Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1880. Februar (Jahrgang 7, nr. 1861-1883)

1880-02-23 / nr. 1878

BT Sk "Seite 176 ° Hermannstadt, Montag­­no Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. 99. Februar 1880 fahren in Preßfachen Hinsichtlich der Fragestellung geändert, und endlich sollen die Präsidenten der Schwurgerictshöfe verhalten werden, nach österreichischen Meister der Jury nicht blog ein Resume, sondern eine Rechtsbelehrung zu geben, was bisher nicht der Fall gewesen ist. Au wird beabs­­eitigt, die Leitung der Schwurgerichtsverhandlungen den Gerichtspräsidenten abzunehmen und in die Hände hervor­­­ragender Richter bei den Obergerichten zu legen. Die restere Bestimmung enthält die schwerste Verlegung der Preßfreiheit. Die Leitung der Schwurgerichtsverhandlungen den Obergerichten übertragen, heißt einfach die Schwurge­­­richte, mit Ausnahme der beiden einzigen am Sitz der Ober­­­gerichte in Ofenpest und Maros-Vasarhely befindlichen, auf­­heben. Und das nennt der Tiga-Liberalis­­us eine Wahrung der Broßfreien­! Das österreichische Ministerium, dessen Er­­gänzung die politischen Kreise jenseits der Leitha bekanntlich wochenlang rege gehalten hat, ist nunmehr endgültig folgender­­­maßen zusammengelegt: Graf Taaffe, Ministerpräsident und Innere; Freiherr v. Kriegsau, Finanzministerium; Herrn d. Stremayr, Justiz; Freiherr d. Konrade Eybesfeld, Weinister für Kultus und Unterricht; Freiherr Handel und Eisenbahnen v. Horst, Landesvertheidigung dv. Korb-Weidenheim, ; Graf Faltenhayn, Aderbau; Frhr. ; Herr Ziemiak­owati, Minister ohne Bortefeuille; Herr PBrozat, Minister ohne Portefeuille. Der „Berfaffungspartei” ist in demselben, wie man flieht, ein sehr bescheidener Raum angewiesen und besteht nur aus Auch sonst ist den der Einfluß der Verfassungstreuen im Schwinden begriffen. So wurde trog dem Widerstreben derselben im Budgetaus­­­schhsse bei Verhandlung der Resolution des Wbg. Iirece folgende Resolution des Abg. Smarzeweti mit 16 gegen 11 Stimmen angenommen: „Die Regierung wird aufgefordert, auf Grund der vorliegenden Petitionen die geeigneten Er­­­hebungen und Verhandlungen ungeräumt einzuleiten und ins­­­besondere dafür zu sorgen, daß die Zahl der in Böhmen und Mähren aus Staatsmitteln erhaltenen Mittelschulen mit böhmischer Unterrichtssprache in geeigneter Weise vermehrt, eventuell Drittelschulen, welche aus Kommunalmitteln erhalten werden, in Staatsregie übernommen oder mit Subventionen unterflagt werden, und daß in dieser Richtung schon mit Beginn des Schuljahres 1880 1881 die dringendste Abhilfe ‚geschaffen werde.” Der Ubp. Hivecet Hatte seine Resolution u Gunsten der von Smarzewalt zurückgezogen. Seitens der deutschen Regierung ist, wie die "Bud. Korr." berichtet, eine Note im Heußern Amte in Wien eingelangt, welche die Forderungen und Propositionen der deutschen Regierung bezüglich eines neuen Zoll und Handelsvertrags enthält. Die Berathungen der öster­­reichisch-ungarischen Zollkonferenz würden nunmehr Antwortlichkeit zu erlernen, um ein Gefühl zu bekommen bon den Pflichten eines Staatsbürgers. It es noch unreif oder wird es dafür gehalten, so steht doch darum nicht weniger außer Zweifel, daß er mur allein buch Mrbeit reife werden kann. Diese Wahrheit gilt für alle Wölker und findet auch an den Schlagbäumen des Zarenreichs feine Schranzen.“ Die neuesten Nachrichten aus Indien und Afgha­­­nistan lassen für den Anfang des Monats März den Wiederbeginn der Operationen der englischen Truppen ein­­warten. Die Division des Generals Bright, welche bisher die Etappenlinie zwischen Peichener und Kabul belegt hielt, rud­ zur Verstärkung des Generals Roberts nach der lettes­­ten Stadt ab und wird in ihren Stellungen dur eine in Beihawer neu gebildete Division erjeßt. Sobald Bright in Kabul eingetroffen sein wird, sollen die daselöft stehenden Truppen südwärts und General Stewart ven Kandahar nordwärts gegen Ghazni berrüden. Zur Herat- Frage schreibt man der „Bol. Kor." aus London, England verlange von Persien Garantien, indem es die Bedingung stelle, daß ein englischer Gesandter im Range eines Nefirenten, wie solche am den Höfen der tribu­­­tären indischen Fürsten fungiren, in Herat tastallirt werde, um die Ereignisse zu überwachen und seiner Regierung Be­­­richt zu erstatten. Wue darauf werde Gewicht gelegt, daß Rußland an den gegenwärtig zwischen den Regierungen von London und Teheran fchwebenden Vertragsverhandlungen theilnehme. Mean sei in London geneigt, Rußland eine berg­­artige Nektifizirung seiner Grenze gegen Belsien zuzuerkennen, daß ihm das Gebiet in der Richtung von Merw genügend zugänglich werde, um die Zurkmenen volständig unterwerfen zu können. Dagegen würde Berfien als Kompensation die Gebiete von Merw und Herat erhalten­ genommen sein. Das Peters­­­burger Kabinet soll bisher für dieses Projekt nicht sehr ein» in Wien beginnen. Im deutschen Reichstag sprach sich bei Berathung des Budgets im Laufe der Debatte der Abg. dr. K­arborff für zweijährige Budget- Perioden, aber alljährliche Einberufung des Reichstages aus. Die Verstärkung der Armee sei durch die veränderte politische Lage nothwendig geworden. Für einen Nevanchekrieg Frankreichs sei sie nicht erforderlich, wohl aber aus Rüdfigt auf den örtlichen Nachbar. Die frechen Nihilisten, die den milden russischen Kaiser mit ihren Ver­­brechen erfolgten, seien dieselben Banflawisten, die Kon­­­stantinopel in Berlin erobern zu wollen er­­­härten. Die russischen Angelegenheiten sind in Berlin im Augenbl­­de Gegenstand der Besprechung auch in Bezug auf die deutschen Verhältnisse. Die „National Ztg." meint, bad Uebel in Rußland sei so schwer geworden und habe eine bestimmte Gestalt angenommen, daß die Aufmerksamkeit mit Gewalt auf den Punkt gelenkt werde. „Es können sich Fol­­gen daraus entwickln, welche über Rußland hinaus eine große Wichtigkeit erlangen und die wir vielleicht sehr bedauern würden; auf seinen Fall kann es so weiter „gehen, daß der Kaiser Anschlägen auegeregt bleibt, von denen Man jt weiß, daß sie planmäßig sind und daß sie nicht Bon selbst aufhören werten. Es muß etwas geschehen, et­­­was Großes, daß polizeiliche Mittel ohnmächtig sind, u endlich all für den ben Blindesten begreiflich gewor­­­Herrn fein. dv. Stremahr, Korb und Hort. fo .­­­GEF . Di­­ e No. 1878 zu, biertel “Was für eine Geschichte steht dem russischen Reiche bevor! mit seiner alten Staatseinrichtung geht «8 nicht länger, das regierte, aber nicht zufriedene, unbotmäßig gewordene Bolt muß zur Theilnahme an der Gejeggebung und Re­­gierung herangezogen werden, um politische Arbeit und Vers­­pann mit­­einander in die hoffnungslose Tiefe — aber der eine Augenblick, er wiegt ein ganzes Leben auf! — so schreiten sie weiter dem Heinen Dorf Santa Maria der Namensschwester des Marienberge. Es ist nur dreis Stunden von Münster entfernt, aber wie er si auch­­u­ammennimmt und gewaltsam seine Schritte spornt. Beata pre e8 mit Sorge, wie er sich allmälig schwer und schwerer auf ihre Schulter lehnt, wie seine Kräfte nachloffen. Wenn sie nur erst dort sind, denkt Sie mit bangem Seufzer, das er rasten kann! Aber so gut soll er ihnen nicht werben! Das Dertlein Santa Maria ist erreicht — aber all hier die Schredenstunde: „Die Herzogin ist fort!" Wohin?“ Mach Trofoy zu den fahrtet!" „Allmächtiger Gott !" Trofoy Liegt acht Stunden von und ich fragen die Füße kaum mehr! Den ganzen Weg nach Clurns müssen sie zurück fast drei Stunden, denn über das Gebirge, das die beiden Thäler trennt, führt sein Pfad, den ein Blinder erflimmen könnte. hier — eine Tagereise Noch einmal am Stift zu Münster, an der Reichenburg vorüber, wo sie dem gefürchte­­­ten Reichenberg begegnen können, — noch einmal im Brand der Sonne über die schattenfefen Felder von alfa, die nächtens im kühlen Monditein gegangen waren (Fortlegung folge.) sie — und bazıı die Kräfte verzehrt von Fieber und Schmerzen: „Almächti­­­ger, Deine Hand ruht ehwer auf mir!” seufzt Donatus. Aber da ist Fein Besinnen, — da ist sein Zögern — 1" spricht er fest und ergreift bei Mägpli ins Hand: „Gott wird uns helfen — Beato, wir müssen weiter!" Das Attentat in Petersburg. Wie der offiziele Bericht aus Petersburg konstatirt, wurde die Explosion am 17. d. durch eine beträchtliche Menge Dynamit verursacht und hebt derselbe zugleich hervor, daß indem die gewöhnliche Dinerstunde des Kaisers gewählt war, diedurch die Absicht eines Attentates auf die Person des Kaisers angedeutet sei. Die „N. fr. Presse” meldet: Laut Tagesbefehl des General­ Iuverneurs Gurko ist die Ursache der Explosion eine starke Dynamitladung. Gurko leitete persönlich biß gestern Morgens 9 Uhr die Untersuchung und ließ den Oberstngenieur bed Winterpalais wegen mangel­­­hafter Pflichterfülung arretiven. Im Speisesaale wurden durch die Explosion alle Tu­che und Stühle umhergeschleudert und vielfach zertrümmert, daselbst auch zwei gerade anwesende Diener verwundet. Die Explosion erfolgte, als der Kaiser verspätet dur­­chen Korrider ging. Durch den Druck der E­xplosion verleihten alle Lichter, trogdem bewahrte der Kaiser seine Beistesgegenwart und traf persönlich sogleich alle Anordnungen, besuchte um 8 Uhr Verwundete, sowie ein zweitesmal um 12 Uhr, ihnen Zrost spendend. Die genaue Zählung ergibt: 10 finnländische Soldaten tobt und 32 verwundet. Der Kaiser dankte den finnländischen Offi­­zieren für die ausgezeichnete Pflichterfüllung der Leute, die ungeachtet der gewaltigen Explosion auf dem W Posten im Palais und vor dem zertrümmerten Wachlofale ausharrten und auch nach Ankunft der Preobrehenzen unter Graf Pfeil von ihren Posten nicht früher abtraten, bis ihr verwundeter Gefreiter ordnungsmäßig, die Wache übergab. Den Worten des Kaisers folgten begeisterte Hurrah-Rufe der finnländischen Offiziere, die übrigen Anwesenden stimmten in die Rufe ein. Der „Golos“ meint, daß mit Noüdsicht auf die m­ög­­­lichst ungehinderte Untersuchung über den traurigen Vorfall im Winterpalais, die Veröffentlichung der sicheren Details erst nach Absproß derselben zu erwarten wäre. Im Bureau des „Golos" sind zahlreice Gaben zum Besten der ver­­­wundeten Soldaten, von Privatpersonen, niedergelegt worden. Der Umstand, daß trug der strengen Ueberwachung der vom tufsischen Kaiser persönlich bewohnten Räume — die an Kosaken bestehende Leibwache Leo Zus ist Tag und Nacht auf den Beinen; wer in das Arbeits- oder Schlafzimmer des Monarchen gelangen will, hat ein Spalier von 200 solchen Arguswärtern zu passiren; man will sogar willen, daß der Zar, der in diese feine Leibgarde unbedingtes Ver­­­trauen fegt, allnächtlich zwei Rojaten am Fuße seines Bettes schlafen läßt, — der Morvanschlag zur Ausführung gelangen konnte, drängt vielen Blättern die Bermuthung auf, daß die Feinde des Zaren in seiner nacsten Nähe zu suchen seien. Die "National Ztg." schreibt: „Die „Nationalzeitung" hatte das traurige Privileg gehabt, zuerst oder unter den Ersten zu melden, daß der Winterpalast selbst in das Bereich der Mordversuche gezogen worden sei. Am 12. Dezember v. a. brachten wir die leider auf zu guten Quellen beruhenden Details über den damals vereitelten Plan. Die Unglaublich­­­keit einer solchen frevelhaften­­­­erwegenheit zog eine Fülle von Dementis auf uns herab. Seitdem haben sich die Meldungen in dieser Richtung vervielfältigt. Noch in den legten Tagen brachte das Pariser Kommunardenblatt "La Lanterne" aus­­führliche Beschreibungen über die Verne, die gemacht wurden, um Explosivstoffe in den Winterpalast hereinzubringen. Damals konnte man glauben, sich mehr finsteren Renommagen aus Beschwörerkreisen gegenüber zu finden als thatsächlichen Vorgängen. Heute wird man allenthalben anders darüber urtheilen. Nach den Nachrichten­ des französischen Blattes sollen in den ersten Februartagen zwei als Schornsteinfeger verkleidete Individuen festgenommen worden sein, welche ss in das faiser­­­liche Palais eingeschlichen hatten, um in die Kamine der faiser­­­lichen Wohngemächer Pulver zu legen. Wenige Tage dar­­­auf fuhr ein beladener Wagen in einen der Hofräume des Palastes; der Kutscher verließ die Pferde und verschwand. Durch irgend­­einen Zufall eripien der Wagen einem Diener verdächtig. Man untersuchte und fand eine große Duantität Pulver und Dynamit und eine angezündete Zunte. Einige Minuten später uind der Winter-Palast hätte aufgehört zu existiren. Am Abend eines der vorhergehenden Tage hatte man einen Mann arretiet, welcher im Costüm eines gewöhn­­­lichen Vaue­s das Palais umstrich. In einem Gade, den er auf seinem Roden trug, fand man fünf Flaggen mit­­­ Nitroglycerin, unter die Fenster des Kaisers gelegt zu werden, deren &rs­­plosion die furchtbarste Verheerung angerichtet hätte. Dom­­­ Verhör gab der Verhaftete an, er sei von dem Inhalte der Flaschen nicht unterrichtet und im der Großen Morstaja von einem ihm unbekannten Herrn beauftragt worden, dies selben nach der Straße Warftli-Ostrow zu bringen. Man glaubt in dem Individuum einen der verwegensten und längst gesuchten Nihilisten gefunden zu haben; man erwartet daher das in der angestellten Untersuchung mit größter Un­­­geduld." Nach der Berliner „Kreuzzeitung” liegt „vorläufig“ die traurige Vermuthung nahe, daß die Berbredher im Hause selbst ihre Unthat vorbereitet haben, und wie das Berliner „Tagblatt“ meint, leide es keinen Zweifel, daß Bedienstete aus der Umgebung des Zars in den Mordplan eingeweiht waren. Der „Posener Ztg." wurde aus Petersburg, als die nihilistische Druckerei aufgefunden wurde und der Jude Leib Deutsch sich erscioß, gemeldet: „Unter den bei den Einstiften mit Besschlag belegten Papieren befand sich eine ifflirte Depeiche, welche in der dritten Abtheilung der kaiserlichen Kanzlei nur mit Deüke enträthselt werden konnte. Aus dieser Depeiche geht hervor, daß eine bedeutende Anzahl von Offizieren der Linientruppen, ja sogar der Garde, wie nicht minder einige Großwürdenträger, selbst folge, die der Person des Kaisers nahe stehen, mit den Nipitisten in Bere­­­indung getreten sind, um den Kaiser endlich zu nöthigen, dem Lande eine Konstitution, der Armee, der Presse und den Schulen mehr Freiheit zu geben. Die Entdeckung dieser Depesche wie anderer Schriftftücke sol einen tiefen Einbruch hervorgebracht haben. Als dem Kaiser ihr Inhalt mitgetheilt wurde, ließ er sofort den Grafen Schuwaloff zu sich berufen, mit dem er lange konferirte. Später wurde der Großfürst- Thronfolger zum Kaiser beschieden; über die Unterhaltung Beider verlautet selbstverständlich nichte." Der»Köln.Ztg.«schreibt man auf Petersburg: Der Zar ist von all’den Unglücksfällen und Erschü­tterungen der letzten Zeit denn doch lebhaft beeinflußt worden.Seine Gesundtheit wanzt,seine Stim­mung ist trü­b,seine sii­here Kraft gewiche.Die persönlichen und wissentlichen Sorgen wachsen ti­glich,ohne sussichtz daßmal­ ihrer Herrwerde uin­uatr.Wenn ich unsere Zustände volls­­­tändig in ihre a blosen Seiten schildern­ wollte, wüßte ich nicht,wozu beginnen.Bis in die ober­­en Sphären bat der Nihilismus seine Aus­­hängenJu den Gemächern der Palastdame der Kaiserin,Gräfin Baum­, im ihrem Bettzeug versieht, wurden unlängst nihilistische Schriften gefunden, welche diese Dame als Mitverschworene der Revol­­­ution erwiesen. Sie wurde nach Archangelst verbannt. Alles ist muthlos oder indolent, leichtsinnig, und die Nihilisten haben den Muth nicht verloren. Der Beamte arbeitet weniger als jemals, ist aber dafür bebadıt, si persönlich­­er die fommmenden Dinge vorzubereiten, vor Allem, indem er durch Bestechungen Geld sammelt. Niemals ist die Bestechung so fhamlos betrieben worden, als gegen­­­wärtig. Die Luft ist erfüllt von großen Erwartungen. Niemand bes fümmert si um das Heute. Alles blicht gespannt auf die morgenden Ereignisse. Viele erwarten Vieles von dem 26jährigen Regierungs­­­jubiläum des Zar’s. Viele fürchten, Böses sich ereignen zu sehen vor diesem Zeitpunkt. Es ist eine schwille, verhängnißvolle Zeit, möge bald eine Lfung dieser Spannung in der Atmosphäre kommen. Der Verhaftung eines Ind­ividuums, das zur Zeit der Ex­plosion in den Barlanlagen neben dem Winterpalaste sic) herumtrieb und welches fie nach der Explosion flüchtete, wird großes Gewicht beigelegt. Der auffallende Umstand wird ferner Tonstatirt, daß einige von den während der Explosion wachhabenden Officieren aus dem Winterpalais verschwunden sind. Auch dem "Better Lloyd" wird aus Warschau gerieben, die zahlreichen Ver­­­haftungen ließen erkennen, daß eine große politische Konspi­­­ration besteht, die auf einer viel soh­reren Basis berußt als die whilistische Torhäuslere. Die geheimen Komite’s der bivergireubsten Tendenzen reichen sich heute die Hand zur gemeinsamen Aktion, weil sie Diener. — Man vermuthet, daß das Dynamit dur eine Toomas-Uhr zu früh zur Explosion gebracht worden sei; fünf Minuten später würde die kaiserliche Familie den Speises­­fanl, der über der Wade liegt, betreten haben." Berner wird der „N. fr. Preffe" unterm 20. d. M. PR . 7 „In dem Hauptwache befindet sich ein Watercloset, daneben bie en . Alle Souveräne,der Sultan und der Papst nicht au­s genommen,haben sich natürlich,gleich dem Präsidenten Grevy,beeilt,den Zaren zu beglückm­­inschen, in dem einen Ziel überein­­­stimmen: den Sturz des bestehenden Systems herbeizuführen. — Ein Petersburger Telegramm meldet, daß am Morgen des 17. Februar, am Tage des Attentats, die neueste Nummer des Organs der Nihitisten „Semija i Wolja" auf dem Frühs­­­tüdstische des Zaren gefunden wurde. Wiewohl sofort eine Untersuchung eingeleitet wurde, konnte doch micdgt ermittelt werden, wer das Dlatt auf den Zi­h gelegt. An weiteren Specialmeldungen über die Vorgänge bei und nach der Ex­­­plostion entnehmen wir dem "Colos": „Die Dynamitledung, welche die Explosion verur­­­sachte, befand ss unter der Wachstube ve fie MIR dem Kellerraume, wo eine vom vier Tischlern bewohnte Tischlerwerkstätte war. Drei Tischler wurden in Gewahrsam genommen, der vierte ist verschwunden. Nach den angerichteten Beschä­digungen wird die Dynamitladung auf 4 Pad gefrägt. Das Winterpalais, sowie die anderen Palais und das Kron­­­gebäude werden durch dazu beorderte Sappeurs genau unter­­sucht. Heute (am 20. d. M.) findet die Beerdigung der bei der Explosion getö­teten oder an ihren Wunden gestorbenen Soldaten des finnländisen Garde-Regimentes statt. Die Gesammtzahl der Getösteten beträgt 10, darunter ein Palaie- Diener. Verwundet wurden 47 Soldaten und ein Palais Kellerräume unter der Fir It Blale, wo drei Tischler und ein P­alastsoldat wohnen. Die Keller­­­räume der Tischlerei sind vom Klefer durch eine Hauptwand getrennt. Da der Fußboden des Keller unversehrt blieb, so liegt die Annahme nahe, daß die Dynamitladung sich in der Hauptwand oder auf einem erhöhten Gegenstande befand. Außer den vier genannten Personen soll so eine fünfte, unbekannte Person, ohne Anmeldung, verbotenerweie dort gewohnt haben, die einen großen Kasten, dessen Inhalt den Mitbewohnern unbekannt war, besaß. Den Inhalt desselben bildeten zweifellos zwei Zir. Dynamit mit einer Thomas-Uhr: „Weiter heiligen drei Bronnen gewals — Dieselben Hatten wahrsceinlich ben Zwed, · Bei

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