Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1850 (Jahrgang 60, nr. 108-206)

1850-10-19 / nr. 166

. Pe a 751 Durchlaucht der Fürst Paul Ghierhágy zum Statthalter­ von Ungarn und Szögyenyi zu seinem Stellvertreter ernannt worden sein. =.­eg ost, 8. Ort. Baron Bay befindet sich noch immer in Wien und man schließt hieraus, daß die Statthalterfrage in unserem Sron-­lande in Kurzem einer Lösung entgegensieht. — Auffallend ist es, daß gegenwärtig so viele Aemter an Sbrotestanten verliehen werden, man muß es anerkennen, daß unsere Regierung die Gleichberechtigung prak­tisch zur Geltung bringen will. Prag, 9. Ort. Die „Det. Eorr.“ meldet: „In der Kirche der Gemeinde Groß-Ritte in Böhmen (im ehem. Chrudimer Kreis) befin­­det sich am einem Seitenaltar ein Marienbild, aus dessen Auge und Nase, wie man bemerkt haben will, Blutstropfen fließen sollen. Das D­orf strömt massenweise dahin, und die Kirche ist fast täglich bis 1 Uhr Nachts mit Menschen überfüllt. Wie wir vernehmen, sind die Behörden hievon­ bereits in die Kenntniß gelegt worden und eine Kom­­mission wird nächstend zur Untersuchung dahin abgesendet werden. — Heute gab Se. Ereellenz der Statthalter zu Ehren der von Sr. Maj. mit Auszeichnungen bedachten Böhmen ein Diner. Brünn, 6. Dt. NR. 3) Im Floster Naigern wird die erste katholische Mission heute Abends eröffnet und durch­ mehrere Tage fort­­gefegt. Der Bezirkshauptmann von Auspiz soll, wie es vielfach heißt, einen energischen Protest gegen die Nebertragung der Missionen in sei­­nen Bezirk erlassen haben. Eben­so heißt es, soll der Kreispräsident darü­ber Beschwerd erhoben haben, daß» vor Beginn dieser Versammlun­­gen ihm nicht nach dem Afsociationsgefeg die Anzeige erstattet worden sei. Olmüs, 10. Ort. Gestern ereignete sich in der Nähe unserer Festung ein schredfliches Brandunglück. Der Ort Hreptichein brannte größtentheils ab. So viel wir erfuhren, sind von niedergebrannten Häusern 36 afsecurirt gewessen Das Vieh war glücklicher Weise noch nicht von der Weide eingetrieben, als das Feuer ausbrach. Ob und wie viele Menschenleben zu beklagen sind, fan man bis nun nicht mit Bestimmtheit angeben. Man spricht von mehren Kindern, die bisher nicht aufgefunden wurden. — Laut officieller Kundmachung werden die ersten Afsiffien in Neutitschein am 11. November 1850 um 9 Uhr früh beginnen; zum Vorfigenden derselben ist der Landesgerichts-Präsident Anton von Flefchenberg, und zu dessen Stellvertreter Der Landesgerichts­­rat­ Schwabe ernannt. Salzburg, 8. Ort. Dem Vernehmen nach sol der Herr Mi­­nister des Innern Dr. Bach im Laufe des heutigen Tages durch Salz­burg nach Vorarlberg reisen. — Einem heute hier verbreiteten Ge­­rüchte zufolge sollen 14 (!) Infanterieregimenter und 4 Kavallerieregi­­menter (beiläufig 40.000 Mann, größtentheils böhmische, polnische und ungarische Truppen) bereits Marschbefehl erhalten haben, und von Vor­­­­arlberg und Böhmen aus in die benachbarten deutschen Ländern ein­­rücken. Auch das Husarenregiment Koburg, von welchem ein Theil in Salzburg stationirt ist, sol Marschbereitschaftsordre haben. Mailand, 8. Ost. Das neueste lombardisch-venetianische Landes­­geiegblatt enthält eine Verordnung, womit befohlen wird, Daß, wenn die Befigungen unbefugt Abwesender (worunter zunächst politische Flücht­­linge verstanden werden) vorschriftmäßig sequestiert werden, gleichwohl in der Methode ihrer Bewirthschaftung seine Veränderung eintreten dürfe, BB 5. 0f. Die Telegraphenleitung von Verona nach Mailand ist seit gestern vollendet, im legteren Orte auch bereits das Bureau so weit eingerichtet, um den Dienst beginnen zu können, zwi­­schen Dehenzano und Mailand scheint jedoch plöglich eine neuerliche Unterbrechung statt­gefunden zu haben, und es ist auch bereits eine Kommission auf Diese Strecke abgegangen. Boshafte Beschädigungen der Telegraphenleitungen kommen übrigens in Italien sehr häufig vor. So wurde z. B. vor einigen Tagen erst in der Nähe von Brescia Drath in der Länge von 3 Metres aus der Erde ausgegraben und spurlos weggetragen. Daß vom hiesigen Generalbaudirektor Negrelli auf die Ergreifung solcher Sphäter Belohnungen ausgefegt werden, wird Ihnen nicht unbekannt sein, ed nügt aber diese Maßregel so lange wenig, als diese Beschädigungen nicht, wie in Wien, ein strenges kriegs­­rechtliches Verfahren zur Folge haben, sondern den Zivilautoritäten zur Ahndung überladen bleiben. Die Anlegung der unterirdischen Telegraphenlinie von Venedig nach Triest wird binnen einigen Tagen begonnen werden, wodurch Die bedeutenderen Städte des vent. Festlandes, wie Udine und Treviso, sich dem großen elektr. Nege einreihen. Auch Görz wird von Dieser Linie berührt werden. Ausland. Berlin, 11. Dit. Worauf die Berliner Industrie fällt, um einen kleinen Gewinn zu erzielen. Das zeigte kürzlich eine eigenthünliche Verr­handlung vor dem Skriminalrichter zweiter Instanz. Es erschienen 2 Kinder von 8 und 9 Jahren von der Prenzlauer Chauffee als Anger Hagte, in erster Instanz verurtheilt zu einer Geldbuße als Züchtigung, weil sie unangemeldet Mehl in steuerfreier Quantität­ in das Prenze­lauer Thor eingebracht hatten. Dies zu thun waren sie nämlich eines Tags mit 8 anderen Kindern, zusammen 10, von einem Manne je für 6 Steini­e­ angenommen worden, wodurch sie diesen über 60 Pf. Mehl zu je 6 gingen, zur Bfunden durch das Thor schmuggelten und­­ die Steuer ums erfuhr mam das vorgenommene Manöver. Haynau, Kinder wegen solcher Verhütung fünftiger Mißbräuche züchtigen legen möge, um sie aus. Die auf Steuer betrug 1 Rthle. 1 Sgr. horsamen zu erwarten, nicht die Baar Pfennige, Unfug, prüfte­ die Kinder, und Dergleichen sol sich übris­gend sehr häufig ereignen. Es konnte rechtlich zweifelhaft sein, ob man so junge finanzpolizeilicher Vergehen auch nun sollte. Der Gerichte­­hof nahm dies indeß an, sprach aber sehr milde nur eine Geldbuße von 10 Sr. gegen Sie bestanden Kaffel zurückziehen und seinen Befehlen diese industriöse Weise umgangene Möchten die Eltern, er die „DR.“ hinzu, streng solchen Unfug ihrer Kinder steuern. Gewöhnlich vernaschen dieselben welche sie so verdienen, und bringen sich selbst den größten Nachtheil. So­eben erfahren wir aus authentischer Quelle, der vermeintliche Fürst Albieti am 28. Sept. mit aller Bracht eines päpstlichen Legaten in Warschau seinen Einzug gehalten, und in einem der ersten Hotels der Stadt sein Absteigequartier genommen hat. Eine Stunde nachher wurde er zufolge Nachrichten von hier verhaftet und befand sich bei Abgang der Welt noch im Verhör. Wilhelmsbad, 8. Ort. Die von Kasfel aus hierher gefomme­­nen Vorschläge konnten allerdings vom Kurfürsten nicht gut genehmigt werden, vornämlich darin, zu gebrauchen. Es ist bei Ablehnung Bemerkung gemacht worden, daß der daß das daß man das Militär aus des Kurfürstenthums, vers entschiedenen Aufruhrs Offizierskorps die von Die Vollmacht habe, einen jeden Offizier zu entlassen, welcher gehorsamen wolle.­ine dem Oberstlieutenant Hildebrand abgeforderte Garantie, überall ger . Es steht werben, Bom einhellig 30. Oft. Nach von den aus­ Genf lebt Heinrich Dufour, der eidgenössische General, Hoffnung auf Genersung. Sein Tod würde die Eidgenossenschaft be­­sonders wegen der Wahl eines Nachfolgers in­­ Verlegenheit gleichberechtigten Daß Die Regierung eine neue Schlappe Uneinigkeit zwischen den Patriziern und conservativen Bourgeois. Exstere sind miß­­vergnügt, weil Feiner Jungen ihnen groß unter Vorfig des P­rofessors Hottinger von Zürich, Bern, Sept. einiger Pariser Blätter, in Paris, Dr. Barmann, bereitwillige nete behandelt worden sei. Besorgniß der Organe einer Partei neuerten und jüngst erlitt, veranlaßt durch Berichten noch immer, jedoch ohne sich fegen, der man, indem der von ihr ange­­kragte und eingestellte Negierungsstatthalter von Interlaken, Seiler, vom Gericht freigesprochen wurde. Bereits zeigt der preußischen Negierung Obergericht gewählt schweizerischer Freimaurer-Con= Schritte gethan, sondern selbst nicht einmal dieser Gegenstand nen französischer und anderer Blätter als voreilig und Behaup­­namentlich der „Assemblee Nationale“ und im Interesse seines Heimatlandes hatte der schweizerische Geschäfts­­träger eine Conferenz mit dem preu­­ßischen Gesandten und ersuchte diesen um Aufklärung, auf sehr von Seiten in feßter Zeit seine im Cabi­­find die weitgehenden Combinatio­­die Fundgegebene in der Schweiz als zur En uns begründet anzusehen. hat beim Fürsten Metternich gespeist. Paris.Am 5.Okt.stieg Poitevin auf einem Strauß in die Luft.Drei Begleiter befanden sich im Korb.In der Höhe vorru11­­gefähr BOO Schuh verließ der Luftschiffer sein geflügeltes Roß und kletterte an einem Tau in den Korb hinauf.Mit Spannung betrachte­­ten die Zuschauer vom­ sichern BodeIk das kecke Stücklein Turnkunst. Der Strauß zeigte bei­­ Aufsteigen großes Mißvergnügen.Die Luft war so ruhig,daß der Ballon unbeweglich in der Höhe schwebend blieb,bis nach einer Viertelstunde ein leichter Zug ihn forttrieb.Doch kam er nicht weiter als über den Bahnhof der Nordbahn, wo Boitevin endlich niederzulassen, gönnten ihm kaum den nöthigen ‘Bla Dazu. — Das neue Gefeg der englischen, der Soldat aus Breiffe In der Kaiserzeit, bleiben w­änicht, bittet seine Kameraden um Unterfrügung. 3. Ruaruelle, früher Feldwebel im 60. Regiment. London, 30. Sept. über dem Hauptmomente, in diese sein. Der praktische Blid der Engländer Neugierigen hat in Paris zu folgendem Scherz Anlaß gegeben. Die Ankündigung lautet: Ein Familienvater, alt, Ge­zeichnet: die neuen französischen Preßverordnungen und Leben treten, dürfte das Ur­­theil Masregeln nicht uninteressant Kucht den Nußen , daß auf Der Thorbeamte witterte indeß Die Verfassung geleisteten Eide getreu, Danzig, Basel, 2. Off. werde, konnte derselbe Weise dahin gegeben daß, so daß 5. mit 3 Pf. in entferntere Theile sie nur im Äußersten Nothfalle­s Obersten 3. bis 6. Ost. tagt genöthigt war, sich Somit dieser Vorschläge zugleich General Oberbefehlshaber, natürlich nicht übernehmen, geringer Ausnahme, sämmtliche Offiziere, ihrem erhalten sind viele. — in Bern ein wurde: ihre in Betreff Neuenburg’s obige Nachricht ist verbürgt. Brüsfel, 7. Dft. Brougham ist Entlassung die Furhefiissche Armee dann von selbst aufhörte. Aus Bern daß nicht die hier Müuflen die Unterzeichnung vernimmt wurde. — weitgehenden angenommen « welche nur von und und der Artikel der ungenannt welchem zu ben­ en nun

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