Siebenbürger Wochenblatt, 1847 (Jahrgang 11, nr. 1-104)

1847-01-14 / nr. 4

Siebenbürger Wochenblatt. Mit allergnädigster Bewilligung, —e Kronftadt, 14. Januar Desterreichische Monarchie. Siebenbürgen. Landtagsnachrichten. Nach mehr als zwei monatlichen Ferien traten die Landstände Siebenbürgens wieder zusammen und hielten am 4. Jänner 1847 die 19. Landtagssigung. Se. Erc. der Ständepräsident sprach in wenigen, gemüthlichen Worten seine Freude über das Wiedersehen aus, und beglücmciünschte die Stände zum neuen Jahr. Hierauf wurde das­­ Proto­­coll der legten Sigung festgestellt, darnach erklärte Se. Erc., daß an der heutigen Situng an die h. Landes­­stelle Theil zu nehmen wünschte. Wenige Minuten spä­­ter erschien Hochdieselbe, bei welcher Gelegenheit nach geieglichem Brauch Se. Ere. der Landesgouverneur den Präsidentenstuhl einnahm und nach kurzer, aber gehalt­­reicher Bewillkommung der Stände einige von Sr. Mas jestät an die Stände gerichtete und durch Se. Exe. in der Sikung eröffnete f. Rescripte verlesen ließ. Das erste derselben ist folgenden Inhalts: Wir Ferdinand u. Z w. Nachdem die Vorstellung, welche hr getreue Stände über die während dem ge­­genwärtigen Landtag vollzogne Wahl zum erledigten Amte des F. siebenbürgischen Hofkanzlers unterm 2. Ok­tober 1846 durch unfern getreuen, aufrichtig geliebten Wohl- und Hochgebornen Freiherrn Anton, von Puch­ner, alle unfern zu diesem Landtag verordneten bevoll­­mächtigten. & Gommissär unfrer Allerhöchsten insicht unterbreitet habt, und durch­­ unsre siebenbürgische Hof­­kanzlei in gewöhnlicher Weise vorgetragen und in Be­­zug auf das gemeine Wohl und unseres Allerh.. Dienstes reiflich erwogen und geprüft worden: so haben Wir unfern getreuen, aufrictig geliebten’ Wohls und Hoc gebornen Freiherr Samuel Sofija von Branyu­sfa, Rit­­ter des erhabnen St. Stephansordens, unsern Kim­merer, wirklichen geheimen Staatsrath und Vicepräsi­­denten der siebenbürgischen Hofkanzlei, zu unserm sieben­­­bürgischen Hofkanzler allergnädigst zu ernennen befun­­den, Die Wir Euch übrigens u. |. w. Gegeben in Unirer Residenzstadt Wien in Oesterreich am 27. De­­zember 1846. Bei Ablesung dieses f. Neferipts wurden bei Nen­­nung des Allerhöchsten Namens, so wie des neuerkann­­ten Würdenträgers stürmische Lebehochrufe Taut. Es folgte ein zweites Reseript folgenden Inhalts: Wir Ferdinand I. ıc. Zur Erfolgfegung Unfrer Alerhöcften Königl. Entschliefung in Bezug auf einige bisher streitige Gebietstheile zwischen Dragom­isfalva, Szilistye, Szacsal, Moyszin und Food, welche zur Marmarosher Gespannschaft Unseres Königreiche Lun­­garn gehören, und dem zu Unserm Großfürstent­um Siebenbürgen gehörigen Radnaer District, welche Wir Euch mittelst Unsres gnädigen f. Reseripts vom 1. Au­­gust 1842 eröffneten, haben Wir den mit Eurer Vor­­stellung vom 31. Jänner 1843, Uns zur gnädigen 1. Betätigung unterlegten Gefegartikel in Betreff der Er­­nennung einer Deputation zur Errichtung von Grenz­marfen in den erwähnten sreitigen Gebietstheilen, in der­ Form, in welcher solcher unterbreitet worden, aller­­gnädigst bestättigt und fordern Euch auf, den in solcher WM Weise bestätigten Artikel zugleich mit den übrigen Lands­tagsartikeln vom Jahre 184", Unfrer Allerhöchsten £. Sanction in der gewöhnlichen Form zu unterlegen. Im übrigen zc. gegeben in Unfrer Referenzstadt Wien am 14. Juli 1846. Der erwähnte Gefegartikel lautet: Artikel, vermöge melden zur Errichtung von Grenz­haufen bezüglich eines zwischen den Beilegungen Dragom­isfalva, Szilistye, Szacsal, Moyszin und Food, welche zur Marmaroscher Gespanschaft des Kö­­nigreichs Ungarn gehören, und dem zu diesem Groß­­fürstenthum gehörigen Radnaer Distrikt streitigen Ter­­rains eine Deputation ernannt wird. Zur Errichtung von Grenzhaufen auf dem zwischen den vorerwähnten Befigungen in der Marmaroscher Ge­­spannschaft und den Radnaer Distrikt gelegnen, von Als­lerhöchsten Orten diesem Großfürstenthbum zugewiesnen Terrain wird mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Ma­­jestät folgende Deputation ausgesendet nämlich: Graf Paul Berhlen d. J., Obergespann des Inner-Stolhofer Somitats; Alexander Donath, Fandegrichter; die Nega­­listen Graf Johann Mikes und Alexander Uiffalvi; die Deputirten Niclas Ujfalvi des Mittel-Szolnofer Comi­­tats, Wolfgang Wer­des Kövirer Distrifte, Graf Joh. Berhlen d. J. des Steilerstuhles Udvarhely, Georg Fil­­feni des Billrnger Distrifts und Advocat Jakob der F.

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