Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1851 (Jahrgang 61, nr. 1-103)
1851-05-28 / nr. 85
-—-· 404 die Bildung von Bequartirungsfonden gestattet wird.Das Militär ist eralten,die ihm von der Gemeinde bezeichnete Unterkunft anzunehmeny übtigens hat der Gemeinde-Vorsteher eine Quartierforderung selbst dann, wenn er sie für das gefegliche Maß überschreitend hielte, zu ers füllen, sobald der Truppenkommandant darauf besteht. Für ein Offigierszimmer .in Gemeinden erster Slaffe wird ein Betrag von 20 fr., in Gemeinden zweiter Klasse von 15 Fr., dritter Slaffel fr. EM. für die Unterbringung der Mannschaft in Gemeindelaternen oder Militärzindlzimmern 1Ys Ei, in Privatquartieren 1 fr. pr. Mann, für die Unterbringung eines Pferdes 1 fr. EM. für jede Nacht entrichtet werden. Wird die Verpflegung der Mannschaft von den Druartiergebern besorgt, so ist für jeden Mann ein Betrag zu entrichten, welcher dem jeweilig bestandenen Preise von 4 Wiener Pfund Rinpfleisch nach vorjähriger Sagung oder Berechnung entspricht. Militärs oder Militärbeamte, welche Quartiergelder vom Staate beziehen, haben sich bei dauernder Einquartirung ihre Wohnungelbst zu verschaffen. Hermannstadt, 27. Mai. Mehrere hohe Staatsbeamte und das Offiziersorps" beabsichtigten, dem Herrn Feldmarschall-Lieutenant Ritter von Zeisbera, bei seinem Sceiden von Hermannstadt, ein Festmahl im Gasthause Des Hein Wilke in der Josephstadt zu veranstalten. ALS Se. Durchlaucht um der Hochverehrter Here Gouverneur Fürst Schwartzenberg' Dieses erfahren hatten, erklärten Hochdieselben, sontribuirend theilnehmen zu wollen. Dieses Festmahl fand Heute: Statt, bei 130 Säfte, darunter alle Generäle und Staatsoffiziere, dann Die höhern Staatsbeamten waren zugegen. FML. von Zeisberg brachte einen Toatt, auf, das Wohl, Sr. Durchlaucht des Heren Gouverneurs, aus, und erzählte in Ehlrenden Morten, wie, er von Ay Vater, dem berühmten FM. Fürsten Schwarzenberg, im ganz., Kriege die silberne Tapferkeits-Medaille erhalten Habe, welche Auszeichnung für ihn die Brüde zu dem hohen Range wurde, welche er nun befleidet. M Während des Mahles spielte die Musikbande und es herrschte gemüthliche Balle. Auch Unteroffiziere und Gemeine waren bei diesem sefte imarten erschienen, und sämmtliche Gäste begleiteten unter Sr und beständigem Bivat und Elsen- Nase den verehrten Herrn Divisionär FML. von Zeisberg, nach Hause. Der offene, biedere Charakter, die große Leutseligkeit Dieter Generald hatte in Hermannstadt alle Herzen für ihn gewonnen, und sein Scheiden von hier wird allgemein betrauert.. Wir rufen dem Scheidenden, Durchdrungen von der höchsten Achtung, Die Worte eines ihm gebrachten ZToaftes zu: Hoc der weile. Mann im Rath, hoch der Fühne Mann der That. z Mühlbach, den 24 Mai. Heute ward auch und das Glüd zu Theil, unferns hochverehrten Landesgouverneur — den. und Allerhöchst Seine Majestät zum fünftigen Lenfer unserer Geschiee allergnädigst ausersehen — in unsern Mauern ehrfurchtsvoll zu begrüßen. An der Grenze des bisherigen Sachsenlandes vom Hln. Generalmajor Ritter v., Chavanne und dem Nationsgrafen Sr. v. Salmen empfangen, geruhten Seine fürstliche Duchlaucht, während Die Zöne einer vom Mühlbeicher Gesangsverein veranstalteten Vocalmusif ich Teife erhoben, aus den Händen eines sächslichen Orte geschwornen folgende Zeilen huldreich zu überreichen: „ Do Schwarzenberg! Wer kennt wohl diesen Namen, nd zögert ihm, sein ganzes Herz zu weihn? Es schliegt in ihrem sternbesäten Rahmen Unsterblichkeit dies theure Kleinod ein, Und will die Weltgeschichte Großes melden, so leih’t sie Diesen Namen, ihren Helden. Auf diesen Pfeiler fragten sich die Throne, Da sie ein Welteroberer bedroht, Auf ihm ruht sicher heut noch Oesterreichs Krone, Und leuchtet hehr wie neues Morgenroth, E83 schmüder — wo sich Schwarzenberge zeigen — Der Friede rings die Welt mit Blüthenzweigen. &ofei und denn im treuen Sachsenlande Inland. Wien, 15. Mai, Die bessere Gestaltung unserer Balutaverhältsn Auch Du erhabner Fürst von Herzen heut gegrüßt, Und, wenn — geschmeichelt durch die neuen Bande, Das Bolk im lauten Jubel überfließt, Wenn Groß und Slein Dir froh entgegen wallen, Laß’ Huldreich Dir dies Hochgefühl gefallen. Einen ähnlichen Ausdruch jener Gefühle, dietet das ganze Sachsenland beleben, durfte auch die Mühlbächer Schuljugend ehrfurchtsvoll überreichen, und es war in jedem Angesichte deutlich zu lesen, daß das rings ertönende Lebehoch aus tiefbewegten Herzen kam. Das Wetter — welches leider bisher fast alle zu einem festlichen Empfange vorbereiteten Anstalten getrübt hatte — begünstigte heute glücklicherweise die allgemeine Freude und schien ein Wahrzeichen ‚froher Zukunft werden zu wollen. Möge die Vorsehung unserm geliebten Landesgouversneur die glücklichsten Tage in unserer Mitte verleihn! DR.niffe geht seit einigen Zags raid vor fi, das Silber fällt täglich um einige Procente, und die Befiger von Zwangzigern beeilen sich, falls je noch einige Einsicht in den Gang unserer Angelegenheiten haben, ihren Metallvorrate zu den Banquierd zu tragen. In den Comptoird der Legieren herrscht seit zwei Tagen im buchstäblichen Sinne des Wortes ein Gedränge von Leuten, er Feaniger verlaufen wollen. Die Banquierd sind gezwungen, in der Annahme des Metalls nicht allzu gefügig zu sein, weil aus den Provinzen nur sehr wenig Aufträge für den Silberanlauf eingehen, und die größeren Häuser in Brünn, eng, Perth u. s. w. ihren Bedarf meist in loco zu sehr Billigen Greisen von den Landleuten erhalten.Aus Prag hören wir sogar, daß einige Häuser den Zwanziger-Anlauf bis auf Weiteres gänzlich eingestellt haben. Aus Triest ist von den großen Geschäftsleuten eine Petition an das Finanzministerium gelangt, dasselbe möge seines neuen Maßregeln nur successive in’8 Leben treten lassen, weil eine mit einem Schlage eintreffende Krisis viele hundert Geschäftsleute ganz zu Grunde richten würde. Gleiche Bitten sind auch aus Böhmen dem Ministerium unterbreitet worden, und man mag diesen Wunsch nach der gegenwärtigen Sadyzulage in allen Kronländern hegen.‘ aber fann ich Ihnen der alamität unseres Aus: vollkommen verläßlicher Duelle das Ministerium entschlossen ist, dürften Faumist Hr. Leistler mit 12 Gefellen aus « in Kurzem € 8 das Ziel wird erreicht sein. Es ist eine große Finanzoperation im Werke, welche zwar bezüglich der Art und Weise ihrer Ausführung noch ein Geheimnis für das Publikum ist, an deren sicherer M Wirksamkeit aber die Matadore des Geldverzehrs nicht im Geringsten zweifeln, und daher Die Aufhebung des genchlechten Valutastandes schon so gut als gewiß annehmen. Gestern kommen. London hier angetrift mit Bestellungen überhäuft, seine Fabrikate haben einen Pe Sieg errungen. Er wird wieder nach London abgehen. ftanzen pr. Eisenbahn nach v. Schwarzenberg wird auch Bad nach Olmüg reifen. Olmüg militärische Armegeführt. Sie kamen aus Siebenbürgen und es sind durchgehends, Individuen, welche wegen Theilnahme an der ungarischen Revolution verurtheilt sind. Wien, 23. Mai. » Präsidenten Fürsten Herr Minister des Innern Dr.—Graf Spont1eck,der bekanntlich von Kopenhagen nach Warschau entsendet worden ist,dürfte wahrscheinlich auch nach Olmütz kommen.Man versichert uns,daß die österr.-preußischen Bundeskommissäre in Holstein die gemessenste Weisung erhalten haben,jedem traktaten,widrigen Gewaltstreiche Dänenarks entgegenzutvitkeiltUnd"falls’·ihre Einsprache erfolglos bliebe,ihre Rückreise anzutreten.Jedenfalls ist anzunehmen,daß demnächst eine energische peremptorische Erklärung der österr.Regierung nach Kopenhagen abgehen werde. —Wir vernehmen,daß der Herr Finanzminister jetzt ganz allein an einem umfassenden Plane zur allgemeinen Reorganisation des Finanzsystemes arbeite. —Ein Wiener Korrespottdeutches,,C.B.a.B.««äußert sich über die Erfolge der Dresdener Konferenzem Die zwei wichtigsten,Oesterreich zunächst am Herzen liegenden Fragen,der Gesammteintritt und die Zolleinigung kann man bereits so gut,wie erledigt betrachten.Betreffend die Frge über die Majorität oder Einstimmigkeit bei Bundesbeschlüssen scheint man der ersteren sicher zu sein.Die Executive der Bundesgewalt wird,wie man glaubt,aus Oesterreich,Preußen und Baiern bestehen,und von rein militärischem Gesichtspunkt betrachtet. Die Vertretung des Bundes emc Außen soll einfachere Formen erhalten.Die erwähnten Fragen werden vorerst in Frankfurt an die Tagesordnung gebracht.Die schleswigholsteinische Angelegenheit wird machmaßlicher Weise erst nach der stattgefundenen Notabelnversammlung in Flensburg der Berathung unterzogen und zwar,wie man hofft,im Sinne des Bundesbeschlusses vom 17.September 1846. —Zwischen Oesterreich und demoliveeeinsteht der Abschluß eines Handelsvertrages in naher Aussicht. —Se.Ereell,der FM.Graf Radetzky wurde gestern Abends erwartet,und Sr.ExcelLder Banus Baron Jellachich war bereits im Laufe des gestrigen Tagen angelangt. « ——Privatnachrichten der Gesandten jener Mächte,welche mit Pritugal in näherer Beziehung stehen,schildern die Sachlache in Portugal von der Art, daß eine Intervention unvermeidlich sein dürfte. Saldanha, obwohl er in seiner Proklamation immer die Worte Ehrlichkeit und Redlichkeit im Munde führt, fegt nichts desto weniger jet schon alle ihm mißliebigen Beamten ab, und schaltet und waltet nach Willkür. Die Königin, die jegt als eine Gefangene zu betrachten ist, wird zuleit die Hilfe der fremden Mächte anrufen müssen. — Dieser Tage wird der Prager Bürgermeister Dr. Wanka in Begleitung zweier Stadträthe hier eintreffen, um St. Durchlaucht dem Ministerpräsidenten Fürsten Schwarzenberg das Ehrenbürger - Diplom der Stadt Prag, zu überreichen. — Im Laufe des nächsten Monats‘ sol auch im der Umgebung , mittheilen, daß Geldwesens ein drei Monate vergehen, und rasches Ende zu machen. Ueber Gänserndorf wurden gestern einundvierzig Nebst dem Hrn. Minister noch der « jepis ugypnic “mi