Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. augusztus (89. évfolyam, 173-197. szám)

1942-08-01 / 173. szám

4 Brandfelder. Zahlreiche Tanklager gingen in Flammen auf. Beim Abflug beobachte­ten die Besatzungen der deutschen Kampf­flugzeuge. daß sich die entstandenen Brände immer stärker ausbreiteten. Zur selben Zeit griffen deutsche Kampfflug­zeuge Kraftfahrzeugansammlungen südost­­wäris von El Álaméin und auf der Küsten­straße nach Alexandrien mit Bomben an und verursachten in den feindlichen Trans­portkolonnen beträchtliche Zerstörungen. (MTI) Der italienische Heeresbericht Feindlicher Vorstoß bei El üiamein überlegen zurückgewiesen Luflkämpfe über Malta Rom, 31. Juli (Stefani) Der Bericht des italienischen Hauptquartiers: — Südlich von El Álaméin wiesen unsere Detachements einen feindlichen Vorstoß überlegen zurück. An den übrigen Abschnitten der Front wurde beiderseits! die übliche Aufklärungs­tätigkeit fortgesetzt. Britische Flieger bombardierten Tobruk. Ein Flugzeug, das im Feuer der I'lakbat­­terien in Brand geriet, stürzte ab. Das Bom­bardement richtete nur geringere Schäden an. Verletzungen kamen nicht vor. Über der Insel Malta entwickelten sich während der Bombardements der italie­nischen und deutschen Fliegerformationen Luftkämpfe. Die Jäger der Achse schossen fünf britische Maschinen ab. Einer unserer Flieger kehrte aus een Operationen des Tages nicht mehr zurück. (MTI) Rom, 31. Juli (Stefani) In zuständigen italienischen Kreisen wird erklärt, daß der Nachschub für die Truppen auch weiterhin rasch und regelmäßig nach Ägypten strömt. Die bis­herigen Ergebnisse sind sehr zufrieden­stellend und die der italienischen Versor­gungsschiffahrt vom Feinde zugefügten Verluste sehr gering. (MTI) Die Sowjetunion als „Wohltäter“ Berlin, 31. Juli (TP) Zum Jahrestag des sowjetisch­­polnischen Abkommens schreibt der diplo­matische Korrespondent von Transkonti­nent Press: Vor einem Jahre wurde zwischen der Sowjetregierung und der polnischen Emi­grantenregierung ein Abkommen abge­schlossen, das, wie in Jubiläumsartikeln der sowjetischen Presse angeführt wird, einen „Wendepunkt in der Geschichte der sowjetisch-polnischen Beziehungen“ bedeu­tete. Tatsächlich ist die Folge dieses Ab­kommens gewesen, daß hunderttausende von Polen aus den bolschewistischen Kon­zentrationslagern herausgeholt und in Uni­formen gesteckt wurden, um als Schlacht­vieh für Stalins Regime an irgendeine Front geworfen zu werden. Der Einsatz dieser Polen ist militärisch noch nirgends fühlbar gewesen, aber bei dem Menschen­mangel, der nach den furchtbaren Ver­lusten der Sowjets allmählich spürbar wird, ist es immerhin ein Vorteil für die sowjetische Kriegsführung, wenn ihr billi­ges Menschenmaterial kostenlos zur Ver­fügung gestellt wird. Kostenlos — denn tatsächlich mußte die polnische Emigran­tenregierung die Unterhaltung der polni­schen Truppen in der Sowjetunion und ebenso der polnischen Zivilpersonen, die von den Sowjets nach der Okkupation OstpoLens verschleppt worden waren, übernehmen; Moskau war lediglich so großzügig, der polnischen Exilregierung eine Anleihe von vierhundert Millionen Rubel für diese Zwecke zur Verfügung zu stellen, die ihm die Möglichkeit gebe, sich in die Angelegenheiten eines künftigen pol­nischen Staates einzumischen, wenn ein solcher entstehen sollte. Es ist nicht ganz leicht, angesichts so klarer Tatbestände die Wahrheit zu ver­ noch — frug Peter weiter — wer war die­ser Szentmiklösi eigentlich? — Der war hier einstens Gutsbesitzer, ist aber schon längst gestorben und die Fa­milie ist weit weggezogen. Sein Sohn wird jetzt ungefähr so alt sein, wie der Gnädige Herr. Der Alle war ein großer Wein- und F'rauenfreund. Allen Frauen im Komitat hat er den Kopf verdreht." Peter wanderte sinnend über das Ge­hörte zu seinem Tische zurück und unter­hielt sich beim Geigenklang der Zigeuner weiter. Die drei kartenspielenden alten Herren begannen aber unruhig zu werden und tuschelten heftig miteinander; von Zeit zu Zeit schielten sie zu Peters Tisch hinüber, bis sich auf einmal der älteste von ihnen ein Herz nahm, aufstand und zu dem .seinen Vorschuß verschwendenden Studenten trat. Ohne viel Federlesens zu machen, umarmte er Peter und begrüßte ihn: -— Grüß dich Gott, lieber Niki, daß du endlich wieder nach Hause gefunden hast. Peter "stotterte etwas Unverständliches, doch jetzt waren auch die beiden anderen alten Herren hinzugekommen und küßten ihn wie einen wiedergefundenen Sohn ab. Ihre Tränen trocknend, erinnerten sie ihn daran, daß er in seiner Kindheit auf ihren Knien geritten sei. .Alle drei setzten sich zu Peter, tranken mit ihm, und als sie merkten, daß Peter, dessen Gewissen sich regte, einsilbig und grübelnd dasaß, gab ihm der eine Alte einen tüchtigen Klaps auf die Schulter und meinte; — Du erinnerst dich scheinbar nicht an uns und bist natürlich viel zu taktvoll, um uns direkt zu fragen. Ich werde dir also in Gottes Namen zu Hilfe kommen: ich bin Onkel Stefan, Euer gewesener Gutsverwal­ter. Und die beiden alten Säufer da sind Edi Mókus und sein Bruder Anton. Die größten Lumpen im Komitat. Erkennst du uns jetzt? — Aber selbstverständlich! Sie, Onkel hab ich sofort erkannt, nur ist mir im ersten Moment der Name nicht einge­fallen. In meinen Träumen bin ich immer mit Ihnen, Onkel, auf die Jagd gegangen. Aber leider nur im Traum, denn seitdem der arme Papa tot ist, hab ich ein Jagdgewehr nicht einmal ge­sehen. — Das müssen wir begießen! — rief der schnauzbärtige alte Herr gerührt, und die Begrüßungen und Toaste wollten kein Ende nehmen, als die Weinbatterien eine nach der anderen auffuhren. Es war wohl schon gegen zwei Uhr, als sie endlich geruhten, dem Flehen des Wirtes nachzugeben und das Lokal zu ver­lassen. Draußen schneite es in dicken Flocken. Die steifen Hüte der Zigeuner waren in wenigen Minuten zu spitzen weißen Mützen verwandelt. — Lieber Niki — stieß der ältere Mókus mit Mühe hervor — nachdem du dich schon einmal in unsere Gegend verirrt hast, so gehört es sich, daß Du auch unser Gast bist. Wir gehen jetzt zu uns, um unser altes Kirschwasser zu kosten. Für einen Augenblick fauchte vor Peters geistigem Auge der verschneite Schloßpark, die goldgelbe Hühnerbrühe und der pras­selnde Kamin auf, doch dann ließ er sich, ohne besonderen Widerstand zu leisten, mitschleppen, da er ja auch den alten Her­ren nicht die Laune verderben wollte. Am Morgen des dritten Tages blickte der leichtsinnige Philosophiestudent, stöhnend und schnaufend wie ein Walroß, auf das Dorf zurück. Der Kopf und alle Glieder schmerzten ihn zum Gotterbarmen und seine Zunge wTar steif und trocken wie ein Stück Leder. Seine rechte Hand verirrte sich in die Manteltasche und entdeckte dort ein einsames Zwanzig-Fillerstück. — Geh den anderen nach! — Sprach er gleichmütig vor sich hin und warf das Geldstück aus dem Auto. Er trauerte den drei durchlumpten Tagen nicht nach und machte sich keine Gewis­sensbisse über den Zeitverlust; vielleicht war er auch gar nicht fähig, irgendeinen vernünftigen Gedanken zu fassen, denn er fühlte sich sterbensmüde. Um sich zu trösten, begann er ein langes, stilles Selbst­gespräch, das er dann kurz und bündig in einem Satze resümierte, seinen Gedanken über das ,,Grafenleben“ Ausdruck ver­leihend: — Schwer ist's, mein Lieber, ein Herr zu sein! PESTEK LLOYD ■M MORGENBLATT mm SAMSTAG, 1. AUGUST 1942 Erfolgreiche Tätigkeit der italienischen Luftstreitkräfte in Nordafrika Rom, 31. Juli (Stefani) Italienische Luftstreitkräfte in Nordafrika haben in der verflossenen Woche eine lebhafte Tätigkeit entfaltet, die Erdtruppen in ihren Kämpfen unterstützt, Panzerkraftwagen zerstört und Truppen­konzentrationen mit Bomben und Ma­schinengewehrfeuer angegriffen. Während dieser Zeit haben sie 49 britische Apparate abgeschossen; 8 feindliche Flugzeuge wur­den über Tobruk und Bengasi durch d'e Bodenabwehr heruntergeholt. (MTI) drehen und die Sowjetunion als „Wohl­täter“ der Polen hinzustellen. Es gehört eine außerordentliche Verdrehungskunst dazu; aber die Moskauer Iswestija bringen sie auf. Die Tatsache, daß die Sowjetunion polnisches Kanonenfutter für sich einsetzt und die Kosten dafür als Hypothek auf die Unabhängigkeit des künftigen polnischen Staates eintragen läßt, wird von dem So­wjetblatt folgendermaßen kommentiert: Diese Hilfe liefert einen erneuten Beweis für die freundschaftliche Haltung der So­wjetunion gegenüber dem polnischen Volk. Das Blatt beklagt sich allerdings auf der anderen Seite über den Mangel an Verständ­nis, den diese „freundschaftliche Haltung“ in gewissen polnischen Kreisen finde. Das Blatt schreibt u. a.: „In den vergangenen Jahren wurden die sowjetisch-polnischen Beziehungen mehr als einmal gestört durch die feindselige Haltung gewisser reaktio­närer polnischer Kreise... Es gibt sogar jetzt noch jenseits der polnischen Grenzen einige selbstsüchtige und gegen das Volks­gefühl handelnde Elemente, die versuchen, die Entwicklung der Beziehungen zwischen Polen und der Sowjetunion zu behindern. Unter Mißbrauch der Gastfreundschaft jener Staaten, die den polnischen Bürgern ein Asyl gewährt haben, versuchen gewisse jäm­merliche polnische Politiker und Journa­listen, Zwietracht unter die befreundeten Völker zu säen. „Sie beginnen Diskussionen über Fragen, die nichts gemein haben mit der Aufgabe des Kampfes gegen den Hitlerismus ...“ Das ist, scheint uns, etwas viel Polemik für einen Jubiläumsartikel. Diese scharfe Schreibweise der Iswestija beweist jeden­falls, daß die Gegensätze im Lager der polnischen Emigration in England und den USA, bedeutsam sind, und daß es zahlreiche Politiker und Journalisten dort gibt, die sich durch die Parole des Kamp­fes gegen den Hitlerismus nicht so blen­den lassen, daß sie darüber die große Ge­fahr übersehen, die der Bolschewismus für Polen, wie für die anderen europäischen Völker bildet. Sie haben sicherlich auch nicht übersehen, daß Moskau sich im An­leihevertrage und in der I'reundschaftser­­klärung vom 4. Dezember 1941, bereits juristische Hintertüren geschaffen hat, um die Unabhängigkeit eines künftigen polni­schen Staates abzuwürgen. Eine Union der demokratischen Völker in einer dauernden Allianz, das bedeutet, auf das sowjetisch polnische Verhältnis angewendet, die Ein­beziehung Polens in den sowjetischen Machtbereich, denn Moskau wird die Dauerhaftigkeit der Allianz schon im Hin­blick auf die „reaktionären Kreise“, der die Iswestija so viele Beachtung schenken, zweifellos durch die Besetzung militäri­­"scher Stützpunkte sicherstellen wollen wie es das seinerzeit in den baltischen Staaten getan hat. Die einzige Garantie für das polnische Volk, daß es nicht dein Bolschewismus ausgeliefert wird, bildet die Tatsache, daß die Bolschewisten geschla­gen werden. Man darf aus der Polemik der Iswestija schließen, daß es selbst in der polnischen Emigration Leute gibt, die die Niederlagen der Sowjetarmeen ah eine Erleichterung empfinden. Abschluß der japanisch-britischen Verhandlungen über den Diplomaten­austausch Tokio, 31. Juli (DNB) Das Außenamt gab Freitag be­kannt, daß die japanisch-britischen Ver­handlungen über den Austausch der Diplo­maten und Staatsangehörigen erfolgreich ab­geschlossen worden sind. (MTI) Tokio, 31. Juli (DNB) Das Außenamt gab Freitag offi­ziell bekannt, daß der japanische Dampfer „Tatuta Maru“ den Hafen Yokahama mit rund 600 englischen Diplomaten und Staatsangehörigen an Bord auf dem Wege nach Lourenco Marques verließ. (MTI) Unbefugte Sprecher Arabiens Berlin, 31. Juli (TP) In der Wilhelmstraße erklärte man auf eine Frage nach der Rolle des arabischen Kongresses, der in London getagt habe, es handle sich dabei um eine Institution, die keineswegs befugt sei, im Namen der Araber zu sprechen. Die Mit­glieder dieses Ausschusses seien Persön­lichkeiten, denen die moralische Qualifi­kation fehle und die im Solde Englands ständen. Dieser sogenannte arabische Kongreß habe für die Entwicklung im vorderasiatischen Raum nicht die ge­ringste Bedeutung. Vernichfucg einer greOrren Bandengruppe südlich Sarajewo Berlin, 31. Juli Zur fortschreitenden Säuberung der ehe­mals jugoslawischen Gebiete von Banden­gruppen, erfährt DNB von militärischer Seite: Eine größere Bandengruppe, die seit Wochen die Bevölkerung südlich Sarajewo beunruhigte und die Ernte zu sabotieren versuchte, wurde eingeschlossen und geht ihrer Vernichtung entgegen. Bisher wurden 300 tote Banditen gezählt. Im Una-Sana- Bogen wurden zahlreiche Ortschaften von Banditen befreit und damit dieses Gebiet gesäubert. (MTI) KROATIEN Der bulgarische Unterrichtsminisier Jotzow in Zagreb MTI meldet aus Zagreb: Der bulgarische Unterrichtsminister Boris Jotzow ist F’rei­­tag zu offiziellem Besuc^ _ Zagreb ein­­getroffen, um die Ratifikationsurkunden des am 8. Dezember 1941 in Sofia abge­schlossenen kroatisch-bulgarischen Kultur­abkommens auszutauschen. In Begleitung des Ministers Jotzow befanden sich meh­rere hohe Beamte des bulgarischen Unter­richtsministeriums und des Außenministe­riums. Die Ratifikationsurkunden wurden Donnerstag vormittag 5412 Uhr im kroati­schen Außenministerium in Anwesenheit des Außenministers Lotkovic. vom bulgari­schen Unterrichtsminister Jotzow und vom kroatischen Unterrichtsminister Ralkovic ausgetauscht. Anschließend empfing der Staatschef Pavelic den Minister Jotzow, sowie dessen Gefolge und überreichte ihnen hohe Auszeichnungen. Der Poglav­­nik hob in seiner Rede die herzlichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem kroatischen und dem bulgarischen Volk hervor, die noch aus der Zeit stam­men, da noch keines der beiden Völker seine Freiheit errungen hatte und aus den gegenseitigen guten Beziehungen für sie nur Nachteile entstehen konnten. Minister Jotzow und seine Begleitung verbleiben bis Samstag in der kroatischen Hauptstadt, aus welchem Anlaß ein reich­haltiges Programm zusammengestellt wurde. Die kroatische Presse würdigt in langen Leitartikeln den Aufenthalt der bulgari­schen Gäste in Kroatien und die freund­schaftlichen Beziehungen der beiden Staaten. RUMÄNIEN Ein Bekenntnis zum „Kult der Gewalt“ Bukarest, 31. Juli Porunca Vremii erhebt in einem Artikel den „Kult der Gewalt“ zum zukünftigen Programm Rumäniens und begründet dies damit, daß erstens Rumänien, obwohl es recht gehabt habe, sein Eigentum verloren habe, weiter, weil sein nationales Terri­torium, obwoh es recht habe, ständig An­griffen ausgesetzt sei, weil die Bevöl­kerungszunahme Rumäniens so groß seit daß das Land bald zu klein sein werde, und weil wir schließlich in einem militari­stischen Zeitalter leben, das dem Kult def Gewalt den Vorzug gebe. Rumänien werde erst dann Herr seines Bodens, seines Brotes und seiner Ehre sein, wenn es sich dert Kult der Gewalt zu eigen mache und ohn# Nachsicht zuschlage, selbst wenn dies bru­tal erscheinen sollte. Sogar vom Altar hef müsse der Kult der Gewalt verkündet wer­den, denn die rumänische Kirche müsse zu einem Instrument der nationalen , Aktion werden. FRANKREICH! Ordnungsgefährdende Kundgebungen vom französischen Ministerrat verboteil Vichy, 31. Juli (OFI) Die Mitglieder der französischen Regierung traten Freitag vormittag uhtef; dem Vorsitz des Marschalls Retain zu einem Ministerrat zusammen. Ministerprä­sident Laval schilderte die politische Lage, dann genehmigte der Ministerrat eilt Dekrelgesetz über das Verbot von Kund­gebungen, die die öffentliche Ordnung ge­fährden. Schließlich wurde beschlossen, das Verbergen von Sprengstoffen und Waffen mit dem Tode zu bestrafen. Des weiteren befaßte sich der Ministerrat mit Emährungs- und Arbeiterfragen. (MTI) KLEINE MELDUNGEN — Der neuerrichteten finnischen Gesandl­­schaft beim Heiligen Stuhl gehört neben dem Gesandten GRIPENBERG als Attaché Georg STENIUS an, der katholischen Glaubens ist. Er wurde Freitag nach Überreichung des Beglaubigungsschreibens des Gesandten von iesem dem Papst vorgestellt. (DNB—MTl)

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