Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1852 (Jahrgang 62, nr. 1-103)

1852-01-16 / nr. 9

AB .sinken können, ermüdet er«Thätigkeit und Ausdauer für das allgemeine Wohlwillig und gerne ihre Kräfte opfern.Und es gereichtu­et allen zur angenehm­­sten Pflicht,als«Beleg dieser Erklärung anführen zu können,daß in diesem verflossenen Somm­er die wirklichelendschlechte,bei Regenwetter oft nicht zum betretest gewesene Bergstraßenstrecke im Schodoler Graben, die Neutohaner Strecke,die Straßenstrecke zum TörzburgerL­ Kom tumazamtet und endlich die bei Puanto neu gebaute Brücke,welche seit kurzer Zeit schon­ drei Mal durch Wasserschäden und erst am 1.und 2. September Sigmiz verwüstet wurde,nun so entsprechend hergestellt worden sind,daß sie nicht allein bequem und schön­,sondern auch dau­­erhaft und jedem­ Elemegete trotzen­d,unverwüstlich dastehen und nur durch den Zahn der Zeit wieder in ihren­ erbärmlichen Zustand zurück­­(K’r.3tg.) =Ludivig Fabriti 116,hiesiger Kürschnermeister und Kommu­­nitäts-Mitglied,hatte während seiner letzten Krankheit seiner­ Gattin gegenüber,de 11 Wunsch ausgesproche 11,»e6 möchten aus deall seines »Todes aus sei 11 ein Vermögen­ 100 Gulde 11 de­n hiesigen evangelischen ,,Gymnasium gewidmet werden«— Am 30.Novem­berl.J.starb derivackere Mitbürger,49 Jahr­e alt,allgemein­ geachtet,allgemeinbedauert.Die gleichwürdige Frcnt er­­füllte den Wun­sch ihres Gatten so uneigennützig,daß sie—dahin sich äußernd,,,derselbe würde wohl 100 Wlden in Conventions-Münze ge­­meint haben«—de­n unterzeichneten Konsistorium 1100 Gulden in Con­­ventions-Münzebaar übermachte.Die Gabe ist u­mso werthvoller, weil das wackere Paar seinen Wohlstand,nur Wohlstan­d­t Reichs­thum,nächst Gottes Segen,nur seinen fleißigen Händen verdankt. Fabritius verlor nämlich als ein Kind von 7 Monaten seinen Va­­ter,der als Stadtpredigerhie selbst im JahrIsO s einem hitzigen Fieber erlang sich es derselbe sich in der Erfüllung seiner Berufspflichten bei Krankenbesuchen zugezoge­­ hatte-Fabricius hatte dazu bei der Neben­schwemmlingl.J.,die wohl auch seinen Tod beschleunigt haben mag, nahmhaftet­ Schaden erlitten,und hinterläßt überdies zwei noch uner­­wachsene und unversorgte Kinder.—. Darum Segen­ seinem Andenken,seine Kindernbst die seiner wadern Witwe­ Schäßburg den 19. Dezember 1851. *) Das Orts:Konsistorium der augsb. Konfessions-Ver­­wandten in Schäßburg. Sternheim, Vorstand. Klausenburg. Michael Eseri v. Veresto, in R Ruhestand verlegter Magistratsrath der Stadt Klausenburg, wurde, nahezu am Schlufse seiner 82jährigen Laufbahn, am 4. LM. zur ewigen Ruhe begleitet. Friede seiner Arche ! ‘(K. L.) A Wien, 8 Jänner. Der heitere, grottest-romische Spaßmacher, Garneval, dieser einzige bunte Schmetterling, der mitten im Schneeger­stöber fliegt, als wären die falten Sioden Maiblüthen, ist bei ung ber­­eits lustig eingezogen und seine Amwesenheit wurde sogleich in Hunder­­ten von Anzeigen auf allen Straßeneden affichirt. In allen Eden und Enden wurden Säle geschmüct, in denen er Jung und Alt Audienzen geben und ebenso die Petitionen der Liebenden günstig aufnehmen wird, als die Danfadreffe der Alten, die sich im Genusse des Lebens immer so mäßig benahmen, daß nun ihre graues Haar noch sein Beweis ist, daß darunter jede Lebensluft schläft,­ wie das Wiesengrün unter der MWinterdede. Da Wien nun wieder Dad Alte geworden ist, so wird man si auch wieder dem alten Geiste der Fröhlichkeit hingeben, und der heurige Fasching wird ein sehr freudiger werden. Ueber Spolitis Hört­ man in hiesigen Gesellschaftstreffen Fein Wort. Lamartine sagt: Le silence est le linceul du passe. Und dies ist wahr! Das Schwei­­gen beweist auch bei und, Daß man ein Leichentuch über Die Vergan­­genheit gebreitet, Hat und unter diesem liegen die tollen und­­ phantastis­chen Träume der­ legten Jahre begraben.­­Wir sind erwacht, das Braf­­tliche allein interessirt nun, Das hell von dem Lichte des Tages beschier­den wird, und Dies wird mit Eifer ergriffen werden, da Vieles nach­­zuholen ist, was während den Träumen vergessen ward, Die Durch das von der Seine bezogene Revolutionsopiat erregt wurden. Das Leben in der Residenz ist gegenwärtig sehr regsam. In der Satchingszeit wird ein Ball den andern verdrängen. Die Aristokratie. Das diplomatische Korps haben fon fast die ganze Faschingsdauer eingetheilt, und Die Feste unter diesen Kreisen werden sehr glänzend sein. Beim allerhöc­­hten Hofe war im der vergangenen Nacht der erste Ball, bei dem alle Mitglieder der kaiserlichen Familie, die Minister und der hohe Adel erschien. — Die Eigenthümer der größeren Säle haben ebenfalls alle Programme für den Kafchıig veröffentlicht. « «« Dochcmch dem Ernste wird sein Recht.Die J­ustizministerium zusammengefegte Kommission, welche mit der Berathung der zu erfol­­genden Abänderungen in der judiciellen Gefeggebung beauftragt it, ist in angestrengtester Thätigkeit und die Resultate sollen binnen Kurs dem Sr. Maj. dem Kaiser vorgelegt werden. Der hier tagende Zoll­ ‚Jongreg erweckt in der Handelswelt die besten Hoffnungen. Wie ma­t vernimmt, haben Die Bevollmächtigten der deutschen Staaten, die dem Kongresse beiwohnen, von ihren Regierungen fünstlich die Weisung erhalten, sich ‚In den Verhandlungen den dösterreichischen Vorschlägen gegenüber gefügig zu zeigen und man hofft deshalb auf ein deto schneller erscheinendes günstiges Resultat. — Der Freihere v. Gehtin­­ger hatte gestern eine Audienz bei Sr. Maj. dem Kaiser, in welcher er erschläge bezüglich der Organisirung der ungarischen Angelegenheiten vorlegte. In seinem Vortrage sol derselbe auch erklärt aber, daß die Stimmung in Ungarn für die nun zu erwartenden Einrichtungen sehr günstig sei. Man wird besonders darauf Rücksicht nehmen, die nationa­­len Eigenthümlichkeiten zu wahren. — Die Oeffentlichkeit der Sigungen des­ Wiener Gemeinderathes ist bereits aufgehoben. Das Gericht, daß der Gemeinderath seine Entlassung in corpore eingeben werde, ist falsch, jedoch dürften viele Mitglieder ausscheiden und dann höhern Orts eine Aenderung vorgenommen werden. Aus bester Duelle kann ich Ihnen die Mittheilung machen, daß alle h­öchsten Orts die große Vermehrung der Gemeindesteuern sehr ungünstig betrachtet wird, und daß für siih der Plan einer neuen Kommunalauflage strenge zurück­gewiesen wurde. Man spricht allgemein sehr stark von jener Zeit, als Here von Ezapfa So sehr Herr von Ezapfa auch von mancher Seite angefeindet wurde, so muß man jegt doch allgemein eingestehen, daß seine Gemeindeverwaltung uns fest als ein Speal erscheint, das man sehnlichst zurückwünscht. Der Gemeinder­­ath hat die Theuerung fortwährend vermehrt, die Gemeindesteuern er­höht und nichts geschaffen, sondern die eingeflossenen Summen sind auf Dinge zerronnen, deren Nugen Niemand­ fühlt. — In nächster Zeit sol die Eröffnung des Testamentes des Herzogs von Koburg- Kohary hier vor sich gehen, wozu ein Bevollmächtigter des Könige von Por­­tugal in Wien erwartet wird. — Man will hier wissen, und zwar in höheren Kreisen, daß die Krönung Sr. Maj. des’ Kaisers im Mai vor si) gehen solle, nachdem Die Verfassungsangelegenheiten in der ganzen Monarchie geordnet sein werden. — In unseren Theatern versammelt sich allabendlich ein sehr zahlreiches Bublikum.­­ Von Novitäten werden wir nächstens folgende sehen: im Hof und Nationaltheater am 20. d. „Das Fräulein von Geigliere“ von Jules Sandeau; im Operntheater ein neues Ballet: „Manon Lescaut“; im Josephstädter Theater eine Boffe: „Ein rad, der seinen Heren sucht“ ,­im Theater an der Wien: „Schannhäuser“, von Levitschnigg, legterer mit überaus prachtvoller Austattung. « “das bürgermeisterliche Regiment in Wien führte, Uns am 13. Jänner d. I. zugenommen. *) DR. I Wien, Anlaß Inland­. Die österr. Korresponden reicht: Die aus der Eröffnung der Zoll- und Bowlen­sin Sr. Durchs laut dem Heren Ministerpräsidenten Fürsten von Schwarzenberg ger­haltene Rede, dürfte nicht verfehlen große Aufmerksamkeit in und außer­halb Deutschland zu erregen. Oesterreichs handelspolitische Absichten sind darin mit jenerjpollen Klarheit, welche ihrer Loyalität am besten zusagt, aller Welt dargelegt worden. Nicht Spaltung, nicht Absonderung, nicht Zerklüftung, sondern vielmehr Bereinigung und Verständigung über uns verkennbar gemeinsame und dringende Zirede, daraus entgegentönt bietet, gerne seine ernsten und reellen Interessen gebe, welche näherung und endlichen Zoll und Handeldum­on­talreservationen sind es einzig und allein, welche eigentliche und wirkliche Hem­maiß bilden, freilich mass erhebliche Geltung später­ bei allen Regierungen, erste Ruf, der allen jenen der österr. Politik auf­bürden möchten. Mit schlagender Methode wird hervorgehoben, daß der festen Heberzeugung, früher die Genugthuung allen es der beabsichtigten An­­und den Übrigen Theilen Deutschlands entgegenstehen. Rolfsstämmen, allen rüdsichtswürdigen Meinungsparteien Deutschlands Bahn brechen und Desterreich bereinst zuerkannt werden, daß es nicht zu spät, aber jedenfalls mit ungewöhnlicher Energie den Gedanken der­ Einigung erfaßte. Wir entnehmen der abgedachten Note folgende bes­zeichnende Stelle: „Was Desterreich besifft, so könnte es sich zwar­­ selbst genügen, indem seine Meereslüsten und feine Häfen ihm einen Antheil an dem großen Weltverfehre sichern, seine Beziehungen zu star­k­en und zum Oriente ihm die Möglichkeit bieten, sich auswärtige Märkte offen zu halten, und andererseits ein vielverzweigtes Nek von s­chilfbaren Stufen, Kanälen und Eisenbahnen, reiche Schäge der Natur und ein im raschen Aufschwung begriffener Verkehr noch doch­­ lange Zeit dem Handel und der Industrie lohnende Beschäftigung im Innern des Reiches gewähren werden, um jedoch den großartigen Gedanken eines mitteleuropäischen Zolbündnisses seiner Verwirklichung zuzuführen, und die Bande der Freundschaft zwischen dem Kaiserstaate und den mit ihm im Deutschen Bunde vereinten Fürften und Völfern zu allseitigem Bortheile noch enger und fester zu knüpfen, wird Oesterreich sich zu den. oder 7. Jänner. und zugleich Die die ihre verstockten Hintergedanken beizumessen das lebendige Das ist der bündigste Antwort vermögen. in zwischen Oesterreich PBolitische Mens dieser Hinsicht das diesen werden wir nie­­leben vielmehr Wir Wort der Wahrheit werde sich \

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