Pester Lloyd - esti kiadás, 1944. április (91. évfolyam, 74-83. szám)

1944-04-01 / 74. szám

— —Bm—MUttBn muh II '''''T—rmTUn IHI'llillUM Interinf-Bericht aus dem Osten Die Kampfkraft der deutschen Verbände nirgends zerschlagen Die Situation am Südfiiloel Berlin, 1. April Das Interinf berichtet zur Lage an der Ostfront: Die Lage an der Ostfront hat im großen gesehen keine entscheidende Veränderung erfahreti. Die Kämpfe im Mittel- und Nord­abschnitt der Ostfront behielten nach wie vor sekundäre Bedeutung gegenüber der ge­waltigen Abwehrschlacht im Süden, wenn auch nicht zu verkennen ist, daß die Bol­schewisten weiterhin im Räum Dnjepr und Tschaussy um den entscheidenden Durchs bruchserfolg in Richtung Mogilciv ringen. Da sie aber angesichts der sehr beträciit­­lichen Materialausfälle, die hei ihrer Offen­sive im Süden entstehen, nicht in der Lage sind, der Mittel- und Nordfront einen nen­nenswerten Nachschub an Waffen und Kriegsgerät zur Verfügung zu stellen, sind hier die bolschewistischen Schützendivisio­nen in zunehmendem Maße auf sich gestellt. Daraus erklären sich auch die beträcht­lichen Verluste, die die Sowjets in der letz­ten Zeit an den Druckstellungen des min­ieren und nördlichen Frontabschnitts erlit­ten haben. Auf dem Südfliigel treten die Absichten der sowjetischen Führung ganz klar in Er­scheinung. Während ein starker Angriffs keil die Bolschewisten in genau nordsüd­licher Richtung auf Odessa yorslüßt, be­müht sich eine zweite Angriffsgruppc dar­um, Jassy zu ’ gewinnen und darüber hinaus nach Südwesten vorzustoßen. Eine dritte bolschewistische Armee hat sich über Horndenka—Kolonien hinalis den Karpathen genähert und steht mit ihrer Spitze am Nordausgang des Jablonka-Pas­­scs. Motorisierte Schützenverbünde und Panzereinheiten bilden schließlich eine vierte Armeegruppe, die sich bemüht, im Raum Brody—Komet in breiter Front nach Westen Raum zu gewinnen. Die Lage hat dazu geführt, daß vielfach mil verkehrter Front gekämpft wird, wobei es den deut­schen Verbänden stets gelang, die Bedro­hung Hirer rückwärtigen Verbindungen durch rasches Erfassen der Lage und ent­schlossenes Zupacken auszuschalten. Wieder waren es die zu vielen hunder­ten eingesetzten Kampf-, Schlacht- und Panzerschlachtflugzeuge der deutschen Luftwaffe, die in laufenden Angriffen hei jeder Wetterlage die Bolschewisten zu schwersten Bin töpfern zwangen, ihre An­griffsspitzen und ihre Marschkolonnen zer­sprengten und damit in oft entscheidendem Maße den - Abwerkampf der deutschen Truppen unterstützten. So wurden allein im Einhruchsraum zwi­schen Dnjepr und Pruth durch einen Ver­band deutscher Panzerschlachtflugzeuge 45 Sowjetpanzer und Panzerspähwagen, 12 Geschütze, 184 motorisier.e und be­spannte Fahrzeuge und ein ausgedehntes Breimstofflager, im nördlich anschlie­ßenden Kampfraum aber 16 Panzer, 4 schwere Sturmgeschütze, 6 motorisierte Haubitzen und 186 mit Truppen, Munition oder Brennstoff beladene Fahrzeuge zer­stört. .5 weitere Panzer und 2 motorisierte Geschütze fahrunfähig gemacht. Die Naehschubhekämpfung auf Straßen und Bahnen {wurde ebenfalls in allen Ab­schnitten bei Tag und Nacht mit großer Wirkung fortgesetzt urfd l^i der Sicherung , der deutschen Einsätze insgesamt 23 So­­w jetniaschineii abgeschossen, während 4 deutsche Flugzeuge vermißt wefden. Tatsächlich ( haben die Bolschewisten zwar beträchtlichen Raum gewonnen, doch ist es ihnen nirgend gelungen, die Kampf­kraft der deutschen Verbände zu zerschla­gen und zn vernichten. Im übrigen ist fest­­zustellcn, daß im Bewegungskampf moto­risierter Armeen Raumgewinne oder Raum­verluste eine erheblich geringere Roll? spie­len, als das in früheren Kriegen der Kall war. i ' Ostwärts des Pruth: Stockung des sowjetischen Vormarsches Berlin, 1. April (1NB) Der militärische Mitarbeiter von Europapreß Oberstleutnant a. D. Alfred v. Olberg schreibt: In dem gewaltigen Kampf ah der Siidfront ist in dem stürmischen Vordringen der So­wjets ostwärts des Pruth ein Stocken einge­­trelen. Der Erfolg der deutschen Ahniitzuugs­­strategie zeigt sich in dem Erlahmen des feindlichen Druckes. Rund 2.>0 km von ihrem Ausgangspunkt gemessen, waren die Sowjets vorwärtsgekomnien. .letzt treten die Versorgungsscliwierigkeiten ein. Ersatz an Mannschaften. Panzern, Geschützen, Munition und Nachschub jeder Art, beson­ders auch Verpflegung kommt nicht nach. Die Bahnlinien hinter der Front fehlen. Alles muß auf den versumpften Straßen durch Lastwagen kolonnen herangeführt werden, und die Depots liegen gute 10 Tage Marsch zurück. Die Offensive, der die deut­schen Truppen hartnäckig Halt gebieten und gegen die sich die deutschen Gegen-, maßnahme» täglich mehr fühlbar machen, mußte ins Stocken kommen, während die deutschen Absetzbewegungen über den Pruth hinaus ununterbrochen und in größter Buhe fortgeführt werden können. Die Ansamm­lung sowjetischen Briitkenhacmaterials wurde in deutschem Gegenangriff und von deutschen Fliegervcrbänden zerschlagen und der geplante Abmarsch der Sowjets nach Süden zum Unterlauf des Pruth ist zunächst aufgehaltcn. In beiden Flügelnaber geht der Kampf der deutschen Divisionen, die bisher die Sperriegel hartnäckig vertei­digten, in Abwehr und Gegenangriff erfolg­reich weiter. Eine Überraschung bringt die Meldung von der Kesselschlacht im Baume südöst­lich von Wqrwa. Daß es im Verlaufe. die­ses Ringens aber gelungen ist, dort im un­übersichtlichen Busch- und Waldgelände mehrere zum Durchbruch angesetzte sowje-tische Divisionen nicht nur aufzuhaltcn, sondern auch auf beiden Flügeln zu um­gehen, sie einzuschlicßcn und zu vernich­ten, erweist die Kühnheit des Zupackens der deutschen Führung. Umsonst rannten die Sowjets von außen immer wieder gegen den eisernen Umfassungsring an, vergeb­lich blieben die Ausbruchsversuche, ln fünftägigem Kampf war da.s Sowjetunter­nehmen völlig zerschlagen, die angesetzten Truppen vernichtet oder gefangen. Interinä-Meldung zu den Kämpfen im Mitte!- und Kordabsciinitt Berlin, 31. März Interinf berichtet zu den Kämpfen im Mittel- und Nordabschnitt der Ostfront: An der Front zwischen Dnjepr und Tschaussy setzidi die Bolschewisten auch gestern mit starken Kräften ihre Durch­­bruclisbemühungfri in Richtung auf Mogi­­lein den ganzen 'Tag über fort. Sie hatten hiezu weitere zwei aufgefrischte Schützen­divisionen herangezogen, die westlich der Straße Bobruisk—Mogilew nach starkem Trommelfeuer mit massierten Infanterie* kräftep gegen die deutschen Linien antra­ten. In mehrstiidigeni Ringen, in dessen Verlauf es den ’■ Bolschewisten vorüber­gehend .gelungen war, in die deutschen Li­nien cinzudr ingeit, kennte schließlich das Hauptkampffeld von den deutschen Ver­teidigern voll behauptet werden. Wie ge­meldet wird, warfen die blutigen Ausfälle der Sowjets hier yipgewöhnlich hoch. Von dem Frontabschnitt einer einzigen Division wurden gestern über 1800 tote Bolschewisten gezählt. Im übrigen kam es im Bercicli des initi­ieren Frontabschnitts nirgend zu größeren Kampfhandlungen. Auch an der bekannten Einbruchstelle südwestlich von Witebsk blieb es gestern ruhig. Dagegen traten die Bolschewisten zwischen Oslrow mul Ples­­kau gestern jn breiter Front an zahlreichen Stellen zu Angriffen von wechselnder Stärke an, die sämtlich im Vorfeld zer­schlagen wurden. An der Narwa-Front wurde die Vernich­tung d^s starken Brückenkopfes, den die Bolschewisten hier seil längerer Zeit auf dem Westufer „ der Narwa halten, abge­schlossen. In diesen Kämpfen wurden ins­gesamt fünf bolschewistische Divisionen zerschlagen. Erwähnt zu werden verdient, daß in (Ho­sen Kämpfen auch die Fahne des bolsche­wistischen Schützenregiments 133 erbeutet wurde. Starke Verbände deutscher Schlachtflug­­zeuge griffen mehrfach die sowjetischen ßatteriestellungen an der Narwa-Front mit ausgezeichnetem Erfolg an und setzten viele von ihnen außer Gefecht. Sowjetische Jäger, die zur Abwehr der deutschen Schlachtflieger aufstiegen, wurden bereits vor Erreichen des Kampfraumes von den deutschen Jägern gestellt, wichen aber einer Ivanipfberührung aus. Ln Nachteinsatz, der sich vornehmlich gegen den Nachschubverkehr auf der Strecke Narwa— Tschudowo und gegen den Straßenverkehr der Sowjets richtete, Wurde ein größerer M.unitioiiszug durch einen Volltreffer zur Explosion gebracht und fünf .weitere Züge so schwer beschädigt, daß sie in Brand gerieten und ihre Fahrt einstel­­len mußten. (MTI) ünlibolschawisüsclse Paüisansn­­ßMunüen im Rücken der Ostfront Riga, 31. März yjnterinj) Im Rücken der sowjetischen Front entstehen, wie. die im rückwärtigen Meeresgebiet Nord erscheinende russische Tageszeitung Za Rodlnu berichtet, lawinen­artig anwachsende antibolschewislische Par* tisanenubteüungen. Diese Parlisalienbewe­­gung sdieint — wie das Blatt sebreibt — zu einem ständigen Wegbegleiter der Roten Armee zu werden. Im Bezirk M'okxlashjc (westlich Tscherkassy) operieren zurzeit derart starke Partisanenabteilungen, daß die durch diesen Ort marschierende 23. sow jeti­sche Panzerbrigade gezwungen war, mit ihnen nach allen Regeln tier Kriegskunst schwerste Kämpfe zu führen. Im Bezirk Janowki (östlich des Pripjet) führten eben­falls bedeutende Abteilungen der Partisanen einen Überfall auf einen sowjetischen Feld­flughafen aus, wobei sie einige F Iugzeuge erbeuteten. Die antibolschewistisehen Ver­bände verfügen über eine große Zahl von Kraftwegen, leichte Artillerie und sogar Panzer. Interessant ist oie Feststellung, daß eine groß; Zahl dieser antibolschewistischen Partisanen sich aus Leuten rekrutiert, die noch kürzlich bereit waren, die Sowjets zu unterstützen. Im Gebiet Tschcrnigow wird der Kampf gegen Stalin von Abteilungen geführt, die durchweg aus früheren sowjetischen Kriegsgefangenen bestehen. Im Bezirk Rylska und Starodubti ent­wickeln Partisanenabteilungen aus Ange­hörigen der örtlichen Bevölkerung große Aktivität — berichtet das Blatt. Diese sind seinerzeit, um der Botmäßigkeit des NKWD zu cnlteF.en, in die Wälder ge­flüchtet. In diesen Gebieten sind die So­wjets gezwungen, reguläre Truppen der Bolen Armee gegen die Partisanen in den Kampf zu führen. (MTI) > I 1 Preis 16 milér 9t. Jahrgang Budapest, Samstag, I. April 1944____________________________Kr. n m PESTER LLOYD ABENDBLATT Die Burg von Cessing wieder in deutscher Hand Berlin, 31. März Interinf berichtet zu den Kämpfen in Italien: An den italienischen Fronten kam cs auch gestern zu keinen größeren Kämpfen. Im Abschnitt son C.assino konnten die deut­schen Truppen im Nordteil der Sladt durch sorgfältig vorbereitete, und geschickt durch­geführte Sloßtriippunternchmungeii ihre Stellungen beträchtlich verbessern. Ins­besondere kam die Anhöhe der Burg wieder fest in deutsche Hand. Dadurch und durch die Wegnahme einer benachbarten Höhen­stellung haben die deutschen Verteidiger von Casxino wieder die' Möglichkeit erhal­len, einen größeren Einblick in das Auf­marschgelände der 5. USA-Armee in diesem Raum zu gewinnen. Die den Deutschen ge­genüberliegenden Truppen bei Cassino sind übrigens nicht etwa Amerikaner, sondern entstammen den von, der 8. britischen Armee entliehenen Empireverbänden. Es handelt sieh im wesentlichen um Inder. Nordwestlich von Cassino drang ein deut­scher Stoßtrupp erneut tief in die ameri­kanischen Linien ein und vernichtete mit Nahkampfmitteln zwei Panzer. Auch im adriatischen Abschnitt gelangte ein deut­scher Stoßtrupp in den Rücken der briti­schen Front, wo ebenfalls einige Panzer durch Sprengnumition zerstört wurden. Ins­gesamt wurden hei erfolgreicher Stoßlrupp­­täligkeit an der italienischen Südfront in den letzten 14 Tagen nicht weniger als 4.3 schwere Panzer mit Nahkampfmiltbln ver­nichtet. Im Landekopf von Yeihwo brach!en deutsche Stoßtrupps, die westlich der Straße Aprilia—Anzio vorstießen, Gefau-* gene und wertvolle Erkiindungsergehnisse ein. Deutsche Fernkampfbatterien schossen an den Nordamgängcn von Netiuno mul Anzio ein Treibstofflager und mehrere De­pots mit Kriegsgerät in Brand. Wie schon vor einigen Tagen gemeldet wurde, haben die Invasionstrappen im Ländekopf in der letzten Zeit eine be­trächtliche Verstärkung erfahren. Ihre Verbände sind um mindestens zwei Divi­sionen und erhebliche Mengen an schwe­ren Waffen vermehrt worden, so daß die deutsche Führung mit einer baldigen Wie­deraufnahme der amerikanisch-britischen Großangriffe aus dem Landekopf heraus rechnet. Angesichts der umfangreichen Lufttätigkeit und der Zerstörung neuen Landesohiffsraiims wird auch die Möglich­keit eines weiteren überholenden Landung.s­­manüvers etwa im Raum von Civitavecchia oder weiter nördlich in Betracht gezogen. (MTI) Italienisch-sowjetische Verhandlungen bei Viktor Emanuel Schwere Unstimmigkeiten im Lager der Biliierten Rom, 1. April (TP) Nach einer Meldung von Radio Bari hat sich Badoglio mit einem Verlrrier der Sowjetunion zu Viktor Emanuel be­geben, Es sollen italienisch-sowjetische Verhandlungen „von einer gewissen Ti ng­­weite“ stallfinden, über deren Thema zwar vorläufig noch nichts bekannt ist, die aber eine „engere Zusammenarbeit zwischen Badoglio-Italien und der Sowjetunion erai­­leiien sollen, „Nach Sender Bari kann es sicli um militärische und wirtschaftliche Fragen handeln und außerdem soll hei die­ser Gelegenheit zwischen dem 'Exkönig und Badoglio „Die Frage des Wiederauf­baues des diplomatischen Korps“ bespro­chen werden, ln der Meldung heißl es wei­ter. daß von angelsächsischer und russi­scher Seite der Wunsch nach einer Reorga­nisierung der Beamtenschaft im auswärti­gen Dienst geäußert worden sei, da die alte Fachdiplomalie nach der Kapitulation ihren Aufgaben nicht gewachsen gewesen sei. Es werde sich also darum handeln, „Junge Menschen, die für die angelsächsi­sche und für die sowjetische Mentalität das richtige Fingerspitzengefühl haben“, auf die politisch wichtigen Posten zu berufe«. Es müsse schon jetzt begonnen werden, er­klärte Radio Bari, Italien jene Stellung zu­­zuweisenj die ihm nach einem verlorenen Krieg bestimmt sei. Wahrscheinlich gehe es auch .um die Erfüllung, tier auf der Kon­ferenz von Hot Springs aufgestellten For­derungen, wonach für Italien für die Nach­kriegszeit ausschließlich landwirtschaftliche Aufgaben vorgesehen waren. Wahrschein­lich soll die Industrie in Siidilalicn schon jetzt abgebaut werden. Madrid, 31. März (DNB) Die Nachrichten, die aus der gan­zen Welt in Buenos Aires eintreffen — und die argentinische Presse verfügt zurzeit über den umfangreichsten Informations- I

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