Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1846 (Jahrgang 7, nr. 1-104)

1846-05-28 / nr. 43

206 Deutschland über die Amtstrachten gut lacht, wie über die Schnurrbartverordnungen , die schon und jeit neuerdings in einigen Staa­­ten Deutschlands des Haarwuchses der guten Deutschen zu bemächtigen trachten.­­­­ Herr Mitpflüger, auch was Sie in dem siebenten Absage Ihrer lichen Epistel vorbringen, nur eins muß ich Ihnen be­­merksim machen. Im sechsten Absatze sagen Sie: „aber doch ist selbe (die Amtstrac­ht) von der eigent­­lichen militärischen Uniformirung we­sentlich verschieden“ — und im folgenden fae tadeln Sie mich, daß eine Erfindung absoluter Monarchien des hunderts genannt habe, während doch schon die Senato­­ren des alten Roms,­­ die Mittelalter­, auch unsere guten Vorfahren besondere Kleidungsstüce getragen haben. — Hier begehn Sie je­­denfalls einen Fehler : entweder Sie nehmen Ihrer frü­­hern Definition von Uniform und Amtstracht widerspre­­chend, Uniform gleich­ Amtstracht, oder Sie zeihen mich gleich dem Gegner im Satelliten eines Irrthums , den ich nicht begangen habe, indem sie mir vorwerfen habe behauptet, vor dem behauptet habe, 16. und und 17. sei keine Amtstracht zu tragen üblich gewesen, während ich doch die Uniform, d. h. Uniform der Beamten sei die Erfindung dieser Zeit ge­­wesen. Und dieses behaupte ich noch und zwar mit dem Zusatze : die Uniform, (im eigentlichen, allein Sinne genommen) ist eine Erfindung der französischen M­onarchie, sie wurde zuerst für das Militär allein er­­funden und bei diesem eingeführt und zwar schon im 15. Jahrhundert, als man anfing stehende Heere zu orga­­nisiren. Stehende Heere finden wir zwar schon bei den Römern unter dem Namen der Legionen, so mag man auch die Janitscharen Strelißen stehende reich im fünfzehnten Jahrhundert eingeführt. Karl VII. von Frankreich war es, der zuerst fünf Ordonnanzkom­­pagnien errichtete, die auch im Frieden besoldet wurden und bei jeder Kompagnie Waffenröce von einerlei Farbe über dem Harnisch trugen. Dies war der erste Ur­­sprung der Uniformen, denn wenn die römischen Legio­­nen, die Janitscharen und Streu­ßen auch eine gemeinen gleiche Kleidung trugen, eben die allgemeine Nationaltra<t und der Krieger zeichnete sich mehr durch seine bessere Bewaffnung als durch eine besondere Tracht aus. — Unter den spätern französischen Regierungen ward das stehende Heer ver­­mehrt, der gesammte Adel trug damals die Waffen, ward Soldat und nahm die übliche militärische Tracht an. Bald strebten auch die Civilbeamten nach dieser Auszeichnung, die ihnen von den absoluten und tyran­­nischen Regierungen Frankreichs auch gewährt wurde. Ich kann von dem hierüber Gesagten nichts zurückneh­­men — es ist keines­wegs ein Phantasiegemälde, wie mir mein Gegner im Satelliten ohne auch nur einen Gei­genbeweid zu versuchen, vorwirft, sondern Resultat der Geschichtsforschung.. Er mag darüber im Conversations­­lexikon Belehrung suchen, wenn er es nicht schon aus früheren Studien weiß. Die Sitten, Gebräuche und Einrichtungen Frank­­reichs wurden damals schon eifrigst nachgeahmt. In allen Staaten wurden stehende Heere errichtet und nach dem Muster der französischen eingetheilt , everziert und uniformirt , nachdem man in Frankreich auch den Ci­­vilbeamten militärische Uniformen gegeben hatte, wurden diese auch in andern Staaten früher später bei den Be­­amten eingeführt. — Co­ward Modesache, so kam die französische militärische Uniform, die auch nor gegen­­wärtig Militär und viele Klassen von Staatsdienern tragen, nach Deutschland, nach Oesterreich. — Wenn ich behauptet habe, daß bei der ursprünglichen Einführung der Militäruniform, die nun auch die Uniform des Adels geworden war, die Absicht zum Grunde gelegen sei, die Beamten dadurch für den Haß des Volkes zu entschul­­digen, so folgt daraus keineswegs, daß überall wo spä­­ter die Uniformirung der Beamten eingeführt worden, dies auch aus diesem gehäßigen Grunde habe geschehn müssen. — Der Ursprung der Beamtenuniform in Frank­­reich war der angegebne , andere Staaten ahm­ten es nach, weil es Mode geworden war. “ Ueberdieß hatte ich es mir nicht zur Aufgabe gestellt gegen die Unifor­­mirung der Beamten überhaupt zu Felde zu ziehn, ich widersprach nur der­ verlangten, neu einzuführenden Uni­­formirung „der sächsischen­­ Municipalbeamten. Dieses­ gilt in­ Beziehung auf Die Uniform; in Bes­ziehung auf die­ bürgerliche Amtstracht entgegne­t ich : fol­­gendes : die auszeichnende Amts- und­ Standestracht ist freilich sehr alt, sie ist vielleicht nicht viel jünger , als "das Menschengeschlect = aber eben so alt ist auch der sich früher In dem zuleit Erörterten iM nennen, aber im Abendlande wurden der Professoren haben Sie, die Antwort auf das die 17. und so geehrter gelesen, 18. Jahr­­gültigen im all­­freundschaft­­Amtskledung Richter und Schöffen Jahrhundert Abs des ich die militärische Heere diese erst in Frank­­fo war diese Kleidung

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