Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)

1840-12-03 / nr. 97

... nale'-des·­Hrn.Thiers scicht aufhörten zu schreien­,der Tractat vom 1ö.Julius werde und dürfe nicht voll­­z·oget«1«we­rden,dieser Tractat gleichwohl an den Kü­­steft Spriens Vollziehung fand und zwar im Angesicht des Cabinets­ Æ"ml.März?Unter welchem Mint­ste­­rium wurde»Belixitbombardirt?Wer war­ an der Spitze­ der Geschäfte in Frankreich,als Tyrus und Saida genommen wurden,alstrahim­ Pascha ge­­nöthigt ward, mit seiner entmuthigten Armee seine Stellungen zu räumen? UM dieß geschah unter dem Ministerium des Hrn. Thiers, welches Alles mit aus gesehen und nichts gethan hat, es zu hindern. Seine Journale haben zwar um die Wette declamirt und auf ihre Declamationen des Morgens antworteten am Abend die Totfüpfe des Pöbels durch den Gesang der Marseillaise auf den Straßen. Aber­ dieser Lärm von Phrasen und Gefängen hat die Besonnenen nicht ge­ hindert, die englische Kanone, welche Syrien unter­­­warf, donnern zu hören. Syrien wurde erobert uns­ter dem Ministerium des 1. März; dieß sind die That­­sachen. . . . Das Ministerium vom 1. März war seine Regierung, sondern ein Sonrual. Das heißt, es ließ sie von den Umständen und den Em­otionen des Tas­se8 fortreißen, mas ganz gut für ein Journal, sehr schlecht aber für Staatsmänner paßt. Dieses Mini­­sterium hatte weder einen bestimmten Plan, noc­h er harrlichkeit, noc) V­oraussicht. Er mußte nicht, wie weit ed nachgeben, was er abtreten wolle,­ oder viel: ‚mehr e3 mußte dieß erst, als die Ereignisse ‚hierüber bereits statt feiner und 'gegen es entschieden­ hatten. E83 wußte, daß er Syrien abtreten wolle, erst, als dieses Land bereitte, verloren war. Graf Mole hat die Verrichtungen als Berichts­erstatter der­­ Nödreffe der Pair stammen abgelehnt, worauf Hrn. Barthe die Abfassung derselben übers­tragen: ward. ns. : « «Wie wir-schon-beim­­ Eingang der Rubrik Franks reich bemerkte«its,ist es bei den Adressedebat­ten sehr lebhaft-zugelan­gen,die meiste Aufmerksamkeit verdient dass­.Burea11·in seiner Sitzung vom 1«().—«Nov.,wo Hin Thisers a­uf das einstimmige Verlangen der Mit­glieder das Wort­ nahm,obwoh­l er denn nicht»u­­v.or«ausgedrückt hatte,seine Erläuterungen biss zu­r Diskussion vor der ganzen Kammer verschieben zu­ dür­­fen, da sie sehr lang seien und Die Reden in den Bus reauir ungetreu wiedergegeben würden. AS ich, sagte er, an die Sorge der Geschäfte trat, war jeder Einklang der­ Ansichten ,zwischen Frankreich und England die orientalische Frage betreffend, vers­chwiunden. England hatte sie Rußland, Oesterreich und Preußen ganz angeschlossen. Frankreich hatte auf die förmlichste Weise­ für Mehemed Ali den erblichen Befig von Aegypten und­ den lebenslänglichen Befig von Syrien verlangt; ja, ed hatte sogar bestimmt erklärt, es werde sich eher von England und­ dem­ übri­­gen Mächten­ völig trennen, als in diesem Punkt nach­­geben. Bei diesem Stand der Dinge­ hielt ich es, als ich die Leitung der Angelegenheiten übernahm, für das Beste, Zeit zu gewinnen, damit die gereizte Empfindlichkeit der Unterhändler sich gegen Tonne. Ich glaube nicht, dagger. Guizot sich über die Instrues­tion beschweren Fan, die ich ihm als Botschafter in London gegeben. Jedenfalls will ich die Discussion hierüber in der Kammer abwarten. Seine Bemühun­­gen, wie die meinigen suchten den schlimmen Beschluß vom 15. Julius zu hindern. Dieß mißlang und, da Englands Entschluß unwiderruflic gefaßt war. Lord Palmerston hatte die Macht des Briefünigd immer als verderblich betrachtet und bei jeder Gelegenheit erklärt, die alleinige gute Politik sei, ihn auf den Ber­­ig Aegyptens zu beschränken. Da die­ drei Mächte des Gabinets Lord Palmerston versprochen hatten, sie würden sich ihm anschließen, sobald eine Spaltung zwischen Frankreich und England, einträte, so fand er sich starr genug, Frankreich sein Opfer zu bringen. Zwar haben die Botschafter Preußens und Oesterreiche allerdings, wie gewiisse Personen, welche diesen Umstand aus einer mir unbekannten Quelle schöpften, bereite gesagt haben, Hrn. Guizot angedeutet, man werde Lord Palmerston vielleicht dahin bringen, daß er dem Briefönig Syrien auf Lebenszeit überlafe ; sie hätten gesagt, sie würden sich bemühen, den brittsschen Mi­ nister zu­ diesem Resultat zu vermögen, aber es gelang ihnen hieß nicht, denn nie ist dieser Vorschlag, den man­­ und hoffen ließ, wirklich gemacht worden. Auf alle Fälle hatte ich Hrn. Guizot anempfohlen, densel­­ben nicht zurüczumeisen, ihn ad­ referendum anzuneh­­men, und ich suchte eben den Vicekönig zu dessen Aus­nahme geneigt zu stimmen, als der Vertrag vom 15. Zylind unterzeichnet wurde. Dieser Vertrag wurde Frankreich verheimlicht. Zwar mußte Hr. Guigrot, daß etwas Bedeutendes sich vorbereite und er hatte hievon seine Regierung benachrichtigt, aber man vers­barg es ihm und benachrichtigte ihn von dem Abschluß des Vertrags erst, als in derselbe bereits unterzeichnet war.­­ Ich habe dieß zwar nicht «als ‚eine Beleidigung gegen Frankreich, wohl aber als ein sehr schlechtes Verfahren. (comme un tres-mauvais procede) und als ein Aufgeben seiner Allianz betrachtet. Indessen war dieses­ schlechte Verfahren keineswegs der Art, einen Krieg hervorzurufen. » (Schluß folst.) Neuerte Weltchronik, Frankfurt a. M., 10. Nov. Gerüchte sprec­hen von­ einer großen Anzahl junger Handwerker, „die in dem nahen Homburg in den leßten Tagen verhaf­­tet worden seien; die Zahl derselben beträgt, zwar in Allem nur fünf, aber auch in verschiedenen anderen :

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