Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1850 (Jahrgang 60, nr. 1-102)
1850-02-11 / nr. 24
218 verantwortliche Redaktion: Heinrich Schmidt ;Theilnahmlosigkeit nicht anders der Fall«sein konnte, zum deutschen Volkshaufe sich nicht entziehen wird. Nachdem sie geschehen, wollen Sie aber darüber Bericht erstatten, ob sämmtliche Beamte ihres Bezirkes ihrer Bürgerpflicht nachgekommen sind, und welche si wider Erwarten ihr entzogen haben. Eine gleiche Anzeige wollen Sie in Ansehung der Rechtsanwälte erstatten, welche das Präsidium direkt auf ihre Pflicht aufmerksam gemacht hat.“ "— In Koblenz waren die Wahlen zum Kleindeutschen Reichstag sehr.ıbald beendigt, wie Died bei der über alle Massen großen Aus einem Bezirk waren von 487 Urwählern — 29 erschienen; in einem aus dem von 525 — gar. nur 18. In Neuendorf erschienen von’ 380 Urwählern: „der »Schöffe (als Wahlkommissär), drei aus der 2. Klasse, zwei aus der 3 Klasse, erklärten aber im Ungesichte des Herrn Komsmissars, nit wählen zu wollen. Somit ist der Ausgang dieser Operation in der Rheinprovinz, so weit die Nachrichten bis jeßt geben, ein Kläglicher in hohem Grade, Köln, 27. Jänner, Ueber die nunmehr affenthalben im der Rheinprovinz vollzogenen Wahlen der Wahlmänner zum Erfurtertage hört man nachräglich uoch die jonverbarften Dinge So erjienen in Ervel nur 2 Urwähler, von denen einer dem Andern die Stimme gab. In Andernach beteiligten sich von 603 Wahlberechtigten nur 1435 ein 15. ging wieder fort, als er die kleine Gesellschaft sah. In Aachen hat fi ungefähr Yao, der Urwähler beteiligt. In Montjoie erseienen von seht halbhundert Wahlberechtigten einige treißig, und diese ja lauter E. Beamte. In Crefeld betheiligte sich 14, der An Düffelworf und Münter hat indessen die Dazwischenfunft der katholischen Partei einiges Leben in den Wahlartus gebracht , beide Orte m wählten ihre Wahlmänner im katholischen und großpdeutscchen Sinne. Stuttgart, 27. Jänner. Der Bolfsverein von Böblingen erließ eine Erklärung, in welcher er bezüglich der deutschen Sache folgende Sage aufstellte: Der Clein- deutsche, d. h. preußische Bundesstaat gefährdet 1) die Einheit, Größe und Wohlfahrt Deutschlande. Die Geschichte Iehrt, daß eine Union solcher Känder, die bisher zu einem Ganzen zusammmengehörten, nur die augenblickiiche Verbüllung der gänzligen Kostrennung ist und da viese Kostrennung in Bälde sich offen herausstellt. Die Union ist ein Loses, stete leicht zu lösendes Band. Dur die Aussteivung Desterreichs aus dem engern Bunde Deutschlands wird‘ Deutsch- DOesterreich einem andern Mittelpunkte zugedrängt. Es wird der flavischen Mebermarkt unterliegen, und statt daß deutsche Bildung nach Osten getragen würde, wird die flavische Kultur unaufhaltsam weiter nach Westen dringen. Deutschland seinerseits wird durch die Ausscheidung Oesterreichs ein verstümmeltes, schwaches Deutschland, denn mas Kriegsgefahr anbelangt, so ist dann Lütrentfeland den Angriffen von Westen und Osten her blosgestellt und preisgegeben , es fehlt der Schug einer größern Herresmacht, es fehlen die natürlichen Bollwerte Böhmens und der Alpen. Der Handelsverkehr ferner die Donau entlang und auf dem Wege zum Mittelmeer wird rein der Zufälligkeit freundschaftlicher Beziehungen zu Oesterreich anheimgegeben. Wer die Lehren, welche die Geschichte des preußischen Zollvereins für den Süden längst unwiderleglich gegeben hat, nicht absichtlich verläugnen will, wer die Gesammtwohlfahrt des DVBolfes und nicht den zeitweiligen Bortheil eines einzelnen Standes — etwa mit dem feinen Zioffel nach und möge immerhin die Sündfluth fommen — in einem Herzen voll echter Vaterlandsliebe erwägt, der wird der Wahrheit das Zeugniß geben müssen , nur wenn Desterreich bei Deutschland ist, nur in diesem Falle ist ein Gleichgewicht zwischen den Späterefsen Nord- und Süddeutschlands vorhanden. Ia, dieses für die Entwiclung. Deutschlands so unentbehrliche Gleichgewicht würde, wenn Defterreich fehlt, nicht dies für die Interessen des Handels und der materiellen Wohlfahrt, sondern auch für die Interessen der geistigen Eigenthümlichkeit einen tödlichen Stoß erleben. Der preußische Bundsstaat gefährdet 2) die Treiheit Deutschlands, Preußen verbürge, heißt es, die konstitutionelle Form der Monarchie, während Oesterreich von einem Dolfshaufe nichts wissen wolle. Die Zeit ging allerdings raschen Schrittes vorwärts, allein wir haben dessen ungeachtet nicht vergessen, daß Preußen es ist, welches den Beschlüssen der Brankfurter Nationalversammlung si nicht unterordnete, trog dem, daß er sich den Schein der Anerkennung sorgsam zu Bewahren suchte, welches die neben und trog der Transfurter reinberufene preußische Nationalversammlung nach Brandenburg verlegte, dort auflöste und dann eine 'oftropirte D Verfafsung gab, welches die von den Vertretern Deutschlands angebotene Kaiserfrone zurückftnd, und dur das Dreikönigsbündnis die Frankfurter Reichsverfassung zu untergraben suchte, welches auf Grund der allgemeinen Verwirrung die kleinern deutschen Regierungen teils tarfächlich, wenn auch nicht formell mediatisirt, theils seinem mächtigen Schug.unterwirft und so den Weg zur Hegemonie über Deutschland sich bahnt, welches im gegenwärtigen Augenblick die oftropirte preußische Beraffung durch neue königl. Gewissensvorschläge in einer Weise zu ändern unternimmt, die den Grundrechten offen Hohn spricht. Wer tengdem in Preussens Verwaltung Vertrauen fegt, als wäre sie eine echte Konstitutionelle, und im den zu erwartenden Erfurter Reichstag, als wäre er: zu etwas Anderem bestimmt, als zum Znsagen auf ähnliche königlige Propositionen, der möge Mh bei Zeiten bereit halten, die S Freiheit starte der Grundrechte dem preußisgen Einheitsbedürfnisse zu opfern. Eines Wolfes, das auf dem Boden des Rechtes stößt und ein sittliches Bemwußtsein hat, st «3 unwürdig, auf anerkannte und verbürgte Rechte freiwillig zu verzichten. Zulegt erklären wir: 3) Der Anschluß an den preußischen Bundesstaat is unpraktisch. „Deutschlande Rettung sol von diesem Anschluß abhängen.“ Kurios! Besteht denn nur das Interim, worin Oesterreich von Preußen aufs Neue als gleichberechtigt anerkannt ist, die oberste Leitung von Gesammdreutschland mitzuführen . Wie will nun Preußen auftreten gegen die berechtigten Ansprüce Desterreich&% formell — durch einen Wortbruch 2 faktisch — durch einen Bürgerkrieg ? denn daß Desterreich freiwillig ausscheiden werde, das glaubt sein Mensch von Beistand. — Was ist die Schlusfolge von alledem ?. preußisch o wenn österreichisch? Nein, wir bleiben dabei: „kein Preußen, fein Deserteiß, sondern ein einiges Deutschland!* Dankschreiben. € s finden ss Unterfertigte auf die angenehmste Weise verpflichtet, dem Herrn Professor Eugen Biltich für ‚den vom ihm auf so edle Art angetragenen und so glückich ausgeführten Unterricht in der französischen Sprache die innighe Dankbarkeit zu offenbaren und dieselbe zum Nugen allen denen, die noch etwa seinen Unterricht genießen konnten, öffentlich bekannt zu geben. Die außerordentlichen Fortschritte, die unsere Kinder in dieser Stunde in einem Zeitraume von kaum drei Monden bei allem Mangel an Sprachlehren an den Tag legen, macht es uns nun begreiflich, warum unsere Kinder mit solcher Vorliebe in diese Stunde eilen, und ganz glücklich von dem interessanten und praktischen Unterrichte nach Hause fehren. ° Da einige. unserer ‚Kinder auch die Lateinischen Vorlesungen bei dem Herrn Profesor BTilifh anhören, und all da mit so vieler Liebe um seine Zufriedenheit wetteifern, so. wünschen wir. nichts sehnlicher, „als daß unsere Kinder diesen trefflichen Geist und biete so praftische Anleitung auch in den andern Klaffen, wohin sie befördert werden könnten, ‚behalten möchten, Am fehnlichhten unwünschhen mir aber zu dem Wohle des Herrn Filtsch femwohl, ald auch zu dem unserer Kinder, einen materiell und geistig "Höheren Wirkungskreis für denselben, wo mit Bestimmtheit unsere Dankbarkeit von Neuem angeregt werden wird. in Hermannstadt, am 7. Behr. 1850. » Mög-Heysee.Schuster.Dietleff l Urwahlen Drud und Berap Theodor Steinhauffen. Fremden-Newport Auf den 8.Februar 1850; Angekommene Johann Geogilfv,Fiah Acinni,von Maioss Våsåibelv. Johann Poppopits,Handelsmann von Kronstadt.Demetekhagv Demeteri Kaufmann von Kronstadt.Ludwig Szaboglay,Freischer von Kronstadt Andreas Bitalyos,Gutsbesitzer von Langenthal FrancPiisch Gutsbesiger aus Langenthal Absalon Poppovits,Eispiiesieiz Evniad Poppowitz, dessen Sohn, Beide von Abrupdbanya. Abgereists Theodor Perfo, Handelsmann nach Pitest. Ifat Iofa, Herrschaftsbeamter nach Berl. Johann Berhlen, Gutsbefiger nach Schlaufenburg. Dymofos Palffy. Gutsbefiger nach Pretey. Sodann Halas, Koh nach M.-Bafar deiy. Franz Szebeny, Advofat nad Karleburg. Demeter Moga, Atvofat nad Karlsburg. Iofef Hajnal, Privarmann nah” M.- Bafardeiy. Stevhan Sasse, Hänßlerz. Stephan Bayomery, Hanvdlerz Joseph Nagy, Hanvler, alle Drei nac Mlaufenburg. Thobing Dionis, Bürger nachh Karlsburg. Georg Jooing, Bergwerfer nach Bugum. Moise Makavey, Bergwerfer nach Bugum. Joseph Katfa, Bergwerfer nach Abrupbanya.Joseph Stroifer, Gastwirth nach Big Peter Poppovics, ah and Be: