Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. April (Jahrgang 9, nr. 2520-2543)

1882-04-20 / nr. 2535

E ! « Pränumerationen und Inserate übernehmen außer dem Hauptbureau, Heltauergasse Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich­­­ Dresswandt, Heinrich Zeidner, Mediasch J. Hed­­­rich’s Erben, Schässburg Gebrüder Retzer, Bu­ch» handlung, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Batzoni, Lehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein + Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Pest A. V. Goldberger, Frankfurt a.M. G. L Daube & C, r Reodaction und Administration.. Heltauergasse 23. . ki- Gtsq eintritt znsxiåtagemietigcho Form uadzter Abonnement für Hermannstadt . en · ärng mleztefkkäsz e Zthlxlstkgukth­­iltjteäbgztrttå mit Zustellung 1fl.,3fl.,6ff.,12fl. 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Wir glauben nun, auch Heuer diesem Thema unsere Aufmerksamkeit scheinen zu dürfen. · Die unten gegebenen Tabellen sind auch diesmal nach den amtlichen abellen abgefaßt. x Daß 2­­ein durch dieselben sein absolut richtiges Bild über die Volksbewegung unserer Stadt erhalten, müssen wir von vorne herein er­ Eären. Zunächst nämlich sceint es uns als ob die­ einzelnen Tabellen von den betreffenden Kirchenbehörden nicht überall genau nach denselben Prinzipien zusammengestellt worden sind, so besonders bei der Verzeichnung der sogenannten gemischten Ehen. (Zab. I. b.) Dann muß der bedeutende Einfluß, welchen die Landesirrenanstalt und das Franz-Fojer-Spital na­­­mentlich auf die Sterbeziffer unserer Stadt ausüben, in Anschlag gebracht­­et­­­en Zur Dorientirung wollen wir abermals vorausreichen, daß von den die Zivilbevölferung Hermannstadt3 bildenden 19,285 Personen nach der feßten Volkszählung auf Dda8 evang.-augsb. Glaubensberenntnig: 8918; auf das evangelisch-helvetische: 968; auf das römisc-katholische : 4769; auf daß griechisch-orientalische: 2928; auf das griechisch-katholische: 1341 und auf das, mojaiische: 310 Individuen entfallen. Der geringe, von der Totalsumme der Bevölkerung erübrigende Rest entfällt auf Unitarier, Griech.-Armenier, 2c. *). In den einzelnen Kirchengemeinden stellt fi und die Volfsbewegung im AbenTanfenen ngre-Torgenvermaher € dar: 1. Trauungen. a) Zahl und Zeit der Trauungen. &3 entfallen demnach von den 166 bei sämmtlichen Glaubensbekennt­­­nissen geschlossenen Ehen die meisten, nämlich 29 auf den Monat Februar, die wenigsten, nämlich bis 5 auf den Monat März. Eine Zunahme in der Zahl der Trauungen gegen das Jahr 1880 ist bei den evangelischen Glaubensgenossen U. 8. (78 gegen 67) und den röm.s­atholischen Glaubens­­­genossen, und zwar bei den legtern eine ziemlich bedeutende (44 gegen­­­ 30), wahrzunehmen. Gleich ist die Zahl geblieben bei den evangelischen Glaubensgenossen z. B. und den Israeliten. Gefallen ist die Zahl der Trauungen bei den griechisch-orient. (23 gegen 28) und den griechisch­­­tathol. Glaubensgenossen (10 gegen 11). Im Ganzen ist die Zahl der Trauungen gegen das Jahr 1880 gestiegen von 145 auf 166. b) Stand und Religion der Getrauten. Während im Jahre 1880 schon fast ein Drittel der Ehen sogenannte gemischte Ehen waren, — nämlich von 145 Ehen 42 —, sind im Jahr 1881 weit über ein Drittel der 166 Ehen, nämlich 72 Mischehen gewesen. Die meisten derartigen Ehen finden sie abermals bei den röm.-katholischen Glaubensgenossen, wo sie sogar die Ehen gleicher Confession weit übersteigen. *) Obige Zusammenstellung wurde gelegentlich der Volkszählung bei dem hiesi­­­gen Magistrate gemacht. Bekanntlich mußten die Zählblättchen sofort nach beendeter Volkszählung an das statistische Bureau eingesendet werden. Es ist daher nicht aus­­­geschlossen, daß auch jene in aller Eile verfaßte Zusammenstellung ihre Mängel hat. I Ganzen ist die Seelenzahl der einzelnen Glaubensgenossenschaften jedenfalls ziem­­­lich richtig angegeben und es erscheint unbegreiflich­­­ wie das F. ung. statistische Bureau in einem „Jegyzek“ (Verzeichnige) über Die bei der an in Hermannstadt vertretenen Religionsbekenntnisse 13,529 evangelisch-lutherische und bi­s 1332 römisch - katholische Glaubensangehörige nachweist. Snfertionspreis : Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile kostet beim einmaligen Einladen 7 fr, das z­weite Mal je 6 Er., das drittemal je 5 fr. d. W. exclusive der Stempelgebühr von je 30 Br. I­ 7 ehren Ya Arzapt der Während im Jahr 1880 die Anzahl der getrennten Ehen 153 betrug . . . . . . « 914 14 184 so nach jene der geschlossenen ums überstieg überwiegen im Jahr 1881 die 166 geschlossenen Ehen mit 23 gegenüber den 143 gelösten Ehen. Politische Hebersicht. Hermannstadt, 19. April, Ueber die Thätigkeit der Delegationen ist biß jegt nur so viel noch­ in die Oeffentlichkeit gedrungen, daß das Sub-Comits des ungarischen Vierer-Ausschußes auf Grund der von den Regierungsvertretern gegebenen Ausschüffe, betcloffen hat, dem Ausichuffe die für Naturalien-Ver­­­pflegung beanspruchte Summe zur Annahme zu empfehlen. Bei der gewiß ferupuschen Ge­wissenhaftigkeit mit welcher die Regierung bei der Zusammenstellung der Kostenvorlage vorgegangen ist, wird auch bezüglich der andern P­osten nichts Anders übrig bleiben, als dieselben anzunehmen. Für die österreichische Delegation ist plöglich eine „Wohnungs­­­frage" aufgetaucht. Der Reihenfolge nach sol die Heurige ordentliche Session in Oien-Beit stattfinden. In dieser Beziehung ist aber ein bisher uit befestigtes Hinderniß aufgetaucht, welches die Möglichkeit der Be­­­rathungen der österreichischen Delegation in Dfenpest nahezu zweifelhaft macht. Im Jahre 1868 hat zwar das Präsidium und die Direktion der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, in dem Glauben, daß dies nur für zwei oder vier Jahre noth­wendig sein wird, der österreichischen Dele­­­gation, respettive dem Präsidium der Delegation und der österreichischen Regierung mit größter Bereitwilligkeit den Sigungssaal, sowie die Neben»­­säle des Akademie-Balastes zur Verfügung gestellt; die österreichische Dele­­­gation jedoch nimmt diese Loyalitäten schon s­eit zwölf Jahren in Anspruch und das Präsidium der Akademie hat vor drei Jahren ganz entschieden erklärt, daß es fernerhin selbst mit dem besten Willen nicht in der Lage » sei, die Loyalitäten des Akademie-Balattes der österreichischen Delegation überlassen zu können, nachdem die Akademie Hiedurch in ihrer Thätigkeit bedeutend gehindert wird. Die österreichische Delegation wird in Folge dessen von nun an nicht mehr in der Akadem­ie Situng halten können, und nachdem man bisher groß eifriger Nachforschungen in Breit seine geeignete Zotalität gefunden hat, wo diese Berathungen stattfinden könnten, taucht die gu auf, wo die Österreichische Delegation im Oktober dieses Jahres ihre Situngen abhalten wird, wenn sie bis zu diesem Zeit­­punkte eine Hiezu geeignete Zotalität nicht erwirbt oder miethet. Betreff des Zolltarifes bestehen im Augenblicke noch einige Differenzen zwischen „Eis“ und „Zrang“, und wird behufs D Beseitigung derselben zwischen den beiden Handelsministern verhandelt. Selbst von offiziöser Seite wird zugestanden, daß bezüglich einiger wichtigen Punkte noch seine Verständigung erzielt werden konnte. In Agram ist in der Fiumer trage zwischen der Regierungs­­­partei und der Opposition ein Compromiß zu Stande gekommen. Der Landtag wird demnach­ erklären, daß er an der Zugehörigkeit Fiume’3 zum frontischen Territorium festhalte. Wie der "D. Big." aus Ragusa vom 9. geschrieben wird ist tro der unernichtenden Schläge in der Grinnd­e die Muhe daselbst doch in 1882. Die meisten Eheschließungen entfallen natürlich auf solche Paare,bei welchen der Mann in einem Alter vor 124—30 Jahren,die Frau in einem Alter bis zu 70 Jahren steht;weiter an solche Paare bei welchen der Mann ist bis 40.,die Frau im 20.bis 30sten Lebensalter sich befindet· endlich auf jene, hat welchen Tanner SS “ was sur. AUT Frauen "von 20 bis 24 Jahren verehelichen. Aa unter 24 Vayren Jia)­­in­ nicht eingeführt. Es scheint, als ob die Montenegriner den Grenzcordon nicht gut handhaben würden, denn gerade von Zalazı aus geschehen die Ueberfälle und Beumruhigungen unserer Truppen. So wurde am 8. der Posten von Soli Brh angefallen; eine andere Abtheilung zeigte sich über Zjauta und mußte vom „Nautilus“ zum hundertstenmafe zurückerwiesen wer­­­den. Von Bedeutung sind Diese Provocationen ganz smd gar nicht, aber IT UND­­­ fühlen, um an freiwillige Unterwerfung zu deuten. Daber massakieren sie in ihrem Heldenmuthe die armen Soldaten, welche um Walser gehen, wie e8 wieder zweien bei Gravice geschah. Nun wide vor Kurzem erst an­­­­läßlich eines solchen Falles der Befehl erneuert, daß­ nur zugsweise um Walser gegangen werden dürfe. Dieser Befehl scheint aber von der Mann­­­schaft nicht befolgt zu werden, sonst Fünften fi Diese bedauerlichen Fälle nicht so oft wiederholen. Der österreichische Reichsrath hat am 18. d. seine Sigungen wieder begonnen. Fürst Bismarc wird in den nächsten Tagen in Berlin eintreffen, um am den Verhandlungen des Bundesrathes und den Konferenzen der verschiedenen deutschen Finanzminister t­eilzunehmen. Wie es heißt, wird der Reichskanzler im­­­ Reichstage persönlich die Vertretung des Tabakmono­­­pole 3, für welches Baiern man auch gewonnen sein sol, übernehmen. Kaiser Wilhelm ist zur Kur nach Wiesbaden gereist. Die französische Regierung ist gefonnen, der Aufwiegelung gegen das Volksunterrichtsgejeg entschieden entgegenzutreten. Die Herikale Partei zeigt sich aber bis noch wenig eingeschüchtert. Ein Theil der Presse war schnell mit dem Worte über den Rücktritt des Grafen Ignatien. Die Abkühlung ist indeß bald erfolgt, denn vor der Hand dürfte Ignatierv noch auf seinem offen bleiben. « An der russischen Botschat in Konstantinopel bestreitet man, wie die»Polit.Corr.«meldet,daß die Abreise Novikow’c dessen Abberg­­­ung bedeute und bezeichnet sie als einfache Urlaubsreise Die Torken konterpretiren dieselbe als einen Triumph der Pfortenpolitik in der Lage der Kriegsentschädigung Diese Auffassung wird zwar in diplomatischen Kreisen nicht getheilt,­doch erblickt­ man in der Abreise Novikow’z nichts,­­­destoweniger das Anzeichen daß die Frage der Kriegsentschädigung und mit ihr die Beziehungen Rußlands zu der Pforte in eine neue und wichtige Phase getreten sind.·· Das allerdings nicht immer·zuverlässige französische Blatt»Paris« will herzzerreißende und noch nicht publizirte Details über ein Judens­­massacre in Podolien erhalten haben.Mehr als LOCO Personen sollen gemartert und beraubt,viele von ihnen getö­tet worden sein.Die russische Regierung bemühe sich,diese Vorfälle zu vertuschen. Die irischen Staatsgefängnisse dürften für die Masse der Revolutionäre bald zu eng werden.Einem dem englischen Parlament vor­­­gelegten amtlichen Ausweise zufolge bergen die Gefängnise gegenwärtig 511 Gefangene,von denen 35 des Mordes,11 verrätherischer Umtriebe, 24 des Mordversuches und die übrigen der Brandstiftung,Einschüchterung, gesetzwidriger Zusammenrottung,und anderer Agrarvergehen dringend ver­­­dächtig sind.Das Kriminalgericht in Parfongtown hat den Kapitän Dugmore,welcher bis vor Kurzem im 64.Infanterie-Regiment diente, wegen Aufwiegelung von Pächtern zur Nichtzahlung des Pachtzinses und anderer Vergehens in Verbindung mit der Landliga-Agitation zu sechs Monaten Gefängnis verurtheilt. In Belgrad überreichte am 16.d.der österreichisch-ungarische Gesandte Grathevenhüller dem serbischen Ministerpräsidenten Herrn Pirotschanac das Großkreuz des Leopold-Ordens.König Milan richtete an Herrn Pirotschanac anläßlich dieser Auszeichnung ein Beglückwünschungs­­­schreiben,in welchem er seine Freude darüber Ausdruck gibt,sich von Staatsmännern umgeben zu sehen,welche die Geschicke des Landes in pas­­triotischer Weise und so einsichtsvoll sestem Es könnte die jetzige Produktion unter Umständen und erforderlichens­­falls mit Leichtigkeit wesentlich erhöht und bei den jetzigen Einrichtungen auf ca.30.000 Meter per Jahr und auch noch mehr gesteigert werden. Faßt man als eine besondere Spezialität der Textilindustrie Siebenbürgens auch für das Jahrlsst das durchfeine Massenerzeugung bemerkenswerthe Heltauer­­n näher ins Auge und sielt man das Wollgeschäft einerseits. Dann die Erzeugung und den Abjag der Wollwaaren anderer­­­­­seits in ein­­­ Vergleichsverhältniß zum Vorjahre, so fan­­glos eine schein« ec) Alter der Öetrauten. er biefem Jahre Bieien Jahre ei Fis Die Trauung geschah im Monate einzelnen Kirchengemeinden | geschlofenen | Scheidung | ® 9 We me er ATTERSEE ee ae | en | getölten Ehen | getöfte Chen Benennung der einzelnen || 2% = |. | % @|s 8 ls een un sElS ln Z|EIS|8­­­ . Kirchengemeinden SE E E E Els|8ls 3 & 2 21% Evangeli U.8. 0. . a. 78 70 66 4 32sl#18l& 218 #85 | 2 8 |& Fa ER g 8 7 1 BI a a Se ae rl pe SE ES N Römisch-Fatholisch a .... 4l = 29 — «««·«­· » . » » (ortadt)... 3 2 = Evangelisch . 2 & a 7 3.6­­­ 2 5 : 10 3 a4 Griechisch-orientatisch (era) ... 3 AR et: ... « ——«—««, —,­·—« , » «oetadt). 6 11 — Römischs katholisch(Stat­t). 4 aaa - Hi­­n... 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