare Szenen er­lebt hat. In Bereka in der kleinen Tal­mulde von ungefähr acht Kilometer Durch­messer, wurden die Reste von fünf sowje­tischen Legionen zusammengedrängt. Am Flußufer liegen noch die rauchenden Trümmer der Tanks, die den eisernen Ring der deutschen Truppen zu durchbrechen suchten. Hier wurde mit der größten Er­bitterung gekämpft. Die Rohre zweier so­wjetischer Flakbatterien recken sich gegen den Himmel, wie um ihre eigene Nutzlosig­keit zu beweisen. Eine großkalibrige Bombe ist mitten hineingefallen und hat die ganze Bedienungsmänschaft, die noch neben ihren Geschützen liegt, gelötet. Wir kommen endlich auf das letzte Schlaent­­feld, die Mitte des strategischen Rings, in dem sich die Sowjets befanden. Die Reste mehrerer Kavalleriedivisionen sind in der Ebene vernichtet worden. Der Boden ist buchstäblich von Leichen bedeckt. Da und dort sieht man einen verbogenen Propeller auf einem Haufen schwarzer Asche, die Reste eines Flugzeuges. Die deutschen Maschinen haben eine uner­hörte Schlagkraft entwickell, und nach dem furchtbaren Bombardement vom 27. Mai blieb den Sowjets nichts anderes übrig, als sich zu ergeben. Ich verzichte darauf, die apokalyptischen Bilder, die sich in der schlammigen Mulde darboten, zu schildern. Ich will nur ein Beispiel geben; ich habe an einer Wegkreuzung in einem Dreieck von ungefähr zehn Meter Seitenlange 29 Leichen um ein Panzerauto herum gesehen, bei dem die Soldaten vor Luftangriffen Schutz gesucht hatten; Überall liegen Mil­lionen von Gewehrpatronen, Granaten und Handgranaten herum, die nicht benützt jvorden sind. An der Peripherie des strata

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