Schul- und Kirchen-Bote, 1866 (Jahrgang 1, nr. 1-12)

1866-06-01 / nr. 6

rations » Preis: halbjährlich Postversendung 1 fl. und­ ­ Schul-und Kirchen­gsote für»das’ Sachsenland. Herausgeber: Franz Obert, eh Aerier in Schaal. Dieses Blatt erscheint den Erstan. in jedem Monat, 1 bis 1'­, Bogenstart. Pränume­­mit Postversendung 1 fl­.20 fl., ganzjährlich 2 fl. 40 Er., ohne 2 fl. — Mittheilungen, deren Veröffentlichung im »Boten« gewünscht wird, sind an den Herausgeber (legte Pot Mediash), Pränumerationsgelder ausschließlich an den Verleger zu leiten.­­ Inhalt:Man lernt für’s Leben.—Ueber Pflege der Liebe zu deealen im­ Seminar.— Schullehrerbibliotheken—Ansichten des Engländers Karl Boner über Schul-und Kirchen­­verhältnisse im Sachsen­lande.—­Der geographische unterricht in unserer sächsischen Dorfs­­schu­le.——U­nterricht·sstoffe für die Volksschule.—Nachr­ichten.—— Anmut­ Kleine Mittheilun­gen.—Eine Bitte für Gyakoschdorf.—Briefkasten. ges. Ő. ;­ ­ Hermannsadt, 1. Juni 1866. Han lernt für's Leben. Mit diesem Sape deden ss alle diejenigen, welche von dem Schulunterrichte verlangen, dab­er mur das Iehre, was der Fachmann braucht. CS führen ihn ges­wöhnlich diejenigen am meisten im Munde, welche von einer Erziehung der Schüler nach­ einem Ideale nichts wissen wollen, sondern nur fordern, daß das Schulgeld so bald als möglich Zinsen in Brod trage, welche den Ausspruch „der Mensch lebt nicht vom Brod allein“, für längst überwunden und abgeschmaht halten. Nun, in dieser Auslegung entspricht er einer ziemlich niedrigen Gesinnung. Aber anders aufgefaßt schließt er eine bedeutende Wahrheit in sich, nämlich wenn man damit sagt, die Schule seie den Meenschen tauglich machen, als solcher seiner Aufgabe möglichst vollkommen zu genügen, und damit den Gegenzag von Aufführung und Thätigkeit in und außer der Schule verneint. Damit verdient er über die Pforte jeder Schule geschrieben zu werden. Die praktische Anwendung desselben in der Schule wird zunäcst darauf ausgehen, in dem Schüler das Gefühl zu erwecken, dab er si in den Schulräumen erst vet in seiner Heimath befindet und dem Lehrer als seinem besten, väterlichen Freunde gegenüber steht. Sie wird­­ demselben die Schule zu dem machen, was dem Er­wachsenen sein Beruf ist. Damit,aber dies möglich sei, muß Liebe im Unterrichten, Ermahnen und Strafen walten, muß sich der Lehrer fortwährend als den verantwortlichen Verwalter des geistigen Pfundes seiner Zöglinge betrachten. Die Duchführung des eben angeführten Sabes fordert zweitens, daß im der Schule Rücksicht auf das Leben des Schülers nach seinem Austritt aus der Schule genommen, und dak ihm für dasselbe gleichsam ein Compaß mitgegeben werde. Den =

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