Turul 1930 (A Magyar Heraldikai és Genealógiai Társaság Közlönye).

Idegennyelvű kivonatok

ein Silberpetschaft der Kaschauer Goldschmiedezunft aus dem Jahre 1476 geschnitten, dessen Innenfeld die Gestalt des hl. Eligius im Halbrelief zeigt. Die Gestalt dieses Heiligen findet sich seitdem auf vielen anderen Goldschmiedezunftsiegeln vor und wurde für diese sozusagen stereotyp. Sie können in zwei grosse Gruppen eingeteilt werden. An der Spitze der ersten Gruppe steht das Siegel der Goldschmiede von Besztercebánya aus dem Jahre 1598. Im Felde dieses höchst kunstvoll geschnittenen Siegels ist der Heilige bei der Treibarbeit zu sehen, ein Grundtypus, der fortab Jahrhunderte lang auf den Siegeln vieler Goldschmiedezünfte in Ungarn wiederkehrt. Gleichzeitig und parallel mit dem Typus des hl. Eligius bei der Treibarbeit bilden sich noch andere Siegel­typen aus. Unter diesen steht der Gruppe mit dem hl. Eligius bei der Treibarbeit jene Gruppe am nächsten, die den Heiligen in verschiedenen anderen Stellungen zeigt und hauptsächlich Siegel der siebenbürgischen Goldschmiedezünfte umfasst. Bei der Spärlichkeit vergleichender Vorarbeiten lässt sich noch nicht feststellen, welche Siegel dieser Reihe von selbständigen Typus sind, noch welche Rolle ausländischen Vorbildern zufällt. Siegel mit der Gestalt des hl. Eligius sind nämlich derart allgemein verbreitet, dass Originalvariationen höchst selten vorkommen. So stimmt z. B. das Siegel der Goldschmiede von Pest fast vollständig mit dem von den Wiener Goldschmieden noch im Jahre 1801 benutzten überein. Neben den Siegeln mit der Gestalt des hl. Eligius verdienen eine gesteigerte Beachtung jene, die einen selbständigen Charakter aufweisen. So z. B. das der Goldschmiede von Kassa, mit einem Renaissance-Schild, in dem ein Goldschmied in ungarischer Tracht bei der Treibarbeit sichtbar ist. Von Johann Wáradi geschnitten diente er mehreren ungarischen Goldschmiedesiegeln als Vorbild und kann mit vollem Recht als ein im Ursprung und Charakter selbständiger ungarischer Siegeltvpus betrachtet werden. Eine verwandte Gruppe stellen die ähnlich ausgeführten Siegel der Goldschmiede von Eperjes und Ungvár (1640) dar. Ausserordentlich originell, selten schön und kunstvoll ausgeführt ist auch ein Siegel der Goldschmiede von Szatmár aus dem Jahre 1590, zugleich das älteste Goldschmiedesiegel mit ungarischer Beschriftung. Um weitere vergleichende Untersuchungen zu ermöglichen, seien hier die in der Fachliteratur noch nicht behandelten Siegel der Goldschmiedezünfte von Buda, Eperjes, Esztergom, Fogaras, Milej, Nagyszombat und Zágráb (Agram) beschrieben. II. Eperjes. Von mittelmässiger Technik, ist dieses Siegel in seiner ganzen Gestaltung, Aufbau und Aus­führung demjenigen der Goldschmiede von Ungvár aus dem Jahre 1640 höchst ähnlich. IV. Fogaras. Sehr gut ausgeführte, treue Kopie des Siegels der Goldschmiede von Nagyvárad, das seiner­seits eine Kopie des Siegels von Kassa aus dem Jahre 1584 ist. An dieser Reihe lässt sich die Entwicklung eines ungarischen Goldschmiedesiegeltyps sehr schön verfolgen. V. Milej. In einem Büchlein der Meister von Milej, das auch eine Abschrift ihres Zunftbriefes enthält, findet man nach dem Text auf einer leeren Seite die Abbildung eines Siegels. Da der Zunftbrief 50 Jahre jünger ist, als die Jahreszahl des Siegels, ist es zweifelhaft ob wir es wirklich mit dem Siegel der Meister von Milej zu tun haben. Möglicherweise bestand aber in Milej schon früher eine gemischte Zunft, der dieses Siegel zuzu­schreiben ist. VI. Nagyszombat. Das Goldschmiedesiegel verdankt seine Originalität der geschickten Verwendung lokaler Attribute, gehört daher zu jenen seltenen Zunftsiegeln, die sich durch selbständige Auffassung aus­zeichnen. VII. Zágráb (Agram). Die Inschrift besagt bloss, dass es das Siegel der Goldschmiedezunft des Dom­kapitels von Zágráb sei. Die Zunftzeichen anderer Gewerbe, die im Siegelfelde zu sehen sind, zeigen jedoch, dass wir es mit einer gemischten Zunft zu tun haben, der neben den Goldschmieden auch die Schwert feger, Schmiede und Schuhmacher angehörten. Zwischen den Enden des Spruchbandes findet sich ein aus den Buch­staben SVC verflochtenes Zeichen, das dem Beschauzeichen der Goldschmiede von Komárom gleicht. Der unteren Spitze des V im Zágráber SVC Zeichen schliesst sich jedoch eine wagrechte Verlängerung nach rechts an, eine charakteristische und wichtige Abweichung. Wir haben es hier mit einem bewusst angewendeten Unter­scheidungsmerkmal zu tun. Die Analogie des SVC Zeichens im Siegel der Goldschmiede von Komárom, wie auch die kreuzförmigen Beschauzeichen, die in demjenigen der Goldschmiede von Győr eingeschnitten sind, legen den Schluss nahe, dass das SVC Zeichen im Zágráber Siegel nichts anderes als das Zágráber Beschau­zeichen im XVII. Jahrhundert sei. I. Buda. Das kleinere Siegel der Goldschmiede von Buda ist wegen seiner geschickten Lösung beachtens­wert. Das gut ausgeführte Siegel mag vom Anfang des XVIII. Jahrhundert stammen.

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