Schul- und Kirchen-Bote, 1867 (Jahrgang 2, nr. 1-12)

1867-07-01 / nr. 7

für das­ ­ Schul-und Kirchen- Bote Sachsenland, Herausgeber: Franz Obert, ev. Pfarrer in Schaal. TE 7. Hermannstadt, 1. Juli 1867. IL Jahrgang. Dieses Blatt erscheint den 1.in»«edeilis­ionat,in 1—11­’2Boon starken Heften.Pränumerationspreis:halbjährlich mit Bestversendung 1 fl. 20 fl., ganzjährlich 2 fl. 40 fl., ohne Sondersendung 1 fl. und 2 fl. — Mittheilungen, deren DVerd Kae im „Boten“ gewintht wird, sind an den Herausgeber (lekte Pot Mepiasi­h), Pränumerationsgelder ausschließlich an den Verleger zu leiten. Inhalt: Dr. Georg Paul Binder. — Die Leichenfeier in Birthälm. — Präsentations- Rede von Johann Michaelis. — Wie kann Aufklärung ins Bett gebracht werden? — Einige Gebrechen, welche dem gedeihlichen Unterrichte in unseren fächflichen Dorfschulen hemmend entgegenstehen. — Zum Unterricht in der deutschen Sprachlehre. — Nach Beton Literatur. — Kleine Mittheilungen. — Lesefrüchte. — Berichtigung. — rieffasten. « Dr. georg Paul Kinder. Der hochwürdige und Hochverehrte Superintendent unserer evang. Landes­­firhe A. B. entschlief am 12. Juni, 3 Uhr Morgens, zu einem bessern Leben. Mas er in 23 Jahren als Lehrer für den Aufschwung unserer Mittelschulen und für die Wissenschaft, was er in 12 Jahren als Pfarrer für die Gemeinden Schand und Ken­d, was er in fast 24 Jahren als Superintendent für unsere evangelische Landeskirche gethan, das läßt er in wenigen Worten nicht sagen. In seinem öffentlichen Leben war er ausgezeichnet durch Treue und unermüdlichen Fleiß, durch eine Geschäftskenntniß, die überall das Nechte traf, und durch eine seltene Fülle von Gelehrsamkeit, die es ihm möglich machte, nicht nur in theo­­logischen, sondern in allen Fragen der Gegenwart auf der Höhe des Zeitbewußt­­seind zu stehen, durch jenen edlen Mannessinn, der für alles Große und Schöne empfänglich ist, durch hingebende Baterlandsliebe und vollethümliche Gesinnung, durch unerschütterlichen Muth, wenn es galt, für die Rechte seiner Kirche, seines Bolfes einzutreten. Durch diese Eigenschaften wirkte er epochemachend auf Kirche und Volksthum, firdernd auf die Wissenschaft, veredelnd und begeisternd auf alle, die ihn nannten, ein. Sein Privatleben weist alle­ Tugenden auf, die in ächt s christlicher Gesinnung wurzen. Humanität war der Grundzug seines Charakters. Seine Verdienste und sein herzgewinnended Wesen geben ihm voll wichtigen, Anspruch auf ein wahrhaft gesegnetes, in Werken gemeinnüßigen Strebens und edler Gesinnung zu Tage tretendes Andenken, auf den Ruhm eines der Beften unter den Beften des Sachenwolfes.

Next