Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1852 (Jahrgang 62, nr. 104-207)

1852-08-07 / nr. 125

LUL .Uk«125« Erscheint wöchentlich 4 mal, Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag. Kostet für das halbe Jahr 4 fl, das Vierteljahr 2 f., den Monat 40 Fr. Mit Postversendung halbjährig 2 fl., vierteljährig 2 + 40 fl. Sermannstadt am­ ?. August. Siebenbürger 1852. Inserate aller Art werden in der von Lochmeisterschen Buchhandlung angenommen. Das feinmalige Ginrüden einer einsbaltigen Garmonds­zeile fortet 4 Fr., für eine zweite 6 fr. und dritte Mies­terholun­g 9 Fr. E. M. Kronstadt, 1. August. Die Stadtkommune hat zur allbeglücen­­den Ankunft Allerhöchst Sr. Majestät des Kaisers dem Hier und in der Umgegend concentrirt gewesenen Kaiseruhlanenregiment, der hier garni­­sonirenden Mannschaft von Baron Sivfovich , Infanterie, Gendarmerie, Artillerie und der P­olizeiwachmannschaft zusammen 2213 Mann eine doppelte Löhnung A 10 Fr. EM. zustellen lassen. — Der Stab von Kaiseruhlanen ist am Freitag von hier wieder nach Reini AnseeheR (Kr. Itg.) Temesvar, 1. August. Die „Temesv. amtlichen Theil folgenden Erlaß Sr. E. E­apost. Lieber Graf Boronini! Ich finde Mir in Gnaden betrogen, den im Strafhause zu Lugos verhafteten Kriminalarrestanten: Gyorgye Azgur, Damian Birek­öfo, Dumitri Mihof, Rau Szimu, Michael Orfsler, Gruja Ambrus, Slavel ajeftat, Berlogfa, Gyula Szabeo und August Büchel den Rest ihrer Strafe nachzusehen, und beauftrage Sie mit dem V­ollzuge dieser Anordnung. Hermannstadt, am 24. Juli 1852 Franz Joseph m. p. a enthält in ihrem Inland: ‚Wien. Die „Defterr. Eorr.” schreibt: Je unabweislicher, je au­­genfällger die herrlichen Wirkungen der Kaiserfahrt in Ungarn und Siebenbürgen ‚überall hervortreten, desto mehr bemüht sich die absolut österreichfeindliche Preise im Auslande an dem gewonnenen großen Erz folge zu mäseln, ihn zu verkleinern und durch allerlei sophistische­, bei den Haaren herbeigezogene Deutungen soviel ald möglich in­ sein. Ges­gentheit zu­ verkehren...­­ Wir begreifen ein solches­ Bestreben. Denn jede geschlagene ‘Bar­­tei wird die friedliche und ruhige Haltung der Bevölkerung zu ihren Gunsten auslegen und als passiven Widerstand zu bezeichnen, trachten. Allein’ sie geräch im demselben Augenblicke in Verlegenheit, als unzweis deutige und freiwillige Manifestationen der Freude, der Herzlichkeit, der Ergebenheit, aus der Mitte hervortreten ‚und ihre perfide Auffassung Lügen strafen. So ist es im Ungarn­­ gefo­mmen, lang einer Partei, die betäubt von dem allenthalben ertönenden Jubel­­rufe und den unermeßlichen Bevölkerungsmasfen, welche ihrem Gebieter entgegensteömen, den legten, Nimbus schwinden und sich auf ein Minis’­rum­ unruhiger, unverbesserlicher Köpfe zurückgeführt sieht. Was wir jedoch kaum begreifen, ‚das ist Die Zachis, deren sie sich bedient, um die Thatsachen zu verfälschen, und’ die einerseits aus plums per Lüge, andererseits aus Widersprüchen besteht. ‚Da wird zuerst behauptet, der Jubel des Bolfes,­ der Glanz der Festlichkeiten, das Herbeiströmen der Menge. Alles sei nur­ trügerischer Schein, — der Magyar bleibe bdessen ungeachtet innerlich Oesterreichs erbittertster Feind. Dies heißt in der That dem Nationalcharakter ein sehe schlechtes Compliment machen, es heißt ihm der Lüge, der Berstels lung beschuldigen. Wie sol man aber diese Behauptung mit der un­­mittelbar darauf folgenden reimen, daß «6 bei dem geringen Kulturzus­­tande , und­ deer Raivetät der Bevölkerung Ungarns nicht zu verwun­­dern sei, daß sie mit Interesse an rauschenden Setzlichkeiten sich bethei­­ligen, ass si sogar für „despotische“ Beherrschung vorzugsweise eignen .­­Ein solches Raksom­ent entträgt die Widerlegung in sich s selbst. Deutlich steht mein den Zwang herano,welche·n die Feinde Oesterreichs sich anthuw um den herrlichen Empfang,«welchen der Kaiser aus seinen Wegen findet,hinwegzudeuteln.­1 f Der­ Charakter Dieses Em­pfanges­ muß’ wohl unverkennbar und greiflich sein, sonst würden diese Gegner nicht so s­chwerfällig geswunn­gene­ und Lügenhafte Wendungen nehmen, um ihn zu verkleinern. Es­ ist Schwer, ja unmöglich, gegen abgeschlossene Thatsachen zu kämpfen. Fremde, vollkommen unbefangene Beurtheiler haben die ges­­en­wärtige Bewegung in­ Ungarn beobachtet, und nicht blos erkannt, daß sie aus dem Gemüthe der Bevölkerungen ursprünglich und frisch hervorquillt, sondern auch die Wahrnehmung gemacht, daß eine so tiefe gründliche Umstimmung der Gemüther eingetreten ist. Der Neid, die Gehäffigkeit, welche eine ersterbende Sartion wegen ihrer Ohnmacht empfindet, werden an diesem Ergebnisse nichts Ändern. Wir geben uns wahrlich seiner Selbsttäuschung Hin, wenn wir ed­ald einen Segen für Oesterreich betrachten, dessen Fülle und Herrlichkeit sich noch mehr und Siebenbürgen noch mancherlei widerstrebende politische Stimmun­­gen und­­ Parteiauffassungen obwalten mögen. Die Neuheit der Lage, worin beide Länder sich befinden, gestattet es kaum anders. Dessen aber sind wir gewiß, der Gedanke, an Oesterreich gebunden ist, daß Ungarns Wohl unzertrennlich ist eine Wahrheit, die sich alten Vorurtheilen entgegen, allmälig, aber un­­widerstehlich Bahn bricht. Andererseits wissen wir recht wohl, daß selbst die meisten von Des­sen, welche noch zu sehr an alten Traditionen hängen unbedingt verdammen, sie sich befindet, angemessen ist. Oesterreicd Genius aber ist bestimmt, über all tiefe Hindernisse­ zu siegen. Denn auf seiner Seite stehen das Recht, tiefe monarchische Gefühl der Völker, und die und sich des­­halb nicht mit vollem Herzen der österreichischen Idee zugewendet ha­­ben, die revolutionäre Partei und im Treiben eben so energisch und nur aß von allen Seiten und Verachtung, wie sie der Kurzsicht ihrer Berech­­nungen, der Unbesonnenheit ihres Wirfens und der sittlichen Zerfallen­­­heit, in­ der die Stärke, und das unausrottbar ausgezeichnete Persön­­lichkeit eines Negenten, der so unvergleichliches Gefdid bei der Lösung seiner schwierigen Aufgabe befindet. «Wien,31.Jttti.Se.Majestät Königs Otto von Griechenland ist heute Früh mit dem Prager Personenzuges nach Mads abgereist Ihre k.k.Hoheit Frau Erzherzogin Hildegarde und der erste Oberstz­hofm­eister Sr.Majestät des Kaisers,Fürstherr v.Liechtenstein,be­­in Carlsbad wird König Otto bis­ Mitte September verbleiben,sich sodann nach Mün­­chen begeben und Anfangs October wieder in Wien eintreffen. —Die Abreise Ihrer Majestät der Königin von Sachsen"und ihrer k.k.Hoheit Fratz Erzherzogitt Sophie,t welche Montags stattfin­­­den sollte,ist ukn einige Tage­ verschoben worde an dre Majestät dies« Königitt von­ Sachsen begibt sich vorerst vom Schönbrunn nach Pill­­­nitz,wo­ auch Se.Majestät der König eintrisst,und reist von«dort nachJschl. - Wien,31.Juli.In Folge des Vorkommens mehrerer Fälle von Hundswuth haben sämmtliche hiesige Sicherheitsorgane den Auf­­­­trag erhalten,alle jene,die einen Hun­d ohne Maulkorb mit sich füh­­­ren,sam­mt dem Hunde zur Behörde zu stellem damit der Besitzer gez­straft.Und der Hund vernichtet werde. —Die—k.böhm.Gesellschaft der Wissenschaften hat in ihrer Sitzung" vom 7.Juli Se.Excell.den Hrn.k.k.Finanz-und Handelsmiteister« Nitter v.Baumgartner zu ihrem Ehrenmitgliede erwählt.s ——Nach einem Erlasse der Ministerien deannern,desskriegsz twesens«und der Finanzen ist die zu leistende Vergütung der einen­» Manne vom Feldwebel und den gleichgestellten­ Chargenabwärtsbeins«« Durchzüge vom Quartierträger gegesenen Mittagskost für den Zeitraum­ Z vom 1.Juni 1852 bis 31.Okt.1853 für den Pester,Preßbuxgeruttd1 Oedenburger Distrik­t mit fünf und einen halben s kreuzer,für den Groß-­,Y ward einer und Kaschauer Distrikt mit für Kreuzer täglich festgeseplt worden.­­"«« — Am Tage der Rüdfehr Sr. Majestät ded_Kaiserd von a, 5. Sr. Reife in Ungarn wird in’ dem’Augenblicke ald der Monarch hie‘ öfter, Grenze‘ überschreitet, am Thurme der St. Stephanskirche eine­ große weithin sichtbare Fasl. Fahne mit dem Adler aufgehißt. — Ein zweiter Triumphbogen zur Feier der Rückkehr Sr. Mai. des Kaisers wird am Ausgange der Jägerzeile der ganzen Breite der­ Straße nach aufgestellt werden. Derselbe wird dem Pariser Arc de Vetoile nachgebildet, Bis zu seiner Attita über 50 Fuß hoch mit Laub und Blumenornamenten geschmüdt sein. Die sämmtlichen Häuser in­ der Jägerzeile werden mit grünem Laub und Blumen geschmüdt sein, wie dies bei den Frohnleichnamsprocessionen zu geschehen pflegt. — Der E, preußische Gesandte und bevollmächtigte Minister am E. Man denke fi die Verzweif­ , ‚ eine sie vermögen auch nicht in die Scham. Diese Partei in der Zukunft entwiceln wird. Abrede zu frelen, daß gewinnt täglich mehr an Raum, als wir, erntet seit Jahrhunderten ’ erprobte Staatsweisheit, gleiteten Höchst denselben bis zum Nordbahnhofe. jegt in Ungarn Es , « H

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