Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1852 (Jahrgang 62, nr. 104-207)

1852-12-03 / nr. 192

++ 13 | 4 1 " 955 ---Dx.e«ssvb­,«24—svab.et«IMMderJstp.or.H­ ller’schen,"kurz­­:»sich syis Periage verNemmeiincinn’schen Buchhandlung zu Leipzig erschie­­­nenen Broschure-über--die,3ollfrage,welche bei ihnen bereits die Beach­­tung, die sie unlangbar verdient, gefunden hat, ist Hier unter dem Tit­­el: „Eine Stimme aus Sachen über die Zollfrage”, eine Flugschrift herausgefommen, welche, in der Hauptsache gleicher Tendenz wie Die ellerssche Broschüre, von Ieyterer sich dadurch unterscheidet, daß sie die Utheile der Zolleinigung mit Oesterreich vorzugsweise vom specifisch­­- füchsischen Standpunkte darzulegen bemüht ist.­­ Die Schrift erregt um so größere Aufmerksamkeit, als die Autorschaft derselben einem unserer intelligentesten Industriellen zugeschrieben wird. Kaffel, 21. November. Das Kurfürstliche Museum der Alters­thümer und Seltenheiten Hat einen bedeutenden V Verlust erlitten. Seit 2. Borgestern Hat man die Entdefung gemacht, daß eine ganze Abtheilung von goldenen Medaillen entwendet worden ist. Die in der gestrigen „Karl. Ztg.” befindliche polizeiliche Anzeige nennt über 300 Stück, vor deren Anlauf gewarnt wird. Da die meisten von­ einer seltenen Größe sind, so dürfte Die Schoßung des Verlustes auf 20.000 Thaler, wie man diesed von gut unterrichteter Seite hört, nicht al übertrieben er­ feinen.­puren eines gewaltsamen Einbruches sollen nicht vorhan­­den sein, was fü­r die Verantwortlichkeit des mit der speziellen Aufsicht betrauten Beamten verhängnißvoll werden konnte m­stweilen ist der ‘ Museumsdiener, welcher den Schlüssel zum Eingang ‚führte ‚und dessen häusliche Verhältnisse Verdacht erregt haben, verhaftet worden. Da er indessen nicht ermittelt werden kann, zu welcher Zeit die Entwen­­dung stattgefunden hat, indem seit vier Wochen die betreffenden Säle von seinem der eigentlichen Museumsbeamten betreten sein sollen, so ist­­ leider die Hoffnung auf Wiedererlangung nur eine sehr­ geringe. Paris, 21. Nov. Der Moniteur enthält auch­ einen längeren Bericht über Die Lage Algeriens, die er als vollkommen ruhig schildert. Die Nachricht von der Freilassung Abd-el-Kader’s hat ihm zufolge gar seine Sensation gemacht. Die war schon von einigen Araberstämmen genannt. "Von dem Eindruck, den sie ‚auf ‚die Kolonisten gemacht hat, spricht der „Moniteur“ nicht Am 18. d.M. Abends, zogen vier Individuen mit einer rothen Fahne dur die Straßen von Limoges. Diese Fahne trug folgende Inschrift: „Tod dem Napoleon! Es lebe die Republik! E86 lebe die Guillotime! Bürger, volirt nicht! Zu den Waffen " Ein Agent entriß den Rrcheftörern die Fahne, sie festen sich jedoch zur Wehr, und er war gendeinigt, von seinen Waffen Gebrauch zu machen, um sie sich vom Leibe zu halten. — 68 ist eine allgemeine Substription für ein dem Prinz-Präsi­­denten Namens Frankreichs zu ‚überreichendes Geschen‘, einen „Natio­­nalrepitd‘ als Sinnbild der fertügenden Kraft eröffnet worden. Das Modell ist von dem Bildhauer Bacciaz­e8 sol entweder in vergoldetem Kupfer oder in massivem Silber­ ausgeführt werden. Unterzeichnet ha­­ben schon Graf Niumwerferfe, die Minister Fould und Et. Arnaud, so wie viele Beamte, , e Baris, 22. Nov. Seit gestern Morgen­­ machte ein trüiber Him­­mel und ein Durdringend, Falter gegen die Strafen von Paris sehr unfreundlich. Dieses Wetter scheint fast über ganz Brankreich geherrscht zu haben, da telegraphische Depeichen aus Amiens, Nancy, Befangon, Macon, Valence, Nevers, Chateaurour, Boitiers, Angoulême und Nan­­tes, also aus allen vier Weltgegenden, ebenfalls von Regen und einige sogar von heftigem Sturme strechen. Nirgends hat aber Dieser. Außer: ide Umstand einen nachtheiligen Einfluß geübt. Jene Depefchen Konstativen besondern den Enthultismug, mit wel em sich Die Landbevölkerung zum Votiren drängte. “Die Bauern und Arbeitermassen hätten sich trog der ausgestreuten regierungsfeindlichen Gerüchte m­it­ abhalten lassen, zu votiren, und zwar Ja! zu voliten, mitunter mit­ offenem Stimmzettel. An vielen Orten wurde das Votum durch Settlichkeiten­­ gefeiert, Triumphbögen wurden errichtet, Meilen ger­iefen, Umzüge gehalten, ‚getanzt u. |. w. Morgen ‚früh werden die Wahl­­protofolle aus den verschiedenen Sektionen von Paris auf die Mairien gebracht, von dort übermorgen Früh aufs Stadthaus und am 25. tritt der geießgebende Körper zusammen, um die­­egte Kontrole zu führen. Varis, 22. November. Aus Toulon schreibt ein gouvernemen­­tales Blatt: Vier Dampfiiffe haben Befehl erhalten, nach Dran, Algier, Diona und Hora abzugehen. Diese Dampfer sind, wie man versichert, abge­­sandt worden, um die Zahlung der Stimmzettel über das "“Plebiscitum zur „Wiederherstellung des Kaiserreiches abzuwarten und dann das Res­­ultat fanell möglichst nach Frankreich zurückzubringen. — Einem Ge­­rücht zufolge verläßt uns die Flotte, die diesen Winter in­ unserem Ha­­fen bleiben sollte, in der kürzesten Zeit. — Zwei Versionen s­ch­euliren über die Bestimmung der Flotte. Nach der einen wird sie den­ fünfti­­gen Duicekönig nach Algerien begleiten, nach der andern, und Diese scheint uns viel wahrscheinlicr, wird sie nach Estavehia gehen, um den Bapst abzuholen, der den Brinz-Präsidenten zum Kaiser falben wird. — Brüffel, 20. Nov. Die Zentralsektion hat gestern definitiv Die Bestimmung des Preigefegentwurfs verworfen, ‚welche mündliche ‚Beleis­digungen ‚Die Regierung hat sic­her­ dadurch bedingten A Gefeges angeschlossen. Palerm­o,5.Rev.ranzösischen Blättern zufolge, haben in­ der Nacht vom 10. auf den 11. Nov. in Neapel sehr zahlreiche Verhaftungen uangehalten. fi Ber &8 habe sich dort ein geheimes­ Comits gebildet, zu dem, nach Angabe der mit Deichlag belegten Papiere, hochstehende P­ersonen gehört hätten. Dasselbe habe Die Leitung einer großen Anzahl den davon. und Inder „Times“ findet fi von Untercommitsg ‚in Provinzen und in Sicilien gehabt. Italienische Blätter wissen nichts ,die reichen Goldadern ein unermeßlicher ft. (Krieft., Ztg.) Das bisher ges­ponnene Gold wird aus dem Boden und den Flüssen gewonnen, währ­­end der Duarzgebirge noch kaum berührt werden. Der­­ geologische Entdecker des Australischen Goldes, Hargraves, Hat die Ansicht ausgesprochen, daß­ das­ Gold zu finden wäre, sondern nicht nur im Westen und Süden im Norden in Gold finden müsse « eine gedrängte HeSEEI der neuesten Berichte aus Australien, woraus sich ergiebt, Daß der Gold» weichthum Australiens wirklich, nachher­­stel­en Dies als unzweifelhaft heraus. Der Gold­­ich gegen Norden ‚ebenfals 70 Englische Meilen GR wie geräte in seinem Berichte an das Kolonialamt angegeben hat. Der Dendigo, wo sich nicht so viele Goldgräber zusammengefunden, ist der Ertrag ein ungeheurer. Der „Eramm­er“ von Launceston­­ erzählt, daß A Goldgräber zusammen in sechs Wochen dort 1124 Un­zen­ Gold zusammengebracht, was sie einem Uhrmacher der Stadt verkauften. Bei Mount Alexander werden unwöchentlich im Duchschnitte 14,000 Unzen Gold­­ ausgebeutet. Zu Sidney hat sich eine Aktiengesellschaft mit 200.000 Pf. St. Kapital gebildet, um die Quarzgebirge auszubeuten. Die Ge­sellschaft hat drei Gebirgsstriche angefauft, und nach den angestellten Versuchen soll eine Tonne Quarz 500 Pf. St. Gold geben. Sobald die Dampfmaschinen eingetroffen sein­­ werden, wird man zu­­ arbeiten beginnen. Der legislative Rath von­­ Sydney hat den Beschluß, gefaßt, wo 50,000 Bf. St. der Londoner Auswanderungskommission zur „Vers­fügung zu stellen, um­ monatlich, fünf Schiffe mit Auswanderern, hinzu­senden. Man wünscht Handwerker und Feldarbeiter zu erhalten, die sich ansiedeln und­­ m­it­ gleich nach der­ Goldgegend ziehen. Es wird aber schwer fallen, selbst die auf offen, der Negierungskommission Herz übergesandten am Orte zu halten, „indem es Khwerli ein Mittel gibt, die Eingewanderten zur Einhaltung „ihrer eingegangenen Verpflichtung zu­ zwingen. In Nordamerika. Noch vor wenigen Monaten dachte fat Nie­mand in Nordamerika an die Wahl des Lancorder Advokaten Pierce zum Präsidenten der vereinigten Staatenrepublik.­­ Auch­ auf­ ‚Seite der zu­ Baltimore am 1. Juni. d. I. zusammengetretenen ‚demokratischen Kons­vention waren die Chancen seines ‚Erfolges nur­ gering. Am­ häufigsten wurden dort die Namen des­ Generals Gas, des Oberrichters Douglas und des vormaligen Ministers Buchanan erwähnt; auch erhielten diese bei­­den­­ vorläufigen Abstimmungen verhältnismäßig die­­ meisten Stim­­men. Mein da mehr,als dreißigmal abgestimmt worden war, ohne daß einer der Genannten Die volle, erforderliche Majorität erlangt hätte, begann die Convention sich nach einem andern Ganditaten umzusehen, und da geschahiee, Daß der Name Bierce’s immer mit größerem ‚Erfolge genannt wurde, ‚bis er,endlich, nach der 49. Abstimmung, als Candidat der demokratischen Partei proklamirt­­ wurde. Obwohl in seiner Heimat, Dem Staate New Hampshire allgemein geachtet, war er Doch Außerhalb desselben nur wenig gefannt und nur der Ruf­ seines uneigennügigen, streng rechtlichen Charakters ging ihm voran. Von dem ehemaligen Präsidenten Rolf in das Ministerium­ ver­­ufen, hatte er abgelehnt;­­als der Krieg mit­ Mexico ausbrach, trat er als gemeiner Soldat in die Reihen des Heeres und schwang sich­ durch felteıte Bravour dich zum Range eines­­ Generals empor. Nach Beendi­­gung des Krieges beschäftigte­ er­ sich wieder mit der Advokatenpraxis. Am­­ 31. Of. ward er mit­ einer außerordentlichen Stimmenmehrheit vom Lande zu seinem Präsidenten gewählt. Bei­ der sittlichen Reife seines Charakters und, bei der anerkannten Besonnenheit und Mäßigung, seines MWesens glauben wir nicht befürch­ten zu­­ müssen, daß­ er seine Stellung mißbrauchen, werde un­agitatorisch und gar BR ‚in die Gefhlfe Europa’s einzugreifen. Er begreift ohne Zweifel, daß nicht blos Selugkeit, sondern auch Nechtegefühl­ dem amerikanischen Volke verbietet, sich in die Angelegenheiten Europa’s uns berufen zu mengen. Die hirnverbrannten Theorien Kossuths sind wahr­­lich nicht geeignet, bei einer Nation von anerkannt praktischem Gefchice, welches so ausgezeichnet ist, daß selbst die offenbaren Mängel­ einer­ gar zu loderen Ber­affung dadurch erträglich gemacht werden, dauernd Wurz­­el zu schlagen, am wenigsten aber bei wahrhaft berufenen hervorragen­­den Staatsmännern dieser Nation. Die Parteibenennung eines Demo»­kraten hat bezüglich Amerifa’s seinen abschiecenden Klang, und auch eine ganz andere Bedeutung, als in Europa. Auch Washington und seine Nachfolger auf dem Präsidentensige waren insoferne Demokraten „London­ stellten Nachgrabungen bezief gegen fremde Souveräne ‚verpönt, die nach Norden Hin erstreckt Man spricht von daß im der Entdeckung einer Hölle im auch sogenannten Hangingroddistrikte { -

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