Schul- und Kirchen-Bote, 1878 (Jahrgang 13, nr. 1-12)

1878-07-01 / nr. 7

· fdjul­­m Kirchen-Bote. Herausgeber: Franz Oberk, ev. Pfarrer in Hepeldorf. Verleger: Julius Spreer (S. Filtieh’sche Buchhandlung), Hermannstadt, PIE Hermannsadt. Dieses_ Blatt erscheint monatlich einmal in 11%—2 Bogen starken gelken. Pränumerationspfeid: ganz jährlich 2 fl. 40 fl. — Mittheilungen, deren Veröffentlichung im „Boten“ gewünscht wird, sind an den Herausgeber (leiste Bolt Deedsaje), Pränumerationsgelder ausschließlich an den Verleger zu Leiten. Inhalt: Biomemoria, betreffend die evangelische Gemeinde A. B. in Fogarasıh. — Eine Kleider: der frage. — Schulsparkaffen (Schluß). — Literatur. — Kleine Mittheilungen. — Lesefrlic­te. Brieffasten. — Anzeigen. N 5, 1. Juli 1878. XIII. Jahrgang, Promemoria, betreffend die evangelische Gemeinde A. B. in Fogarafd.*­ CS gibt wohl kaum eine Kirchengemeinde unserer Landeskirche, die so eigen­­thümliche Schiesale und Verhältnisse aufzuweisen hätte, als unsere evangelische Ge­­meinde Fogarash. Im Alter ihrer Entstehung kann sie si allerdings nicht messen mit den andern sächsischen Kirchengemeinden, aber im Leiden und Kämpfen ihres vers hältnismäßig jungen Bestandes steht sie feiner nach, im Opfer bringen vielleicht den meisten voran. Der gewiß schon frühe rege Verkehr auf der Handelslinie Kronstadt — Hermannstadt, wie der Mangel eines tüchtigen Gewerbestandes in Fogaratch, zog aus „den Bergen des angrenzenden Sachsenlandes münden Strebsamen hieher in diesen Durchgangs- und Nähepunkt jenes Verkehrs. So findet sich in jener oft wüsten und tollen Zeit der Fürstenherrschaft Siebenbürgens im Städtchen Fogavaldı eine zahl­­­reiche sächsliche evangelische Bürgerschaft. Während der Segen freier Religionsübung von jeher über unserem Lande waltete—hier feierte um die Mitte des 17.Jahrhunderts den Evangelischen gegen­­über kirchliche und gewiß damit verbunden auch nationale Unduldsamkeit ihre Orgien. Die"adelige 11 Grundherre 11,besonders die fürstlichen Schloß-und Hofbeamten,im Bunde mit den reformirten Einwohnernt suchten dett Sachsen in Fogar auch Gerecht­­same und freien Gottesdienst zu entreißen.­Vor dem Erstarken des Adels und der Reformirten war die sächsische Kirchengemeinde so groß, daß bei Kommunionen der Pfarrer des benachbarten Dorfes Bethlen aushelfen mußte. Aber der Feuereifer der Reformirten und der Mebermuth der fürstlichen Hofbeamten brachten den lutherischen Gottesdienst zum Griöschen. Abwechselnd mit dem reformirten Pfarrer hielt der Pfarrer aus Bethlen den Lutherischen die Leichenreden zu Fogaraich, bis er daran gewaltsam gehindert wurde. Einige Fogaraicher Sachen wurden ins Gefängnis ge­­worfen, weil sie den Fürsten Michael Apafi den Aeltern gebeten hatten, er möchte dem *­ Wir erlauben uns, die Aufmerksam­eit unserer Leser auf die aufstrebende, opferfreudige Gemeinde Fogarash Hinzulenfen. Die Red. . 13 .

Next