Siebenbürger Wochenblatt, 1847 (Jahrgang 11, nr. 1-104)

1847-04-22 / nr. 32

207 Fahne in Parade aufgestellte Division von der hiesigen Garnison gab die üblichen 3­­ Salven. Um 10­ Uhr war feierlicher Hochamt in der katho­­lischen Kathedralkirche,wo Sr.Hochwürdender Herr Abt und Stadtpfarrer v.Kov­icsunterr­eiche A Assistenz politisieirte.Eine dicht gedrängte Menschenmenge«,das löbl.k.k.Offizi­rcorps,die gesammten königl.andstäd­­­tischen Beamten,die städtische Kommunität auf dem IGek wetbvekeisi incorpor e2c.wohnten vem Gottesdienste bei.Mit dem erhebende Liede»Großer Gott wir­«lo­­beindich«beginnSe.Hochwürden das feierlichehochamt, welches von einer schönen Kirchen­musik mit scäftigem Gesanges begleitet wurde.Nach Beendigung derhei­. Handlung wurden die zwei ersten Verse von der Volks­­hymne abgesungen,worauf ein inniges facblungsvolles «Gebet von Stu hochwürdendeern-Akten zu­r Er­­­flehung eines lange dauernden jahen und glücklichen Le­­bens für Se.Majestät folgte und die kirchliche Feier mit der Absingung der beiden letzten Berfe von»Segen Oesterreichs hohem Sohne«»geschlossen wurde.Das vor der­ Kirche aufgestellte Militär gab auch hier die übli­­chen Salven. Am Nachmittag beging der Kronstädter Gewerbver­­ein den Geburtstag seines Kaisers, des Befchtigers der Industrie, und des Gewerbfleißes in festlicher Weise, Hr. Konrertor, Samuel Schiel hielt die in.Nr. 16 der Blätter für, Geist, 2c. abgedruckte, vortreffliche Fest­­rede und unter Böllershüffen wurde dem­ geliebten und mächtigen Fürsten ein dreifaches begeisterndes­­ Rebehoch ausgebracht und die Wolfshymne, abgesungen.­­ Abende versammelten sich die Vereinsmitglieder zu einer einfac­hen Tafel, die aber durch recht geistreiche und patrioti­­sche Trinfsprüche reichlich gewürzt wurde. “ A Bon der siebenbürgischen Gränze. Wir erfahren so eben, daß bei dem Sanitäterordon zu Alt-Oriona,sowohl gegen die Walacei,als auch ge­­gen Serbien und Bulgarien eine ASstündige Contumaz­­periode verfügt­­ worden. Die Maßregeln ist durch Pri­­v­atnachrichten veranlaßt, daß sowohl in Widdin als in Kalafat, sowie in der Umgegend beider Orte unter den Menschen eine bösartige mit Halsgeschwüren verbun­­dene Krankheit ausgebrochen sei, welche eine sehr ver­­mehrte Sterblichkeit zur Folge habe und öfters schon nach 24 Stunden den Tod herbeiführe. Nach genauerer Erfundigung ist aber im ganzen Litorale der untern Donau sowohl auf dem, rechten als Zinfen, Ufer der­ Gesundheitszustand unter den Menschen ganz befriedigend. Ebenso beruhigend sind die Sani­­tätsnachrichten aus Konstantinopel, den Häfen des schwar­­zen Meeres und dem Innern von Bulgarien und nir­gends­­ zeigt sich eine­ Spur von montagiösen Krankheiten und das Gericht hat sich also als ein leeres Hirnges­­pinst dargestellt. So wie überall kommen auch in den Donauprovinzen bei der jenigen Jahreszeit häufig akute Krankheiten mit rheumatischen und entzündlichem Cha­­rakter,­als Grippe, Schnupfen, Halsentzündungen u. s. w. vor, was die Ursache von dem obigen Gerüchte gemesen is. — Die z seitägige Contumazperiode in Alt-Orfova dürfte äußerst­ nachteilig auf ven Verfehr wirken, in­­dem’ grade’ dieser Plog der wichtigste Donauverkehrspunkt ‚if, und­ die Fahrten der Donaudampfschiffe seit dem 4. April von Glas nach Drfova begonnen haben. " Auch das rufftische Dampfsciff Peter der große ist bereits von Doeffa in Galat' eingetroffen. Wenn’ die Contumars­periode nicht "aufgehoben wird werden die Neffenden aus Odessa, so wie"jenen auf der Linie zwischen Orfova und Semlin vielem Aufenthalte ausgefegt werden, und man­­cher dürfte leicht Dazu gezwungen werden sich , Tage in Alt-Orfova aufhalten zu müssen. "Es wäre‘ daher höchst wünschenswerth, daß die Sanitätsfhranfen wieder fallen und die Passage ungehindert ihren Weg gehe. Erst seit einigen Tagen beginnt der Schnee zu schmel­­zen. Die’ Bebauung der Felder hat sich um 4 Wochen verspätet " Den siebenbürgischen Schaföfonomen in der Walachei, und Bulgarien geht es nun­ etwas besser ; seit einigen Tagen geben die Heerden auf die­­ Weide. Die armen Thiere welche den strengen Winter überstan­­den haben, sind sehr abgemagert und künnen nur lang­­sam zu Scräften kommen, wodurch sich der Eintrieb­ nach Siebenbürgen um einen vollen Monat verspäten­ wird. Ungarn. Aus Ungarn meldet der „Lloyd“: Die Regie­­rung hat dur die Landesbehörden einen" Aufruf an alle Seelsorger ergehen haffen,­ die Gemeinden zur ge­­genseitigen Unterftügung der Ermerklosen dur’ ange­­messene Beschäftigung anzueifern Se. f. f. Majestät bestimmte 100,000 fl. zur Verpflegung des Militärs, um die Bauern einstweilen von derselben zu entheben, und 100,000 fl. zur Unterftügung der Hilfsbedürftigen. — Der ‚Budapesti Hirado” sagt, daß in der Szatma­­rer Gespannschaft nach’ den Hungerjahren‘ 1816 und 1817 bereits in 202 Dörfern Kornmagazine errichtet wurden, die aber leider seßt leer sind. — Der Adel in der sehr bedrängten Zempliner Gespannschaft hat 16.000 fl. zum Anlauf von Mais für die Armen bestimmt, von denen jet 4560 täglich eine Portion erhalten. — Die Stände des Trentichiner Somitatd beschlossen von dem zur „ Unterfrügung.. der Not bleibenden eingegangenen Gelde 8000 fl. zum Straßenbau zu verwenden und den Taglohn auf 10 Fr. festzulegen. Die Stände des Perther Somitated­ haben, energische Maßnahmen gegen Die Uebergriffe­ der Müller getroffen. In der leßten, Perther Generalcongregation eröffnete der Vicegespan, daß von den Beiträgen ‚bereits 32,748 fl. eingegangen, mit wel­­chen 4836 Arme unterfragt werden. Grmwägt man, wie viel nochi­onst ‚durch Privathilfe geleistet wird, so darf manı wohl" mit­ Recht: vorausfegen, daß man Niemand, wie ausländische Blätter berichten, vor Hunger sterben­ läßt. Ausland. Walachei. .: © Bufurest, am 11. April. Ohne mich in Wiederholungen einzulassen, will’ich Ihnen nur Verich- «

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