Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1934. März (Jahrgang 61, nr. 18263-18289)

1934-03-01 / nr. 18263

k­­ Taxele plä­­üte in numä­­zar ord. Dir, Gen. P.T.T, 223720/926 Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Schriftleitung: Hermannstadt Honterusgasse Ar. 11 Fernsprecher Ar. 11 und Nr. 130 — Verwaltung: Königin Mariastrage Ar. 33 Fernsprecher Ar. 237 — Bezugspreis für einen­­ Monat in Hermannstadt ohne Zustellung 90 Lei; mit Zustellung 100 Lei; mit Bostversendung im Inland 100 Lei; ing Ausland 135 Lei; Einzelnummer 5 Lei Nr. 18263 Hermannstadt, Donnerstag den 1. März 1934 61, Jahrgang Ser Kommunismus im Dsten von 9. Blod, Bukarest . In den ‚ersten 5—6 Jahren nach dem Sieg der Kom­munisten in Rußland war ihre ganze Aufmerksamkeit der Revolutionierung des „faulen Weiten­“ gewidmet. Der „Zelerdot (Auslandsabteilung) der 3. Internatio­­nale gab sich gut sechenschaft darüber, daß Der Sieg der sozielistischen Revolution nun in den Nachkriegsver­­hältnissen und im Wirrwarr der Friedensverträge möge ich ei, waren sie doch selbst: der Franshafte Auswuchs des für Rußland unglüdkeligen Krieges. So wollten sie das Eisen schmieden, solange es heiß war, und schufen, vornehmlich in den Industrieländern, große, 3 T. stark aufgchäligte Filialen in Form von Landesparteien. Mit der Zeit aber zeigte er sich, daß der Westen ge­­funder it, als die Sozialisten geglaubt hatten. Die einzelnen, besonders angefochtenen Länder haben den Marrismus allmählich überwunden, und die nationale Reaktion hat sich in verschiedener F­orm gegen die offene oder getarnte sozialistische Gefahr zu wehren gewußt. Inzwischen war es den Bolschewiten, den Nachfolgern und Erben des imperialistischen Rußlands der Zaren­zeit Klar airnlag­ee­­ im­­en , eigentlichh ar­im Dsten alle­n Bern . Politik­ver­gäber waren, mehr mach­, od diesex Osten und sent Jahren der ruffiigen Schwäche besonders aktiv geworden war. In Ehina qualmten Seit Jahr und Tag Die Feu­er Der n­a­­tionalen Revolution, In der Mandschurei regten ich unter japanischer Anleitung Selbständigkeitsbestrebun­­gen. Der gewaltige russische Befig und Einfluß­chon früher in der Mandschurei war gefährdet. Japan, dessen Kräfte im Krieg unverbraucht geblieben waren, holte zum Schlage aus... Das sah schließlich auch Moskau und besann sich auf den Often. Vor allen Dingen wollte man zu den Zmweden der­ 3. Internationale Die Hinesische Revolution ausnügen. In Moskau wurde Die Bard­e „Brülle, Ehrmal" ausgeworfen und in Lie­teratur, Zeitung und Kino verarbeitet. Viele Millio­­nen amerikanischer und Hinesischer Dollar gingen mit dem Militator Borodin nach Shanghai. Er fand bei manchen ver­bandsriedlichen „Marschälle" Gehör, u. bald gab es eine und dann sogar­ mehrere chinesische „rote Armen, zu seinem anderen Zweck als das Land vollends zu schwächen und es eine Morgenbeute des Kommunismus werten zu lassen. Gleichzeitig drang Mossau in der Mionaiolei vor, Die in Befallenhörigkeit der Boviets kam, und machte einen Borfieg gegen Ehinefish-Turfestan, einmal, um es von China abzutrennen, andererseits um in Sühlung mit Hinterindien zu kommen. Dann aber griff Japan ein. Die Mandschurei war für Sowjetrußfend im Handumdrehen­­ verloren. Aus der Mongolei werden die Kommunisten allmählich ver­­drängt, und auch im Chinesischen Turfestan ist ihr Spiel verloren. Dank einer religiösen samaistischen Gegenak­­tion der einheimischen Fürsten. AS Moskau Fair. Daß eine gewaltmäßige Kommunisie­­rung unmöglich geworden war, flug es eine andere Taktik ein, die der revolutionären Wühlarbeit beim stärksten Gegner, in Japan. Aus einem aufschlußreicen Material, das uns zur Verfügung sieht, sehen wir, wie intensiv die Arbeit der 3 inne und in Sabdan gewesen ist. Im Januar 1933 meldete das Toftoter Radio, die Kom­­munistische Bewegung in Japan sei niedergeschlagen. Aber das stimmte nicht, denn bereits im Februar­­ wur­­den neue Beschwörungen aufgedeckt, und bis zum Ende des Jahres wurden 1500 Kommunisten verhaftet. Darun­­ter Beamte, Rechtsanwälte, Lehrer, Studenten. An Keidjo wurde um das Jahresende ein Kommunistenpro­­ze mit 201 Angeklagten erledigt, von denen 21 zum Tode verurteilt wurden. Wie überall, hatte es die Agitation vornehmlich auf die Arbeiter, aber auch die Landarbeiter (Pächter) abges­­ehen. Bereits im Sommer 1930 kam es zu ernsten Agrarunruhen. Gleichzeitig wurde eine­­ Zelle im Stab der Armee aufgedeckt. Hier war der Mann der Kommunisten sein anderer, als der technische Leiter der toleographischen Abteilung. Beson­dere Sensation rief die Aufhelung einer­­ Zelle im Stabe einer bevorzug­­ten Gardedivision hervor. Nach der Unschädlichmachung dieser Anläufe war es s zwei Jahre still. Aber schon im Jahre 1932 wurden wieder 6900 Personen für kommunistische Umtriebe fest­­genommen, vor Gerst erschiienen aber nur 159. Es war Flug, diese Prozes­se nicht aufzubauichen . Hauptsächlich handelte es sich nunmehr um die in­­tellektuelle grüne Jugend, aber auffallender­weise gab es unter den Anhängern des Kommunismus auch Ver­­treter der Aristokratie und der Kaufmannschaft. Da die R­evolutionierung der Mafjern in Japan aus p­oli­­tischen und religiösen Gründen aussichtsl­os bleibt, ver­­sucht man die Zerlegung in einzelnen hohen Aemtern und Personen durchzuführen, besonders an in der Armee und in der Flotte. Gegen diese Verblendeten aber sind die Japaner Fehde nungslos, und auf große Ergebnisse hat die Komintern daher in Staban überhaupt nicht zu rechnen. u fuer hen, Do ee Für Neuordnung der Sozial­­versi­cherung Anfrage des Abe. Dr. Herzog an den Arbeitsminister in der Kammer Bukarest, 27. Februar. In der Heiligen Kammer­ figung richtete der Hermannstädter Abgeordnete Dr. Dr Herzog die nachstehende Anfrage an den Ar­beitsminister: Herr Präsident, meine Herren Abgeordneten! Ich Habe die Ehre, an den Herrn Minister für Arbeit, Gesund­­heit und öffentlie Fürsorge Die Anfrage zu richten, ob er Die Absicht hat, die Initiative zu Dringene der Abänderung Den geießlichen Bestimmungen über Soziale V­ersicherung zu ergreifen. Dies Geieß erlegt der Industrie, dem Gewerbe und Handel schwere und unerträgliche Lasten auf, die den Bestand vieler Unternehmungen gefährden. Die Re­­gierung hat wiederholt erklärt, das sie Der Wirtschaft dur Erleichterung der jistahihen Lasten aufhelfen wolle. Eine solche weitgehende Erleichterung ist ge­­rade auf diesem Gebiet, besonders Dringend erforder­­lich. Dies legt nicht nur im Interesse der Arbeitgeber, sondern auch im Interesse der Arbeitnehmer, deren Ein­ Kenä Ye die Gefährdung der Arbeitgeber selbst be­ Ru­ße ei­n 5 . ««­­ I Bei«Absänd­erun­g­ der gesetzlich­en Bestimmungen über disessoziale Viersicherung sind außserverschied­enenan­­d·ex·nWünschtespn,die sich s zu steil auf die­ Durchführung des Gesetz­es beziehen,insbesondere fo­lgen diesichcks­­punkte zu b­erücksichtigtem.Volle und tatsäch­liche Autsonsomie in Leitung und Verwaltung der Kran­ksenkasssen.2.Für diie s­elbständ­igen Gewerbetrei­­benden soll die Versicherung nicht verpflichtend, son­­dern nur falultativ sein. 3. Das Hausgesinde soll nir unter diese gejeglichen Bestimmungen fallen. 4. All die über 67 Jahre alten Personen sollen das Necht auf fakultative Versicherung haben. 5. Das Net auf ärztliche Behandlung und Arzneien soll dem Gatten der versicherten Frau auch dann zustehen, wenn er arbeitslos ist, nicht nur, wenn er arbeitsunfähig it. 6. jegliche Unterflügzung soll dem Berechtigten, mit dem ersten Tag der Krankheit gebühren. Das durch, daß die Krankenkasse die Unterfrügung für Frante Arbeiter für die ersten sieben Tage, für Angestellte für Die ersten 30 Tage der Krankheit nit auszahlt, während der Arbeitgeber zur Zahlung der vollen Bezü­ge verpflichtet wird, mwälzt Die Krankenfalle m wenigstens Die Hälfte ihrer Verpflihtungen auf Die Arbeitgeber ab, Die doc duch die Entrichtung ihrer Beiträge ihrer sies­­bezüglichen Verpflichtung gang nachkommen. Diese uns gerechte Bestimmung enthält auch die Gefahr der Des­moralisierung der Arbeiterschaft,. 7. Der Zuschlag vom 12 v, 9. für Unfallversigerung ist zu Ho. Er muß herabgeregt werden und auf die im Art. 119 des Gesetes vorgesehenen Kategorien von Arbeitern mit Bezügen bis 6000 Lei, 8. Die Aufteilung der Ein­­nahmen der Krankenkassen ist grundlegend zu ändern,­­ indem die unerhört hohe Quote für die Zentral­k­lasse in Bularest auf ein Mindestmaß herabgelckt wird. g. Bereini­gung und R Rationalisie­­rung der Leitung und Verwaltung, Personalabbaur und andere CS­parmarichmen sind unbedingt notwendig. 10. Die freie Verztewahl und Auswahl, Der Arzneien ist sicherzustellen, Schließlich Tenfe ih Die Aufmerksamkeit des Heren Ministers auf die Tatsache, dak die K­omitatsräte verschiedener Komitate auch von­ den Gemwerbetreibenden Die geseglich blog für Die In­dustrie vorgesehenen Tapen für sanitäre Autorisationen verlangen. Von der Antwort des Herrn Ministers mache ich es abhängig, ob id­ D diese Anfrage in eine­ Inters­pellation u­mwandle oder nit, Morsteriumentwurf an­ GEROMMER Parlamentsbericht Kammerfigung vom 27. Februar Bularest, 27. Februar. V­izepräsident Marcus bringt dem Hause zur Kenntnis, daß der Abgeordnete VBopovici einem meuchlerischen Anschlag zum Opfer ges fallen ist. Er gibt dem Mitgefühl der Kammer Aus deud und beantragt die Absendi­ng eines Beileidstele­­grammes an Die Hinterbliebenen. Minister Nistor schließt si für Die Regierung an. Der Tote Habe sich große Verdienste um das N­umänentum in der Buk­­­owina erworben. Die Sigung wird zum Zeichen Der Trauer unterbrochen. Nach Wiedereröffnung erhält zunächst Abgeordneten Dr. Herzog das Wort zu der an anderer Stelle wie­­dergegebenen Anfrage an den Arbeitsminister, der eine Reihe anderer Anfragen und Mitteilungen folgen, so die des Nationalgaranisten Sonel Pop wegen der Ver­­haftung von 27 Intellektuellen in Klausenburg, bei der auch das Militär mitgewirkt­ habe, obwohl am 9. Dezember noc f ein V Belagerungszustand verhängt war. Mit den­­ Verhaftungen der Eisernen Gardisten befaßt si­e auch der Lupist Mihaiescu. Eo wird dann in der Tagesordnung das Gejet über die Verlängerung De Moratoriums verhandelt. Argetinanu stellt fest, daß die Vorlage nur vor­­läufigen Charakter habe, die Regierung habe ich aber verpflichtet, eine radikale, umfassende Lösung zu brin­­gen. Im Gegensal­liezu gehe aus dem Entwurf her­­vor, daß die Umschuldung eingeengt werden soll. Er fordert daher Ausdehnung auf alle städtischen Schuld­­ner und Vereinfachung des Verfahrens. Lupist Ser­­dici befaßt si mit der Auswirk­ung der Vorlage auf Siebenbürgen und behauptet, daß Dort die Rechtsane­nwälte die Bauernbevölkerung ausgebeutet hätten. Ein großer Teil der Grebenbürger Bauern verlange Daher die Ausdehnung des Moratorium­s auch auf die Wolbo­­ratenwehnungen. Gonstantinescu-Bordeni (Geore­gist) ersucht die Regierung, ehestens den Gejegentwurf über die gesamte Schuldenregelung zu erbringen. Er bemängelt, das in der gegenwärtigen Vorlage die Aus­­länder auch weiterhin rumänische Immobilien zur Ver­­steigerung bringen künnen. Auch blieben verschiedene soziale Schichten wie Gewerbetreibende, Händler und Industrielle unberücksichtigt. Der Redner verlangt Voll­­strecungsflug für alle rumänischen Staatsbürger bis zum angegebenen Datum. Der Nationalgarant­t Protarca stellt fest, daß Die Vorlage Das Net der Schuldner beschränte, was ein Bir Er EIER er Bu er Bann er BEE ©

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