Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. April (Jahrgang 48, nr. 14381-14406)

1921-04-22 / nr. 14399

its-»­­ na Exite 2 « m | Hermannstadt, Freitag | P­arlamentsberichhe Rammersigung vom 20. April. Bıhsident Bamfirescen eröffnet die Sigung und teilt neben persönlichen Angelegenheiten den Wunsch der­­ Abgeordneten mit, daß die Dörterferien am freitag beginnen mögen Tale Zonescn unterbreitet dem Gelegentswurf über die 30 bis BOpxogentige Aufschlagsrate auf Waren aus Deutsland Der Sozialit Ehriffesen interpelliert wegen einer Verordnung der Regierung gegen gewisse Selten in Siebenbürgen u a. die Baptisten Tale Romescn erklärt, in Romänien haben alle Selten vollständige Freiheit des Glaubens und des Kultus. Die Baptisten sind jedoch Gegner der Armee und der Dynastie und das kann nicht geduldet werden In gleichem Sinne sprich Kultusminister Goga Die Kammer geht Hierauf im die Sektionen zur Verhandlung von Agrarreform und Ziwangreform, Senatsfigung vom 19. April Nach Erledigung anderer Angelegenheiten verliert Senator Dr. 3. Ben ald Berichterstatter für die Agrarreform für Siebenbürgen und Banat den darauf bezüg­­lichen Gefegentwurf. Longin Hofju würdigt den Entwurf als einen Akt der Gerechtigkeit gegenüber dem romänischen Bauern. Professor Bogdan-Dukca gibt einen Weber­­brief über die Historische Entwicklung der Agrarfrage in Siebenbürgen, wobei er die Unzufriedenheit der Sachsen ge­­genüber dem Enteignungsdekret des Consilius dirigent er­­wähnt. Er kündigt an, daß er im Laufe der Einzelberatung eine Reihe von Abänderungsanträgen einbringen werde, die eine Berbesserung de Entwurfes in der Richtung anstrebe, daß er ein Gesäß der Zivilisation werde und nicht der un­­garischen Barbarei.­­ Föderation und Liberale. Einheitsbeschluß der Föderation. ‚ bereinten Kräften für die Bukarest, 20. April. Die nationale Op­en hat in ihrer heutigen Beratung beschlossen, auch n­ u­st mit Erwirklichung ihres demokratischen Programmes zu kämpfen. Gegen die Idee irgend einer Bercchmelzung hat sich seine Partei ausgesprochen, nur soll diese Frage gelegentlich der Österferien in besonderen Kon­­gressen eingehend beraten werden. Konsolidierung der Föderation. Dienstag­vormittag hat, wie „Dacia” meldet, im al er­eitung des Vollzugsausschusses der Föderation gefunden.­­ Auf der Tagesordnung standen 3 Hauptpunkte. 1.) Das Zusammengehen mit den Liberalen, 2.) die Fusionierung der einzelnen Parteien der Föderation miteinander, 3.) der nationale Bloc der angeschlossenen Gebiete. Bei dieser Gelegenheit erklärten zunächstt alle Parteiführer ihre voll­­kommene Solidarität mit den bisherigen Zielen der Föderation. Bezüglich der Gerüchte über separatistische Verhand­­lungen mit den Liberalen, erklärten Maniu und­­ Baida­biefe als unzutreffend und versicherten, das auch in. ( S Wiffen " Zukunft die Nationalpartei nie ohne vorherig and Einverstädnis der Föderation handeln würde. „Dacia“ ist, weiter dahin unterrichtet, daß die Aussichten zu einer Blusionierung bder einzelnen Föderationsgruppen niemals günstiger waren als heute, obwohl noch kein endgültiger Bes­schluß gefaßt wurde.­­ Bei einer Aussprache über einen zu bildenden Blod der angeschlossenen Gebiete Hob besonders Manin die Notwendigkeit dieses W Blodes Herber, erklärte jedoch gleichzeitig, daß die Nationalpartei von diesem Plane, wenn er sich den Interessen der Föderation entgegenfeht er­­weisen sollte, zurüczutreten bereit sei. Zusammenschluß eines oppositionellen — Blocks. ·­­Wie,RR.«meldet,haben sich die Berhandlungen zwischen Nationalpartei und den Liberalen in dem­ Sinne —erweitert,­daß­ nunmehr der Plan eines Zusammen = r die Bildung einer Konzentrations­zü­gen der gesamten Föderation mit den iberalen aufgegriffen worden ist. Der lebte u­nd­ sein. Auch mit Tate Joneson ist man von der Föderation in Verbindung getreten. Dieser erklärte dem von Maniu aller­­dings nicht bevollmächtigten Abgeordneten Dr. Boltor, daß er geneigt sei, an einer Konzentrationsregierung teilzu­­nehmen, jedoch mit unbedingter Teilnahme der Liberalen und Baronisten. Der Standpunkt­ der Liberalen. Aus libera­ler Quelle wird der»R.R.«dagegen er­­klärt,daß diese nie daran gedacht habe,der Nationalpartei in Siebenbürgen freie Hand zu gewähren Die Konzentrationsregierung—eianisch den­ Krone Bukarester Blätter behaupten,König Ferdinand habe deannsch,daß die in Karlsburg geplanten Tönungsf­eierlichkeiten von einer Regierung geleitet werden,der alle politischen Führer Großrumäniens angehören. » Vorwürfe gegen Goldi’s. In einem Gesuche an Maniu als Parteipräsident erheben Mitglieder der Nationalpartei eine Reihe von Vor­­würfen gegen Goldi.Sie betonen vor allem den merk­­würdigen Zustand,daß Goldis als Vizepräsident der Partei,wenn erianlarest sei,mit diesern­ein Berührung trete unb sein Organ,den Araber-Rom­anus«,ein unab­­hängiges Blatt nenne. « i we I 22. April 1921 Nr. 14399 Hinter den Kulissen der Londoner Konferenz Sn der französishen Wochenschrift „Be Brogres Eivique” macht Francis Delaifi interessante Mitteilungen über die Strömungen innerhalb der wirtssaftlichen Unt­ressen­­gruppen in Krankreich und England, deren Einwirkung, nach den Darlegungen Delaifis, zu dem Abbruch der Verhand­­lungen in London und zur Verhängung der Sanktionen notgedrungen führen mußte. Wir müssen ihm die Verant­­wortung für die Nichtigkeit seiner Darstellung überlassen. An dem Titel, der die Mederk­unft führt: „Die­jenigen, die die Fäden des diplomatiien Marionettenthea­­ters in der Hand haben“, wird zunächst eine Schilderung des Werdegangs von Hugo Stinnes gegeben und ihm, das Bild des Herrn Louhemr gegenübergefiell. Vor dem Krieg, so heißt es, war Herr CE. Lonchern ein Judu Rıieler zweiten Ranges, der sich dann durch Kriegsliefe­­rungen bereicherte, meisterhaft die Märkte auswügte und scließlich mit Hilfe der „Societe Generale d’Entreprises“ die bedeutendsten und verschiedensten Geschäfte­ ausiührte. Genau so wie sein deutsches Gegenstück interessierte er si für die Breffe. („Petit Journal“, „Paris Midi“) Er war Abgeordneter, Kommisstions Berichterstalter, Minister der be­freiten Gebiete, Rüstungsminister Minister des industriellen Wiederaufbaues und endlich infizieller Delegierter zur Lon­doner Konferenz. Den Deutschen erschien er als der eigene „Wenn wir unseren Stinnes haben, so habt ihr Euren Louchern“, sagen sie gerne „Das zeigt“, so fügt Her: Delaifi mit Jconie hinzu, „daß die Deutschen nichts von unserer demokra­tischen Psychologie verfichen.“ Im weiteren schildert der Wet­kel die ersten V­ersuche zwischen L­innes und Boudenr, das Wiederaufbauwert in Frankreich gemeinscaftlich in die Hand zu nehmen, ein Vorhaben, dem der „Temps“ zunächst recht freundlich gegenüberstand. Nach diesem Plane s sollten die Deutschen Materialien, Arbeitskräfte, Maschinen nur someit liefern, als, dadurch die­ französische Industrie nicht beein­­trächtigt wurde. Herr Charles Laurent, P­räsident der „Union des Au­­dustries Metallurgiques et Minteres“ und Präside­n des „Ansichusses zur Wiederbelebung der industriellen Tätigkeit in den zerstörtem­ Gebieten“, war inzwischen zum Botschafter Frankreich in Berlin ernannt worden. Er galt als Anhänger der Stinned-Louchent- Pläne.­­­­Diese Pläne haben jedoch nicht im Interesse Englands gelegen.Eines der Hauptkriegsziele Englands war es gewesen, die deutsche Schwerindustrie vom Weltmarkt zu verdringen und jetzt hatte England überhaupt nicht densrisch,anstelle der deutschen eine mächtige französische Metallindustrie entstehe­ zu sehen istr England böte es die beste Garantie dafür, daß auf dem Kontinent Feine industrielle Konkurrenz entfiehe, wenn es gelänge, auf der einen Seite der Grenze die Kote und auf der anderen die Mineralien zu konzentrieren und zu verhindern, Daß si beide verbinden. Jeder Plan also, der eine Verständigung der deutschen und französischen Gruppe Bringt, erschiene wie eine Gefahr, die vermieden werden müßte. Nun trat Lord D’Abernon in Wirksamkeit. Als Ver­­treter bei der türkischen Schuld und einstiger Direktor der ottomanischen Bank besaß er eine genaue Kenntnis der deutschen Finanzmethoden und der Wirtschaftslage Mittel­­europas. Er erkannte sofort, daß die Donaustaaten nicht ohne die Schaffung einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit leben­önnten, und daß der Schlüssel hiezu in der Wiedergesundung Oesterreichs Liege. Für diese Pläne wurde im März­ 1920 eine­ombination der mächtigsten englischen Banken gegründet. Aber Breufot hatte sich bereit der Stoda-Werke in Böhmen bemächtigt, und französische Finanzmänner unterhandelten mit Ungarn, um dort die Kontrolle der Eisenbahnen usw. zu er­­langen. Nun b­egann der Sumpf. Von dem Augenbludh am, wo Herr Laurent mit einem „Comitee des Forges“ einer Zusammenarbeit mit den Deutschen zuzuneigen schien, näherten sich die Engländer der Gruppe Louhenn. Um aber die Gruppe Louchern dazu zu bringen, die Stinnespläne zu bekämpfen, mußte man ihr eine Kompensation anbieten. Die Soudhern-Gruppe mit der „Societe Generale d’Antreprises“ hatte vor dem Kriege einige Konzessionen im der Hababur­­aiischen Monarchie erhalten, die sie nun bei dem niedrigen Stand der Kronen besonders gern auswügen wollte. Das englische Konsortium gab seinerseits zu verstehen, daß es gerne franz­ösische Industrielle in seine Körperschaft aufnehmen würde. err Louchenr unterbreitete daher im vergangenen T­ebruar der P­ariser Konferenz einen Bericht über die finanzielle Wiederaufrichtung Oesterreich. Es solle eine Gesellsshaft mit einem Anfangs-Kapital von 200 Millionen Francs gegründet werden, bei der englische, französische, italienische und amerikanische Unternehmungen zu gleichen Zeiten in­­teressiert würden. Hiermit ergriffen also die Finanzmänner der Entente Besit von allen öffentlichen und privaten Duellen eines Landes, dessen industrieller Apparat im großen­­ und ganzen intakt ist. Das DVerloeende dieses Planes ver­­leitete zahlreiche französische Finanzmänner, ss von dem­ Stinnes-Brojeft abzuwenden, und es war selbst die Rede davon, daß der Botschafter Laurent abbe­­rufen würde. Aber auch Stinnes blieb nicht untätig. Als er sein französisch deutsches Projekt scheitern sah, ging er auch nach Oesterreich i Öfen, die aber wegen Kohlenmangel geschickt werden mußten. Er genügte also, ihnen R Ruhrkohle zu schk­en, um sie wieder in Betrieb zu bringen, womit reicher Nuten erzielt werden konnte. Bei einigen Wochen erfuhr man, daß dieser fühne Geschäftsmann von einer italienischen Gruppe 250 000 Ak­ien der Alpinen Montan-Gesellschaft, der wichtigsten Eisenerzgesellschaft in Steiermark und zwei metallurgische Fabriken in Graz­ und Triest gelauft habe. Außerdem ver­­pflichtete er in der alpinen Montan-Gesellshaft täglich , 120 Waggon Ruhrkohle zu liefern. Dieses Vorgehen er­­weckte bei den englischen und französischen Geschäftsleuten eine wahre Wut. Also die deutsche Industrie sollte in Steier­­mark das Eisenerz wiederfinden, das man ihr in Lothringen genommen hatte! Nun sollte Herr Stinnes für seine Kühn­­heit bestraft werden. In dem Artikel wird alsdann die Einwirkung Louceurs auf den Gang der Verhandlungen in London geschildert. Lloyd George, der bereits vom englischen Botschafter Steiermark besigt reiche Eisenminen und Hod- Tide­führer des französischen Bolitit M. Rain. Oratorium, frei nach Byrons Mysterium bearbeitet von Theodor Seigel. Bür Solo­­ftimmen, Chor und Orchester komponiert von Mar Zenger. Bon Musikh­eftor 3. 2. Bella Bur Aufführung d­urch den Hermannstädter­­ Musikverein am 277. April. (Sottfegung.) Der zweite Teil ® verjeßt und gleich zu Anfang seine grandiosen Vorspiels (Mr. 13), — einer überzeugenden Programmbdarstellung, — in eine unbekannte, schaurige Welt. Das unbegleitet in den Bällen auftretende Thema von breitem, düster schönem Gepräge ruft alsbald im Orchester eine Imitation in der Duinte hervor, Die wieder in­ der Oftave beantwortet wird. Es sind Gestalten der Unterwelt, gekennzeichnet mit dem Das Dämonische dieser musikalischen Gebilde wirkt orehestral um so schauerlicher, als es in steter Verbindung mit der tieferen Oftave (16’) so­wohl in den Themen, als auch in ihrer Kontrapunktierung sich ungeheuer verbüttert und ein so grausiges Bild malt, tuie ich Die Phantasie eine Stätte der ewigen Berbamm­­nns nur vorzustellen vermag. Im der Durchführung tauchen ‚ Heinere Motive von bald troßigem, bald­­ entragendem Bug auf, die die Aufregung über das nie endende Leid charak­­terisieren. “Da schleicht sich für einen Augenblick eine süß singende Episode ein, die von den Bio­en schmelzend vorgetragen, wie eine Erinnerung an einsliges Glüd, an verlorene Geligfeit wirft. Doch biefer Bald: verlöschende Richtichimmer hat Die Schauer der Domänenmwelt L noch grau­­siger erfeinen Taffen. Mum.erfebt fi das Hauptthema im Gilberglanz der Hohen A-Trompeten in­­ dämonischer Pracht, umbraust und umlodert von fahlen Strlichtern der, auf und ab Hufchenden Figuration der Streicher. Dieses musikalische Gemälde wirft auf den Zuhörer viel unmittel­­barer, al­s­ die Malerei mit der Darstellung eines hölli­­schen Flammenmeeres troß aller Wahrheit ihrer Farben zu erreichen vermag. Denn wir fühlen uns ohne jede weitere Gedankenhilfe Hier sofort auf jene Stätte verlegt, wo der Dämonengott im strahlenden, Glühen seiner Welt und von seinen Geistern umgeben kain empfängt und in Kainz Ab­­fall vom wahren Gott einen neuen Triumph seines Rache­­wertes feiert. Das meisterhaft durchgeführte Tonbild be­­ginnt nach seinem mächtigsten Auftauschen­­ allmählich zu vertoben und zerstiebt in Flüsseln schmerzlichster Entsagung. Aus dem Rahmen dieses Bildes tritt Kain hervor, der dem Lucifer nachgefolgt, sich von glühend schwebenden Wel­­ten umgeben sieht und sein Entgegen in dem ans Vorspiel angereihten Recitativ? „Die Wolfen greifen um mich her” fundgibt. Und da Hört er den Gesang der Dämonen (Nr. 14) ‚„‚Nimmer leuchtet uns die Sonne, nimmer lächelt ‚uns der Tag! Ewige Nacht umhüllt in grausiger Dede der Tiefen düsteren Schlund!” Ergreifend, ja un zum Pestgefühl drängend, sind die Töne dieser Dämonenklage, die fi im Stimmeneinklang der Worte: „Sein starrer Arm Hat und Herabgeschleudert ..... aus lichten Gefilden im die ewige Nacht!” mächtig erheben, um gleich in schmerz­­lich, gesteigerte K­lagen zu verfallen. Dann drängen sich die Stimmen nacheinander, wie fliehen wollend: „Mein Auge sucht, daß e3 entfliehe:. ... seinem furchtbaren Borm;®— e3 findet seinen Ort”. Im Verzweiflung erlah­­mend „ewig ist unsere Bein!” verstummen die Dämonen. Schon schrillt aber Lucifers Motiv auf, der das Wort nimmt (Ar. 15): „Doch ewig. . . sei unsere Rahe” „Wir Hören, Dich, Weiter!” (Nr. 16) stimmen die Dämonen d­em Fürsten zu; begeisten sich in böffiscem Helden­­tum:­­‚Drohe der Himmel mit flammenden Bligen, nimmer besiegt er unsere Kraft! Wir Hafen der Erde glücklich Geschlecht und dem Verderben sei e3 geweiht!” Wie’ der Tondichter dieses Oratoriums für alle diese Stimmungen des verzweifelnden Leides, des Hafses und der Rache mit ganz ungesucht natürlichen, dabei sympathisch modernen und — fast kennte­ich­­e8 jagen — greifbar bezeichnenden Mitteln der Tonsprache Haren und unwider­­stehlich padenden Ausdruch zur Verfügung hatte, so leicht stellen sich ihm auch Die wärmsten und überzeugendsten Töne für den großen Gegenjah zu den herangegangenen Szenen ein: für den liebenden Rain, der aus den Tiefen der Unterwelt Das Strahlengold der sehtönen Sterne in weiter Ferne erblidt, denen er all trauten Gefährten der Nacht und Zeugen heimlicher Tränen Grüße an seine Schwester Adah, sein einziges Glück, aufträgt. Berjcgleiert und nur flädenhaft das instrumentale Haupt­­motiv der Begleitung andeutend, beginnt die Einleitung zu Kain Arie (Nr. 17), während über jeder Phrase der Einleitung Die Flöte ihr Hohes d­ie zweimal nachein­­ander zart erklingen läßt. Das wirkt hier über dem ver­­schleierter Untergrund für das Ohr ähnlich, wie das Er-­schimmern der Lichtpunkte am nächtlichen Himmel fürs Auge.­­Diese allerliebste Analogie von Kunst und Natur ist bezau­­bernd und macht uns für Kains Grüße an seine Adah em­­pfänglich. Die Arie ergeht si in zartinnigen Tönen über den lieblichsten Augenbliden der Liebe, wenn sie zu den Sternen sich wendet: „Oft Habt ihr ja belauscht uns’rer Liebe selige Freuden. Wenn der Vogel Gesang schon im Balde verstummte, wenn nur Die im Wind noch die Blätter sich wiegten, — wenn süßes Sehmsuchtsbeben durch die Auen schauerte. Molah, Geliebte, ich grüße Dich! Du, selbst ein Stern! Meinem Herzen ein Stern, du scheutert die Nacht, die fendest mir Licht, dich lieb’ ich allein! Geliebte, grüß’ ich dich!” Ausdrucksvoller, als zu Anfang, wird nun die Heine Tonmalerei der Einleitung als Nachspiel der Arie vor­­der Unterwelt grausigen Tiefen, Abah! ‚anheimlichen Bug ewigen Leibs. Aus se

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