Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Oktober (Jahrgang 8, nr. 2368-2393)

1881-10-10 / nr. 2375

v Neo. 2375 Hermannstadt, Montag Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. 10. Oktober 1881. Seite 939 < v (Firm 9.) Im der röm.-lath. Stadtpfarrkirche spendete gestern der röm.-lath. Bischof Lenhard das Sakrament der Firmung. Da sehr viele Firmlinge fi einfanden, dauerte die Ceremonie über vier Stunden. Wohlt­ätigkeits-Vorstellung.­ Bei vollem Parterre, aber einem reinen Logenpublikum fand gestern im Stadttheater die zweite Vor­­­stellung­ zu Gunsten der Christbeiheerung armer Schulkinder statt. An die wirkungsvolle Solo-Scene von Ed. Mautner „Eine Mutter vor Ge­­­richt“ weihten sich drei Einakter, von denen besonders der erste, „Ein Heiner Irrthum“, trefflich einstudiert war. Aber auch die Aufführung der beiden anderen verdient volle Anerkennung. Die Mitspielenden­, in erster Reihe Frl. Breiter, die ihre beiden Rollen ebenso richtig erfaßt als durchgeführt, und Herr dr. Putrovsky wurden sowohl auf offener Scene, als au am Schluß der Stück mehrfach gerufen. · · (Programm zu der am 10.d.M.stattfindenden zweiten diesjährigen Liedertafel des hiesigen Männergesang­­­vereins.)1.Normanns Sang,Chor von F·Rücken;2.Liedersur Tenor:a)auf F­lügeln des Gesanges von Mendelssohn,·b)der Edelfalk, Ballade von 2. Löwe; 3. Brautfahrt in Hardanger von H. Kjerulf ; 4. Solo­­­quartett; 5. Lieder fie Ba von F. Schubert, a) Wanderer Nachtlied, b) Tod und das Mädchen;­­­6. Auf beim Sound, von &. M. Kunz; 7. Streichquartett, Nr. 23, von Mozart, zwei Säge; 8. Im Weinhaus, von 9. Bönide; 9. Liederquadrille von Brinner. Anfang präcife 8 Uhr Abends. (Concert.) Die beiden Concerte der Stadtkapelle in der are­­mann’schen Bierhalle erfreuten sich eines großen Zuspruchs, und die Leistungen der Kapelle wurden durch Wohlverdienten Applaus belohnt. (Theater-Variete.) Gestern verabschiedete sich­ die Gesellschaft PVorkert im Saale des "röm. Kaiser". Die Possen und Solo-Scenen, die zur Aufführung gelangten, zeigten das Publikum zu anhaltendem Gelächter. Heute begibt sich die andere Gesellsshaft nach Fogarajd, um dort einen Eyflus von Vorstellungen zu geben. (Sestohlen) wurden am Abend des 6. d. M. oder am Morgen des 7. d. M. aus einem Hause der Burgergasse 8 Stüd Hammelfelle. (Gewerbeschule in Kronstadt.) In Verbindung mit der Kron­­­städter Staatsbürgerschule wird in Kronstadt am 9. d. auch eine Gewerbe­­schule eröffnet. Dieselbe wird aus einem Vorbereitungskurs und einem zweijährigen Lehrsury bestehen. Der Unterricht ist unentgeltlich und wird der Gewerbeschü­ler von der Anstalt mit Lehrbüchern und Lehrmitteln ver­­­eben. w (Der Traubenmarkt in Kronstadt) ist, seitdem die Trauben­­­einfuhr aus Rumänen erschwert wurde, etwas schmal bejegt. 3 fortet daher ein Kilo (8 Heine Trauben) 20 fr. — Weinbergbefiger, selbst Un­­­ternehmer aus Mediath und Schäßburg, die fie unseren Trauben­­­marktes annähmen, dürften gute Geschäfte machen. && ist zu wundern, daß si in Kronstradt diesbezüglich sein Unternehmer gefunden hat. (Sicher vor Dieben) war die Wertheimer, in der Mr. &., der Thierbändiger, seine Abend-Einnahme aufzubewahren pflegte. — Die Vor­­­stellung ist beendet, er ist spät und­­­, wohnt ziemlich weit von seiner Menagerie entfernt. „Haben Sie eine gute Karje Heut Abend?" fragt ihn ein guter Freund. „Ich glaube wohl — 3000 rancd." „Und dies Geld nehmen Sie um diese Zeit mit nach Haus?" „D bewahre!" „Nun, wo lassen Sie’s denn?“ „Ich verstehe es im — Tigerfäfig!" · (In Schäßburg)stößt,wie wir erfahren,·die Suche nach einem Bürgermeister auf Schwierigkeiten Wir können nicht glauben daß Die­­­jenigen,welche das Vertrauen der Mitbürger zu diesem­ verantwortungs­­­reichen Amt berufen will,aus persönlichen Rücksichten irgendwelcher Art sich der Sache und dem Rus versagen könnten.Es wäre doppelt schmerz­­­lich für Schäßburg,daß in Folge eines solchen Vorgangs das Amtm—­­­unreine Hände käme. ·· · · 7Neue Abgeordnetenwahlen.­Ministerpräsident Tipa hat nicht Hr das von Sepsi-Szent-György ihm übertragene Mandat eines Reichstagsabgeordneten optirt. ALs Kandidaten der liberalen Partei für die Neuwahl werden genannt: Dr. Koloman Ezifi, Josef Künnle und Thadäus Prilepin. · · ·· (Nicolaus Bartha)hat sich,einer Mittheilung des»Kelet«zu­­­folge,nun doch entschlossen,das Klausenburger Abgeordneten-Mandat an­­­unemen. ··· z h(Klausenburg eine geschlossene Stadt.)Da sich im Hin­­­blick auf die unerschwingliche Höhe der der Stadt vorgeschri­ebenen Kaee-, Zucker-und Biersteuer­ kein Pächter gefunden hat,so ist die Stadt Klau­­­senburg vom Ministerium für eine geschlossene Stadt erklärt worden,in welcher das Finanzärar selbst die Verzehrungssteuer einheben­ wird.Die Stadtrepräsentanz plant,wie verlautet,gegen diesen das wirthschaftliche Leben bedrohenden Schlag die Entsendung einer Deputation an das hohe Ministerium. ·· · ·· (Journalistisches,)In Klausenburg soll,wie»E·llenzek«erfahrt ein humoristisches Wochenblatt unter dem Namen,,Papaka·lancix«er­­­einen. “ (Ueberfahren) wurde duch Unersichtigkeit eines Kutiherd in Kaufenburg das Sjährige Mädchen Ilka Voros, welches hiebei bedeutende Berlegungen davontrug. · · · Ebendaselbst fuh­r ein Miethkutscher mit der Deichsel seines Wagens dem Pferd eines in begegnenden ländlichen Fuhrwerkes derart in den Bug, daß dasselbe sofort todt zusammenbrach. (Balgerei zwischen einem M­edak­teur und einem Grafen.) Dieser Tage wurde in Pest der Redakteur des „NI. Polit. Volksblatt“, Paul Tencer auf AR Straße von einem Grafen mit dem Stab angegriffen. Ursache des Ueberfalls war eine Heiratsgeschichte, in welcher der Redakteur den Grafen ein nichts weniger als omeicpelhafte Rolle spielen ließ. Auf den Lärm eilte ein konstabler Herbei, dem der Graf seine Karte übergab und si dann entfernte. · ·­­­Brand1n einer Kirche.In der katholisenKtre·der Ge­­­meinde Kleinopisch hat—angeblich in Folge vom­ vorsitzglett des Pf­arrers—­ein Brand stattgefunden,welcher den Hauptaltar mit zahl­­­­­­reichen Geräthen zerstört hat. Das t Feuer wurde erst um 11 Uhr Nachts bemerkt und man glaubte, als man die erleuchteten enter sah, daß Diebe in der Kirche seien. Erst als man die Thüre geöffnet hatte, überzeugte man sich von der Gefahr. Das Feuer wurde zwar gelöscht, dessen unge­­­achtet sind außer dem Altar auch viele Bilder zugrunde gegangen. Brand.­ Am 5. d. ist in dem Dorfe Pata bei Klausenburg am nen Vormittag in der Scheune des Ortsrichters ein euer ausge­­­toschen, wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit der Drescher, welche dort ar­­­beiteten. Das Feuer griff senell um sie und bald waren zwei Häuser, eine Scheune, ein Stall und andere Wirthschaftsgebäude mit der ganzen Ernte ein Raub der Flammen, darunter 80 Fuhren Heu und 200 Haufen Korn. Die zwei Brüder, welche auf dem Hofe wohnten, sind, wie „M. Polgar“ berichtet, rammt ihren Familien mit dem geblieben, was sie auf dem Leib trugen. Der eine, der Richter selbst, wäre beinahe ums Leben efommen, da er während des Brandes fest im Stalle schlief und Niemand tevon etwas wußte Nur als man behufs Befreiung eines Kalbe in den Stall ging, bemerkte man den Schlafenden zufällig im Stall. (Zum Raubmord in Marijel.) Von den eingebrachten Be­­schuldigten hat der Untersuchungsrichter 16 verhört; einer Hat die That gestanden, und zwar ist Died blos ein Theilnehmer, welcher bei den von den Räubern zurückgelassenen Pferden zu tun hatte und für diese Mühe mit 240 fl. belohnt wurde. Die Uebrigen leugnen hartnädig, da sie nach Verübung der That sich, geschworen haben, nichts zu betrathen. Hiebei haben sie den Meerräther im Vorhinein verflucht. (Antisemitische Druckchriften) Aus Kaposvar wird dem "ügg." geschrieben, eine antisemitische Gesellschaft, die in den Komitaten Zala, Somogy und BVeßprim Geld gesammelt, habe in den dortigen Buch­­­brudereien angefragt, ob und unter welchen Bedingungen dieselben geneigt wären, antisemitische Schriften auf Padpapier zu drucen. Dieses Papier würde an Lebzeltner, Haufirer und Greisler unentgeltlich verichtet werden, damit diese ihre Waaren dareinpaden und die Schriften so den Märkte­­­besuchern in die Hände schmuggeln sollen. « (Kuriosum­:)Im Gebiet der Stefanskrone gibt es kein Zeitungs­­­blatt,welches den Namen seines Redakteurs in so hervorragender Weise an der Stirne trüge,wie der in Kaschan erscheinende»Felvideki Közlöny«. Unterhalb dieses Titels steht in großer,,schöner Kapitalschrift zu lesen: Szerkeszüick.HOHENAUER IGNACZ.Die Nummer vom l-Oct. d.J.enthält nun auf der ersten Blattseite,oder unmittelbar unter jenem glänzenden Namen,einen fulminanten,von Patriotismus triefenden Ar­­­tikel,betitelt»Die Namensmagyarisirung«,in welchem zunächst mit Be­­­friedigung der Fortgang der Namensmagyarisirung constatirt, zugleich aber auch dem Bedauern darüber Ausdruck gegeben wird, daß Die „heilige Sache der Namensmagyarisirung” nicht überall mit dem nöthigen patrio­­­tischen Eifer betrieben wird. Ganze Städte, wie z. B. Preßburg, Wiesel­­­burg, Hermannstadt haben im ersten Halbjahr 1881 nicht eine einzige Namensmagyarisirung aufzuweisen. Sodann wird der Tert Denjenigen gelesen, die ihre deutschen Namen noch immer nicht gegen fi­ßklingende magyarische eintauschen wollen. Diese Verstocten „wissen nicht, was das Wort Vaterland bedeutet... sie willen nicht, daß Gott, als er den Menschen schuf und ihm ein Herz in die Brust legte, die Worte sprach: „Liebe dein Vaterland wie dich selbst," das Vaterland, welches uns gleich theweren Kindern in feinen Schoß aufnimmt und in feinen weichen Armen wiegt. Wahrlich, es ist wenig, mwas das Vaterland von ihnen verlangt, und all dies Wenige verweigern ihm, so Viele!" Es ist gewiß nicht schön von Herrn HOHENAUER IGNAÄCZ, daß auch er dies „Wertige” verweigert, denn es it wirklich wenig. (Der älteste Mann der Welt.) Wie der medizinischen Wochen­­­schrift „Zancet” mitgetheilt wird, hat ein Bürger von Bogota in Salvador Anspruch auf diesen Ehrentitel. Nach seiner eigenen Angabe zählt er 180 Jahre, aber seine Nachbarn behaupten, daß er viel älter sei. Er ist von halbspanischer Abkunft, Heißt Be Soli und seine Existenz wird von Dr. Hernandez bezeugt, dem versichert wurde, daß, als einer der „ältesten Einwohner” ein Kind war, dieser Mann schon als ein Hundertjähriger galt. Seine Unterschrift im Jahre 1712 ist, wie man jagt, unter den­­­jenigen von P­ersonen entdeckt worden, welche zur Errichtung eines gewissen Blätters beitrugen. Dr. Hernandez fand dieses merkwü­rdige Individuum bei der Gartenarbeit. Seine­­s war pergamentähnlich, sein Haar so weiß wie Schnee; er bedeckte sein Haupt wie ein Turban. Solis schrieb sein langes Leben seinen sorgfältigen Gewohnheiten zu: er ist nur einmal des Tages eine halbe Stunde lang, weil er glaubt, daß mehr Speise, als in einer halben Stunde gegessen werden waren, in 24 Stunden nicht ver­­­daut werden konnte. Er ist gewöhnt worden, den 1. und 15. eines jeden Monates zu faften und an diesen Tagen so viel Wasser, wie möglich, zu trinken. Er wählte die nahrhaftesten Speisen und verzehrte Alles alt­­­ee neue Thau-Theorie.­ Man hat bis jegt die Erscheinung des Thaues meistens dadurch, erklärt, daß sich aus der wärmeren Luft an der durch Ausstrahlung während der Nacht erfalteten Erdoberfläche wässe­­­rige Niederschläge bilden. Nach dieser Erläuterung aber wird der Ursprung des faktisch unter Heuhaufen, Brettern und ähnlichen Gegenständen auftre­­­tenden Thaues nicht erklärt. Besser gelingt dies der Theorie von 2. Stockridge, welche auf Untersuchungen, die am landwirthschaftlichen In­­­stitute zu Amberst in Kansas vorgenommen worden sind, beruht. Nach ihr entsteht der Thau in ganz umgekehrter Weise dadurch, daß die aus der wärmeren Erde aufsteigenden Dämpfe durch die die Erde umgebende F ältere Luftschicht condensirt werden. Die Beobachtungen haben nämlich ergeben, daß der Boden und der Dampf des Bodens im Sommer über Nacht viel wärmer sind al die Luft. Der aus dem Boden aufsteigende Dampf dif­­­fundirt mit den Gasen der Luft, und nach erfolgter Sättigung der ganzen Atmosphäre schlägt sich Die Feuchtigkeit in der Gestalt des Thanes auf der Erdoberfläche und den sie bedecenden Gegenständen nieder. Die ausged­­dehnteste Vertheilung des Erddampfes in der Atmosphäre entsteht, wenn die Verdampfung recht nahe an der Erdoberfläche stattfindet, den meisten Than liefern deshalb unter sonst gleichen Verhältnissen diejenigen Pflanzen, welche durch ihren Wuchs sich nicht bedeutend von der Erde erheben. nk Yrage?) E38 ist von Hermann Grimm geistvoll auseinandergejegt worden, was der Ausspruch: „Raphael wäre ein großer Maler geworden, auch wenn er ohne Arme geboren worden wäre," eigent­­­lich bejagen will. Würde er sich nun auch wohl begründen lassen, wenn jemand behauptete: „Käpernidh wäre ein großer Schnellläufer geworden, selbst wenn er one Beine geboren worden wäre ?“ (Aus der Kunstwelt) Im Wiener Künstlerhaus ist Direktor C. bon Werner’s Follorales Congreß-Bild ausgestellt. Das Gemälde, an welchem der Maler fast­­rei Jahre gearbeitet, und auf dem sämmtliche Diplomaten, die am Berliner Congreß 1878 Theil genommen, in Lebensgröße dargestellt sind, ist für das Berliner Rathhaus bestimmt.­­­­ Im österreichischen Kunstverein ist die Gemäldesammlung des Präsidenten des Vereines, des fürzlich verstorbenen Herzog August von Coburg, ausgestelt. Aus Stuttgart wird geschrieben: „Der Bildhauer Hofer hat in seinem Atelier in der Königlichen Orangerie ein Modell zu einer Schiffer-Statue angefertigt, welche er seiner Vaterstadt Ludwigsburg zum Gesdiente über­­­macht. Der im achtzigsten Lebensjahre stehende Künstler reist in nächster Zeit nach Carrara, um dort das Monument in Marmor zu vollenden. Es stellt Schiller im Momente der Bed­eutung seines Gedichtes „An die Freude“ dar." — Johannes Brahms hat im regten Sommer Schillers „Nänte“ für Chor und Oreester und überdies ein großes Klanier-Concert (mit Orchester) komponirt. Die „Nänte” wird in dieser Saison in einem der Wiener Ge­­sellschaftskoncerte ausgeführt werden. Das Klanier-Concert wird wahr­­­scheinlich außerhalb Wiens zum erstenmale gespielt werden. — Franz Lit ist von Weimar nach Bayreuth gereist und wird sich von dort nach Rom begeben. — Professor. August Wilhelm erzielt in Australien anhaltend bei­­­spiellose Erfolge. Seine Concerte in Avelaid­e, Melbourne und anderen Hauptstädten bezeichnen Triumphe, wie sie noch seinem Künstler zu Theil geworden. Wilhelmj reist gegenwärtig mit einem Orchester, mit dem er außer Beethoven’schen S­ymphonien auch neuere Compositionen zur Auf­­­führung bringt. Der Deutsche Meister wird im November Australien ver­­­lassen und über Asien und Egypten nach Europa zurückkehren, so daß Wilhelm, da er bereits eine Tournee durch das gesammte Amerika gemacht, danach eine Kunstreise um die ganze Erde vollendet haben wird. — Der Brüsseler Männergesang-Verein „Societe Royal des Artisans Reunis“ wird am 25. Oktober in Wien eintreffen und ein Concert zum W­esten der Armen Wiens veranstalten. — Frau Sanitch hat auf ärztliches Anwab­en der Direktion des Burgtheaters erklärt, daß sie in diesem Winter ihre Thätigkeit am Burg­­­theater nicht aufnehmen könne. Die Künstlerin begibt sich nach Kairo und hofft nach Ablauf der Saison wieder im Volldesige ihrer Kräfte zu sein. — Im Wiener Hofoperntheater beginnt als „Carmen in Bizet’s gleich­­­namiger Oper Pauline Yucca am 11. d. M. ihr Gastspiel. — Wilbrandt’s neues Drama „Johannes Erdmann”, auf das man allgemein sehr gespannt war, ist in Wien bei der ersten Aufführung total durchgefallen. Die Wiener Blätter sind einstim­mig in feiner V­erurtheilung und werfen dem „pädagogischen Stüce Umnatur vor. “ Am Berliner Hoftheater wurde zum erstenmale „Bold und Eisen", Schauspiel in vier Akten von Hugo Bürger, aufgeführt. Die Tendenz des Stüces drückt si darin aus, daß die im „Eisen“ reprä­­­sentiere Arbeit mehr Werth hat, als der im „Golde“ sich darstellende Ueber­­fluß, der die Menschen stolz und Hoffertig macht. Das Stüd hatte einen vollen Erfolg. — Am Hamburger Karl-Schulze-Theater wurde vor einigen Tagen eine große Operette: „D’Artagnan und die drei Musketiere” von Viktor Leor, Mufti von Rudolf Raimann, mit vielem Erfolge aufgeführt. Sowohl der Librettist als auch der Compositeur haben ihre Befähigung dem Wiener Conservatorium zu danken. (Bilderatlas der Weltgeschichte) von Dr. 2. Weiser (Stutt­­­gart, B. Neff), eine der bedeutendsten Erscheinungen auf diesem Gebiete, liegt in den Heften 5—8 vor und. Der Bilderatlas sucht dem modernen Gedanken, daß jeder Unterricht Anschauungsunterricht sein solle, für das Gebiet der Geschichte gerecht zu werden. Auch hiebei vertritt er den neuerdings von pädagogischer Seite betonten Gedanken, daß möglichst originale Bilder gegeben würden, also Darstellungen des Lebens, wie sie der betreffenden Zeit entstammen. Antike Künstler stellen und das antike Leben dar, mittelalterliche Diefeg u. . f. Jedes Heft bringt Blätter all­­en Zeiten in sehr geschmachvoller Ausführung. Wir können das Werk auf’S beite empfehlen. Im­ Hauptvollfiguren und Mittelschulen würde si die Anschaffung als Lehrmittel sehr empfehlen. Privaten ver­­­mag es manmigfache Belehrung zu gewähren. Der billige Preis (1 Mark das Heft) mag zur Verbreitung viel beitragen. Lotterie. Ziehung am 8. Oktober. Bien: 76 58 53 3 31 Temesvar: 81 55 4 77 64 LT TIRELEB SE, ediarch, 6. September. eizen per Hectoliter fl. 7.— big fl. 7.50, Halb­­­feucht fl. 6.— i2 6.40, Korn fl. 4.80 18 5.20, @erste ft. en big a a 2.60b1·s3.—­,Kulurutz fl.5.—bis·5.25,Hanfsamenfl.—.———bis ———.—,Fioen. b.20bis6.—,Erdäpfelfl.1.60·bis2.—,Kerzen-Unschlitt per 100 Ktlo fl.34.­— bis46.—,Schweinefett·fl.—.—bis·60.——,Heufl.1.60bis1.70,ansfl.28.—bis 31.———,Speckfl.56.—·bis60.—,Spiritus per Grad 10 kr.,Schweine­­eisch per Kilo 3·6bis 402r.· Rindxeks 44bis—tr.,Kalbsleisch 40 bis 44 kr.,Lößeneisch 24 bis 28tr., Eier 7 Stüd 10 fr. Der heutige Wochenmarkt wal stark ech­­t, starre Nachfrage nach reinem Weizen, auch Kukuruß ist in die Höhe gegangen. Witterung: trüb und kühl, Die Trauben sind noch schlecht. . Original-Telegramme des „Siebenbürgisch-Deutschen Tageblattes“. Wien, 9. Oktober. (Corr.-Bur.) Auf dem Meeting in Leedg ver­­­urtheilte Gladstone die Bewegung Afghanistans als b­öricht und ver­­­brecherisch.­­­­ezüglich Egyptens betonte der englische Premier das genaue Einvernehmen mit dem verbündeten und befreundeten Frankreich, und erklärte, die Politik der Liberalen in England sei die P­olitik des Friedens und der Gerechtigkeit. Paris, 9. Oktober. (Corr.-Bur.) England und Frankreich sollen je­­­ ein Panzerschiff zum Schuge der europäischen Kolonie nach Alexandien senden. Veit, 8. Oktober. (Telegrafi­ger Wetterbericht) Im Allgemeinen ist Heiteres, teogenes Wetter zu erwarten. N­eis droht der Gegend der Karpathen. Pest,9.Oktober.(Telegrafischer Wetterbericht.) Im Allge­­meinen ist wärmeres,im Südosten ausgeheitertes,trockenes Wetter,­im Nordwesten meist bewölltes trübes Wetter hier stärkere Winde mit lolalen Regen zu erwarten. « Telegrafischer Kursbericht an der Budapester Waarerbörse vom 8. Oktober 1881, .. a): 60 58 62 Milogt. Gemischt von (615 Mati— Juni): fl. 7.48 bis 7.52, Spiritid (voß) per 100 Liter von fl. 37,— biß 37... » (Dualität per Helioliter—Prei­ per 100 Mioramnd Weizen Banater):·727»bis 74«|»Klogramm Gewit von.—·—-bis —.--, 76·7»bis78«·-»togr.Gewichtt·-onfl.12.65 bis 12.90,(eißgegend)7s«-»bis 74·« Kauf-.Gewichtvonft.—.—bis—.—,76«-«eines-»«togr.Gewichtvpuft. 12.75 bis 13.—, (Weiter Gegend) 72%,, bis 74%, Silogr. Gewicht von fl. —— Bid —­, 76%, bis 78%,, Kilogr. Gewicht von fl. 12.50 618 12,75, (Weikenburger) 72%, bi 74%, , Kilogr.­­os von fl. 12.65 biß 12.90, 76%, bis 78%, Kilogr. Gewicht von 12.55 bis 12.80, Bacslaer­ 72%, bis 74%, Siloge. Gewicht von fl. —— Bid —.—, 76%, bis 78%, Kilogr. Gewicht von fl. 8.50 bis 9.—. » . Zog­­en(ungarischer):0 bis 72 KiL Gewicht von fl.8.76biss.—. ere 62bi9 637 luKtgr.·Gewicht von fl.7.90biglO.. gel­­er (ungarischer): 36%, bi3 40%/,, von fl. 7.55 bis 7.65. aid (Banater): von E 6.75 bi8 6.80, anderer: von fl. 6.70 biß 6.75, Reps (Kohl): von fl. 12.%, bi8 13.%,, (Banater): von fl. 12.— biß 12.%,, Hirfe (ungarische): von fl. —— bi ——, Lieferungszeit (Urance): Weizen (Frühjahr): 747,, Kilogramm so von fl. 13.224, —13.27%,, bis September(Ok­tober­ —, — Kilogr. Gewicht von fl. 12.60 bis 12.62), Roggen (Frühjahr): 69 °, Kilogr. von fl. 6.78 bis 6.70, Maid · . Reps Kohywis August-Setember—.——Kilor.von.ls.«bisläs [Banater] le run Be­­­ib­ar. a eh ns Wloncktalograflw der Zartowumlhcolt tonslut vom ae 1881. 7.60 Bis 7.0, (Brauer) h L - Ungarische Goldrente . 11830 | Theigregul, u. Szegediner Lofe . Ung. Rapierrente . . . .. 89.50 | Deftert. Staatsschuld in Papier. 76.75 Ungar, Eisenbahn-Unsehen. » . 13350 | BDeftert. Rente mn Silber . . . 77. Ung. Ostbahn 1. Em. St.-Obl. . 91.25 | Defterreigische Goldrente . 94.75 Ung. Chibayn 2. Em. St.-Obl. . 109.50 | 1860er Stantälofe ----- 1 Ung. Ostbahn 3. Em. St.-ObL. . 96.75 | Defterr.ung, Bant-Altien.. . . 828.— Ung. Grundentleftgg Obligation . 99.— | Ung. Kreditbant-Altien. . . . 37— Ung. Grundentl.-Oblig. mit Berl. 97.50. | Desterreichische Kredit-Altien. . 371.20 Temes-Banater Srundentl.-Oblig. 3750 | Eilbr . . 2 mr rn —— Zen.-Ban. Grund. DB. mit Berl. 87— | RE Dukaten . . 2­­2 un 6.63 Siebenbu­rg, Brundenit-Oblig. .. 97.— | 20 Frantd Solide . . . . 9.36 Brostiih-flanen, SrumdDblig,. —— | 100 Mark Deutsche Reisswäne. . 5770 Ung, Weingehnt-Aich­tungsDet,... 3625 | Yanbsn (a vista) . nr Km Buaniuh:­­land , . 12380­­­ ER Si

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