Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1850 (Jahrgang 60, nr. 108-206)

1850-10-18 / nr. 165

s Pr 746 ·—M--s-szy--i-s-—s- -- — — Stätte des Brandes, nachdem Se. Ercellenz bereits­ in der Schredene­­nacht hier geideten, teösteten Die Albgebrannten und überreichten in die Hand des sächsischen Ortspfarrers eine ansehnliche Geldsumme in blau­­nem Silber dieselbe unter die Verunglückten zu vertheilen. Dies wurde­ sogleich vollzogen. Und ach, mit welchem tiefgerührten Herzen, mit wie von Thränen begleiteter Dankbarkeit und mit welchen heißem von Gott erflehten Segnungen für die hohen Spender, übernahmen die Armen diese milde Gabe­ s A. J Inland. Wien, 12. Oft. Die menschenfreundlichen Untersuchungen Des Hrn. Appert, haben bei allen Klassen der Gesellschaft lebhafte Theil­­ahme erregt. , Die freisinnigen, aber gewissenhaften Arbeiten Dieses edlen Menteenfreundes, dessen HH und Toyale Unabhängigkeit über jeden garten­wert erhaben ist,­ haben auch in Desterreich gerechte Würdigung Funden. Bei Ministern, Generalen und höheren Beamten, bei den Fru­ppenkommandanten und den Direktoren von Gefängnissen und pitälern hat Herr Appert den herzlichsten und ehrenvollsten Empfang gefunden. Um Heren Appert in seinen philantropischen Bestrebungen zu untersrügen, haben ihm alle Regierungen von Europa Die­m­ent- Kin Benügung der dem Staate gehörigen Eisenbahnen und Dampfs­chifffahrtslinien gestattet. Dem Bernehmen nach wird Herr Appert, iefen Vortheil benügend, demnächst nach Linz, Salzburg, Teriett, Venedig, Mailand u. s. w. reisen. Ueber die gesammelten Erfahrungen wird Herr Appert ein Buch veröffentlichen, densen Widmung de, Mas­kestät der Kaiser angenommen hat. Dieses Buch wird von allen ‚Straf, Kal Eivil- und Militär-Spitälern, Schulen, Klöstern, Erziehungs­­nstituten u. s. w. der österreichischen Monarchie ein vollständiges und­etreues Bild geben. Vergangene Woche hat Herr Appert hier das Kinderspital­ und das Taubstummen-Institut besucht, und er hat sich über diese Anstalten und deren­ würdige Vorsteher auf das Lobendste geäußert. « ·, ·—Wi­e es heiß·t,sollen mehrere durch kriegsrechtlichen Spruch dem Fiskus anheimgefallene Güter"und"t·tarn binnen kurz­er Zeit den betreffen­den­ Erben wieder zurückgestellt­­en Namentlich hätten die hinterbliebenen Söhne des Barons Jeßenak, welche Offizierschargen in der E. F. Armee befleiden, eine dergleichen Begünstigung zu erwarten. — AS Betätigung einer von uns schon­­ früher gebrachten Nach­­richt wird nun gemeldet, dag in Dfen an die Stelle des bisherigen Randes­ Militär­ Kommandos ein Generalkommando treten werde. Die Landes-Militärs Kommanden in Hermannstadt und Temeswar, die bis­ Her dem­ dritten Armeekomm­ando untergeordnet waren, werben selbst­­ändige Generalkommanden. — Mehrere Blätter wollen von einem Briefe Kossuths willen, welchen derselbe nach London geschrieben habe, und worin er sein Ein­­treffen daselbst für die nächste Zeit in­ Aussicht fiele. Wir glauben, diese Nachricht für apotryph erklären zu können. Das Resultat der mit der Pforte geführten Unterhandlungen war, daß von der Bestim­­mung jedes Termins, in welchem die ‚Internirung aufzuhören hätte, “abgegangen, und sich einfach auf den Inhalt der Verträge bezogen wurde, welche Oesterreich das­ Recht gewähren die Auslieferung zu be­­gehren. Dieser Fall könnte eintreten, wenn die Pforte, was wir weit entfernt sind anzunehmen, sich h­erbeiließe, die jegt auf Sternirung lautende Stipulation zu brechen. —Dar k.k.Generalkonsuln für Bosnien,Herr Atanaskovic,be­­­findet sich bereits einen Monat mit feintems Amtspersonale in Sarajevo. Es ist­ jedoch noch nicht bestimmt,ob die Landesregierung daselbst ihrer S­chitz behält,und ob sie nicht nach Travnik verlegt wird,wohin ihr­it «"diesem Falle das k.ks Generalkonfukat folgen würde­­»—Eine magistratische und stadthauptmannschaftliche Kommission sehen mit dem Stadtphysikus in sämmtliche hiesige«Gasthäuser,um eine —Untersuchung des Kupfergeschirres wegen­ vorschriftmäsiger Verzinnung vorzunehmen. — Der Herr Minister des Innern Dr. Merander Bach ist durch­ Se. Majestät dem Kaiser zum Geheimenrath­ ernannt worden und wird “hierüber eheftend die officielle Wiener Zeitung das Nähere enthalten. — ‚Fanııy Epler hat mit Ausnahme des Schmudes, den sie vom Hamburg alle ihre Dia­­·russischen Höfe erhielt,­s an einen Juweliesrin ·manten verkauft.Sie hat dafü­r die baare Summe von 91.000 preuß. f Thalern erhalten — Eine edle Handlung ist von Seite der Ministerien der Finan­­­zen und ded Innern an der Witwe und den Kindern­­ eines braven ‚und verdienstvollen Mannes geübt worden. Wer nennt nicht den Na­­men des einstmaligen Redakteurs der „Innerösterreichischen Industrie- Zeitung,” den Erfinder des Solarlichtes, der­­ galvanischen Vergoldung — Brandenstein in Graz? Im Jahre 1848 wurde ihm, wie so mans d­em treuen Patrioten, das 2oo8 zu Theil, öffentlichen Umglimpf er>­­leiden zu müssen. Die durch das Beispiel der Wiener Ai­la angestedte ierende Jugend in Graz brachte ihm nämlich eine Rapennüfll, was ‘das Gemüth Fransensteins so sehr ergriff, dab er in der Folge Davon farb. Eine MWittise mit sieben unmündigen Kinderm blieben in der bedrängtesten Lage zurück. Einer warmen Befürwortung ist es nun elungen, bei den genannten hohen Ministerien zu erwirken, daß die i­twe einen Jahresbetrag, so wie für jedes­ Kind eine Aushülfe von 30, fl. EM., zusammen jährlich etwas über 300 fl. erhält, und damit­­ überhoben if. Im der That foldbe­sehene Beni­­ionen sind besser angebracht, als­ie man sie hier im Oktober 1848 zu Gunsten von Witwer und Waisen der in der Rebellion Gefallenen ausgefeht hatte. $ — In gewöhnlich sehr wohl unterrichteten Kreisen heißt­­ es, der Ministerpräsident Fürst v. Schwarzenberg werde sich nach seiner Rück­­kehr von Bregenz nach Warschau begeben, um dem Kaiser von Russs­land, der zwischen dem 15. und 18. d. M. dort eintrifft, aufzumarten. — Die „österr. Korrespondenz“ meldet, daß die­ erfolglose Auflegung ded lombard. Ansehend die alsbaldige Rückkehr zum ursprünglichen Plane eines Zwangansehens in diesen Kronländern nach sich ziehen werde. — Der Berniehmen nach stehen dem bisherigen Tabass-V­erschleiß- Tarife wesentliche, auf Bequemlichkeit des Publikums abzielende, Ver­ändertungen bevor.­­ ·­­———11..Okt.Se­ zt Jiajeståt der Kaiser wi­rd am 15.d.Ni·hiek erwartet. vOlm­ütz Jä Okt Heute wurde unter dem V­orsitze des KreiS­ pküsthentett in Gegenwart des Gemeindevorstandes und eines politischen Com­missärs die Jahresliste der bei den Schwurgerichtssitzungen das Olmützer Landesgerichtszuvers­ verwenden 300 Geschwornengebikdet Aussbru denrmte eines Geschwornen befähigt befundenen Perso­­nen­ svi­i den für Olmäß Lsdaech das Loos gewählt. Zustand Frankfurta.»..,5.­Ost.Während im Publikum und insen Zeitunen sich die Mei­nung ansetzen will daß die Em­pfindlichkeit zwi­­schen Preußen und Oesterreich ihren Höhepun­kt erreicht habe und es in entschiedenes Bruch zwischen ihnens bevorstehe,bin ich sicr dem glücklichen Fussl Sie aus guter Quelle des Gegentheils versichern undhhnenn einer sehr—wahr­scheinlichen güttin­ge zu Wendung der hiesigen Dinge bs.­­kichten zu könnmn Preußen und Oesterreich waren sie nähert mam sich zu verständigen als gerde in diesem Augenblick.Daß dieser Thaw Osache eintreten müsse,·daß einige Regierungen dieselbe vergeblich zu hin-· vertreiben strebten,schrieb ich Ihnen schon vor längerer Zeit.·In der neuesten seit hat man aber­ zuerst an einem der vier königlichen Häfe erkannt,und in diesen Tagen von dort her geltend genmcht daß es gar nicht im Interesse der mittleren­ Staaten liege die Annäherung zwischen den beiden deutschen­ Großmächten zu schindern.,und—daß der in­ Frank­­furt bisher verfolgte Weg zu nichts führen könne, daß vielmehr der „engere Rath“, statt nach Hrn. v. Blittersdorffs Vorspiegelung „angus schwellen“, Oesterreich und die Königreiche nur mit Bundesgenossen beglüdt habe welche wie Schaumburg-Kippe und Liechtenstein mit dem Fluch des lächerlichen behaftet oder wie Kurhefsens Haffenpflug ver­­haft seien. Sie erinnern sich aus meinen damaligen Mittheilungen daß Bayern beim Zusammentreten der Bundesversammlung ‚Dieser nicht Die Richtung gegeben wissen wollte durch deren Verfolgen sie ‚jeit der öffentlichen Nennun­gegenüber in eine schlimmere Stellung gekommen ist als je­der alte Bundestag. Stüve’s Befangenheit und Schroffheit in Beziehung auf die allgemeinen deutschen Angelegenheiten und das dem­entsprechende Geltendmachen dieser Ansichten hier, drängten Bayerns Einfluß zurück. So erfolgte die unbedingte Zulassung des dänischen Gesandten v. Bülow; Hrn. v. Blittersdorf ward das amtliche Organ der Bundesversammlung zur Verfügung gestellt und­­ er damit zu ihrem offiziellen öffentlichen Vert­eidiger gemacht; endlich nahm man sich durch einen Bundesbeschluß, welcher die 1848 aufgehobenen Ausnahmegefege wiederherstellte, des verfassungswidrigen Benehmens der Furchesitischen Regierung an. Man mußte, scheint 8, den einmal eingeschlagerten Weg fo­chtige und 'weit 'verfolgen ehe man ihm unbrauchbar fand. Was wollten die vier Königreiche und überhaupt Die mittleren Staaten? Was suchten sie zu behaupten oder wieder zu erlangen? Eine Stellung bei welcher ihnen zwischen Preußen und Oesterreich eine ihrer Macht aus­gemessene Unabhängigkeit bliebe! Diese Stellung besaßen sie aber durch ihre mehrere Jahrzehnte alte Berfaffungen, diese sind das Besondere was sie vor den erst an der Schwelle des constitutionellen Lebens stehen­­den zwei Großmächten voraushaben, was die Nation längst hätte über­­zeugen sollen daß die Erhaltung der mittleren Staaten bei dieser Selbst­­ständigkeit und ihrem Verfahren im Interesse­n der Entwicklung ganz Deutschlande . Wie es­ daher ein Fehler der Gothaer Partei war daß­te sich zur Vorkämpferin der preußischen Union, also der­ Zweiheit Deutschlands und damit eines Unglückks machte, welches von­­ selbst noch immer zu früh käme, so fehlten­ die mittleren Staaten darin, daßffte ihre "Stärke nicht in ihren­­ gemeinsamen Berfaffungen "ernannten, sondern"bei „der "einen deutschen Großmacht" Schu gegen "die andere. suchten, als wenn sie, hicht jeder "von beiden das was ihre Stärfe und Auszeichnung ·­­ der drüden­bsten Armu

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