Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1845 (Jahrgang 6, nr. 6-103)
1845-02-25 / nr. 16
Ar. 18 SILVANIA. Beiblatt zum Siebenbürger Boten. Hermannstadt am 25. Februar. "iG | Iwirgung:, Sechster Motto: Die Sprache verknüpft die gesammte Menschenmenge, die dieselbe redet, zu einem einzigen gemeinsamen Verstande z sie ist der wahre gegenseitige Dur<strömungspunkt der Sinnenspelt und der Geister. Sie 6, Fichte. 77 a Germaniens Völkerstimmen. Sammlung, der. deutschen Mundarten, Dichtungen, Sagen, Mährchen, Volkslieder 2c: ‚Herausgegeben von Johannes Mathias Firmenich. Erste bis fünfte Lieferung Seite 1 — 400, Berlin bei Schlesinger. *) Es ist höchst erfreulich, daß dieses deutsche Nationalwerk, zu welchem bis jegt bereits 429 deutsche Gebiete, Städte, Orte und Inseln ihre Mundarten in den schönsten Sagen, Mährchen, Legenden und Volksliedern beigesteuert haben, auch bei den übrigen germanischen Volksstämmen den größten Anklang findet und man dasselbe als einen Vereinigungspunkt des gesammten Germanenthums betrachtet. Namentlich ist aber das Werk den Flamändern eine Veranlassung gewesen, um ihrer Begeisterung und Vorliebe für das stammverwandte * Deutschland Worte zu leihen und durch die That zu beweisen, wie ernst es ihnen in Betreff einer geistigen Verbindung mit den deutschen Brüdern ‚gemeint sei. Zwanzig flandrische und brabantische Städte haben bereits die werthvollsten Beiträge in sprachlicher, und dichterischer, Beziehung dem Herausgeber zugesandt, und von den übrigen flamandischen Städten ist die Micheilun. ihrer Schuse der Volksmuse versprochen worden. Von den flamandischen Blättern spricht sieh mit besonderer Freunden deutscher Sprachwissenschaft einen angenehmen Dienst zu erweisen, vorzüglich aber „unseren Fachmännern dazu Veranlassung zu geben, damit sie aus dem Schafe siebenbürgisch- sächsischer Mundarten, Dichtungen, Sagen, Mährchen, Volkslieder 2c. dem Herausgeber Herrn Firmenich, nach bester Versicherung höchst erwünschliche Beiträge liefern mögen. Der Red, Wärme das für das Germanentyum, so rüstig kämpfende Brüsseler Blatt, Vlaemsch Belgie für „Germaniens Völ-, Eerstimmen“ aus. „Kein Werk, “ sagt es, „ist in, den legten Zeiten aus der deutschen Presse hervorgegangen, welches für das Studium unserer Muttersprache, so werthvolle und belangreiche Baustoffe liefert, als „Germaniens WVölferstimmen.“ Die Einheit der germanischen Stämme wird durch dieses Werk klar dargethan- Welch besserer Beweis könnte ‚gegeben werden, daß eine, allgemeine niederdeutsche Sprache besteht, die sich, von Dün: Eichen bis hinter Königsberg ausstrebt, und die auf einem Gebiet von mehr als 250 Stunden Ausdehnung so geringe Abweichungen in ihren Mundarten zeigt? Wenn man aber solche Uebereinstimmung zwischen der Volkssprache von ganz Norddeutschland und der unsrigen wahrnimmt, dann muß man tief betrauern, daß wir mit unseren deutschen Brüdern nicht geistig eng vereinigt und verbunden sind.Wir fordern alle unsere Landesgenossen auf, zu dem allgemeinen germanischen Sprachdenkmal „Germaniens Völkerstimmen“ auch unsere Steine beizutragen.“ ‚Von besonderer Bedeutung erscheint aber der Aufruf, welcher in Holland im Interesse des Werkes ergangen it, in einem Lande , das sich bisher von deutschen Bestrebungen mehr fern hielt und seine besondere Neigung für, Deutschland an den Tag legte. Der holländische „Allgemeine Kunst und Literatur: Bote“ enthält eine Aufforderung des bekannten holländischen Gelehrten und ersten Priesters in Deventer, „Dr. I. H. Halbertsma , an die Holländer zur Betheiligung an „vGermaniens Volkerstimmen, aus welcher wir folgende Stellen mictheilen wollen: ; . „In bin zur Zeit Mitarbeiter an einem großen nationalen Werke, das „nicht allein die volle meines Geistes hat, sondern dem auch mein gegenjauchzt. Das besagte Werk, stimmen,“ ist nicht national „in Zustimmung Herz, ent: „Germanien3 Wolkerdem engen politischen 2). Wir entnehmen diese Anzeige des in der deutschen Literatur epochalen Firmenich'schen Werkes der Allgemeinen Preußischen Zeitung, in der frühen Hoffnung, allen hierländischen [3 ]]... zf einen