G. A.Seyler: Abgestorbener Bayerischer Adel

Vorwort

Vo r w o rt. Nachdem ich im Jahre 1884 den Band „Abgestorbener Bayerischer Adel" zum Abschlüsse gebracht hatte, nicht in der Meinung damit etwas vollständiges geliefert zu haben, setzte ich meine Arbeiten nnd Forschungen zur Adelsgeschichte meines geliebten Heimatlandes mit unermüdetem Eifer fort, obwohl ich damals nicht wissen konnte, dass meine Arbeiten dazu führen würden, Fortsetzungen meines Lieblingswerkes herauszugeben. Um die nämliche Zeit betraute mich der Verein Herold mit der Aufgabe, das Material zu einem Wappenbilderlexikon unter Mitwirkung zahlreicher lieraldiker in ganz Deutschland zusammenzubringen. Es wurde mir bei dieser Arbeit eine Menge gemalter Wappen­bücher des 15. Jahrhunderts zugänglich, die zum Teil (wie die Wernigeroder Wappenbücher) auf bayerischen Boden entstanden sind, der neueren Forschung aber gänzlich unbekannt geblieben waren. Dann konnte ich Einsicht nehmen von dem an das Germanische Nationalmuseum gelangten Nachlasse des k. k. Hauptmanns Hey er v. Ros én feld, der die im k. k. Adelsarchiv zu Wien verwahrten Reichs­adelsakten leider sehr ungleichmässig und durchweg unbefriedigend bearbeitet hat,. Ich erhielt aber durch diese Arbeiten einen Begriff von der großen Bedeutung der Reichsadelsakten für die Geschichte des bayerischen Adels und zugleich den Ansporn, diese für mein Heimatland zu verwerten. Auf mein Gesuch gewährte mir die Direktion des Adelsarchives den Zutritt zu ihren reichen urkundlichen Schätzen. Ich entschloss mich, dem Vateiiande und dem liebgewordenen Unternehmen ein erhebliches Opfer zu bringen. In den Jahren 1892 und 1894 arbeitete ich längere Zeit in Wien, mit reichem Er­folge. So Gott will, werde ich im Laufe dieses und des nächsten Jahres die Arbeit zum Abschlüsse bringen. Da ich jetzt den II. Teil des Abgestorbenen Bayerischen Adels mit einem Begleitworte ver­sehe, kann ich nicht umhin, der Direktion des k. k. Oesterreichischen Adelsarchives für die großartige Förderung, welche sie meinem Werke hat angedeihen lassen, meine schuldige Danksagung hiemit öffentlich zu erstatten. Den III. Teil dieses W Terkes hoffe ich im Herbst d. J. beginnen zu können. Berlin, 28. Januar 1906. Gustay A. Seyler.

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