Siebenbürger Bote, März-Dezember 1849 (Jahrgang 59, nr. 30-183)

1849-12-17 / nr. 176

648 ten, aber alle sind ein- und derselben unerschütterlichen Ansicht , daß, die von Wien aus gemachten Vorschläge dem Baterlanre das höchste Mal der materiel­­len Wohlfahrt in Aussicht stellen, wenn sie zur Verwirklichung gelangen. Durch seine große Verbreitung über das ganze Vaterland, ture feine Verbindung mit verschiedenen Regierungsbehörden, der feine Intelligenz und materielle, Macht if­t er „DBerein, zum Schuß der vaterländischen Arbeit“ in den Stand gefegt zur Förderung des Unionswertes. zu wirken. Einstimmig it­ter Beschluß ge­­faßt worden dieß zu thun, dabei’aber auch fi ficher zu stellen. Daß ein­ bereits bestehendes festes Band nicht gelöst­ werde, ehe für die sichere Anknüpfung eines neuen umfassenderen diejenigen arantien gegeben seien- ohne welche. vie vorge­­f­lagene Union » nichts. als ein" Vorwand, wäre um dahinter partikularistische politische Tendenzen zu verbergen. (Rür­b, 6) Frankfurt, 1. Dec. Der Leibarzt Sr. f. 8. Hop. des Erzherzog- Reichsverwesers, Doctor Taubert, hat seinen Patienten in der Stadt in diesen legten Tagen angezeigt, daß er ihnen nur noch einen Besuch zu machen im Stande sein werde, weil die Abreise Seiner faiserl. Hoheit bis zu Ende nächst­­künftiger Woche anberaumt sei. (2ip.) Mainz, 30. Nov: Die den: 7. Dee. hier einrüdenten vier Gomp. des f, f. öfterr, Inf.» Reg Erzh. Rainer kommen­ zur Ablösung des in Frankfurt sehenden Landwehr - Rat. Palombini, doc wird dieses legiere­n erst im nächsten Brütjahr nach Böhmen marsihiren. Stuttgart, 1. December. Die Centralfelle beschäftigt sich, wie man hört, für Gewerbe und Handel mit einer Sammlung und kritischen Zusammen­­stellung der Ansichten und Wünste in Bezug auf Zollvereinigung mit Defterreig, und hat deshalb mehreren Outsbefigern und Defonomen eine Reihe von Fragen zur Beantwortung vorgelegt. Kopenhagen, 29. Nov. Hiesige Blätter melden, daß Se. Majetät der König, als Herzog­ von Holfein uns Lauenberg, vem Bertrage über das Sinterim, beigetreten sei. (Defr. Korr.) Dessau, 23. November. Räuber ihrer Ehre aufgelauert, und das­ Gewehr auf ihn, abgefeuert 3 .ge­­troffen stürzte er zu Boden, ohne jedoch ‚gefährlich verlegt­ worden zu sein. Im Gegentheil war­ er bereits­ wieder so­ weit hergestellt,­­ daß er. der Öffent­­lichen Gerichtsfigung persönlich beimohnen konnte. Die Jury fand sich in Anbetracht der mildernden Umstände zur Breisprechung, der dl­s Ank­­lagten bewbgen,­­ Paris. Die große Reuigtet des Tages is weder die nächste Borschatt,­­ noch das Projekt der Amnestie vom 10. December, noch irgend etwas Aehn­­liches. Diese bildet ein Manifest der Mitglieder der Familie Orleans, in welchem dieselbe ein volständiges Aufgeben aller dynastischen Prätentionen und die Abneigung, die dem Epik­rten von Stohsdorf zu nähern, ausspricht. Man sprach von diesem Document viel auf der Börse und in­ der National-Versammlung. Der Korrespondent der „Times“ screibt : „Die Trage, ob Lurmwig Napoleon Ii mit seiner Neuwahl begnügen, oder höhere Ansprüche machen werde, beschäftigt alle Gemüther, wenn ich übrigens gut unterrichtet, bin, so und die Bauern der nordöftigen Departements 200.000 Mann statk ent­­f­loffen, gegen Paris zu ziehen, um die republikanische Komödie über den Haufen zu werfen. Es ist ihnen gleichgiftig ob Kudwig Napoleon oder ein anderer das Staatsruder ergreift, wenn nur der gegenwärtige Zustand ein Ende nimmt. Ludwig Napoleon weiß seine wahre Absicht sehr Eng zu verbergen, und gibt h­öchstens eine ausweichende Antwort, wenn man diesen miglichen Punkt berührt. Ein mir befreundeter einflußreicher Deputirter der gemäßigten Partei machte ihm in vertraulicher Weise den Vorschlag, eine Verlängerung der Präsi­­dentschaft dur den Einfluß seiner Collegen zu bewirken, und erhielt eine ab­­schlägige Antwort. Steili­ muß ich bemerken, daß die gemäßigte­ Partei zum Lohne ihrer Bereitwilligkeit, ein Ministerium Thiers verlangte, nun mag der Präsident seine Popularität nicht durch eine offenkundige enge SEDINdNBg mit dem von allen Parteien gleich gehaften Thiers compromittiren. * Drud und Verlag Theodor Steinbanffen, die Die­ Regierung es für ange­­messen erachtet, durch Gerüchte einer­ Militärkonvention zum Zweck wo die Neu­­gestaltung der Wehrverfassung Staaten verpflichten würde, Staaten zu­ vereinigen, des Landtags, als für den all­en ganz ihr Kontingent daß abgeschlossen­­e, Deutschland die anhaltischen mit den Truppen anderer außerdem sowohl die Zustim: den­ deutschen. Generalgewalt, vorbehalten endlich­­ beiden: Kontrahirenden 'Negierungen nach dreimonatlicher "Kündit jederzeit die Aufhebung des MVertrages freigegeben sei. "Am Nov. finden die Neuwahlen statt. Schwerin, 29. Nov. von Sr. Maj. dm Königen von Preußen oft in diesen Tagen ein Protest gegen das am 10. ». M. publizirte, mit der Abgeordnetenkammer vereinbarte Staatsgrundgefeg für das Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin bei St. E. 9. dem Großherzoge eingegangen. Derselbe gründet fs nicht nur auf den Eventmal-Successiond- Vertrag von 1442, und die Erneuerungen desselben von 1752 und 1787, sondern nimmt auch vor­­zugsweise Bezug auf die Proteste des Großherzogs von Mecienburg- Strelig, der mecklenburgischen Agnaten und der meclenburgischen Ritterschaft, und auf den in deren Folge im Großherzogthum­ Meclenburg- Schwerin „notorisch* obwaltenden Zustand der Rechsunsicherheit. Der Protest Äst. tatirt vom 22. d. M., und von dem Minister v. Schleinig. fontrasignirt. (ı.) Maris, 30. Nov. Es verbreitete ich heute das Gerücht, daß die durch die englischen S­ournale gegebene Neuigkeit von der­­ Rückberufung der englischen­ Flotte nach Malta grundlos sei. Man versichert im Gegentheile, daß die Kabinete von Paris und London ihren diplomatischen Agenten in Kon­­stantinopel den Befehl zugefihidt haben, den Umständen nach zu handeln, und daß sie vermöge der ihnen mitgetheilten Instruktionen die Kommandanten beiter Slotten ganz unter sich­ gestellt erhalten haben. (Lic.) Daris. Bei den Affären des Gironder Departements fand am 21. November eine zur Tugend, Schönheit und eigenthümliche Verhältnisse inte­­ressante Frau, gegen welche die Anklage wegen Morsversuch mit BVBorbevadt erhoben worden war. Die Angeklagte, Mutter eines wunderschönen Säuglings, hielt denselben während des öffentlichen Verhörs in ihren Armen. Weit ent­­fernt, die That zu läugnen, gestand sie dieselbe vielmehr sogleich ein, und gab als Ursache die Verzweiflung an, in melche sie durch ihren Verführer, der sie in Schmach und Schande gebragt und dann verlassen hatte, gestürzt worden war, . In einem Momente, in welchem der gerechte Schmerz ihre P Besinnung und­­ besseres Gefühl übertäubte, pe sie, mit “einer Flinte, a dem Meueftes. Hermannstadt ». 17.­­December... Heute Schlag zehn. Uhr wurde die Sächsische Nations-Universität­ eröffnet. : Dies geschah­ nur eine Inhaltsschwere Rede des Präsidenten der Versammlung, Sr. Hohmohl ge­­boren des Herrn Grafen der Sächsischen Nation, Franz. v. Solmen, in welcher Hochverfelbe nach einigen­ Radbliden in die Geschichte der jüngsten. Ber­­gangenheit, auf die Wichtigkeit der Gegenwart hinwiesz; ter Huld gedachte, mit welcher Se. Majestät in dem Manifeste und Reffripte vom 21. und 22. De­­zember 1848 die Brüche geschaffen hatten, auf welcher die getreue Sächsische­­ Nation zur Berfaffung vom 4. März 1849 und zur organischen Einfügung in den Einheitsstaat, ihres Daseins unbeschadet, gelangen kann, und schloß mit einem Liebehoch auf unsern Kaiser Franz Joseph, in welches die Versammlung lebhaft und zu wiederholten Malen einstimmte. Sofort wurde das Allerhöchste Manifest vom 21. Dez. 1848, in welches schon dem bei seiner Erlassung versammelt gewesenen Nationalrathe am 6. Jannar­d. , publizirt worden war, auch vom legalen Organ der Sächsi­­schen Nation verlesen. Es folgte hierauf Die­­ Verlesung des Faiserlichen Re­­skriptes vom­ 22. Dez. 1848. Und darauf wurde die Reichsverfassung vom 4. März 1849 der Nations-Universität publizirt. Den Schluß der Publika­­tionen machte das Faif. Nestrivt vom 19. Juli »d. I. „an den Grafen und die U­niversität der Sächsiigen Nation, worin dieselben an­­gewiesen werden, behufs der Vereinbarung, ihre Bitten und Begehren an die von der Regierung ausgerenteten hohen Organe zu leiten. Es nahm hierauf der erste Deputirte von Hermannstadt das Wort und gab Zeugnis von dem Bewußtsein der Versammlung über die Wichtigkeit des Stadiums, in welches die Geschicde der Nation eingetreten seien. Nicht mehr die Comittenten der Deputation allein Hopfen nunmehr an den Berat­ungssaat, es Hopft der Gesammtstaat, es wirfen die Konsequenzen des Einheitsftaates. Aus den Worten des Redners verbreitete sich die trostvolle Ü­berzeugung, daß das Leben der Nation mit ihrer Einfügung in Groß - Oesterreich frei bestehen künne , wie tief die Reichsverfassung und die ihr voraus­gegangenen und nachgefolgten F. Manifeste und Rescripte Har­darıhäten. Nach der Sigung bezeugten die Mitglieder der Nations-Universi dt dem Grafen der Nation ihre Hochachtung und machten unter Hochteiten Anfüh­­rung ton hohen Regierungsorganen ihre Aufmartung. Mit patriotischer Freude begrüßen wir den Act der Eröffnung der Säch­­sischen Nations-Universität. Durch ihn is bereits ein Theil des Fall, Resfripts vom 22. Dezember 1848 eine Wahrheit geworden­ ver Treit, wornach „die zum weiteren organischen Anschluße an die Gesammte­monarchie erforderlichen und dem­­ zukünftigen Verhältnisse des Sachsenlandes entsprechenden Einrichtungen dur) das legale Organ der Sächsischen Nations-Universität beantragt und der N­air ME BOgEN werden Mae der Einverleibung des anhaltischen Kontingents in aufgeregte öffenliche Stimmung daß diese Konvention nur deutschen mung gung hat die preußische Armee dur die Erklärung zu beschwichtigen, ‚und 26 ist Rebaction: Heinrich Schmidt.

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