Schul- und Kirchen-Bote, 1870 (Jahrgang 5, nr. 1-12)
1870-07-01 / nr. 7
EEE — Schul und Kirchen - Bote für das Herausgeber: Franz Obert, ev. Pfarrer in Wurmrod, Post( Medtal), Präantımerationsgelder ausschließlich an den Verleger zu leiten. . 40 ff. — Dieses Blatt erscheint den 1. in jedem Monat, Mittheilungen, deren in 11/2—2"Bogen starken Heften. Veröffentlichung im „Boten“ gewünscht wird, Prämumerationspreis: ganzjährlich sind an den Herausgeber legte Rack Inhalt: Wünsche und Vorschläge, betreffend die befere Besoldung "der Dorfschullehrer. — Ueber die Bestimmung des Weibes. — Ein Wort über Kindergärten. — Nachrichten. — Literatur. — Kleine Mittheilungen. — Notiz. — Brieffasten, 17. Hermannstadt, 1. Juli 1870. V. Jahrgang. Wünsche und analoge, betreffend die bessere Besoldung der Derfs- Schullehrer. Wenn‘ ich mit vorstehenden Zeilen vor die Oeffentlichkeit und namentlich vor mein Bolt trete, so muß ich von vornherein erklären, daß nicht unlautere Motive, als Selbstüberhebung oder Wichtigmacherei u. |. w., sondern einzig und allein die hohe Wichtigkeit des Gegenstandes und die ‚Liebe zu meintem Bolte mir hiezu den Muth verliehen. Indem ich denn diese „Wünsche und Vorschläge” der eingehendsten Erwägung und der möglichsten Beachtung empfehle, schließe sich diese kurze Einleitung mit Wattenbach, welcher sagt: „In den Schulen liegt die Kraft des deutschen Bolfes von Oesterreich (Ungarn). So vielfach es aug auf dem Schlachtfelde, an der Wahlurne oder im Parlamente besiegt werden möge, in diesen Geisterburgen ist es unbezwingbar, und wenn der Strauß vorüber, so regt ji dochon wieder das Frühlingsstürmen der deutschen PBolfsseele, die eroberungslustig in die Welt ficht.“ L Bevor ichm die eigentliche Aufzählung der ‚Wünsche und Borschläge zur besseren Besoldung der Dorfeidullehrer“ gehen kann, wird es nöthig sein, den Nachweis zu führen, daß wir aus mehr als einem Grunde geradezu gezwungen sind, die bessere Besoldung der Dorfeidullehrer zu unserer Lebensaufgabe zu machen, wenn es anders wahr sein sol, dab für den Fortbestand und das Wohl unseres Volkes "nicht nur ein warmes Herz in unserer Brust schlägt, sondern der sächsiche Bürger und Bauer bereit ist, für die edelsten Güter seines Volkes (wozu ohnstreitig die Schule mit gehört) auch die schwersten materiellen Opfer zu bringen. Je nur erst auch der legte Bauer die zwingende Notwendigkeit‘ hiebei erpannt hat, so ist mir um Mittel und Wege zur Befserstelung der Lehrer nicht bange. Aber eben deswegen muß auch an ihn, an das Bolt appellirt werden, wenn anders 12 - RE.