Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1939. Juli (Jahrgang 66, nr. 19853-19878)

1939-07-01 / nr. 19853

— Taxa postalä plätitä in numärar conf. aprob, 34.757/939 Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Direktor: Hermann Plattner, Hauptschriftleiter: Alfred Hönig, verantwortliger Schriftleiter: Hans Blattner, — Eigentümer: Siebenbürgisch-Deutsche Berland-Aktien-Gesellshaft Eingetragen in das Register der Veröffentlichungen beim Hermannstädter Gerichtshof unter Zahl 21/1938 Nr. 19853 Sibiu: Hermannstadt, Sonnabend 1, J­uli 1939 66, Sahraang Die Regierungsantwort zur Adrehdebatte Erklärungen des Ministerpräsidenten Armand Galinescu in der Kammerfigung vom 28. Juli Der Unterschied zwischen einst und rebt Bukarest, 29. Juni. In der Kammerfigung von Mittwoch ergriff Ministerpräsident Armand Gali­­nescu zu einer umfassenden Erwiderung auf die bis­­her vorgebraghten Einzelreden in der Adregdebatte das Wort. Die Rede wurde duf den Rundfunk im ganzen Lande übertragen und auf allen öffentlichen Plänen mit großem I Interesse angehört. Der Ministerpräsident warf zunächst, in Erinnerung an sein erstes Auftreten in der Kammer vor 14 Jahren, einen Rückblick auf die einstigen Zustände und vor allem auf die Art, wie früher ein BVBolfshaus zustande kam. Dem gegenüber haben die Mitglieder des Parlaments heute eine wahre persönliche Bedeutung, weil sie mit einhelligen Listen aus einem ganzen Gebiet gewählt und wahre Berufs­­vertreter sind. Wenn es im früheren Parlament immer hieß, hab man im Namen der Demokratie, für Ar­­u heiteritoft nd. Bansınshaft Tpröge und ihre In­­ejjen Vertrete, so waren in Wirklichkeit von diesen Ständen kaum zwei­ drei Vertreter im Parlament. Heute aber jssen hier eine ganze Anzahl von wirt­­lichen Arbeitern und Bauern aus allen Gebieten. Es bie früher auch, man vertrete das Bürgertum, aber Handel und In­dustrie waren durch Advokaten vertre­­ten, während heute hier die wirklichen Entsandten dieser Berufsstände sagen. Deshalb erfülle es ihn mit beson­­derer Befriedigung, ss im Angesichte einer solchen Bolfsvertretung zu befinden, deren Leben und Bestand auch gesichert sei. (Lebhafter Beifall). Das Alte wur­de nicht beseitigt, es fiel von selbst zusammen. Seine eigenen Vertreter gaben ess auf. Deshalb wurde auch das neue Regime mit solcher Be­­geisterung überall begrüßt und deshalb hat auch das Alte seine Aussicht mehr, je wieder zu fehren. Ein legter Ber­uch im Parteienleben, wer mit Goya ge­­­­­macht wurde, weil die nationale Idee im Vordringen war, brachte zwar an die Spike einen Mann, dessen persönliche Verdienste und Werte über alle Zweifel erhaben waren, weshalb seinem Gedenken auch bei dieser Gelegenheit der schuldige Tribut gezollt sei, aber ein Einzelner in solcher Zeit und unter den alten Methoden konnte den Zusammenbruch nit aufhalten. In dieser Zeit des allgemeinen Mittrauens, der Auf­­lösung, war ein einziger ruhig und entschlossen: Seine Majestät unter König. Und wenn jemals in der­­ Geschichte die Krone durch ihre Schiedsrichterrolle und mutiges Eingreifen heilbringend gewesen ist, so war es am 10. Februar 1938. Die Regierungsarbeit nach außen Der Wirtschaftsvertrag mit Deutschland Redner ging dann zur Schilderung der Regierungs­­arbeit über. Die Regierung brachte es vor allem zuwege, das Land innerlich zu wandeln und es wieder zur Ein­­­heit zusammenzuschließen. Der beste Beweis ist auch Diese V­ersammlung, in der neben so vielen neuen Ge­­stalten wia auch alle wertvollen Kräfte von früher sich zusammengefunden haben. Mit vernichtendem Sar­­fasmus kennzeichnete der Ministerpräsident dann Die­­ noch verbliebenen unzufriedenen Elemente und die Be­­deutungslosigkeit ihrer Opposition. Das Land blide mit­­leidig auf sie und gehe seinen Weg­­ weiter im Geist der neuen Zeit. Das Land hat sein volles Vertrauen, seine Zuversicht wieder gewonnen. Auch vom außen­­politischen Standpunkt aus ist diese Wandlung überaus bedeutungsvoll. Ein wie früher durch innere Kämpfe geschwächtes Land hätte in schwerer Zeit nach außen nicht bestehen können. Dagegen genießt das Land. Diese Außenpolitik wird an­gesichert aus eigener Kraft, weshalb das Hauptaugenmerk der Regierung die Aufrüstung bleibt. Für sie wurde sein Opfer ge­heut und es wurden unerhörte Anstrengungen auf diesem Gebiet gemacht. Die Ergebnisse geben uns das N­echt, der Entwicklung der Ereignisse ruhig zuzusehen. (Wiederholter Beifall). Sicher gab­­ auch Mängel. Einige zeigten sich im März, ci scehene mich nicht, dies anzuerkennen, umso weniger, al sie heute be­­seitigt sind. Die Ministerien für Landesverteidigung und für Nützungen haben eine umfassende Tätigkeit, die alle Gebiete erfaßte, entwickelt. Der guoge "es­neralstab hat alle seine Arbeiten für Organisation, Mobilisierung und Nequisition überprüft und in­­ Ord­­nung gebracht. Die weiteren Maßnahmen zur Ver­­besserung der Zustände im Offizierskorps sind bekannt, desgleichen die Bemühungen um die Ausleitung der Truppe. Auch­ auf dem Gebiet der Unterkünfte wurde vieles geleistet. Die Bewaffnung ging in außeror­­dentlichem Tempo weiter. Heute verfügt unsere Infanterie über neue Gewehre, Maschinengewehre und Handmaschinenge­wehre Die Artillerie erhielt überlegenes M­nterial aller Kaliber. Massenbestellungen für Nüstungsmaterial und Ge­schirr sind erfolgt. Die Befestigungsarbeiten wurden eifrig fortgeführt. Guofe Forttritte snd auch in der Ausstattung der Luftfahrt zu verzeichnen. Allein in diesem Jahre wurden Bestellungen von 25 Milliarden Lei aufgegeben. (Erneuter stürmischer Bei­­fall). Es ist die größte Anstrengung, die bisher er­­folgt ist. Milliarden verausgabt worden, vom Februar 38 bis Von 1930 bis zum Februar 1938 sind 5 Februar 39 11 Milliarden, und von Februar bis heute­­ 25 Milliarden. Allein Diese Angaben, in die nicht weiter eingegangen werden kann, fünnen dem Land wie alle mündlichen und schriftlichen Zeugen, die hier das Gefühl des Vertrauens und der Sicherheit geben, Einblick Haben,­­beweisen, heute ein Ansehen wie nie anber. Seine Außenpolitik ist vollkommen klar, nun­­ ebenso wie die Erklärung für die außerordentlichen Zeiten, die er zu tragen hat. Die vor 20 Jahren erstrittenen Grenzen, die das nationale einheitliche Rumänien umschließen und jen­­seits derer das Land nichts zu fordern hat, aufer­­legen dem Lande eine entschiedene Politik des Frie­­dens, der Entwicklung im Inneren auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet, wofür er auch die Hilfe des Auslandes in Anspruch nimmt. In diesem Sinn wurde an der Wirtschaftsvertrag mit Deutschland abge­­schlossen, auf dessen Bedeutung schon vor dem Ober­­sten Rat der Front hinge­wiesen wurde. Die Negie­­rung ist entschlossen,­­­ieses Abkommen mit aller Aufrichtigkeit und Loyalität zu erfüllen. (Beifall.) Er hat seinen Monopolcharak­er und wir waren immer bereit, solche Abmachungen auf mit anderen abzu­­schliegen. Daher folgten auch, die Verträge mit Frank­­rei und England. Was die politischen Beziehungen san betrifft, wird die Anbersrtitissunn einer in eiaer Sorge beherrscht: Der Verteidigung der Gren­­zen. Deshalb wurden in der Stunde der Gefahr Die Truppen zur Wache an den Grenzen aufgestellt und das Land kam mit außerordentliche­m Schwung dem Auf­­ruf nach. Seine Begeisterung hat seither seinen Augen­­blick aufgehört. Sie gibt sich unentswegt weiter Fund in den freiwilligen Zeichnungen für die Aufrüstung. Diese Haltung der Regierung sollte aber seinestwegs Bedrohung oder Herausforderung bedeuten, sondern nur würdige Entfehlossenheit, von wo immer die Gefahr säme, ihr zu begegnen. (Starrer wiederholter Bei­­fall, Bravo-Rufe.) Und ebenso wird man jede Hand dankbar ergreifen, die js uns bei der Verteidigung des Landes gutnwillig entgegenstrebt. (Wiederholter an­dauernder Beifall.) Die Aufrüstung — ! first »F # 7 w­ar ei­ne . . Ar E93 ; w g # a m Re Viren Kaba “ . We­ge. Die Bollsgruppenpolitif Die innere Fertigung wurde auch durch Ans­nähberung der anderswölfischen Ele­mente verfolgt. Die fi hier niedergelassten haben. € 3 war immer eine Ehrensache für das rumänische Bolt, jed­weden eine freie Entwicklung bei sich zu gestatten. Damit sich der Betreffende aus eigener Kraft den Blut sichere, der ihm zuflammt. In diesem über­­lieferten Geist hat das Heutige Regime Den anders völfischen Elementen seinen guten Willen zu bezeugen sich entschlossen, so lange sie si aufrichtig in Das Staatsleben einfügen. Die Fragen, die die Minderheiten interessieren, sind innerer Natur. Wer etwa glaubt, daraus eine äußere Agitation machen zu künnen und Anregungen oder Eins­chreiten von jenseits der Grenzen verlangt, täuscht ji über die Auffassung, die mir von der Würde des rumänischen Staates haben (Lieb­­hafter Beifall, Bravo - Rufe). Auch braucht nicht mwei­­ter darauf verwiesen zu werden, dab in Verbindung, mit diesen Minderheiten nur kulturelle und wirtschaft­­lice Probleme gestellt sind. Weder gibt es noch kann es in­­­ieser Richtung Gebietsfragen geben. (Wieder­­holter Beifall). Der rumänische Boden ist so bebef­­fert, Dak jede Abtrennung den Perfrit_ einer rumäni­. _ fen . Mehrheit mit fi. brädte. Desyalb bleiben Die Grenzen Des Landes unantastbar, so­lange ein ein­ziger rumuimnischer Soldat die Waffe führen kann. (Stärfster Beifall). Im inneren Rahmen also hat Die Regierung getrachtet, und wird es auch weiter tum, polte Hilfsbereitschaft für alle kulturellen u­­m wirtschaft­­lichen Bedürfnisse der Minderheiten zu bezeugen.. Und ich kann wohl mit Nedt behaupten, daß nirgend Die Behandlung dieser Art von Staatsbürgern derjenigen bei uns gleichkommt. In einigen Nachbarländern sahen wir Breitefeldzüge leidenschaftlichen Charakters, Die nit den Wunsch nach Freundschaftsbeziehungen mit uns erweisen, auf diesem Gebiet sich entfesseln. Un­­ter solchen Umständen ist es wohl nicht ohne Interesse zu erfahren, daß gerade in jenen Parlamenten heftige Einsprachen der Minderheiten gegen ihre Behandlung nur die betreffenden Regierungen laut geworden sind, besonders wenn man ihnen die Erklärungen der Min­­derheitenvertreter bei uns entgegenstellt, die Fürglich erst wieder ihre volle Zufriedenheit ausgesprochen haben. Das Aufbaumwerk Die Arbeit der Regierung hat sich aber seineswegs nur auf Ordnung und Sicherheit beschränkt. Das große aufbauende Werk darf nicht übersehen werden. Auf sozialem Gebiet it zunächst auf die Besserung des Lebensstandards unserer Arbeiter hinzumeisen, wei­­ter auf die sozialen Maßnahmen auf dem Lande, auf die sanitäre Aktion um. Daneben wurden Arbeiten öffentlichen Interesses wie die Entwicklung des Ver­ehrsweges, über eine Milliarde tr Straßenbau, der Bau von Getreidespeichern (34 im Bau für 20.000 Wag­­gon, die heuer fertig werden, andere 47 für 30.000 Wage­gon. Die eben begonnen werden­ in Angriff genommen. Sie sind nur ein Anfang, der nun nach Sicherung der notwendigen Barbedingungen der Ruhe und Ordnung in entsprechendem Umfang fortgeführt wird, besonders auf wirtschaftlichem Gebiet. Wir haben mit der Getreideverwertung als dringendster Maßnahme begon­­nen. Zwei Milliarden wurden hiefür bereitgestellt und alles vorgesorgt, daß der Preis tatsächlich dem Erzeu­­ger zukommt und nit in Z­wischenhände gerät. Wir werden mit der Land­wirtschaft fortfahren, ihr noch in diesem Sommer für eine Milliarde Maschinen beschaf­­fen und dann die anderen wirtschaftlicn Fragen an­­gehen. Herrscher und Nation Wie man sieht, ist die Arbeit der Regierung eine umfassende. Aber nur um sie zu loben, sei dies ge­­sagt. Die Regierung hat daran sein anderes BVerdienst, als zur rechten Zeit den Geist erfaßt zur haben, in dem das Öffentliche Leben gelenkt werden muß, und ji Tag und Nacht in den Dienst der Staatsinteressen gestellt zu haben. Das Berdienst der geschichtlichen Wiederaufrichtung i Fe . > —'-... Be .\ # I«.-««·’-« . s ·s· » «- .-,«s«- .. « ,:-—"-«-.

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