C. Blazek: Der abgestorbene Adel der Preussischen Provinz Schlesien
Schmolz (Schmoltz, Schmolcz)
Rosse. Kleinod: aus der Krone wachsender Mohr mit silberner Sturmhaube (Heidenhut?) und von Silber und Roth gespaltenem und dnrch eine links abfliegende Binde verwechselter Farbe zusammengehaltenem Rocke; in der erhobenen Linken hält derselbe das Hufeisen, an Stelle des rechten Armes schliesst sich ein von Silber über Blau getheiltes Horn dem Leibe an. Decken: blau-silbern und roth silbern (ex cop. dipl). Schmidt von Schmiedebach. (Taf. 71). Görlitzer Patrizier. Wappenbrief dto Augsburg am Tage „unserer lieben Frauen" 1431 von Kaiser Sigismund für Hans „Smit"; Wappenbesserung 1530 durch König Ferdinand; rittermässiger Reichsadelstand für die Brüder Joachim (1548—72 im Rathe und seit 1556 Bürgermeister von Görlitz) und Johann Schm. durch Kaiser Karl V. dto. Innspruck 1551. 12. 12.; Adels- und Wappenconfirmation nebst Verleihung des Prädicates „von Schmiedebach" durch Kaiser Rudolf II. für die Brüder Georg, Johann und Benedict dto. Wien 1583. 28. ő.; böhmischer alter Adelstand dto. 1629 26. 6. für den kaiserlichen Rath Augustinus Schmidt v. Schmiedebach durch Kaiser Ferdinand II. wegen seiner Verdienste im 30jährigen Kriege. Ueber die a. a. 0. angeführten Diplome von 1531 und 1541 — ersteres Wappenbesserung, letzteres Adelsdiplom — konnte authentische Auskunft nicht erlangt werden: im k. k. Adelsarchive fehlen dieselben; vielleicht sind diese Daten auch nur irrthümlicher Weise aus 1530 und 1551 entstanden. Wappen: a) 1431. In Roth ein rechts springender silberner Pegasus. Kleinod: offener Flug; silbernroth. Decken: roth-silbern. b) 1530. Gespalten; vorn das Wappen a; hinten in Schwarz eine absteigende gebogene goldene Spitze. Kleinod: aus schwarz-golden-roth-silbern gewundenem Bunde der Pegasus wachsend zwischen offenem — silbern-roth und golden - schwarz — getheiltem Fluge. Decken: schwarz-golden und roth-silbern. c) 1551 und 158 3. Quadrirt; 1 und 4 das Wappen a; 2) in Schwarz eine absteigende und 3) eine aufsteigende goldene Spitze. Kleinod und Decken von b. d) (Aus einem Stammbuche). Quadrirt; 1 und 4 das Wappen a; 2 und 3 in Schwarz eine absteigende Spitze. Kleinod; der Pegasus ohne Flügel aus der Krone wachsend zwischen offenem Fluge, rechts roth, links schwarz mit goldenem Balken. Decken: schwarz-golden und roth-silbern. e) 162 9. Gleich dem Wappen von 1551, aber mit silbernem Herzschild, in welchem aus dem Füsse wachsend ein gehrnischter Ritter, schwertschwingend und mit roth-silbernem Busche auf dem Helme. Schmidt von Schmiedeburg. (Taf. 71). Rittermässiger Reichsadelstand dto. Brüssel 1554. "22. 5. von Kaiser Karl V. für Michael Schmidt, 1545— 61 im Rath und seit 1555 Bürgermeister zu Görlitz. Derselbe hinterliess einen Sohn Michael, welcher in Ermangelung eigener Leibeserben seine Vettern Hans Christoph und Bartel Schm. adoptirte, welchen durch Kaiser Maximilian II. der Adelstand dto. Prag 1575. 24. 9. bestätigt und ihnen das Prädicat „v. Schmiedeburg" beigelegt wurde; ersterer war deutscher Hofkanzleiexpeditor der Krone Böhmen. Die Aehnlichkeit der Wappen lässt eine Stammesverwandtschaft mit dem vorhergehenden Geschlechte vermuthen, welche jedoch wegen Mangels der nöthigen Documente bisher urkundlich nicht nachweisbar ist. Wappen: halb getheilt und gespalten. Vorn oben in Roth silberner Pegasus, unten in Schwarz aufsteigende gebogene goldene Spitze; hinten in Schwarz an die Spaltung gelegter gekrönter goldener Adler. Kleinod: goldener gekrönter Adler auf der Krone. Decken: roth silbern und schwarz-golden. Schmidt von Schmiedefeld. (Taf. 71). Breslauer Stadtgeschlecht; aus Oesterreich nach Breslau gekommen. Als Stammvater desselben wird Lorenz Schm. betrachtet, welcher bei der ersten Belagerung Wiens durch die Türken 1529 sich auszeichnete, so dass er in Folge dessen in den rittermässigen Adelstand erhoben wurde Dessen Sohn Friedrich kam nach Breslau, war 1573-95 Mitglied des Rathes und königl. Mann des Fürstenthums Breslau; von seinen Söhnen war Johann auf Gross-Ausker (Kr. Wohlau) fürstl. Liegnitz-Briegischer Rath und Amts Verwalter zn Wohlau, Daniel auf Grüneiche (Kr. Breslau; breslauischer Land-Schöppe (f 1612) und Heinrich (* 1558, f 1616. 27. 7.) auf Schmiedefeld, Höfchen und Grüneiche (alle Kr. Breslau) 1598 bis zu seinem Tode Mitglied des Rathes in Breslau, sowie Ober-Steuer-Einnehmer des Fürstenthums Breslau. Johann hinterliess ausser anderen jung gestorbenen Söhnen zwei Söhne, welche wieder Nachkommenschaft hatten: der ältere — Johann auf Schmiedefeld — war fürstl. Briegischer Rath und starb 1646 (.mit Hinterlassung dreier Töchter aus der Ehe mit Kunigunde Oelhalen v. Schöllenbach); der jüngere — Christian — war 1647- 40 Mitglied des Rathes in Breslau und hinterliess 2 Söhne: Hans Heinrich auf Mangschütz (Kr. Brieg), Minkowsky (Kr. Namslau) und Klein-Sägewitz (Kr. Breslau) und Christian, welche beide un vermählt 1671 resp. 1684 starben. Die Stammreihe des Geschlechtes ist nachstehende: 1) Lorenz Schm., Gem. Magdalena Diener; — 2) Friedrich (* 1518, f 1595. 22. 6.); Gem. Katharina v. Büttner a. d. H. Faulbrück (f 1584. 24. ll.); — 3) Johann (f 1616. 26. 4. , fürstl. Liegnitz-Briegischer Rath; Gem. Katharina Müller; — 4) Christian (* 1571. 25. 8; f 1640. 29. 4), seit 1637 Mitglied des Rathes zu Breslau; Gem 1623 Anna Maria Vogt, Tochter des Johann Vogt auf Sägewitz, Minkowsky und Mangschütz (f 1678. 20. rt.); - 5) Christian (f 1684. 8. 1.) als letzter des Geschlechtes unvermählt. Wappen: in Schwarz ein rechtsgekehrter doppelschweifiger goldener Löwe, zwischen den Vorderpranken eine goldene Strahlensonne. Kleinod: der Löwe wachsend. Decken: schwarz-golden. Schmolz (Schmoltz, Schmolcz;. (Taf. 71). Uradel; seit dem 14. Jahrhundert in Schlesien erwähnt. 1343 Jesko de Schm. in Liegnitzer Urkunden; 13S1 Haus Schm. auf Beikau (Kr. Neumarkt;; 1412 7. 10. (Freitag nach Francisci) Michael Schmolcz Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Wenzeslaus von Breslau; 1430. 21. 8. Peter Schm. Zeuge bei der Schenkungsurkunde des Herzogs Bolko V. von Oppeln und Ober-Glogau über das wüste Dorf Neu-Kotzem an die Stadt Neustadt O/S.; 1559 Balthasar v. Schm. Kuchelmeister des Herzogs Friedrich III. von Liegnitz; 1591 Georg v. Schm. Herr auf Strachau (Kr. Nimptsch); 1609 Karl v. Schm. Burggraf zu Wohlau; 1650 Kaspar v. Schm., kaiserl. Oberstlieutenant, Herr auf Strachau; 1721 noch Joachim Siegmund Testamentszeuge zu Glatz. Im 16. Jahrhundert auch in Böhmen vorkommend: 1556 Georg und Adam Schm.; 1572 Christoph, Siegmund und Adam v. Schm. auf Rovna; 1589 Wenzel Schm. auf Hrochov und Horenic. Wappen: a) in Gold ein rothes rechts gehendes Kameel. Kleinod: aus der Krone wachsend 2 zugewendete Schwanenhälse Decken: roth-golden (Kleinod auch Schildesfigur). b; In Gold einstehendes schwarzes Kameel, rechts