Schul- und Kirchen-Bote, 1880 (Jahrgang 15, nr. 1-12)
1880-07-01 / nr. 7
chul istä—ikhen-Isote.,» Herausgeber-Franz Obert,ev-Pfarrer in Hetzeldorf· Verleger:Zulinogpreer(S.Filtsch’sche Buchhandlung),Ziermannstadt. «« N ° 7. Hermannstadt, Dieses Blatt erscheint monatlich einmal in N-1—2B von starken Heften.Prtillumerationspreis:ganzjährlich 2fl·40h.—Mittleilungen,deren Veröffentlichungrrn»oten«gewünscht wird,sind an den Herausgeber (letzte Post Meditsch),Pr«mimerationsgelder ausschließlich den Verleger zu leiten. Inhalt:Die Fortbildungs-oder Wiederholungsschule.—Organisation des Unterrichts in Obstund Gartenbau.—Der Gesangunterricht in der Volksschule.(Schluß.)—Entwurf zum Statutic.—Zur Eröffnng des Großauer Volksschullehrer-Zweigvereines.—Noch einmal die Seminarfrage.—Kleine Mittheilungen.——Lesefrüchte—Anzeigen. 1. Juli 1880. XV. Jahrgang. Die fortbildungs- oder M Wiederholungsschule. Bon A. Dalefd. Motto: „Ein Densh hat dreierlei Wege Hug zu handeln: erstens durch Nachdenken, das ist der edelste; zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste ; drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.“ Konfuce. Die Wiederholungs- oder Fortbildungsschule befindet sich noch zu jeher im Stadium der Entwicklung, um genau angeben zu können, wie vielerlei Wege dieselbe hie oder da gewandelt, ohne da die Zöglinge derselben „Klug“ geworden. Denkende, vorurtheilslose Zeitgenossen wollen sogar behaupten, man befinde sich nicht einmal am Anfange um die Aufgabe zu lösen, welche der Fortbildungsschule mit Fug und Necht denn doc zusommen müsse, und nicht nur die Schüler dieser Anstalt würden meistens auf dem „bittern Mege der Erfahrung“ klug werden, sondern auch alle jene, welche es redlich mit unserm Bolfe meinten, mühten von Tag zu Tag durch bittere Erfahrungen überzeugt werden, da es mit dieser Sache so weiter nicht gehen könne und dürfe. Was berechtigt mich denn dazu, diesem Bilde aus unserm Schulleben eine düstere Gestalt zu geben? Wenn „nach des Tages Lust und Hite“ der Lehrer mit einem „überwunden für heute“ freier aufathmen will, so überfällt auch den berufsfreudigsten ein banges, beengendes Gefühl bei dem Gedanken, da ja am Abende noch die „Fortebildungsschule««diese Schreckgestalt,mit allen denkbar möglichen kleinen und groißen unerquicklichen Szenen drohe und zu überwinden sei.Und daß der Lehrer ncht allein die Leidensgestalt in diesem Passionsbilde ist,beweist,,der offenbare Widerwille,ielchen die Schüler der Fortbildungsschule gegen das Lernen«öffentlich zur" «Schau tragen,wie sich einst Rieferent in der Generallehrer-Versammlung des Schäßburger Kirchenbezirkes am 22.Mai 1869 ausdrückte.Ja,wenn man es sehen muß,wie die erwachsene Jugend ohne Lust wie zui einer Folterbank und Peiniiglingsanstalt den Schritt unwillig der Schule zulenkt,dann muß alle jene welche von der Schuled Deil nrid Segen für unser Volksthum erwarten,gerechter Kummer und Sorge beschleichen darüber,ielchen Ausgang danin dieses zuletzt nehmen werde? - 13 . ; «