G. A. von Mülverstedt: Ausgestorbener Preussischer Adel; Provinz Pommern. Supplement

Borwitz

Ahlebeck II. (Taf. 1). Vgl. Haupttheil p. 1 Tab. 1. Ein kleines Petschaft aus dem Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrh. lässt folgendes Wappen sehen. Schild: Ein aus 3 nebeneinander gesetzten Rin­geln (? Kränzen ?) hervorwachsendes Einhorn. Helm: Das Einhorn. Apen burg II. (Taf. 1). S. Haupttheil p. 2 Tab. 2. Mittelalterliche Siegel dieser interessanten, so früh aus seiner Heimath, der Altmark, nach Pommern übergesiedelten Familie sind uns kaum aufbewahrt und der Helmschmuck ihres Wap­pens ist nur nach Beschreibungen und Abbildungen auf neueren Siegeln des 17. und 18 Jahrh. festgestellt. Desto werthvoller und zur Mittheilung geeignet ist es, dass uns das Helmsiegel des Knappen Peter v. A. an einer Urkunde von 1330 mit dem offenbar ursprüng­lichen, von dem spätem ganz abweichenden Helm­schmucke bekannt macht (Meckl. Urkundenbuch VIII p. 144). Schild: B. mit w. aufspringendem Wolf. Helm: Drei fächerartig zusammengesetzte vier­eckige, oben mit Knöpfchen, auf denen Hahnfedern stecken, verzierte Fahnen, jede mit 3 Rosen, 2. 1 bezeichnet und 2 rechtshin, eine linkshin abflatternd. Arnswald II. (Taf. 1). Arenswald. Vgl. Haupttheil S. 3 Tab. 2. Diese genealogisch und heraldisch sehr interessante Familie, welche ausser dem Pommerschen Gute Ziegenhagen auch Zuchow im Dramburgischen besessen hat, führte ihr sehr bemerkenswerthes Wappen in mehreren Va­rianten, die sich doch zur besonderen Abbildung eignen. Schild: Schräglinksbalken mit 2 Eberköpfen auf­wärts belegt. Helm: Aufgeschlagener Hut, hinter dem ein Jagd­spiess senkrecht hervorragt zwischen je 3. Hahnen­federn. Anm. Die Angabe in dem Ostenschen Wappen­buche, bei Bagmihl P. W. V p. 12 erscheint mir doch irrthümlich, und mangelhaft ist auch die Beschreibung im bekannten, Elzowschen Manuskript. Bagmihl a. a. 0. giebt den Schild g. und hat in der Abbildung Tab. 7 statt des Hutes einen Eberkopf, jedoch in un­richtiger Stellung. Ilemer ow. (Taf. 1). Der vom Könige Friedrich II. von Preussen unterm 2. Februar 1768 nobilitirte Hofrath Johann Friedrich B., dessen Vorfahren schon 1728 ein Reichsadelsdiplom er­halten hatten, besass in Pommern die Güter Kerkow (Kr. Saatzig) und (1779) Kl. Reichow (Kr. Belgard). Schon lange ohne Grundbesitz. Aus dieser Familie war der Oberst des Regts. Kunheim Friedrich Moritz v. B., der Ende 1792 dimittirt wurde. Zwei seiner Söhne dienten damals bei den Regimentern v. Möllen­dorff und v. Klinkowström. Schild: B. mit g. Löwen, der einen kleinen g. Löwen auf der ausgestreckten rechten Vorderpranke hält. Helm: Der Löwe wachsend. Decken: b. und g. Bergenski. (Taf. 1). Bergenzki. Dieses kassubische Geschlecht, welches im Nachtrage zum v. Ledeburschen Adelslexikon III p. 195 als noch 1671 in Hinterpommern begütert aufgeführt wird, hat seinen Namen offenbar von dem Orte Bergenzin im Kr. Lauenburg. Spezielle Nach­richten über dasselbe und Quellen über sein dem der v. Parkentheim in Mecklenburg sehr ähnliches Wappen, wie dies v. Ledebur angiebt, liegen nicht vor. Schild: Quergetheilt durch eine rechtshin ge­führte r. Spitze, darüber g., darunter w. Helm: Pfauenschwanz. Decken: r. und g. Bergh. (Taf. 1). Von dieser westdeutschen Familie besass ein Mit­glied vor 80 Jahren das Rittergut Waldow im Kr. Rummelsburg. Jetzt in Pommern erloschen. Schild: W. mit r. Adler. Helm: R. Hut mit w. Stulp, darauf eine w. Ku­gel besteckt mit 5 r. Straussfedern. Decken: r. und w. Börstel. (Taf. 1). Von diesem nun gänzlich erloschenen sächsischen Geschlecht, über welches das Wappenbuch d. ausgest. Adels der Mark Brandenburg p. 13 zu vergleichen ist, wurden 1686 mehrere Güter im Kr. Greifenhagen, näm­lich Brusenfelde, Kehrberg und Lindow besessen, die aber nach nicht langer Zeit wieder veräussert wurden. Schild: B. mit r. mit 8 g. Quasten (Borstenpin­seln) belegtem Schrägrechtsbalken. Helm: Inmitten eines offenen b. Fluges ein r. be­kleideter gerade aufgereckter Arm, dessen Hand einen gr. Kranz emporhält. Decken: b. und r. Borwitz. (Taf. 1). Eine längere Reihe von Jahren zählte dies vor­nehme altadlige, noch blühende, aus Schlesien stam­mende Geschlecht zur Pommerschen Ritterschaft in diesem Jahrhundert, da es die Rittergüter Borethin und Nemmerin, zuletzt noch 1862 im Kr. Neustettin, besass. Sie sind indess nicht lange darauf veräussert worden. ,

Next