Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)

1840-11-26 / nr. 95

Håeseeesswee Mie allergnädigster Bewilligung. Web-— N” 95. Rronftadt, den 26. Movember | en m m m 1840. Siebenbürgen. Bei dem 1. Marosulvarer Salzamte ist der bis­­hherige Requisitenverwahrer Joseph Tetsi mit Tod aus­gegangen. Walachei. ( Bufurest, 7. Nov.) Der neue russische Ge­­neralconsul, Staatsrath v. Darchfoff ist hier aus­gefommen und hat seine Funktionen angetreten. Der Gesundheitszustand in der Moldau und Walas­hei ist sehr befriedigend. — Leider ist jenseits der Dos­nau und herwärth der Balfane die Pest zu Warna und Schedina wieder ausgebrochen. Obwohl die türkischen Localbehörden Maßregeln getroffen haben, um der Verbreitung des Lebeld zu steuern und die gehörige Reinigung vornehmen, so­ hat doch das Quarantaines inspectorat, von der Moldau und Walachei, in Folge des bestehenden Reglaments in allen Contumaren, der beiden Fürstenthümer die Neinigungsperiode auf das doppelte erhöht und die allerstrengsten Befehle zur Handhabung­ der bestehenden Vorsschriften erlassen. — Die­ Contumazdauer für Reisende ist­ auf der­ frühern Periode belassen worden. Berichten aus Konstantinopel zufolge, ist seit dem 5. Oktob. zu Totrofay sein Pestfall mehr vorl­gekommen. In den Städten von Bulgarien und Bur­melien, wo die Pest ausgebrochen war, hat sie seit langer Zeit kein Pestfall ereignet und man betrachtet die Seuche als erloschen. Syrien und Aegypten. Ueber die neuesten Ereignisse auf dem Kriegsschaus­­glat enthält das Echo de­sOrient nachfolgende Berichte. »Tripofi ist in die Gewalt der Verbünde­­ten gefallen; die 2000 Mann starke ägyptische Bef­ragung, welche sie in der Stadt befand, wagte seinen Widerstand zu leisten; sie räumten den Plan, nachdem sie jedoch das Fort, welches ihn fügte, in die Luft gesprengt hatten. — Tripoli ist der Obhut des Gas­pitän Bogotetti, Kommandanten der österreichischen *­ Dieser Brief ist erst am 23. Nov. bei und eingetroffen. Die Ned, Corvette »Slemenza« anvertraut worden. Dieser Of­­fizier hat 60 österreichische Soldaten und einige Abs­cheitungen Gebirgsbewohner­ von erprobter Treue unter seinen Befehlen.«­­ »Durch die Befisnahme von Tripoli sind die Verbündeten Meister des ganzen Littorald, mit Aus­­nahme von Saint Jean d’Acre, welches nicht fäu­­­men wird, das so glücklich begonnene Werk zu frönen.« >Man glaubt allgemein, daß die Belasung von Tripoli auf dem Rüczuge abgeschnitten worden ist, den sie zu bewersstelligen suchte, um zu Ibrahim PBafkha zu stoßen, der sich fortwährend an der Seite einiger schwacher Detarchements befand, die ganz voll­ständig demoralisirt sind.« Man versichert, es sei beschlossen worden, daß die Verbündeten Escadren in Marmarizza über­­wintern sollten ; die kleinen Fahrzeuge und die Dampf­­schiffe werden jedoch an der Kite bleiben.«­­ »Eine Abtheilung von fünf Linienschiffen, und zwei Fregatten wird die Blodade von Alexandrien­ fort­seßen.­ Der Fall von Tripoli ging auf folgende Weise vor sich:Die tripolinischen Gebirgsbewohner,die ge­­gen die Aegyptier aufgestanden sind,haben unter Um­führung eines Scheichs,Abu Schamru,die z­wisch­en Balbek und Bifchari streifenden Arnauten un­d Araber»am 14.Okt­..angegriffen­,und bis Ainate zurückgeschlagen,allein dort fanden sie hartnäckigen Widerstand,es wurden­ von ihnen getödtet und 28 gefangen genommen, ‚auch mußten sie einen Theil ihrer Munition im Stiche laffen und sich nach BSifchari zurüschziehen. Durch diesen kleinen V­ortheil ermuthigt, wachte die Bejakung von Tripoli, 3 bis 4000 Mann stark, einen Ausfall gegen Budrun (ein auf halbem Wege zwischen Trip­oli und Beirut liegendes Ge­­birgstädchen), wo die ägyptischen Horden zuerst plüns­terten, denn Häuser, Kirchen, Klöster ıc. niederrissen und verbrannten. Die aufgeschredten Bewohner zogen sich ins höher liegende Gebirge, der Richtung von Ehden zurück, und schicten eine Deputation an Gz­­zet Paliha um Waffen, Munition und andern Bef­­and. Hierauf räumten die Aegyptier Tripolit. Vor dem Abzuge aber haben sie ein Pulverdepot, «

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