Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. Februar (Jahrgang 48, nr. 14333-14355)

1921-02-23 / nr. 14351

Ü Mr. JaRbl Hermannstadt, Wittwaoc­ - Konkordat betreffend teile Die Blätter enthalten den Schluß der Sigung nicht. In der Senatsfigung eine Aussprache über die Erklärungen des Außenministers Tale Ionescu betreffend das Konkordat mit Rom, Senator Bofa verwahrt sie dagegen, daß er gegen den Gelegentwurf gesprochen habe. Bischof Hoffu von Gherla führt aus, daß im Aus­­land eine lebhafte Propaganda geführt werde, welche glauben machen solle, daß die konfessionellen Minderheiten in Ru­­mänien­­ unterdrückt werden. Fürstbischof Miron Ch­risten führt aus, daß er die Besorgnisse aller Gläubigen dieses Konkordate Haben immer einen peinlichen Eindruck gemacht selbst im katholischen Staaten. Rebner erinnert an das Konkordat Napoleons Frankreich habe die katholischen Bischöfe nach der Besigergreifung Elfach- Lothringens abgelegt; ebenso die Zschechoslowakei Seht­önne man noch keinen endgültigen Standpunkt zum Geld­­­entwurf einnehmen, da er noch nicht genau bekannt­­ sei. Wenn er vor das Haus gebracht werde, werde Rebner ihn unterflügen, wenn er den Interessen des romänischen Staates dienlich sei Medner sei dafür, daß allen Konfessionen gegen­­über weitgehende Duldung geübt werde, doch werde er nicht zulassen, daß die romänisch-orthodore Kirche Schaden er­­leide . In demselben Sinne spricht auch der Metropolit der Moldau. Es folgen kleinere Anfragen und Mitteilungen. Dem Em wird ein Kredit von 125 Millionen ge­währt Hierauf wird die Situng geschlossen. Neuregelung der Finanzen. In der Rachwittagafigung der Kammer am 18. d. WM. machte Finanzminister Titulescw kurze, von besonderem Bei­­fall begrüßte Mitteilungen über eine vollkommene Neu­regelung der Finanzen Rumäniens. Die darauf bezüglichen Pläne serien bereits fertig ausgearbeitet und würden in kurzer Zeit dem Parlament vorgelegt werden. Auch das Burget sei fertiggestellt und zwar so, wie es den Not­­wendi­gkeiten­ den Landes entspreche, ohne Schönfärbung ge­­wisser Dinge, aber auch ohne Uebertreibung der tatsächlichen Verhältisse Um die Ausgaben zu verringern, habe der­­ WM uister an seine sämtlichen Kollegen eine dringende Auf­­forderung gerichtet die Ausgaben in ihren Ressorts um 20 v. abe ‚geordnet, da jedes a ee ee nahen "5 Jahre ausarbeite Berlin, 21 Febrmar. Wilson bat die amerika­nische Vertretung bei der Entschädigungskommission und bie legten 4500 amerikanischen Soldaten aus dem befehten Rheingebiet zurückgersogen. Rom, 21. Februar.. Luzgati erklärte im der­talienischen Kammer, daß Deutschland die verlangte Ent­­scädigung zahlen könne, da es die nötigen Einnahmequell­e befige Die Lage Deutschlands sei Überhaupt besser als die anderer Staaten. Die deutschen Gegenvorschläge.­ ­ Fayette, 21. Februar. An Berlin kreist das Ge­­rät, daß die deutschen Gegenvorschläge für die Londoner Konferenz im wesentlichen auf folgende Punkte zusammengefaßt werden sollen: 1. Vesziehung der Entschädigungen auf eine bedeutend niedrigere Totalsumme, als die in Paris beschlos­­sene. 2. Berfchaffung eines internationalen Preditz für Deutsch­­land mit Beziehung Amerikas. 3. Durchführung der Entschä­­digungsarbeiten in den zerstörten Gebieten durch ein Syndikat der deutschen Arbeiter und Unternehmer. Darmstadt, 22. Februar. Die Einwohner Hiessens beschlossen, dem Verlangen der Bariser Konferenz Widerstand entgegenzufeßen. Die Entente gegen die Habsburger. Der Djenpefter „Szozat” veröffentlicht eine Unterredung mit dem englischen Oberkommissär in der Djenpefter inter­alliierten Kontrollkommission Mr. Hohler, der unter an­­derem sagte: £ · .Während meiner letzten Anwesenheit in London Mitte Dezember Hatte ich‘ Gelegenheit, mit den anläßlich einer gemeinsamen Beratung dort anwesenden Ministern Grafen Sforza, Leygues und Loyd-George Über die ungarische Kö­­nigsfrage zu sprechen. Der einheitliche Standpunkt der ge­­samten Entente in dieser Frage ist, daß sie unter meinen Umständen die Rückkehr der Dynastie Habsburg auf den ungarischen Thron gestatten san. Diese Frage wird über­­haupt nicht als eine ausschließlich innerpolitische Angelegen­­heit Ungarns, sondern als ein Hochwichtiges außenpolitisches Problem betrachtet. Die Erfahrungen beweisen, daß für die Großmachtbestrebungen der Habsburger Ungarn stets die festeste Basis war. Welche Maßregeln im Falle einer even­­tuellen Wiederkehr der Habsburger gegen Ungarn angewendet würden oder, besser gesagt, wie die Entente die Restau­­ration der Habsburger verhindern wide, diesbezüglich kann ih­m eine Aufklärung geben. Hohler sagte schließlich, daß die Entente im übrigen der ungarischen innerpolitischen Rich­tung vollkommen gleichgültig gegenüberstehe. Von ung aus, sagte er, könnte er auch eine Theokratie einrichten, wer diese zur Konsolidierung führt. Was aber die innere Lage Ungarns betrifft, Habe ich mich selbst davon­ überzeugen können, daß, Ungarn in kurzer Zeit einen riesigen Forte acht I VMZUsWMMMMMG«Vesifrigt werden die eins unh knng du treue eheure Mitarbeiter des „Adeverus” hatte Gelegenheit, mit dem aus Paris eingetroffene Nachricht: Paris, 21. Februar. Der „‚Temps” schreibt: Wir glauben zu willen, daß den Ententevertretern in Dfenpest Weisungen erteilt wurden, welche der ungarischen Regierung anzeigen sollen, daß die Verbündeten niemals keine Wie­­derherstellung der Monarchie durch ein Mitglied der Habs­­burger erlauben werden. Sumerpolitische Nachrichten. In Bukarester parlamentarischen Kreisen war vor z­wei Tagen das verbreitet, daß die Regierung mit der " Soziademokraten ı sozialdemokratischen Abgeordneten Dunareanu über diese Verzicht zu sprechen. Dunareanu erklärte ihm dabei fol­­gendes: „Ich fühle mich veranlagt, die Nachricht, wonach wir mit der Regierung über eine Zusammenarbeit verhan­­deln, ganz entschieden zu dementieren. Er­st wohl wahr, daß eine Abordnung, bestehend aus soziademokratischen Ab­­geordneten, Mitgliedern des Vollzugsausschusses der sozial­­demokratischen Partei und Vertreter aus den neu angeschlosse­­nen Gebieten im Ministerpräsidium mit General Averescu eine Unterredung hatten. Hier war jedoch nicht von einer Zu­sammenarbeit die Rede, sondern es wurde (tikt bereits gemeldet — die Schriftleitung) dem Ministerpräsidenten eine Denkschrift überreicht, in welcher hii­ die Aufhebung des Belagerungszustandes und der Zensur, Wußerhaftregung der während des Generalstreits Verhafteten und Rückgabe un­­­­serer Vereinslokale verlangten. Hierauf allein bezogen sich unsere Verhandlungen mit General Averescu.” *­­ Bufarest, 21. Februar. ‚Biitorul” meldet, daß ei ne Regierungskrise bevorstehe. Bufarest, 21. Februar. Der Entwurf ü­ber den Staats­haushalt wird am Sonnabend der Kammer unterbreitet m werdent. * Butarest, 21. Februar. Im Senat haben die De­­batten über die Agrarreform begonnen. Da die Ansichten der Parteien sehr verschieden sind, haben sich sehr viele Redner angemeldet. Zur Londoner Konferenz. Am Sonntag is, wie wir fon gemeldet Haben, die Londoner Konferenz zusammengetreten zuerst sol die orientalische Frage in Verhandlung kommen die ungefähr eine Rode lang dauern wird Dann folgt die Beratung der an Deutschland gestellten Gentschäbigungsfordrungen. Die heute eingetroffenen Nachrichten über diese Frage lauten folgendermaßen: · Votdean­k,21.Febri­ae Der fragdstfc­eatoth pessidenisktan­detklatte einem Bertreter der­ chitan Tribelle«.Fran­kreich würde es fehe gersefehet,sein auch dieseseiiiigten­ Staaten­ sich anderseitdouer sowfetens beteiligen würden­ dadurch diesessnianiumasbeiten­der Wederamtomide gesichert sei.Uebeedaiserhaltatssn­ Deutschland Amtes­landstaatseiebestset einen­ stlt­arsschen Shkgets un­d einer lan­ge von Deu­tschlan­d nu­r einecsitchavigssg für den srasktetcissgefstgtenschadein searcatchheaeuicht den Wallfch in­ dieser Htase allein vors-gehenJ in Rotfase abet wirde es allein­bieBe Nin-ausge-dessn­eden­svertrages sur durchfsihting bit-ges­­ . Um eine allgemeine Abrüstung. Englisch-amerikanische Verhandlungen. ‚Aus London wird gemeldet: Sir Audland Geddes, der in dieser Woche auf seinen Posten als Vertreter Eng­­lands nach Washington zurückehren wird, wurde beauftragt, der amerikanischen Regierung Aufklärung zu geben über die A­nsichten des englischen Kabinetts in der Entwaffnungsfrage. Unter anderem sol Audland Geddes den Vorschlag für eine Konferenz der Großmächte machen, die im Herbste statt- Bm und an der sich auch Amerika beteiligen sol Wie ie englische ul meldet, hofft man, daß die Bemühungen, de3 englischen Gesandten Erfolg haben werden, da Harding vor kurzem eine ähnliche Erklärung abgegeben hat, welche also lautet: Ich werde mit meinen ganzen Kräften bemüht sein, daß die Vereinigten Staaten sich an jeder Vereinigung welche die allgemeine Entwaffnung zum Biele hat, wirksam beteiligen kann. Obwohl ich biß jegt noch kein praktisches Mittel geprüft habe, um zu diesem Ziel zu gelangen, kann ich doch erklären, daß ich vollständig einverstanden bin mit allen Ideen, die unter Zustimmung aller Nationen eine Be­­schränkung der Bewaffnung erstreben. Die Gegenrevolution in Rußland. Heftige Kämpfe. Kopenhagen, 21. Februar. Zwischen den Bolsche­­wiken und den Gegenrevolutionären, die Petersburg voll­­ständig beherrschen, finden heftige Kämpfe statt. Moskau, 21. Februar. In der Krim wurde eine Beschwörung gegen die Rät fkommission entdeckt. Unsere Verhandlungen mit Ruhland­, Moskau, 21. Februar. Tichitscherin hat die Note Romäniend bezüglich der Anbahnung von Friedens­­verhandlungen mit Rußland erhalten, und darüber seine gäre j anggedrüdt. Bukarest, 21. Februar. Die rumänische Regierung hat die Liste der Vertreter Romäniens bei den Verhand­­lungen mit der Noteregierung fertiggestellt. Der Borfigende der romänischen Vertretung, die Anfang März nach Reval abreisen sol, ist Dr. Cantacuzino, 23. Februar 1921 , seit­ a Politische Nachrichtm Paris-Sisdeg Völk­erl-imdeg. Bordeaux,20.zkbkaar.Der neue Bokfitzende des Rates beinh­erdnn dez der brasilianische Gesandte Em­ba hatte mit ein­em correspondesten­ des Blattes World ein­e Unterredung,bei der er erklärte,daß die Verlegung der Bh­raini­gen des Völkerbun­des von­ Genf nach Parie nicht daher führeny weil sie Schweiz den Durchzu­g von Völkerbunde­truppen,die nach Wili­a geschickt­ werden sollen­,verweigert habe.Tnnha meinte,daß sich Genf für einen­ stän­digen­ Sitz besteheib u­n­des nicht eigibe,di­ es zwar ein geo­­graphisches Zen­trusnnter jedoch nicht je ue«Bedi­gungen auf­­weise,die für einsen­trum­politischer Unternehm­­­ingen so wichtig seien. Italienisch-russiische Wirtschafts- Verhandlungen. Rom, 20. Februar. Die Stampa meldet, daß zwischen Kalien und Räterußland in Kürze ein Wirtschafts- und Handelsabkommen abgeschlossen werden sol. Das italienische Blatt fügt dieser Meldung Hinzu, die italienische Regierung verfüge über Mittel genug, um eine etwaige bolschemistische Propaganda im Zaume zu halten, falls die Vertreter der Näteregierung eine solche in Italien versuchen wollten. Bolens Forderungen an Ruhland, daß am 10. Februar, Moskau, 21. Februar. Ein Radiogramm meldet, als der Frieden zwischen Rußland und Polen endgültig abgeschlossen werden sollte, die polnischen Vertreter unerwartet neue Forderungen gestellt hätten. So erneuerten die Polen ihr Verlangen, 45 Millionen in Gold von Rußland zu erhalten. Die Vertreter der Räteregierung erklärten si einverstanden, Polen eine Entschädigung von 30 Millionen und zwar in Waren und Konzessionen zur ges währen. Das betreffende Telegramm meldet noch, daß die amerikanische Komission Polen beauftragt habe, die Ver­­handlungen mit Rußland zu unterbrechen. Kommunistische Anschläge in Mexiko, Bari, 20. Februar. Aus Miriko wird gemeldet, daß dort in der Hauptstadt zwei Bombenanschläge verübt wurden. Der eine gegen den Palast des Erzbischofs, welcher fi gegen die Agitation der Kommunisten ausgesprochen hatte, der andere gegen einen Juwelier, der seit einiger Zeit im Ew­etrac­ht mit seinen Angestellten Lebte. Tagesbericht. Der saatliche Amt Zeid der Professoren und Lehrer der Mittelschulen­ Die „Kir­chen Blätter“ veroffentlichen irgend­we des Landes. uforiums: Sant Bufrift des Dim­iflers fi — General Free in Marienburg — vom 3 Januar — 5 a. eingelangt am 15 Kebrmar I­I. — 8. 31858 1920 Haben die Professoren und Lehrer im dem­opflemisier­­ten Lehrerstellen aller Mittelschulen ze. bis Ende Febrnar I. X dem vorgeschriebenen fantlichen Amtseid im feierlic­her Weise vor den betreffenden Disrikts Oberd­restoren oder ihren amtlichen Entsendeten in einem­ Schullokal oder in einem anderen geeigneten, entsprechend hergerichteten Lokal abzulegen. Hievon erfolgt die Verständigung mit dem Bet­rügen, daß die betreffenden P­rofessoren um­ Lesrer, sobald die Aufforderung zur Eidesreifung von Seite des Staates an sie Herantritt, dieser Aufforderung pflichtgemäß zu ent­sprechen 5 ben . In Hermannstadt ist die Eidesleistung der Professoren und Lehrer der Mittelschulen, der Wochen­­und Knabenschule am legten Sonntag von Überbireltor %. Barfeanu in der evangelischen Stadtpfarrkirche abge­­nommen worden (Das evang Landbestonsistorium fl. DB) Be­ne 22, d. M. zu mehrtägigen Sigungen zusammen­­geireien, Vertreter der Preffje bei der Vermähl­­ungsfeier im königlichen Schlosse) Auf Wunse des Königs hat der Hofmarfall den Präsidenten und 3 Mitglieder des romänischen Brefeverbandes zur Teilnahme an den Vermählungsfeierlichkeiten im tkönigli Hause eingeladen. TERN ‚ „ (Ernennung) Biltor Erler, Finanzkommissär in Mediarch, ist bei Belastung seines Amtssiges zum Finanz­oberkommissär ernannt worden. « ·Gast­ehrtan für Han­darbe­itglehrer­innen an­ Volksschulen auf dem­­ Lan­d de) Dieser Kurs wird m­it Rücksicht au­f die Som­m­erarbeit der Asylleiterin­nen erst im­­ Spätherbst im Anschluß an den­ Ham­merasylleiterinnenkurs abgehalten­ werden Der diesj­ährige Wiederholungskurs für Somm­­eraryl­­eiterinnen findet im Musterkindergarten der Kinder­ ,gartnerinnenbildungsanstalt vom 10.bis 17.April statt. (Eröffnung der Bukarester Geschäftz- BE des V­olsrates) Die Geschäftswele Bukarest e3 deutsch-jächsischen Volfgrates für Siebenbürgen hat ihre Tätigkeit am 15. Februar I. I. aufgenommen. Die Ge­­schäftestelle steht den sächsischen Kreisausschäften sowie allen sächsischen Volksgenossen zur Vertretung ihrer Angelegen­­heiten in Bukarest jederzeit zur Verfügung. Die Vdreffe­­ der Geschäftsstelle ist: Strada Lutherana 12. Die Sprech­­stunden für Privatparteien sind für die Vormittagsstunden von 9—12 Uhr festgelegt. Die Bevölkerung im Bistung-Naroder Komitat­ beläuft fs nach der Irssten Volls­äglung aus dem Dezember 1920 auf 120.479 Einwohner. Davon sind 58 881 Männer und 61.598 Frauen. Der Nationalität in verteilt si die Verdichtung folgendermaße: 85.053 Ru­­mänen, 20.506 Deutsche, 4.945 Ungarn, 6.856 Juden, 3.119 Zigeuner und andere, | - BE «

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