Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1852 (Jahrgang 62, nr. 1-103)

1852-02-21 / nr. 30

? PER Wa EEE FE "148 sehen an den Premier und Befragung desselben sei»wir«l­ic­«der­ alleinige Grund jener Maßregel gewesen.» —» In Nordamerika soll der österr.Gesartdte,Hr.Huisemann« allen diplomatischen Verkehr mit der ne­uer Vereinigten Staaten abgebrochen haben, aus­ Veranlassung einer Rede M Websters, des Sekre­tärs des Auswärtigen, bei einem Kosjuth- Diner. Die amerikanischen Staatsmänner beuten eben auch den Kosjuth- Enthusiasmus, der sich übrigens auch dort bereits abgefühlt zu haben scheint, aus, um demo­­kratische Sympathien für Die bevorstehende Präsidentenwahl zu ge­winnen. Hermannstadt, 20. Februar. Der im Drude erschienene Ge­­schäfts - Ausweis der Hermannstädter allgemeinen Sparkasse für das Jahr 1851. liefert den erfreulichen Beweis von der fortdauernden Ents­wicielung und Blüthe diesed gemeinnügigen Institutd. In der Bilance finden wir den Akfivstand, in der Summe von 1,165,875 fl. 29%, Er. EM., den Baffivstand mit 1,153,224 fl. 50% fr. Em. angegeben. Der „Ertrag für das Jahr 1851 stellt si­ch mit 12,650 fl. 39 fl. EM. heraus. Der Sparkasse-Fond zeigt ein reines Vermögen von 36,667 fl. 42%, fr. EM. — Der Ertrag des abgelaufenen Jahres, nachdem zwei Drittel desselben dem Reservefond einverleibt worden, wurde theilweise, wie alljährlich, zu wohlthätigen und gemeinnügigen Zwecken verwendet. "So wurden dem neu zu erbauenden allgemeinen Krankenhaus als ein zu 5%, duch die Sparkasse zu verzinsendes­ Kapital zur theilweisen Deckung der Verwaltungskosten desselben 2000 fl. EM. zugewendet. Für die hiesige Sonntagsschule wurden, als ein Durch die Sparkasfe zu 5%, zu verzinsendes­ Kapital, 800 fl. EM. mit der Bestimmung gestif­­tet, daß daraus den an dieser Schule verwendeten Lehrern Gehalts- Zulagen bemessen werden­ sollen. Zur Herstellung eines Trottoird von der Hauptwache bis zur Militär-Fleischbant wurden 200 fl. EM. aus­­gelegt. Die gleiche Summe von 200 fl. EM. ward zur Untersuchung des Ab­flußbettes von Reps bis Talmatsch gewidmet. Endlich wurden 16 fl. EM. für arme Schulkinder bestimmt. Hermannstadt, 14. Febr. Wie wir aus sicherer ‚Quelle ver­­nehmen, ist in dem eine Stunde von Frankfurt am Main gelegenen­­ großherzoglich h­essischen Städten Doffen­bach ein großartiger Betrug entdeckt worden, welchen ein berüchtigtes, schon früher wegen Mißbrauch eines fremden Namens in Kriminal - Untersuchung gestandenes Indivi­­duum Namens Schottenfeld unter dem­ fingirten Namen 3. Rothschild (3. Rothichild’s Sohn) mit Lotterie PBromeffen­ verübt hat, die in­ be­ deutender Menge nach den f. f. Staaten insbesondere nach Ungarn "versendet wurden: Re h Gegen solche Promesien mit der­ Einlage von 15 fl., in fl. 24 Fuß oder Reichstal. 8 und 17 Silbergroschen werden Partial-Obligatio­­nen dem angeblichen Lotteries-Ansehen fündeutscher Staaten, rüczahlbar mit 100, Millionen 576,057, Gulden zugesichert. · Die Rückseite enthält einen speziellen Gewinn-Anstvecs vom 39.Sept.­­1851 bisl.Sept.1852 und eine Bekanntmachung füllte die 3.Seite aus. Wir warnen das Publikum in seinem eigeneanteresse,vor dem Ankauf solcher Lotterie-Promessen,die im Vorkommungsfalle als«von einem Verbrechen herrührenden Gegenstande der Behorde auszuliefern waren. Hermannstadt,4.Febr.Die­ evangel.lutherische Gemeinde in Thorda befindet sich in Bezug auf Kirche und Schule in sehr miß­­lichen Umständen.­ Diese Gemeinde, welche in der Mitte des 16. Jahr­­hundertes entstand und vordem in blühendem Zustande ich befand, zählt gegenwärtig 68 Seelen, darunter 19 schulfähige Kinder von 5 .bis 12 Jahren. Nachdem aber der gegenwärtige Pfarrer seit 15 Jahren dermaßen geschwächte Augen hat, daß er seine Schule halten kann, so besu­chen alle Kinder fremde Schulen, wodurch sie nicht nur der deut­schen Nationalität, sondern auch ihrer Kirche notwendiger­ Weise ent­­fremdet werden. — Zur Bezahlung eines eigenen Lehrers reicht das "Vermögen der Gemeinde nicht­ hin, ist Doch selbst der Pfarrer dem. Ber hungern nahe. Früher erhielt nämlich der ‘Pfarrer 112 fl. 30 f WM. an Gehalt, welcher ihm theils aus dem Sande zur Unterkügung armer ‘"Geistlicher, theils. von. Der. Gemeinde aufloßen, außerdem genoß.er Den Ertrag, einiger Grundftüde, die aber im Werth nunmehr. so. herabge­­‘Fommen, daß sie kaum den 10. Theil des früheren Getrages abwerfen. ‚Die gegenwärtigen Pfarreinkünfte betragen im, Ganzen 61. fl. EM. — Wahrlich eine so erbärmliche Pfarrersbeid­ung ist [hhwerlich an einem ‘zweiten Orte wieder zu finden! Auf die Frage, was Die Gemeinde ‚zu­gunsten der Kirche und Schule jährlich die feh8 evangel, Familien, find, jährlich einen Beitrag von 30 fl. EM. leisten zu wollen. — Wie „weit man damit reichen könne, läßt sich Was sol aber nun mit der­ Thordaer Gemeinde A. E. geschehen ? Soll sie ihrem Schieffale überlaffen werden, d.h. ehen laffen? Da behüte uns Gott vor­ Mrarrhof entsprechend Hergestellt worden, und genossen auch Hein, „bei einiger ‚helfen ‚Tönnen, von denen nicht mit farger Hand gegeben werden, leicht berechnen, sei, erklärten alle wohlhabend Bor furzem sind Kirche und ist Die Zahl der Glaubens, das, Die aber Die sollen bedeuten, ihre Bricht gegen Die Glaubendge­­t noffen (Galat, 6, 10), dann werden ihre Gaben frohen Herzens, ‚dem der Trauerzug von dem Friedhofe zurückgekehrt war, :&o ist­ der Borschlag gemacht, die‘ Ihordaer Gemeinde zu einer Tochtergemeinde von Klausenburg oder Enged zu machen ; da aber so­­wohl die eine, als auch die andere Stadt von Thorda mehrere Stun­den entfernt liegt, so ist der Plan, so gut gemeint er­ auch sein mag, nicht annehmbar. Zweckmäßiger scheint­ es uns, den Alten Pfarrer in den Ruhestand zu verlegen und an seine Stelle einen jüngeren zu er­­wählen, der zugleich die Verpflichtung hätte, in der Schule zu unterr richten. In Karlsburg ist die lutherische Gemeinde bedeutend größer und doc hat auch der jenige Pfarrer längere Zeit hindurch sowohl Die pfarramtlichen als an die Schullehrerdienste allein versehen. It der Pfarrer nur vom ächten evangel. Geiste durchbringen, so wird ihm seine Aufgabe gewiß nicht zu schwer werden. Aber ein entsprechendes Einkommen, das ihn vor Nahrungssolgen sichert, muß er doch jeden» falls haben, und woher das nehmen ? « Bilden wir je eher,je besser einen Verein zur Unterstützung atmet evangel.Gemeinden im Vaterlande,sei es nun eanweigverein der großen Gustav-Adolphstiftung oder eine eigene Gesellschaft.Hindernisse stehen uns von Seite der hohen Regierung, die allen ihren Unterthas­nen geholfen wissen will, gewiß nicht zu befürchten. Wenn alle Augsb. Konfessionsverwandten Etwas, wenn auch nur Weniges geben, so wird da das schöne Ziel „die Unterfrügung der Glaubensgenossen“ sicher erreicht werden. Laßt und nur ernstlich Hand’ daran legen, Gott: wird helfen. (Sch. u. 8. Jg.) — Am 6. Januar 1852 starb in der Groß­- Schenker Berirfäge­­meinde Martinsberg der dafige Prediger, Michael Zifeli, an einem Brustleiden, das er sich in der Wartung seines Berufes der Exküps­lung in der Kirche zugezogen hatte, in­ einem Alter von 73 Jahren und 9 Monaten. ..­­Durch 42 Jahre hindurch verwaltete er in dieser Gemeinde das evangelische Predigeramt und erwarb sich durch Treue und Gewissen­­haftigkeit in seinem Berufe die Achtung und Liebe seiner Gemeinde und seiner Voresetzten.Den 8.gegen Mittag versammelte das Trauerge­­läute die Gem­einde zur feierlichen«Beerdigung ihres dahingeschiedenen Freundes und Lehrers.Aber welche Menge des Volkes irom­ ältesten Greife bis zum fleinsten Schulfinde war Alles auf und bildete den Zug zum dasigen Gotteslader. Ziwei Pfarrer, aus den Nachbargemeinden B. und B., die mit ihren beiden­­ Predigern zur Leichenfeier des Ver­­ewigten herbeigekommen waren, nahmen Antheil an­­ derselben. . Nach g­ing es in die Kirche, wo eine Geist und Herz erhebende Trauermusik erscholl, darauf der Pfarrer von B. die Kanzel bestieg und eine eben­so geist­­volle und duchdachte all zum Herzen sprechende, gemüthliche Rede hielt über Lauf. 2, 20-30. (SY. u. 8.3.) —= Nach dem „Kolozsväri Lap“ entwickelt der Magistrat von Klaus­senburg eine energische Shätigkeit in Absicht auf die Abstellung der Straßenbettelei. Derfelbe­ Magistrat ist bereits im Stande, aus subskrribirten, und theilweise auch bereits eingezahlten Beiträgen, so wie aus­ der Armenkasse 76 Arme, zu betheiligen. Er ruft, die Subskribenten zu diesem Zweckk auf ihre Beträge je eher einzuzahlen, und fordert auch die übrige Einwohnerschaft auf, ihre­ Diesfälligen Anträge­ zu machen. Zugleich macht er fund und zu wissen, daß die Austheilung der Gelder wöcentlich am Freitag Nachmittag in der Kanzlei des Waisen-Vorste­­herd öffentlich vor sich gehen werde, und fordert die Einwohner auf, wenn sich noch in Zukunft Bettler auf der Straße zeigen sollten, dies bei der Polizei zu melden, wo die Verfügung zu deren Verhaftung ge­troffen werden wird; fremde Bettler aber werden in ihren Heimatbe­­ort abgeschoben werden. — Die städtische Behörde von Plaufenburg gedenkt an ein Armenhaus zu errichten. — Inland. N Wien, 14. Febr. Die und heute zugefommene Kreuz. begleitet die telegr. Depesche aus Madrid vom 9. Febr, wonach die Königin entschieden in das Stadium­, der, Genesung­­ eingetreten sein sol, ‚mit folgender Bemerkung: „So günstig für das Befinden I. M. der Königin Jsadela alle diese Nachrichten lauten, und so sehr wir­ uns freuen würden, könnten wir sie bestätigen, so Dürfen wir unseren Xefern Doc­­h nicht verschweigen, Daß auch eine andere telegraphische oder­ brief­liche Nachricht ah die aus guter Quelle stammt und leider die Vers­wundung der jungen Königin als viel bedeutender b darstellt, al es­ bi offiziellen Nachrichten vermuthen lasen.“ BR. t Triest. Dem Bernehmen ‚nach sollen die fünf bereits im Bau ‚begriffenen Klipper­ und Schraubendampfer der Gesellsshhaft des österr. ‚Lloyd in Triest Die Namen: Bombay, Calcutta, Fiume, Jonio, Smyrna erhalten. Durch­ dieselben wird der Stand der Flotte auf 39 Dampfer gebracht. Doch. fol auch diese, Zahl. nicht. für die Bedürfnisse des Dienstes Einreichen und eine weitere Vermehrung. derselben, in Auss­­icht stehen. i­n Mailand, 9. Febr. Die DR Ar­nene von Lodi und Ere»­mona haben die Verfügung getroffen, ein gleiches Dialutenbulletin, wie die hiesige Handelskammer herauszugeben. Pflege, sind wohl sie si doch erholen zu widmen bereit freilich nicht soll man sie zu Grunde ein mod lebenskräftig.8 Reis, und gedeihen mag. Er. und

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