Siebenburgische Vierteljahrsschrift, 1935 (58. évfolyam, 1-4. szám)

1935-07-01 / 3. szám

Die deutsche Kunst in Siebenbürgen. Von Harald Krasser, Mühlbach. Diesem Werk,1 mit dem sich die Deutsche Akademie ein neues gro­ßes Verdienst um unsere landeskundliche Forschung erworben hat, kommt über das rein Fachliche eine besondere Bedeutung zu: zum ersten Male in unserer Wissenschaftsgeschichte wird der einheimischen Forschung das entscheidende, zusammenfassende Wort über ein ganzes geschichtliches Gebiet von der reichsdeutschen Wissenschaft abgenom­men. Denn hier wird über die Zusammenstellung einheimischer For­schungsergebnisse hinaus das geleistet, was von Siebenbürgen aus schlechtwegs nicht zu leisten war; es wird mit dem Aufwand mo­dernster Methoden, die sich gerade der Kreis um Wilhelm Pinder für die deutsche Kunstgeschichte des Mittelalters erarbeitet hat, weitgehend das Netz binnendeutscher Ausstrahlungen entwirrt, von dem unsere mittelalterliche Kunst übersponnen ist, es wird unsere Kunstgeschichte einem großen Zusammenhang eingeordnet, in dem wir sie noch nicht zu sehen vermochten. Das Ergebnis, so sehr es unsere bisherigen Dar­stellungen überholt, wäre ohne sie nicht denkbar gewesen; es befrie­digt uns, daß gerade Viktor Roth als Herausgeber zeichnet, denn seine 40jährigen Bemühungen um Bestimmung, Ordnung, Sichtung unserer Kunstdenkmäler ist bis ins Einzelne Voraussetzung für dieses Werk. Gerade die in letzter Zeit erschienenen Arbeiten von Bíró, Ferenczi, Horwath beweisen, daß auch jetzt noch genügend Ein­zelprobleme ihrer Lösung harren. Aber dieses Werk der Münchener Gelehrten wird die Grundlage und der Ausgangspunkt aller zukünfti­gen Einzeluntersuchungen sein müssen. Trotz der Dreiteilung der Arbeit — H. R. Rosemann hat die Ar­chitektur, A. v. Reitzenstein die Malerei und C. Th. Müller Plastik und Kunstgewerbe behandelt — ist ein vorbildlich einheitliches Werk entstanden. Sein Text zerfällt in übersichtlicher Gliederung in * VI ’Die deutsche Kunst in Siebenbürgen. Im Aufträge der Deutscheu Akademie herausgegeben von Viktor Roth, bearbeitet von C.Theodor Müller, Alexander Freiherr v. Reitzenstein, Heinz R. Rosemann, mit einem Geleitwort von Wilhelm Pinder. (Schriften der Deutschen Akademie Nr. 2.) 1934, Deutscher Kunstverlag Berlin, Krafft & Drotleff A. G. Hermannstadt/Sibiu. VIII u. 178 S. Text 152 S. Abbildungen. 4°.

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