Turul 1951–1992 (A Magyar Heraldikai és Genealógiai Társaság Közlönye)

Rövid hírek, közlemények - Deutschsprachige Zusammenfassung (Nyáry Zsigmond)

Mitglieder der Familien Barkóczy, Festetics, Keglevich, Klobusiczky, Niczky, Hadik, Jankovich und andere. Der gemeinsame Nenner dieser Gruppe ist die unbedingte Treue, die sie dem Geist des mit dem Na­men Maria-Theresias gekennzeichneten Zeitalters entgegenbrachten. Dr. Attila Pandula, Mitglied der Redaktion, untersucht zwei gra­vierte Marmorplatten, die in der Festung Murány (heute: MuraS, Slo­wakei, Distriktualhauptort, bekannt aus der ungarischen Geschichte und aus der galanten Literatur) aufbewahrt werden. Die Marmorplat­ten deuten auf das Abenteuer des Palatins Ferenc Wesselényi und der Maria Széchy hin. Letztere spielte die Festung, ihren Besitz, die die „Rebellen" besetzt hielten, in die Hände von Wesselényi, ihres künf­tigen Gatten, und übergab dadurch die Festung den Habsburgéra. Die Episode wurde vom Poeten István Gyöngyösi besungen. Die entzif­ferten zeitgenössischen Platten bestätigen die von der Barockliteratur erfassten Tatsachen. Den Abhandlungen folgt eine technische Sektion dokumentarischer und bibliographischer Natur. Frau Dr. Éva NyulásziStraub, Redaktionsmitglied, Mitarbeiterin des Ungarischen Staatsarchivs, bringt ein Inventar der Wappenbriefe, die neulich in den Besitz des Landesarchivs geraten sind. Die Autorin, die 1987 ein Repertórium der damals aufbewahrten 1570 Wappen­briefe veröffentlichte, bringt diesmal eine Serie von Ergänzungen, von welchen jetzt zehn neulich bekanntgewordene, bisher unpublizierte Urkunden aus der Periode 1480-1601 vorgelegt werden. Dadurch meldet sich ein beständiger Teil der Zeitschrift, der in der Zukunft auch weitergeführt wird. Im bibliographischen Teil stellt die Studentin Frl. Csilla Tuza, das jüngste Mitglied des Autorenkollektivs einen sigillographischen Kata­log vor, der von dem Kanadischen Nationalarchiv veröffentlicht und dessen Material durch Daniel Cogné und Patricia Kennedy bearbeitet wurde. - Der schon erwähnte Attila Pandula meldet sich mit zwei Buchbesprechungen. Die erst beschäftigt sich des dritten Bandes des faleristischen Werkes von Antonio Spada, (Brescia, 1983), in wel­chem unter anderen verschiedene, auf Ungarn bezügliche Dekoratio­nen verhandelt werden: das Goldene Vlies, der Militär-Maria-The­resien-Orden, der königlich ungarische Sankt-Stephans-Orden, der Leopolds-Orden und der Orden der Eisernen Krone. Die Rezension betont die Seltenheit einiger Stücke und die gute Qualität der farbigen Illustrationen. Dasselbe faleristische Thema veranlasste Pandula über eine in Wien veranstaltete Ausstellung zu berichten (Juni 1992), wo nicht nur die obengenannten Dekorationen, sondern eine Serie der von der Österreichischen Republik vom Jahre 1918 bis jetzt geschenk­ten Auszeichnungen zur Schau gestellt worden sind. - In einer Re­zension, die sogar einer selbständigen Studie gleichkommt, gibt Dr. Péter Nagybákay, Mitglied der Internationalen Akademie für Heraldik eine Besprechung des Werkes von Frau Marija Sercer über die Emb­leme der verschiedenen Handwerke und Körperschaften der Stadt Zagreb (Agram). Das Werk wurde anlässlich der 900sten Jahreswende der Gründung der kroatischen Hauptstadt veröffentlicht. Der Katalog der Ausstellung, der eher als eine Monographie zu betrachten ist, be­rücksichtigt eine bedeutende Zahl von heraldischen Andenken und anderen Objekten, welche Zeugen eines über grosse Traditionen ver­fügenden städtischen und gewerblichen Milieus, bzw. einer viel Jahr­hunderte alten Entwicklung sind. Resümés in deutscher und englischer spräche ergänzen das Werk, das der Rezensent in diesem Bereich als ein Modell erachtet. An der Spitze de Traueranzeigen sei der 75ste Jahrestag des Ab­lebens eines Förderers der genealogischen Wissenschaft in Ungarn im 19sten Jahrhundert erwähnt: von József Csorna de Ragyolcz (1848-1917). Er war korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und zweiter Präsident der Ungarischen Gesellschaft für Heraldik und Genealogie. Ausser seinen zahlreichen Artikeln im Bereich Heraldik, galt er als Pionier im Studium der wap­pengezierten alten Grabsteine - ein überaus vernachlässigtes Gebiet vor Csoma's Auftreten in Ungarn. Archeologie und Numismatik er­gänzten seine volle Rüstung auf diesem Gebiet, was 71 veröfennt­lichte Studien beweisen. Der Herrenhof, wo er seine Tätigkeit voll­brachte - heute verstaatlicht, wie die Mehrzahl der ehemaligen Her­rensitze seit 1945 - trägt heute eine Gedenktafel. Im Rahmen der Jubiläumsfeier, die am 27. Juni 1992 stattfand, hielt Prof. Dr. András Kubinyi (der Verfasser der Einleitung in dieser Nummer) die Festre­de, während die hier veröffentlichte Erinnerungsschrift aus der Feder von Frau Margit Ewa, Enklein des verstorbenen Gelehrten stammt. - In der Reihe der ungarischen Fachleuten dieses Fachgebiets war kürzlich eine doppelte Verlust zu spüren, und zwar von zwei Bahn­brechern der Genealogie und Heraldik, sowie der Sozialwissenschaf­ten. Professor Lajos-Bernát Kumorowitz starb am 22. Februar 1992, im Alter von 92 Jahren. Er war ein hervorragender Spezialist der staatlichen Machtsymbole und Insignien, sowie der mittelalterlichen Rechtspflege, hauptsächlich der Wappensiegel der glaubwürdigen Orte. Trotzdem wurde er - angesichts seines priesterlichen Standes (seit 1923 war er Mitglied des Prämonstratenserordens) - aus den Reihen der Akademiker zurückgenommen wurde, von wo er durch 40 Jahre von einem atheistischen Regime verbannt war. Sein Lebens­weg ist hier von Dr. Géza Érszegi, Mitarbeiter des Ungarischen Staatsarchivs gewürdigt. - Die andere unersetzliche Verlust ist das Ableben des Dr. Erik Fügedi, welcher am 18. Juni 1992 im Alter von 76 Jahren verschieden ist. Die Karriere des unermüdlichen Bahnbre­chers der historischen Demographie und des Forschers der mittelal­terlichen Sozialstrukturen wurde im Jahre 1952 plötzlich gebrochen. Neun Jah-re lang arbeitete er als Handarbeiter in einem Betrieb -eine Verlust von ebensoviel Jahren für die Wissenschaft. Seit 1961 war er einer der produktivsten Autoren, der nun eine Bibliographie bedeutenden Ausmasses hinterlassen hat. Er beherrschte eine halbe Dutzend von Sprachen, und war auch im Ausland wohlbekannt. Sein wissenschaftlicher Nachlass ist äusserst wertvoll und umfangreich, obwohl die Umstände der vollen Entfaltung seiner Tätigkeit im Wege standen. Sein Lebenswerk ist von Dr. Iván Borsa, Mitarbeiter dieser ersten Nummer der neuerstandenen Zeitschrift Turul gewürdigt — eine Initiative, die Dr. Fügedi mit Begeisterung unterstützt hatte. Als Präsident des Komitees für Preise und Medaillen der Interna­tionalen Konföderation für Genealogie und Heraldik, berichtet Dr. Szabolcs de Vajay über die Ereignisse des 20-sten Internationalen Kongresses der Konföderation, gehalten in Uppsala, 7-14 August 1992, mit Teilnehmern aus 29 Ländern. Zwei internationale Preise sind diesmal geschenkt worden: der Preis Caumont-La-Force für Herrn Jean-Denis Bergasse (Frankreich) und der Preis Brant de Kos­kull für Herrn Christian Settipani, während eine dritte Auszeichnung (der Preis Dalmiro de la Válgoma) Herrn Zdenko G. Alexy zuteil wurde (Slowakie), der bedauerlicherweise am Kongress zu Uppsala nicht teilnehmen konnte. Unter den acht Empfängern der „Médaille à nos Aînés" ist der Name des Dr. Iván Borsa, Mitarbeiter dieser Nummer zu finden. Die kurzen Notizen von lokalem, regionalem und internationalem Interesse tragen der Bereicherung des Inhalts dieser Nummer wesent­lich bei. Das nächste Heft (Bd. LXVI, Nr.l.) erscheint in März 1993. Abonnieren Sie auf die Zeitschrift Turul für ihre ungarischen Fre­unde entweder in Ungarn oder im Ausland. Jahresabonnement (4 Hef­te, 96 Seiten, 4°) kostet FF 80, SF 20 oder FB 800. Die Summe wird, mittels personaler Euroschecks, mit der Bezeichnung „pour Turul" auf die folgende Adresse gebeten: M. Szabolcs de Vajay, 1 place de 1 'Ancien-Port, CH-1800, Vevey, Suisse. 55

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