Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1851 (Jahrgang 61, nr. 104-207)

1851-10-27 / nr. 171

entfernten,festlich erleuchteten Brücke über den Bialafluß—um 6­ J­ Uhr Abends langten Se.Maj«estät,von berittenen Dorfbewohnern ge­­leitet,durch die jubelnden Reihen der ausgestellten Bewohner der Un­stadtgemeinden,dann sämmtlicher Innungen und Künste m­it Fahnen, durch die Kell erleuchteten Häuserreihet­ der Vorstadt Strussina bei der großartigen,mit vielem­ Geschmack erbauten,mit Blumen-und Tannen­­reis-Guirlanden sinnig geschmückten Ehrenpforte an,einen Eingang II mit Landesfarben sämmtlicher Provinzen­ des Kaiserstaates gezierte,durch Reisfestons verbundene Flaggensäulen vortretend,amphitheatralisch be­tänzten. g « « « Von der Ehrenpforte herab prangten an der höchsten Spige der Faiferl. Adler mit der Faiferl. Fahne, die Wappen Galiziens und der Stadt Tarnow mit der Aufschrift: „Hoch lebe Kranz Joseph der I.­ Bengalische Feuer verbreiteten eine blendende Helle. Zur linken Seite der Ehrenpforte längs der Straße war eine Die sision Fürst Lichtenstein Uhlanen und ein Bataillon Fürst Liechtenstein Infanterie, hinter der Ehrenpforte gegen den­ Ringplag zu. Das 2te Bataillon dieses Infanterie- Regiments aufgestellt. Bei der Truppe ‚ angelangt, verließen Sr. Majestät den Wagen, bestiegen mit a. h. Ihrem Gefolge bereit gehaltene Dienstpferde und ritten die Truppe im Schritte ab. An der Ehrenpforte hatten Sr. Majestät der Stadtmagistrat mit dem städtischen Bürgerausschuß, hinter der Ehrenpforte weihten ss in ununterbrochener Folge die studirende Jugend mit dem Lehrkörper, die Hiegelitengemeinde mit der Thora und mit Fahnen unter Sadelbeleuch­tung, vor der Domkirche, deren Thurm mit einer großartigen Faiserl. Fahne geschmückt war, stand die gesammte Geistlichkeit vergammelt an Die sich bis zur Einfahrt des zum Absteigequartier Sr. Majestät einges­­ichteten bischöflichen Pallastes auf dem Ringplag sämmtliche Behörden, der versammelte Adel, das E. E. Offizierkorps und das Domkapitel nebst einem zallosen Bublikum auschlug, um den geliebten Monarchen mit nicht endenden enthusiastischen­ Lebehochrufen ins a. h. Absteigquartier zu bes­gleiten, woselbst Se. Majestät um 61­ Uhr Abends im besten Wohlsein vom Pferde stiegen. Links an der Hauptpforte der Faiferl. Residenz hatte eine Kom­pagnie Infanterie die Ehrenwache bezogen, wurde aber gleich nach der Ankunft von St. Majestät gädigst entlassen, gegenüber der Hauptfronte des Gebäudes war am Magistratsgebäude ein großartiger Transparent duch 900 Lampen erleuchtet, den Genius des Friedens Darstellend, errichtet. c­ein 7 Uhr Abende war souperil inutoike,zu­dem Le-Maj.nebst bema­h­ s­ ieisc gefolge den Diözesan-Administrator,die Vorsteher der Behörden­,den Brigadegeneral,die sämmtlichen Stabsoffiziere und den Bürgermeister von Tarnow beizuziehen geruhten. « Während der Tafel brachte die studirende Jugend dem erhabenen Monarchen einen festlichen Fackelzug unter Absingung der Volksgymnr. Bis spät in die Nacht wollte ein zahlreiches Publikum auf dem hell erleuchteten Ringplatz vor dem­ Hau­se,das den erlauchten hochge­­liebten Gastbarg. Am 14.s.11mmelte sich mit Tagesanbruch eine unzählbare Menschen­menge auf dem Ringplage und den angrenzenden Straßen, um Seine Maj. den allergnädigsten Kaiser bei dem Ausritt zu dem auf 7 Uhr Früh bestellten Truppenmanöver huldigend zu begrüßen. Ehe Se. Majestät zu Pferde stiegen, geruhten Sie unter das ver­ ‚sammelte Bott zu treten und Höchst eigenhändig eine zahllose Menge Dargereichter Bittschriften entgegen zu nehmen. E83 war ein herzerhebender Anblie, den gnädigsten Monarchen in Mitten eines umdrängenden, zahllosen Haufensd von Landleuten zu sehen, die um jeden Preis das Glück zu erringen strebten, ihr Bittgesuch in die Höchsteigenen Hände Gr. Majestät zu legen, hierauf Eniend Gottes Segen auf das gesalbte Haupt des geliebten ‚Kaiser‘ zu erflehen und im überwallenden Enthusiasmus die Betheuerungen der tiefsten Erges­senheit und Treue Einer den Andern überbietend, zu wiederholen. Nachdem alle Bittschriften in ganzen Stößen abgenommen waren, brach ein förmlicher Sturm von Lebehochrufen hervor, während dessen Se. Majestät das durch diese Ovationen ganz betäubte und feiner Zucht entfremdete Dienstpferd bestiegen, und es mit jugendlicher meisternder Kraft mitten durch die jubelnde Menge und die wogenden Bahnen der Zünfte unwiderstehlich vorzwängten, unmittelbar gefolgt und geleitet von den dichten Reihen der überfluthenden Wolfsmenge, die es dem a. #. Gefolge lange unmöglich machten, fi dem allergnädigsten Herrn an­­zuscpließen. Nachdem Se. Majestät die eine halbe Meile von Tarnow aufge­­stellte Truppe, bestehend aus 2 Bataillonen Infanterie und einem Res­giment Kavallerie von halb 8 bis Halb 10 Uhr Vormitags gemustert und Sein besonderes a. h. Wohlgefallen mit der musterhaften Haltung und der Überraschend vorgeschrittenen Ausbildung der Truppe durch die Verleihung des Ordens der eisernen­ Krone an den FE. 1. Obersten des Infanterie- Regiments und die Beförderung des Ältesten Hauptmanns zum Major bezeigt haben, besichtigten Se. Maj. auch das Ef. Militär­­spital und die Kaserne, ließen sich die politische Behörde. Die Geistlich­­keit, den hohen Adel, sämmtliche übrigen Behörden, die Lehrfürper und den Stadtmagitrat die Militärbranchen allergnädigst vorstellen, war audienzen und ging von Munde zu Munde und wurde mit Begeisterung aufgenommen, weil Se. Majestät fi z wolna jedz. und die Kaiserl. allergnädigste Besorgniß für einige den Pferden zu nahe stehende Personen ausdrückten, es war der Z­uruf, x Betreten ganzen 9’ Meilen langen Wertrede durch­weg wen­ig, = Wie am vergangenen Tage bildeten alle Schichten der Bevölkerung gedrängte Spaliere, ihre Jubelrufe dem scheinenden geliebten Monarchen nachendend, das Geläute sündeten Die Abreise Sr. Majestät nach einem wenn “wahrhaft freudeberauschenden Besuche der Stadt Tarrow, waren zwei von Yannenreis ger bildete Pyramiden erbaut, eine­ dritte ragte auf dem Bahnwalle sehr Klafter hoch empor, Ortsbehörden und wiederholte Pöllerschäffe ver­­gleich kurzen, aber Unmittelbar an der Stadtgrenze, wo die im Bau begriffene Staats­­eisenbahn die Chaussee Durchschneidet, anderen Baugeräthen zusammengefegt , die Bahnlinie war rechts und links mit Bahnen und Fähnleins der ganzen Länge nach geschmückt. ‚In den Umspannstationen PBilzno, so in der auf der Route gelegenen Stadt Ropizyce, harten Sr. Mai. zeitlich geschmücte der Umgegend herbeigesteömte Bevölkerung scheint gerzlich, wahrhaft enthusiastisch war der Empfang, den Se. Mai im­ Tarnower Kreise fanden, alle Empfangs- und Unter­­kunftsanstalten zeigten von­ dem freudigsten guten Willen, von der herz­­liaften Treue und Anhänglichkeit für den allergnädigsten Herren. Falwaria, 11..Dft. Die „Lemb. Ztg.“ meldet: Se. Maj. unser allergnäbdhster Kaiser und­ Herr trafen heute 7­2 Uhr Nachmittags hier ein. Zu Allerhöchstesten Empfange wurde eine Ehrenpforte, bestehend aus zwei hohen Säulen,­­mit Tannenteifig und Blumen um­wunden, auf welchen eine zierliche von Neisig verfertigte Krone, in welcher Namenszug Allerhöchst desselben: Dowice,­­so wie die Die Geistlichkeit des hierortigen Bernhardie Beamten des hierortigen Steueramtes, der Ortspfarrer zu Zebrzyc £. £. Finanzwache, die Dominikalbeamten, samentliche Die Schuljugend und die Klosterz musif ‚aufgestellt.­­ Weitere Räume belegte das Landvoll aus der näh­e­sten Umgebung, welches sich hier zahlreich eingefunden. Bei Annäherung Allerhöchst Nr. 19. Oft: Majestät spielte die Musik die Volkshymne, während Allerhöchst dieselben im Schritte vorüberfuhren. ‚. Bien, bringt heute einen Artikel über die Stellung­­ des österr. Kabinets zur dänischen Frage, der diesen Gegenstand in ausgezeichneter Weise beleuchtet. Der Artikel beginnt mit der Schilderung des Verhältnisses, das Oesterreich nach dem Mase fenstillstande zu Malmoe zu Dänemark einnahm. Dieser Waffenstillstand habe die Polität der damaligen Wortführer in Preußen seinen festen prinzipiellen Gang einzuhalten „gewohnt war. Erst der Bundestag habe die Aufgabe ers­pllt, die legale Basis wieder aufzufinden, auf der für Deutschland un­­terhandelt werden konnte.­ Mit der durch die militärische Intervention DOesterreichs und Preußens bewirkten Wiedereinlegung des Königs von Dänemark baß der Zweck dieser Intervention bald dem Augenblicke an, wo man meinte, wurden hatte Protofol im Sinne der Eiderdänen modifieirt, war, Holstein als deutsche Provinz gänzlich dem Bunde zu überlassen, , wenn ıynen nur gestattet würde, Schleswig definitiv mit Dänemark zu inkorporiren. In Schleswig beliebten Maßnahmen wären ohne allen Er­­werche das bewährte Wohlwollen der Fall­ Regierung für Dänemark zu eriwars­ten berechtigt war. viptige und Hare Blid Alber von die Schwierigkeiten überwunden zu haben das Dort sich der ursprüngliche politische Gedanke, der durch das Londoner Man ziemlich allgemein viel daran gelegen die von mußte in Wien mit Bedauern sehen, wie des Königs in die Verhältnisse, doch Rathschläge getrübt wurde, die der sogenannten Kasinopartei entsprungen, von lange widerlegt­­ und verworfen hatte. Oesterreich erfenns,aber Fein von Dänemark ger Rresgow an. Ein Zuruf, teiten Wohlsein , der mit Vertretern des traten um den Se, enden und hätten­­ Residenz an die führ der Landessprac­he Derselbe ded geblieben font so finnig wie , begünstigte das mehrere den Dünen­folg aus Jubel, SKreifes 14 Majestät bei aller Glocen, Bastillons bedienten, empfing, aus Schiebtruhen und Bor der Pforte waren geleitete Triumphpforten, die aus Um % auf 3 Uhr Nachmittag die Tage vorher ungünstige die bürgerl. Uhr Vormittags A richteten, Die Oesterr. Borr. Aus Schuffes, emdli die M Weiterreise der Abfahrt aus Allerhöchst dieselbe derselbe Enthusiasmus, der Se. mit dem herzlichsten und erhebendsten Jubel, die Grenze des Tarnower der Himmel felbst langersehnte Durchreise unseres geliebten Monarchen, Wetter besserte sich stündlich und ‚sich ‚für lange Dauer günstig zu wenden. Lief ehrerbietig, wer Convents. Die barmherzigen Brüder und seine definitive Verständigung herbeiführen können, da in seine souveraine Gewalt, hätte man glauben sollen, die dänischerseits täglich vermehrt und festgestellten dänischen Gesammtmonarchie verließen Se. Mix. Kreises, zu sehen war, denen Alle Abmahnungen Oesterreichs aufgestellt, in Bezug nicht im der Maj. erreicht werden würde, auf die Berückichtigung nicht erfahren, nach bei dem Dembica und Sedziszow, Ortsgeistlichkeit im Ornat, österreichische Kabinet, die der als erwünsch­­ge steigert.

Next