Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1943. június (90. évfolyam, 123-144. szám)

1943-06-01 / 123. szám

Die Stimme der Nation Budapest, 31. Mai Die Rede, in der Samstag nachmit­tag Ministerpräsident Nikolaus Kállay vor den Abgesandten der Organisatio­nen der Regierungspartei der Haupt­stadt und des Pester Komitats die innere und auswärtige Politik Un­garns, die Lage des Landes, sowie das Programm seiner Regierung, ihre Hal­tung inmitten der stürmischen Ereig­nisse umriß, war klar und einfach, männlich und selbstbewußt. Sie war so klar und einfach wie die seelische Hal­tung des ungarischen Volkes selbst, so männlich und aufrecht, wie es stets im Bewußtsein Seiner eigenen uner­schöpflichen Kraft in allen Krisen, allenErschütterungen, allen furchtbaren Kämpfen seiner tausendjährigen Ge­schichte die Stirne bot. Der Minister­präsident Ungarns sprach Worte, die aus der Seele eines jeden Ungarn kom­men, er faßte die Politik des Landes, die Summe der Aufgaben, die es zu lösen hat, in einer Form und in Sätzen zusammen, die trotz der Verschieden­heit der Auffassung und der Parteistel­lung von allen denkenden Ungarn un­terschrieben werden. Seine Rede war die Stimme der ungarischen Nation, und wenn nach dem Worte des franzö­sischen Philosophen eine Nation nichts anderes ist als eine sich täglich wieder­holende Volksabstimmung, so zeigt die starke Zustimmung, mit der die Vertreter der überwiegenden Mehrheit des ungarischen Volkes die Erklärun­gen des Ministerpräsidenten aufgenom­men haben, die felsenfeste Einheit des ungarischen Volkskörpers, sein volles Vertrauen auf die eigene Kraft und die eigene Zukunft. Dieses selbstbewußte Vertrauen wur­zelt in der Vergangenheit und in der Gegenwart, denn wie immer steht Un­garn auch in diesem Kriege auf dem Posten, an dem es das abendländische Christentum, alle Schätze der euro­päischen Kultur, aber auch sein eige­nes nationales Leben, seine eigene Un­abhängigkeit verteidigt. Vertrauen und Bewußtsein ohne Kraft sind aber wie welke Blätter im Winde des stürmi­schen Weltgeschehens. Ungarn hat Zeugnis von der eigenen Kraft, nicht bloß durch die zähe und opfex-willige Arbeit im Frieden abgelegt, mit der es sich nach der Katastrophe von Trianon allein und auf sich gestellt emporgearbeitet hatte, sondern auch in dem furchtbaren Winterfeldzug in Rußland, wo seine Söhne, gegen die Übermacht kämpfend, wie so oft in der Vergangenheit auch diesmal als Letzte die Walstatt verließen. Die Stimme der Nation erklang aus jenen Teilen der Rede des Minister­präsidenten, in denen er die grenzen­lose Ehrfurcht und Dankbarkeit des ungarischen Volkes vor den Helden, toten wie lebenden, zum Ausdruck brachte und das feierliche Gelöbnis ab­legte, für die heimgekehrten Soldaten, für die Hinterbliebenen der Gefallenen aus allen Kräften zu sorgen. Der Mini­sterpräsident legte klar und entschie­den den Sinn der Teilnahme Ungarns am europäischen Abwehrkampfe gegen die Kräfte der Barbarei und der Zer­störung dar; er verlieh seinem uner­schütterlichen Glauben "ír de- " n des europäischen Gedankens, der christlichen Zivilisation k druck. Bündnistreue und Dankbarkeit sind männliche Tugenden, sie sind alt­hergebrachte Züge des ungarischen Nationalcharakters, und der Minister-Berlin, 31. Mai Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feind setzte gestern die Angriffe gegen den Kuban-Brückenkopf nicht fort. Von der übrigen Ostfront wird bis auf ein erfolgreiches eigenes Angriffsunternehmen bei Welish nur Späh- und Stoßtrupptätig­­keit gemeldet. Bei einem Angriff eines sowjetischen Bomberverbandes gegen ein deutsches Ge­leit im Schwarzen Meer wurden durch Präsident sprach aus der Seele aller Ungarn, als er mit tiefer Dankbarkeit der Freundeshand Mussolinis gedachte, die uns als erste entgegengestreckt wurde, sowie die Gefühle zum Aus­­druck brachte, die dieses Volk dem Führer des Deutschen Reiches, Hitler, entgegenbringt, der die Fesseln von Trianon gesprengt, die Durchsetzung unserer historischen Rechte ermög­licht hat und der einzig und allein im­stande ist, Europa vom Schrecken des Bolschewismus zu retten. Auch be­leuchtete er die Rolle, die Ungarn im neuen Europa im Kreise gleichberech­tigter Völker als Träger der Aufbau­arbeit, der Verständigung, des aufrich­tigen Friedenswillens zu spielen ge­denkt. Jener Teil der Rede Nikolaus Källays, in dem er sein innerpoliti­sches, namentlich soziales und wirt­schaftliches Programm entwickelte, zeichnete sich durch eine reiche Fülle und den Schwung aus, mit dem ein Staatsmann, der sein Land, alle1 Jagdflieger und Fahrzeuge der Kriegsma­rine sämtliche neuen angreifenden Bom­berflugzeuge abgeschossen. Insgesamt ver­loren die Sowjets gestern 74 Flugzeuge, sieben eigene werden vermißt. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen Hafenstädte an der englischen Süd- und Südostküste an und warfen Bomben gro­ßen Kalibers in kriegswichtige Anlagen. Im Mittelmeergebiet vernichtete die Luftwaffe am 29. und 30. Mai 13 Flug­zeuge, darunter mehrere schwere Bomber. Bei bewaffneter Fernaufklärung über dem Atlantik wurde ein feindliches Fracht-Schichten, alle Klassen, alle Sorgen und alle Hoffnungen seines Volkes ge­nau kennt, seine von Geschichte und Schicksal gestellte Aufgabe in Angriff nimmt. Eine besondere Bedeutung ge­bührt jenen Ausführungen, in denen der Ministerpräsident das große soziale Werk schilderte, das vor einer Reihe von Jahren bereits begonnen und in manchen wichtigen Teilen schon durchgeführt, nun Schritt für Schritt verwirklicht werden und dem Lande eine neue, moderne, ausgeglichene Struktur verleihen soll. In der gegen­wärtigen, vom Ministerpräsidenten als entscheidend bezeichneten Phase des Krieges ist es schwierig, vorauszusagen, wann und in welchem Maße die ein­zelnen Teile dieses Programms mit Hilfe der jeweilig vorhandenen mate­riellen Mittel verwirklicht werden können. Über die einzelnen Teile dieses Pro­gramms, über die Priorität dieser oder jener Aufgabe, über das Tempo der Verwirklichung bestehen natürlich Ver­ IlsdilsiO der sowjetischen Kuban-Offensive Mauen der Kämpfe an der ganzen Ostfront Telephonbericht unseres Berliner Mitarbeiters Berlin, 31. Mai In Berliner militärischen Kreisen wird Montag der Abschluß der in der vergan­genen Woche mit starken Kräften er­neuerten russischen Offensive am Kuban- Brückenkopf verzeichnet. Die Einstellung der russischen Angriffe ist nach deutscher Auffassung wiederum in erster Linie durch die außerordentlich schweren Verluste er­zwungen worden, die die sowjetischen Verbände auch in der letzten Phase ihres seit Monaten immer wieder unternomme­nen Versuches, die deutschen Stellungen am Kuban-Brückenkopf einzudrücken, er­litten haben. Man glaubt in Berlin, daß dadurch das russische Oberkommando zu neuen Umgruppierungen veranlaßt wor­den ist, was freilich darauf schließen läßt, daß man auf deutscher Seite auch in Zu­kunft die Fortsetzung der russischen Offensive erwartet. Die letzten russischen Angriffe haben, wie in militärischen Kom­mentaren hervorgehoben wird, nicht den geringsten Erfolg gehabt, da die deutschen Stellungen am gesamten Angriffsabschnitt unverändert geblieben sind. Die taktische Absicht der Bussen war augenscheinlich, an der Ostfront des Kuban-Brückenkopfes, im Abschnitt von Krimskaja, den Durch­bruch zu dein von ihnen ausgangs der Winterkämpfe gewonnenen „Landekopf“ westlich von Noworossijsk zu erzwingen und dadurch die bei Noworossijsk selbst stehenden deutschen Streitkräfte abzu­schneiden. Mit dem vorübergehenden Erlöschen der russischen Angriffstätigkeit am Kuban- Brückenkopf ist jetzt praktisch an der ge­samten Ostfront eine Kampfpause einge­treten. Von keinem Frontabschnitt wer­den gegenwärtig besondere Ereignisse ge­meldet. Soweit überhaupt Kampfhandlun­gen stattfinden, gehen sie über den Cha­rakter rein örtlicher Spähtrupptätigkeit nicht hinaus. Nur der Einsatz der Luft­waffe ist auf beiden Seiten eher noch ge­wachsen, da zahlreiche Luftkämpfe von verschiedenen Frontabschnitten gemeldet werden, bei denen nach deutschen Berich­ten insgesamt 74 russische Flugzeuge, denen sieben deutsche Verluste gegenüber­stehen, abgeschossen worden sind. Die er­weiterte Lufttätigkeit hat in erster Linie den Charakter von vielfach konzentrierten Erkundungsuntemehmungen, die offenbar gegen die Zentren der beiderseitigen Auf­marschbewegungen gerichtet sind. E. L. Das QKW berichtet: Angriff schneller deutscher Kampfflugzeuge auf Hafenstädte der englischen Slid­­und Südsstkliste Dia Sowjets verloren Sonnlag 74 Flugzeuge Preis 16 Fillér o ' 90. Jahrgang__________________________Budapest, Dienstag, I. Juni 1943 Nr. 138 — nrcTTD i t nvn der VerdoBlielasn lln SÜ Pr !sr% m É 1 i I 13 JTv •• TM22 * Jl IiüliiU Iiiivlll MORGENBLATT ' \V ‘ schiff von Í900 BRT durch Luftangriff versenkt und ein viermotorige» britische* Flugzeug im Luftkampf abgeschossen. (MTI) Berlin, 31. Mai Das International* Informationsbüro meldet: Vor der Südwestspilze Portugals ver­senkte ein deutscher Fernbomber ein voll­beladenes britisches Handelsschiff von 5000 BBT. Das deutsche Flugzeug, das zu be­waffneter Aufklärung weit über dem Atlantik eingesetzt war, griff den britischen Frachter, dessen besondes starke artilleri­stische Bestückung auffiel, trotz heftiger Flakabwehr in mehreren Anflügen an. Die ersten Bomben lagen hart an der Bord­wand und führten bereits zu so schweren Schäden am Schiffsrumpf, daß der Dampfer gestoppt liegen blieb. Zwei wei­tere direkte Treffer besiegelten das Schick­sal der Frachters endgültig. Sein Sinken wurde von der Besatzung des deutschen Fernbombers einwandfrei beobachtet und durch Lichtbild festgehalten. (MTI) Berliner Miülärstsllen zmKantnfpause an der Ostfront Berlin, 31. Mai (INB) Am Kuban-Brückenkopf — der in den letzten Tagen das einzige Gebiet lebhafter Kampftätigkeit an der Ostfront war —- haben die Sowjetrussen am Sonntag ihre Angriffe eingestellt. Berliner militäri­schen Kreise lassen es dahingestellt, ob damit die neue sowjetrussische Offensive am Kuban-Brückenkopf als abgeschlossen zu betrachten ist. Sie verweisen jedoch auf die sowjetrussischen Stimmen, die den Deutschen vorwarfen, sie hätten die Bedeu­tung der sowjetrussischen Angriffe auf die dortigen deutschen Positionen übertrieben. Offenbar will man auf sowjetrussischer Seite nunmehr, so erklären die Berliner Sachverständigen, diese ganze erfolglos ge­bliebene Angriffsaktion bagatellisieren. Die neue sowjetrussische Offensive am Kuban-Brückenkopf hat insgesamt fünf Tage gedauert und den Sowjerussen kei­nerlei wesentlichen Erfolg gebracht. Seit dem 1. April dieses Jahres haben die So­wjets — (woran bei dieser Gelegenheit in Berlin erinnert wird — in diesem Kampf­raum bereits dreimal versucht, die deut­schen Stelungen einzudrücken. Jedesmal sind sie an der Abwehr der deutschen Truppen gescheitert. Um so umfangreicher waren daher die sowjetrussischen Vorberei­tungen für die am 26. Mai wieder aufge­nommenen Angriffe. Mehr als zwei Wo­chen lang hatten sie unaufhörlich Nach­schub. an Truppen und Kriegsmaterial zu dem neuen Angriff herangeführt, der nun­mehr wiederum zum Stillstand gekommen ist. Der Berliner militärsiche Sprecher schiedenheiten der Auffassung .je nach Parteistellung, Berufszugehörigkeit und Temperament. Alle Ungarn, ohne Aus­nahme und ohne Unterschied der Klas­senzugehörigkeit, der Nationalität oder der Konfession, stimmen aber unbe­dingt und vorbehaltlos den Worten des Ministerpräsidenten zu, in denen er das große historische Werk des Reichs­verwesers, seine unvergänglichen Ver­dienste, die Bedeutung seines.. Urteils und seiner Kraft in hinreißenden Wor­ten verkündete. Fürwahr, Nikolaus von Horthy, der Reichsverweser Ungarns, bedeutet heute das Land selbst, er ist die Verkörperung der großen politi­schen und nationalen Tugenden des Ungartums, auf seinen starken Schul­tern ruht das Geschick dieser Nation und diese Erkenn!nis vereint in seinem Lager alle Ungarn, die. inmitten des Weltensturmes auf seine Führung ver­trauend, rnit klaren Augen in die Zu­kunft blicken und mit ihrer Arb eil. zur Festigung der Heimat Tag für Tag bei­tragen.

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