Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1892. Februar (Jahrgang 19, nr. 5517-5539)

1892-02-14 / nr. 5527

Redaktiounndxidminisiration HeltauergasseU Esschelit­itus mhnedes auf zennst Yeiertasefogndru HocentageztägkiQ gbsnnmentfü­rgermannstadtx m­onatlichsekt., vierteljährlich 2fl.50kr.,halb­­­jahrigäfl.,ganz«üig0. ogne Zustellung iMs Haus, mit Buche ung 1jL, 3­­5, 6 fl, 12 fl. Abonnement mit Woh­nersendung: Hür das Inland:­­­ vierteljährig 3 fl. 50 Er., Halbjährig 7 fl., jährig­­er g Til, ganz für das Ausland: vierteljährig 7 RM. oder 10 %re3., halbjährig 14 RM. oder 20 ae de 28 RM. oder in Unfcanfirte Briefe werden nicht angenommen, a urtelpe nicht puspiigelöst = 5527. XIX. Jahrgang SiebenGärgiseh-Deutsc Hermannstadt, Sonntag 14. Fehrmar Aus unserer J Landeskirche, Ill. (Schluß.) *) Das statistische Jahrbuch behandelt eingehend auch die Schulen der evang. Landeskirche. Wir fassen im folgenden den Aufwand für dieselben näher ins Auge. Für Lehrerbesoldungen geben unsere Gemeinden jährlich 173.038 fl. 4 fl. in barem aus, daneben: Hektoliter Weizen 4716, Brotfrucht 4334, Hafer 894, Kukuruz 422, P­räbenden 4482, Brote 8865. Hier ist es zunächst schade, daß die Naturalabgaben nicht nach einem bestimmten Schlüssel in bares Geld umgerechnet sind. Für die Einzelgemeinde allerdings ist das Bild richtiger, wenn die Naturalien selbst da, wo sie geliefert werden, auch als solche be­­merkt sind. 8 ist bekannt, daß von 1. Januar 1892 übrigens Präbenden, Brote u. dgl. abzulösen sind, so daß in kurzem das Bild wesentlich verändert sein wird. Es würde zu weit führen, die einzelnen Bezirke nach den ange­­­­euteten Kategorien zu besprechen. Wer die Ziffern übersieht, wird si­­doc freuen, daß die legte Landesklrchenversammlung die Gehalte erhöht hat. Der Segen kann nicht ausbleiben. Die Höchste Barsumme für Gehalte weist der Kronstädter Bezirk aus; 34.955 fl. — wir lassen die Kreuzer weg —. Die Gehalte sind, dort am höchsten; wenn wir von Nußbach abfegen, so wenden drei Gemeinden über 500 fl. für Lehrergehalte auf, die übrigen alle über 1000, ja 2000 fl. Naturallein kommt eigentlich nicht vor. Dann folgt Hermannstadt mit 27.159 fl. und namhaften Naturalleistungen. Vier Gemeinden haben seinen Bargehalt, in weiteren sieben ist er unter 100 fl. Auffallend ist, wie auch einige stattliche Gemeinden Schwache Schulgehalte haben. Dafür sind andere mit stattlichen Summen da:­­neben Heltau und Großau Schellenberg, Neppendorf. Darauf folgt Bistrng mit 20.671 fl. und bedeutenden Leistungen in Weizen. Fünf Gemeinden haben seinen Bargehalt, doch ist dabei zu erwägen, was auch für den Hermannstädter Bezirk gilt, daß im fast allen diesen Ge­­­meinden der Pfarrer zugleich Lehrer ist und in seiner ersteren Eigenschaft auch Bargehalt bezieht. Schäßburg und Mediatch Halten fi die Wage (etwas über 15.000 fl.), beide übertrifft Mühlbach (17.381 fl.) und Schenf mit 16.515 fl., d. h. Die Lehrerstellen in Schäßburg und Mediatch gehören zu den schwächer dotierten. Im Unterwald sind neun (nicht Heine) Gemeinden mit Bargehalten unter 100 fl. Daß bei Urwegen die Barausgaben für den­ Gehalt nur 5 fl.­ber­­tragen sollen, erjeint unglaublich. Allerdings sind die Naturalabgaben hoch. Die Gesamtsumme der Barauslagen im Jahr 1890 für die Volksschule betrug in den zehn Bezirken 243.705 fl. 79 fl. Sie waren am höchsten in Schäßburg mit 51.540 fl., fast gleich, am niedersten, in Schenz und Reps mit 8649, respektive 8645 fl.­­­ . Für Schulbauten wurden 1886 bis 1890 verausgabt in ganzen 188.214fl.55kr.,am meisten in Schäßburg,wo in diesen Jahren nicht weniger als 18 Gemeinden größere oder kleinere Schulbauten gehabt.Dazu gehört in erster Reihe Schäßburg selbst,das von den auf den Bezirk fallenden Ausgaben von 59.820fl.46.889fl.wesentlich für den Bau der Bürger­­­schule)ausgegeben hat;größere Bauten hatten Denndorf, Marienburg, Meschendorf.Kronstadt weist für Bauten über 38.000fl.aus,Repsuber 23.000fl.,Mediasch über 20.000fl.,am wenigsten Sächsisch-Pegen mit 1115fl. · « ««« « Fl­le diese Leistungen zusamm­engehalten,ist das Urteil gerechtfertigt, daß sie bedeutend sind. Sie sind der äußere Ausdruck dafür, welchen Wert unser Bolt auf seine Schule legt und welche Mühe und Lasten es sich auferlegt, um sie zu erhalten. Denn wer unsere Gemeinden kennt, weiß, daß insbesondere bei Bauten die Barausgaben die Leistungen der Gemeinde selbst nicht er­­schöpfen, daß dort noch viele persönliche Opfer gefordert und gern gegeben werden. *) Siehe Nummer 5523 des „Siebend.­D. Tagebl." Der Aufwand für die Mittelschulen beträgt 154.656 fl. 41 Er, davon fallen auf Lehrerbesoldung 107.318 fl. 88 fl. Wenn mir sie auf die Gesamtzahl der ausge­wiesenen Lehrer (144) aufteilen, so läßt sich ausrechnen, wie hoch der Durfschnittsgehalt sich sieht. Es ist Schade, daß die Gehalte nicht nach den einzelnen Stellen ausgewiesen sind. Da wu­rde noch deutlicher, was schon die Uebersicht erkennen läßt, wie notwendig die Regelung­­­ dieser Gehaltflage ist, an die das Landeskonsitorium eben Die Hand gelegt hat. Was vor einigen Jahren noch nicht allgemein zugegeben wurde, das steht heute doch fest: die Erhöhung ist dringendst nötig. So rascher und entschiedener hier vorgegangen wird, um so besser für die Sache. Eine weitere Zusam­menstellung bietet einen Weberbild über Gustav- Adolf­ und Frauenvereine der evang. Kirche. Darnad) beträgt im Kindergarten und Bewahranstalten zählte man im Jahr 1890 40, mit einem Gesamtaufwand von 11,125 fl. 25 fl. 20 fallen, außerhalb des Burzenlandes. Die Anstalten waren besucht von 2364 Kindern, &3 waren 77 Lehrerinnen und Gehilfinnen thätig. Sachkurse zur Förderung der weiblichen Erwerbsthätigkeit unterhielt Hermannstadt für weibl. Handarbeit und zur Heranbildung von Arbeits­­­lehrerinnen, Kronstadt für das erstere, sodann für Kindergärtnerinnen und für Buchhaltung. Hieher hätte wohl auch Hingehört die Hermannstädter Wirtschafts­­­(Koch)schule und der Kurz für Feinküche, Anstalten für evang. Krankenpflege hatten wir in SKronstadt und Hermannstadt, mit einem Jahresaufwand von 1196 fl. 80 fl. und 9155 fl. 08 fl. An Pensionsinstituten bef ist die Kirche die allgemeine P­ensions­­­anstalt, sodann das Mediatcher Kapitular-Witwenpensionsinstitut, ein gleiches für Hermannstadt, Kronstadt (2), Bistris, Mühlbach, Kisder, Kisch-Solder, Schenter und einen Fond zur Unterstügung von Bfarrers­ Witwen aus dem Stolder Kapitel. « Diese Kapitularpensionsinstitute sind auch ein Beweis,wieviel Treue in Einzelnen in den kleinen Kreisen des Lebens vielfach vorhanden istl Gustav-Adolf-Berein Frauen-Berlin wie Pränumerationen und Inferale­­gafie Nr. 23: in Kronstadt Heinrich Zeidner, H. Dresswandt’s Nachfolger, Mediasch Johann Hedrich’s Erben, Schässburg Carl Herrmann, Bistritz G. Wachsmann, Sächsisch-Regen Carl Fronius, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Batzeni, Vehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein - Vogler), Rudolf Mosse, A. Oppelik, M. Dukes, Heinrich Schaiek,­­­, Danne­­­berg, Pest A. V. Goldberger, B. Fekstein, Frankfurt a. M. G. L. Daube & Co., Kamkur, Adolf Steiner, Karoly­­n Liebmann. Insertionspreis : Der Raum einer einspaltigen Garmondgeike fostet beim einmaligen Einrüden 7 v., da3 z­weite­­­mal je 6 fr., da3 drittemal je 5 kr. 8. W, ex­­­klusive der Stemmpelgebühr von je 30 kr. übernehmen außer dem Hauptbureal, Heltauer: 1892. Wir aber freuen uns des statistischen Fahrbuches in dieser neuen Gestalt herzlich! Mit dem Dank an die Behörden und besonders auch Herrn Neid­t­­­tagsabgeordneten Dr. ©. dr. Merkl, sowie Herrn Direktor Konsistorialrat Albrich für die Zusammenstellung und Verarbeitung des Materials, d verbin­­­den wir den Wunsch, e8 möchte das im Buch niedergelegte Material auch die Ver­­­breitung finden, die es verdient, und e8 möchten die Fingerzeige, die es giebt, bermwertet werden zur Erfassung des Lebens und damit zur Förderung auch jener Biere, die Kirche und Schule im Auge haben. Es wäre erfreulich, wenn das Buch in weiteren Kreisen Anerkennung fände. Politische Uebersicht. Hermannstadt, 13. Februar. Zur gespannten innerpolitischen Lage gesellt fs nun das höchst persön­­­liche Peoment in der Kreierung des Barons Desider Banffy zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Die Opposition unterläßt nicht, daraus politisches Kapital zu schlagen. „Bert Naple” schreibt: „Den Mann, den man zur Regierung eines Komitates nicht für fähig gehalten hat, erkennt man jegt als den berufensten zur Leitung des Reichstages. Aus dem­­­selben Grunde, aus dem er entlassen wurde, nimmt man ihn wieder zurück, deshalb nämlich, weil er ein gewaltthätiger, das Geieg niedertretender Obergespan war, soll er es auch an der Spite der Gefeßgebung sein.” Die Opposition gedenkt gegen Baron D. Banffy, als Kandidaten der Regierungspartei, ihrers­­­eite n­ früheren Unterhaus-Präsidenten Thomas Pechy auf den Schild zu heben. . »Egyetertes«,das Ofenpester Organ der Unabhängigkeitspartei,sieht im Fallenlassen Pechys die Absicht der Regierungskreise,die oppositionellen Par­­­teien durch den Präsidentenmaß regeln zu lassen und die Präsidentenwürde zu Parteiinteressen der Majorität zu mißbrauchen. Im preußischen Abgeordnetenhause spielte sich am9.d.M. bei Beratung des Justizetats eine interessante Debatte ab.Es handelte sich dabei hauptsächlich um den Knabenmord in Xanten.Dabei erhob Stöcler den Vorwurf,daß die preußische Justiz bei den gegen Juden gerichteten Anklagen parteiisch vorgehe.Der Justizminister v.Schelling wies diese Anschuldigungen scharf zurück. · . Die Stellung der­»Soziald·em­ntmisises«gegenüber dem —preußische­ n:­«EI Volksschulgesetzentwurf wurde von Bebel"in einer am­ Sonntag in Berlin«gb­ I·J gehaltenen Volksversammlung eingehend besprochen.In der von der Versamm­­­­lung einstimmig angenommenen Resolution wird die Auffassung,daß ein Schulgesetz mit streng religiöser und konfessioneller Grundlage als wirksames Mittel zur Bekämpfung der Sozialdemokratie zu verwenden sei, als naid und absurd und als ein Beweis dafür erklärt, daß man gegnerischerseits seine Ahnung habe von den Grundursachen, welche die Sozialdemokratie hervorriefen. Das Heil der Volkserziehung künne nur von gejeglichen Einrichtungen er­­wartet werden, durch welche die Religion­ als Privatsache erklärt, die Abs­­chaffung aller Aufwendungen aus öffentlichen Mitteln zu kirchlichen und religiösen Bweden ausgesprochen und die M Weltlichkeit der Schule durch­­­geführt wird. Zur Beurteilung der Lage in Preußen geht der Münchener­ „A­ll­­­meinen Zeitung“ von „gutunterrichteter Seite” aus Berlin folgende Infor­­mation zu: „Die Bard­e, daß die Krisis beigelegt sei, ist notorisch falssh. Generell läßt sich die Lage als völlig unklar bezeichnen. Eine Schwenkung der National­­liberalen hat nicht stattgefunden. Ueber den Inhalt der Unterredung des Kaisers mit Herrn dvd. Bennigsen sind die Parteigenossen des Septeren nicht informiert. Die Schwierigkeiten betrefft der Volksschulvorlage bestehen fort, wegen der Dissidenten scheinen sogar neue Schwierigkeiten vom Zentrum zu erwarten zu sein, auch in den Personalfragen ist eine Aenderung nicht ein­­­getreten.“ Bienilleson: „S­ie behütet Man das Leben und die Gesundheit seiner Kinder! “ · « Diesen Titel fü­hrt ein im Verlage Wilhelm Brammüllers erschienenes Buch, als a Berfasser der jüngst verstorbene Wiener Professor Ernst Brüde erscheint. Man kann diese Schrift als das Testament des weltberühmten Forschers betrachten. Wir teilen im folgenden besonders interessante Stellen aus dem Werke mit. Für die früheste Kindheit schlägt Brade das sogenannte englische Verfahren der alten Widelei vor. „Das Kind“, sagt der berühmte Gelehrte, „sol möglichst viel Freiheit für die Bewegung seiner Glieder haben, allerdings darf man aber die Empfindlichkeit der Kinder gegen niedere Tem­­­peraturen nicht vergessen, man muß es unter allen Umständen vor Wärme­­­verlusten, namentlich vor andauernden, fügen.“ Sobald das Kind einmal anfängt zu stehen und zu gehen, so kommt ein neuer Gesichtspunkt in Betracht, der, daß die Winterkleider nicht zu schwer auf dem Körper lasten, namentlich nicht auf Teilen, die dadurch verkrümmt oder in ihrer Entwickklung gehemmt werden könnten. Man erzielt dies erstens durch das Material und zweitens duch den Schnitt.­­­Seidenstoffe sind bei gleichem Gewichte die wärmsten, dann folgt Wolle, dann Baumwolle und zulegt Leinwand. Deshalb wundert sich Brüde, daß von wohlhabenden Seiten Seide nicht mehr für die eidung ihrer Kinder veriwendet wird, als dies thatsächlich geschieht. Ferner seien „geflüsschte“ Stoffe, das heißt solche, bei denen ein Teil des Gespinnstes Iofe und unver­­­bunden dem Gewebe aufliegt, besonders warm. Deshalb schlägt auch Brücke das Tragen eines bloßen Nebes zwischen Hemd und Körper als Präservativ vor. Aie Kleiderstoffe müssen für die Luft durchgängig sein. Wo man Wasserdichte für notwendig hält, wählt man sich solche, die nicht zugleich luft­­­dicht sind, feine Kantschusstoffe. Nun wendet sich Brüde dem Schnitt der leider zu. Hier ist besonders interessant, was er über die vielfach erörterte Wiederfrage sagt. Die Frage, meint Brüde, ist nur für herangewachssene Mädchen diskutierbar, denn ein Mieder vor beendigtem Wachstume ist unter allen Umständen selecht, weil er den Körper, er mag noch so schonend gehandhabt werden, doch mehr oder weniger einengt. Die Frage, ob ein Koffer oder feines, läß sich nicht beant­­­worten ohne Erledigung einiger Vorfragen. Nur eine besonders starke Ent­­­wickklung der Büfte kann Veranlassung zur Anlegung eines Korjets geben. Ein Korfet darf nur der Stügpunkt der Büfte sein, es darf nie so eingerichtet sein und nie so zusammen­ gezogen werden, daß dadurch der Brustumfang beengt wird, auch nicht der untere Teil, an dessen Bildung sich die sogenannten „salichen“, oder kurzen Rippen beteiligen. Gerade diese Gegend muß besonders geschont werden, weil in ihrem vorderen Teil Magen und Leber liegen. „Mebrigeng“, fährt Professor Brüde fort, „liegt die Schuld der Uebel, welche die jenigen Korjets verursachen, Feinegiwegs an den Miedermachern allein, viel­­fach trifft sie den Schneider, beziehungsweise die Bestellerin, nicht des Mieders, sondern der Kleider. Auch das beste Miieder schadet, wenn es ungebührlich zusammengezogen werden muß, damit das Streich zugemalt werden könne. Junge Weipdchen dürfen überhaupt sein Wieder tragen. „Eine besondere Besprechung verlangt die Nazitoilette und das Bett.” Im Sommer empfiehlt Brüde das Tragen eines bloßen Nachtgemdes, im Winter außerdem eine Nachtjade, die lang genug ist, um den Bau­ zu be­­­hecken, selbstverständlich bei fühlerer Temperatur des Schlafraumes. Das Bett soll nur für junge Kinder weich sein, namentlich auch das Kopfpolster, aber nicht so wei, daß der Kopf im denselben versinft und in Schweiß gerät. Später fann das Lager nach­ und nach härter gemacht werden, Wlan bette den Kopf des Kindes nur wenig höher als den Körper. Die Lage, welche dem Erwachsenen im Bette angenehm ist, giebt seinen Maßstab für Kinder. Man vermeide eine Lage, bei der die Wirbelsäule sich durch das Gewicht des Körpers krammt, eine ungenannte hohle Lage. Bei jungen Kindern hat die Beichtigkeit Der Bededung, imsoferne legtere Hinreichend warm ist, einen Hygienischen Wert, später nicht mehr. Später ist immer die Bebefung die beste, unter der das Kind nicht friert und unter der es nicht in Gefahr kommt, zu schwigen. Gleichgültig ist es für ein Kind, das sie bereits unter einer schweren doppelten Wollrede ohne besonderen Kraftaufwand frei bewegen Tanıı, ob es unter einer solchen oder unter einer gleich warmen und gleich durch­­­gängigen Bedeckung aus Eiverdunen liegt. Aus dem Kapitel über die Ernährung: „Der Ziwed, die Kinder­­­ durch Wein oder Bier; zu kräftigen, wird meistens nicht erreicht. Gesunde Menschen werden duch Wein oder Bier nicht gesünder, als sie schon sind. Auch wenn man eine waschere Gewichtszunahme und eine blühendere Gesichtsfarbe erzielt, darf man sich dadurch nicht täuschen Lassen. Kinder können auch, ohne rote Wangen zu haben, vollkommen gesund sein, und wenn sie eine Weile wenig an Gewicht zunehmen, so holen sie dies oft später vollkommen wieder ein. Die stete Furcht vor Blutarmut ist vielfältig unbegründet.“ Den Eltern schärft er es in lapidaren Gaßen ein: „Solche Braten, aus denen noch ein roter Saft herausläuft, und Fische, die an den Gräten noch rot sind, sind zu vermeiden...­­­ ist bekannt, daß man große Mengen von Blei tuberkuloser Rinder verlauft, und dies kann nur dadurch unver­­dächtig gemacht werden, daß es vollständig gar wird. Der Einwand, daß halbrohes Fleisch so häufig ohne Schaden gewosfen werde, ist hinfällig bei einer so häufigen und chronischen Krankheit wie Zauberfulose.” Die Mahnung ist sehr ernster Art für die Liebhaber des Genusses von halbgekochtem Fleisch und für die Eltern, welche diese, fälschlich „english” genannte Art der Zubereitung für ihre Kinder in Anwendung bringen. „Dringend“, sagt Bride weiters, „muß ich vor allen Ernährungsversuchen mit hohem Fleisch warnen, sie sind gleich veriwerflich, sie mögen in einem früheren, oder in einem späteren Lebens­­­alter angestellt werden.“ Aus dem Kapitel über Abhärtung: 4. Die Möglichkeit der Abhärtung wächst mit dem Lebensalter des Kindes. Heine Kinder kann man überhaupt nicht abhärten. 2. Die geeignetste Zeit für die Abhärtung ist der Sommer, demnäch ist der Herbst, weniger der Frühling und am wenigsten der Winter.­­­ E&3 Herrschen im P­ublikum vielfältig sehr unrichtige Vorstellungen über die Beträglichkeit des Winterwetters für jüngere Kinder. It einmal die Temperatur unter Null gelunfen, so­­ll die Luft umso gefährlicher, je kälter sie ist, und je trodner sie ist; es ist dabei ganz gleichgültig, ob der Sonnenschein die Haut erwärmt oder nicht. Die kalte, trockene Luft wirkt direkt als Reiz­­­mittel auf die Atmungsschleimhaut und ist geeignet, sie in Fatarrhalische Ent­­zündung zu verlegen. Diese ist aber umso gefährlicher für das Kind, je Heiner e3 ist, wegen der Enge der Wege, welche die Luft zu passieren hat. x

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