Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)
1840-06-01 / nr. 44
Ukkfl44zsz MitnllergnävigssterBewilligung. Ktvnstadt,deu1.Juni + Biebenbürgen. .„Kronsadt, 29 Mai. Wir haben int meferm Blatte vom 28. Mai Nr. 43 die erfolgte. Einschließung des seit einem Jahrhunderte bis jegt erpo>nirt, gemetenen Gebiethes der Ober-Kalibardhen und den, bei dieser Gelegenheit an sie ergangenen Aufruf, zur allgemeinen Kenntniß gebracht, und halten uns auch verpflichtet unsern verehrten Lesern zu erklären, wie. es ‚möglich, war eine solche Unternehmung zu wels der, militärische Vorbereitungen unerläßlich waren, bis zum Momente der Ausführung vollkommen geheim zu halten. Nun, da die Sache vor unsern Augen geschehen ist, sind wir wohl im Stande das Räthsel durch Die Erzählung der Vorfälle zu Lösen. ‚Schon vor längerer Zeit erhielt das bei ung. slationirte 3. Bataillon Wacquant Infanterie den Beffehl, seine Concentrirung im Monat Mai abzuhalten, und, damit Dies in möglicht größter Stärke geschehen könne, eine Division von Watlet Infanterie den weiteren Befehl in Kronstadt einzurücken, und dessen Dienst zu übernehmen. Dasselbe geschah auch schon im vergangenen Frühjahre, und wahrscheinlich nicht ohne Absicht, um allen möglichen andern Deutungen vorzubeugen. Vor Kurzem erfolgte ‚von Sr. Ercellenz dem commandirenden Generalen Freiherrn von Wernehardt die Ankündigung, daß, derselbe am 21. Mai zur Inspickung des Bataillon hier eintreffen werde, und zugleich die Absicht habe, seine Prüfung auf dessen Fähigkeiten im Felddienste auszudehnen, und zu diesem Zwecke im Vereine mit der ersten Majord-Division von Wernhardt Cheveaurlegerd combinirte, durch vier Tage dauernde Feldübungen vorzunehmen, zu welchem Ende eine bis in alle Details gehende Disposition beigelegt war, welche die Uebung für den 23. Mai bis nach Neu-Tohany mit dem Beifügen verzeichnete,. Daß. daselbst. ‚die Disposition für den nächsten Tag erfolgen werde, weßhalb denn auch die Cheveaurlegers - Division angewiesen war, aus ihrem Stand» Quartiere, am 22..nach Neustadt abzurüden und von dort, aus am 23. im Verein, mit dem Bataill 1540. Ion von Wacquant den Vormarsch bei feindlichen Suppositionen unter Commando des ‚Herrn Majors von Kreger von Wernhardt Chevenurlegerd ger gen Rosenau anzutreten. Das 3. Bataillon Wacquant und eine Compagnie von Watlet rücten wirklich am 23. Früh 4 Uhr von Kronstadt aus, der commandirende General bergab sich selbst zu Pferd dahin, und beaufsichtigte mit solchem Eifer und Aufmerksamkeit diese Feldübung, daß Niemanden in den Sinn kommen konnte, daß hier fer Hebung eine andere Absicht zum Grunde liege. Da in dieser Disposition die Hebung auf A Tage angekündigt war, von Ueberfällen und Bivouac gerforschen wurde, so konnte auch ohne einer andern Vermuthung Raum zu geben, für die Verpflegung auf diese Zeit, für Schanzzeug 20., gesorgt werden, auch war es darin ansprüclich, anempfohlen einen Traitem für das Officiercorps aufzunehmen, was auc, wirklich geschah, ohne den mindesten Verdacht zu erwecken. Se. Excellenz der Kommandirende begab sich mit seiner Suite am 23.,nach dem Tbefsen auf, den Grund einer bessern Unterkunft nach Würzburg, und eine Abtheilung des 1. Walachen-Gränz Regiments wurde in der Nacht befehligt sich, zum Ueberfall der Linien Truppen aus Alt- nnd Neu-Tohany, in aller Eulle zu verfügen, fin. aber mit Lebensmitteln auf 4 Tage zu versehen, da sie so lange bei den Manoupres mitzuwirfen hätte. , Am 24. vor Anbruch des Tages erhielt aber, der Major, Kreger den Befehl, mit der ganzen Truppe, die Cavallerie an der Quelle, nach Töorgburg zu marschiren, dort, angelangt, wurden sie in ein Lager geführt,. Die zum Corleonsdienst bestimmte Infanterie Postenweise abgetheilt, und in drei Golonnen auf die bezeichneten Sordonsposten in das Gebieth der Kalibardhen vorgeführt, während Dem wie es schon referirt wurde, die Population des Gebierthes durch die Popen und Ortsvorsteher in den Kitschen von der allerhöchst anbefohlenen Maßregel und von dem für sie wohlthätigen Zwece derselben unterrichtet wurde. Erst in diesem Augenblick erfuhren die Offiziere und Soldaten ihre wahre Bestimmung, bisohin