Pester Lloyd - esti kiadás, 1942. november (89. évfolyam, 247-271. szám)

1942-11-02 / 247. szám

Preis 10 Fillér Verschleiß 89. Jahrgang Mr. 247 / MJkicS 4L Budapest, Montag. 2. November 1942 Beginn der Verdunkelung: 23 Uhr PESTER LLOYD ABENDBLATT Staatspräsident Inönii über die türkische Politik (Siebe Seite 3) Das OKW berichtet am Sonntag In Hgypten trat der Feind erneut mit starken Kräften zum Angriff an Vergeltungsangriffe der deutschen Luftwaffe gegen die Stadt Canterbury Deutsche U-Boote stießen in den Indischen Ozean vor Berlin, 1. November Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Kampfabschnitt von Tuapse gelang der Einbruch in mehrere feindliche Stel­lungen. Gegenangriffe des Feindes wur­den abgeschlagen. Vor Tuapse wurde ein Handelsschiff der Sowjets von 3000 BRT durch Bombentreffer versenkt. Westlich des Terek überrannten unsere Ängriffstruppen, durch die Luftwaffe her­vorragend Unterstützt, die Stellungen des Feindes und warfen ihn unter Überwin­dung mehrerer Flußläufe weit zurück. Zwei Panzerzüge wurden durch Heer und Luftwaffe vernichtet. Im Kaspischen Meer wurden wieder neun größere Transport- und Fracht­schiffe, darunter vier Tanker, in Brand geworfen oder versenkt. Südlich Stalingrad nahm der Feind seine Gegenangriffe ohne jeden Erfolg wieder auf. Ein Ubersetzversuch über die Wolga nördlich der Stadt in der Stärke von mehreren Sowjetbataillonen scheiterte völlig. Eine Anzahl großer Boote wurde versenkt, die Masse der feindlichen Kräfte vernichtet oder gefangengenommen. Die Artilleriestellungen des Feindes am Ost­ufer der Wolga wurden mit Bomben und Bordwaffen bekämpft, nördlich Astrachan 13 Transportzüge durch Bomben getrof­fen. Ein Ölzug brannte aus. An der Donfront schlugen italienische Truppen erneut feindliche Über setzver­suche zurück. Ungarische Jagdflieger schossen bei Be­gleitschutz für eigene Kampfflugzeuge vier sowjetische Flugzeuge ab. Südostwärt s des llmensees brachen Ge­genangriffe des Feindes unter der Wir­kung des Einsatzes von Verbänden des Heeres und der Luftwaffe zusammen. Auf dem Ladogasee verlor der Feind ein Frachtschiff und einen Schlepper durch Bombentreffer. Ein Schnellboot wurde be­schädigt. Murmansk wurde erneut bei Tag und Nacht aus der Luft angegriffen. In Ägypten trat der Feind erneut mit starken Panzer- und Infanteriekräften zum Angriff an. Er wurde nach schweren Kämpfen durch Gegenangriffe zum Stehen gebracht. Die Schlacht dauert an. Deutsche und italienische Sturzkampfflugzeuge und leichte Kampfflugzeuge fügten den Briten in rücksichtslosem Einsatz starke Verluste zu. Im Mittelmeer versenkte ein Untersee­boot einen Transportsegler. Eine geringe Zahl britischer Flugzeuge stieß im Wolkenschutz bei Tage in die be­setzten Westgebiete, in die Deutsche Bucht und zur nordwestlichen Reichsgrenze vor. Durch Bombenwürfe entstanden an einigen Orten Sachschäden. Sieben Flugzeuge wurden abgeschossen. Im Kampf gegen Großbritannien führte die Luftwaffe am gestrigen Tage und in der vergangenen Nacht in mehreren Wellen Vergeltungsangriffe gegen die Stadt Canter­bury. bie zum Teil im Tiefflug geworfenen Bomben verursachten erhebliche Zer­störungen durch Spreng- und Brandwir­kung. Jagdgeschwader des Begleitschutzes schossen drei britische Jagdflugzeuge ab. ändere Kampfflugzeuge bombardierten militärische Ziele an verschiedenen Orten im Südosten der Insel, darunter in Dover. Wie durch Sondermeldung bekanntge­geben, setzten deutsche Unterseeboote trotz anhaltender schwerer Herbststürme ihre Operationen gegen feindliche Geleitzüge im Atlantik fort. Im Verlaufe des gestrigen Tages gelang es einer Gruppe deutscher Unterseeboote, in Höhe der Kanarischen Inseln mit einem vom Süden nach England gehenden Feindgeleit Fühlung zu bekom­men. Mit dem.Einbruch der Dunkelheit griffen unsere Boote den stark gesicherten Geleitzug konzentrisch an und vernichteten bis zum Morgengrauen 1A mit wertvollen Rohstoffen aus Afrika beladene Schiffe mit insgesamt 101.000 BRT. Ferner wurde durch Sondermeldung he­­kanntgegebeo: Auf der Jagd nach feind­lichen Transportschiffen stießen deutsche Unterseeboote erstmalig vom Atlantik aus in die Randgewässer des Indischen Ozeans vor und versenkten weit ostwärts des Kap Agulhas, der südlichen Landspitze Afrikas, sowie im Seegebiet vor Kapstadt acht Schiffe mit zusammen 52.518 BRT. Die Reste des in der Nacht zum 31. Ok­tober 1942 auf der Höhe’der Kanarischen Inseln schwer angeschlagenen Geleitzuges waren auch weiterhin das Angriffsziel un­serer Unterseeboote, die aus dem völlig versprengten Verband vier weitere Schiffe mit 30.131 BRT herausschossen, so daß sich der Gesamterfolg an diesem Geleitzug allein auf 18 Schiffe mit 131.131 BRT er­höht. Damit haben unsere Unterseeboote den Feind um weitere 62.649 BRT Han­delsschiffsraum geschädigt und in den letz­ten sechs Tagen auf weit verzweigten Ope­rationsgebieten AI Schiffe mit über einer Viertel million BRT der englisch-amerikani­schen Handelsflotte vernichtet. Im Kampf gegen die englisch-amerikani­sche Transportflotte versenkte die Kriegs­marine im Monat Oktober 111 Schiffe mit insgesamt 720.575 BRT. Dieser Erfolg ist in erster Linie dem unermüdlichen Einsatz der Unterseeboote zu verdanken. Zehn weitere Schiffe wurden durch Torpedo­treffer beschädigt. Die Luftwaffe versenkte zwei Handelsschiffe mit zusammen 10.000 BRT und beschädigte ein großes Handels­schiff unr. ein Schwimmdock. Die engli­sche Kriegsflotte verlor im gleichen Zeit­raum einen Zerstörer, zwei Bewacher, sieben Schnellboote und durch Luftan­griffe zwölf Landungsboote. (MTI) Erfolgreiche Menen ungarischer Jagdflieger über der Donfront Berlin, 1. November Im Kampf gegen die Sowjetunion zeich­neten sich — wie DNB erfährt — in den letzten Tagen ungarische Jagdflieger be-sonders aus. In Luftkämpfen über der Donfront schossen die Ungarn am 30. und 31. Oktober fünf boschewistische Flugzeuge ab. Diese Luftsiege wurden bei freier Jagd und bei Beglcitschutz erzielt. (MTI) Die erste Panzerschlacht in der Hexaeder-Offensive . endete mit einem klaren Siege der Achse Berlin, 1. November Das Internationale Informationsbüro bringt folgenden Bericht zur Lage in Nord­afrika: Bei der Wiederaufnahme ihrer Großangriffe am achten Tage der Alex­ander-Offensive stießen die Briten nach stärkstem Trommelfeuer auf einem schmalen Sektor des Nordabschnittes mit massierten Infanteriekräften in Richtung auf Sidi abd el Rahman vor. Nach stun­denlangem erbittertem Ringen gelang ihnen dabei Samstag vormittag ein Einbruch in die Stellungen eines deutschen Bataillons. Durch schleunige Heranziehung starker Panzerkräfte und einer weiteren Infanterie­division versuchten sie, den örtlichen Er­folg operativ unter schonungslosem Einsatz ihrer Truppen auszuweiten. Eine dünne Kette deutscher Riegelstellungen konnte den Durchbruch jedoch solange verhin­dern, bis um 12 Uhr mittag ein von Mar­schall Rommel persönlich geführter Gegen­stoß deutsch-italienischer Panzerverbände und einiger Infanterieregimenter das Zentrum des britischen Angriffskeils mit voller Wucht traf. Innerhalb des Verteidi­gungssystems kam es nun zu einer mehr­stündigen Panzerschlacht, in der die Achsentruppen deT zahlenmäßigen Über­legenheit des Feindes nur die Überlegenheit ihrer Führunq, die Tapferkeit ihrer Sol­daten und die überlegene Qualität ihres Materials entgegenzusetzen hatten. Das trat vor allem klar bei den zahl­reichen Einzelkämpfen Panzer gegen Pan­zer zutage, die mit ungeheurer Erbitte­rung und aus nächster Entfernung ge­führt wurden. Oft muß sich ein einzelner Panzer der Achsenmächte mit zwei, drei und vier Gegnern herumschlagen. Diese erste Begegnung der beiderseitigen Panzer­kräfte in der Alexander-Offensive endete mit einem klaren Sieg der Achse. In regel­losem und ungeordnetem Rückzug mußten die britischen Streitkräfte am Abend des achten Angriffstages den gesamten Ge­ländegewinn preisgeben. Dabei mußten sie neben einer großen Zahl zerstörter, in Brand oder Bewegungsunfähig geschosse­ner Tanks nicht weniger als achtzehn völ­lig unbeschädigte Panzer auf dem Schlachtfelde zurücklassen, deren Be­satzungen sich ergaben An der Vernich­tung der britischen Vanzcrkräfte waren neben der PAK und der schweren Flak- Artillerie auch die deutschen Infanterie­verbände hervorragend beteiligt, die sich in der Bekämpfung auch der schwersten englischen Panzer weitaus findiger erwie­sen, als ihre Gegner. In zahlreichen küh­nen und todesmutig durchgeführten Ein­zelaktionen vernichteten sie allein 23 britische Panzer mit geballten Ladungen und Sprenumunition. Am neunten Tage der britischen Offen­sive in Ägypten traten die deutsch-italie­nischen Panzerkräfte erneut zum Angriff an, wobei sie durch Jagdbomber der Stu­kas und Schlachtflieger wirksam unter­stützt wurden. (MTI) London rechne? bereits mit einem Fehlschlag der Offensive Stockholm, 2. November (1NB) Obwohl an maßgebenderstelle in London die militärische Lage in Ägypten noch immer durchaus zuversichtlich beur­teilt wird, beschäftigen sich englische politi­sche Kreise, wie der Korrespondent von Dagens Nyheter berichtet, auch bereits mit den eventuellen Folgen, die ein Fehl­schlagen der Ägyptenoffensive besonders auf politischem Gebiet haben könne. Die große Mehrheit der englischen Öffentlich­keit sei allerdings bereit, längere Zeit zu warten, ehe ein Urteil über einen Erfolg oder Mißerfolg der Ägvptenkampagne ge­fällt werde. Ein Mißerfolg in Ägypten werde zwar einen politischen Sturm her­aufbeschwören, meint Dagens Nyheter, doch würde nicht allein diese Offensive die Ursache der Unzufriedenheit sein. Das Kernproblem aller politischen und militäri­ schen Betrachtungen in England sei zur­zeit nämlich die Frage, ob die Zusammen­arbeit der Alliierten untereinander aus­reichend sei. Ein Mißerfolg in Ägypten würde von den Kritikern der alliierten Kriegführung dazu benutzt werden, die po­litische und militärische Führung in Eng­land erneut scharf anzugreifen. Der Vergeltungsangriff gegen Canterbury Berlin, 1. November (DNB) Bei dem gestern nachmittag er­folgten Vergeilungsangriff gegen die Stadt Canterbury drangen völlig überraschend für die britische Abwehr wenige Minuten nach 18 Uhr die Staffeln der deutschen Kampfflugzeuge über die britische Küste vor und stießen bis auf eine Höhe von nur 30 bis 40 Metern auf dem Stadtgebiet von Canterbury herab. Schon die ersten Bom­beneinschläge brachten zahlreiche Häuser zum Einsturz und verursachten grófig Brände. Während die Kampfflugzeuge im Abflug noch Kraftfahrzeugansammlungen und Eisenbahnziele im Raum von Canter­bury mit ihren Bordkanonen und Maschi­nengewehren beschossen, dehnten sie sich durch zahlreiche Bombenvolltreffer im Stadtgebiet von Canterbury entfachten Brände immer weiter aus. Deutsche Jagd­geschwader sicherten diesen Vergeltungs­angriff und schossen drei Spitfire in Luft­kämpfen ab. Einige Stunden später setzten schwere Kampfflugzeuge in größerer Zahl den Vergeltungsschlag gegen Canterbury fort und warfen zahllose Bomben in die brennende Stadt. (MTI) Berlin. 31. Oktober (MTI) Times hatte in einem Leitartikel vom Freitag unter anderem geschrieben: „Die nächtlichen Bombenangriffe- auf Deutschland sind von größter Bedeutung für unsere Kriegsführung, weil sie den deutschen Widerstandsgeist zu untergra­ben und die deutsche Moral zu erschüttern geeignet sind. Wir müssen trotz der im­mer größer werdenden Schwierigkeiten un­sere Bombenangriffe auf dem bisherigen Niveau erhalten.“ In Berlin wird diese Erklärung des füh­renden englischen Blattes als Bestätigung der Tendenz der RAF, durch Terrorangriffe auf nicht militärische Ziele Erfolge zu er­ringen, gebührend zur Kenntnis genom­men. Der Oktober-Erfols; der U-Boote drei­mal so groß als im September. Berlin, 2. November (DNB) In ihren Kommentaren zu dem im gestrigen Bericht des Oberkommandos des. Wehrmacht gemeldeten Gesamtergeb­nis des im Oktober dieses Jahres von der deutschen Kriegsmarine versenkten eng­lisch-amerikanischen Handelsschiffsraumes hebt die deutsche Presse von Montagmor­gen insbesondere die Tatsache hervor, daß allein von deutschen U-Booten 698.575 BRT versenkt wurden. Da die entspre­chende Zahl im Oktober des Vorjahres 225.000 BRT war, bedeutet der diesmalige Oktober-Erfolg der deutschen U-Boote, wie die Blätter feststellen, eine Steigerung von über 300 Prozent. (MTI) Berlin zum Erscheinen deutscher U-Boote im Indischen Ozean Berlin, 2. November (INB) Das erste Erscheinen deutscher U-Boote in den Gewässern des südlichen Indischen Ozeans deutet auch nach Auf­fassung der militärischen Kreisen Berlins darauf hin, daß die Bekämpfung der anglo­­amerikanischen Versorgungsschiffahrt in ein neues Stadium eingetreten ist. Vor etwa Vierzehn Tagen wurden in der Nähe von Kapstadt bereits große englische Transporte, die vermutlich auf der Fahrt Um das Kap der Guten Hoffnung nach Ägypten oder dem Vorderen Orient waren, von deutschen U-Booten angegriffen und versenkt. Fast zur gleichen Zeit erschie­nen zum ersten Mal japanische U-Boote in deii Gewässern des Atlantik und liefen sogar deutsche Stützpunkte an. Das Inein­andergreifen der Operationen dieser mo­dernen Seekriegswaffe zeigt, wie sich das Netz des Angriffs der Dreierpaktmächte gegen die feindliche Schiffahrt immec

Next