Turul 1994 (A Magyar Heraldikai és Genealógiai Társaság Közlönye)

1-2. füzet - 2. Kisebb rovatok - Deutschsprachige Zusammenfassung (Nyáry Zsigmond)

ZUSAMMENFASSUNG Prof. Iván Bertényi setzt die Bewertung der historischen Hilfswissenschaften in der Periode 1951-1991 fort. Er unter­sucht die Entwicklung der Paleographie und Epigraphie, die Wichtigkeit des von István Hajnal bearbeiteten allgemeinen Repertoriums und der von Sándor Schreiber zusammengestellte Sammlung betonend. Die altungarischen Kerbschriften wurden von Prof. András Róna-Tas bewertet. Frau Annamária Németh ist die Autorin einer wertvollen sigillographischen Bibliographie, d.h. einer Disziplin, deren Forschungsgebiet und Neuformulie­rung von dem kürzlich verstorbenen Professor Bernát L. Kumo­rowitz vervollständigt wurde (siehe Turul XLV, 1951-1991. S. 49-50.), dessen postumes Werk neulich erschienen ist (Turul XL VI, 1993. S. 36.) Eine beträchtliche Zahl sigillographischer Identifizierungen sind dem Prof. András Kubinyi, Dr. Géza Érszegi und Dr. József Holub zu verdanken. Im vergangenen Zeitabschnitt war eher die Kommunalsigillographie bevorzugt; das das Bauerntum betreffende Material ist das Ergebnis der durch Lajos Horváth verrichteten Untersuchungen. Demgegen­über war die Heraldik als "verwünschte Wissenschaft" verpönt. Unter diesen Umständen konnte die letztgenannte Disziplin nur auf die Analyse von Motiven beschränken (z.B. László Magyari: die Vögel; Károly Huszár: die Jagd, usw.), bzw. auf die Zusam­menhänge mit den bildenden Künsten (Dr. Dénes Radocsay), mit der Archeologie (János Kalmár), oder mit der Literatur (Dr. Iván Bertényi). Wichtige Einzelheiten waren durch Mária Szent­györgyi, Ernő Tompos und Péter Nagybákay (Bahnbrecher der Heraldik der ehemaligen Zünfte) analysiert. Seit den 1970er Jahren wurden die früher getroffenen Massnahmen irgendwie gelockert, so kam es das erstemal zur Veröffentlichung des Werkes eines im Ausland lebenden Spezialisten (S. de Vajay, 1973.). Als neue Erscheinung galt die Rückgliederung der Heral­dik ins strukturale System der Wissenschaften mit dem Werke von Frau Éva Nyulászi-Straub, Redakteurin unserer Zeitschrift; die umfangreiche Darstellung umfasst 1173 Wappenbriefe, die im Staatsarchiv aufbewahrt sind. Unter den archontologischen Werken sollen die Studien von Dr. Kálmán Benda, Lajos Gecsé­nyi und Dr. Zoltán Fallenbüchl erwähnt werden, während fur die Nomenklatur des öffentlichen Dienstes in der Periode 1848-1980 das Werk weiland des Professors József Bölöny massge­bend ist. Was die Studie der verschiedenen Orden anbelangt, hat die Faleristik ihren Spezialisten in der Person von Dr. Attila Pandula, Mitredakteur von Turul gefunden. Er war der Beförde­rer des ersten internationalen Kongresses, der in diesem The­menkreis zu Keszthely (Ungarn) veranstaltet wurde, infolge der Mitwirkung des Abgeordneten Dr. László Czoma. Damit endet sich die von Prof. Iván Bertényi gegebene Ubersicht, die sich zugleich über gewisse Sektoren verwandter Disziplinen ausbrei­tete, welche mit dem Profil unserer Zeitschrift in keiner direkten Verbindung stehen. Diesem Bereich gehören Studien über ver­schiedene Insignia (z.B. die ungarische Königskrone), sowie ono­mastische, vexillologische und numismatische Themen. Das sind Wissenschaftszweige, die glücklich genug waren - zwar nicht ohne Schwierigkeiten und Opfer - die kärglichen Jahre der Verpönung von allen Disziplinen zu überleben, welche mit den Traditionen der nationalen Identität zu tun gehabt hatten. Dr. Zsigmond Nyáry gibt eine Ubersicht seiner im Spätmit­telalter auftretenden Familie. Im Laufe voriger Jahrhunderte waren zahlreiche ungarische Geschlechter ihrer eigenen Her­kunft nicht mehr bewusst. Das soll keineswegs als Zeichen einer Nachlässigkeit betrachtet werden; es ist eher den massi­ven Zerstörungen im Laufe der ottomanischen Eroberung des Landes zuzuschreiben, wobei Schlösser, Herrenhöfe und Archive in Brand gesteckt, Friedhöfe verwüstet wurden. Diese Umstände haben die Kontinuität und die Traditionen einfach verwischt. Im 17-ten Jahrhundert sollte auch die Vergangen­heit dieser Adelsgeschlechter rekonstruiert werden, was in Mangel verlorener Urkunden gelegentlich mittels fragmenta­rischer mündlicher Überlieferungen geschah, welche manch­mal auch durch die Phantasie verschönert waren. Man könnte solche Erscheinungen einfach mit Achselzucken ausser Acht lassen, aber die zeitgenössischen Untersuchungen sind nun bestrebt diese Mängel zu ersetzen, durch Wiederauffindung von vermissten alten Urkunden und die Verwendung neuer Forschungsmethoden. Die Familie Nyáry von Bedegh und Berencs gehört dem ungarischen Uradel, welche vermutlich aus der zur Zeit der ungarischen Goldenen Bulle (1222) neu­aufstrebenden gesellschaftlichen Schicht stammt - eine soziale Bewegung, die der Gesellschaft der alten Clans ein Ende bereitete. Dieser Tatsachen bewusst strebten Familien­traditionen die Abstammung eines Geschlechts mit einem fik­tiven Ahnherrn verknüpfen; in diesem Fall mit einem János (Johann) de Nyáry, der angeblich um das Jahr 1457 leben sollte. Der Autor dieser Studie ist bestrebt diese fromme Tradition seiner Familie zu berichtigen, und mit Erfolg führt er die mit Dokumenten unterstützte Abstammung bis in die letzten Jahrzehnte des 14-ten Jahrhunderts zurück, als die Brüder Petrus, Nikolaus und Stephanus de Nyáry erscheinen, die im letzten Jahrzehnte des 14-ten Jahrhunderts geboren sein sollten. Die jetzt lebenden Mitglieder der Familie - die seit 1655 bzw. seit 1723 den Grafentitel führte - stammen von dem obigen Petrus ab, wahrend die übrigen Familienzweige im Laufe des 16-ten Jahrhunderts den Kriegen und Verwüstun­gen zum Opfer fielen. Auch Abkömmlinge von Familientöch­tern waren damals bestrebt den Familiennamen weiterzufüh­ren, aber diese Versuche waren zum Scheitern verurteilt. Des weiteren legt der Autor eine neulich aufgefundene Urkunde vor, um die berichtigte Genealogie seiner Familie zu unter­stützen und die Unklarheiten bezüglich der Abstammung der Familie zu beseitigen. Márton Szluha gibt eine Übersicht von zwei gleichnamigen und oft verwechselten transdanubischen Familien, welche sich nur nach ihrem Prädikat unterscheiden: d.h. die Familien Káldy von Alsókáld, bzw. von Felsőkáld. Die erste, die 1266 erscheint, stammt von milites castrenses ab; die zweite, die seit 1256 bekannt ist, blühte schon damals in verschiedenen Zweigen. Der Autor berichtigt die Unsicherheiten der Abstam­mung und schildert die Geschichte beider Familien. Die Káldy von Alsókáld erreichten 1521 den Höhepunkt ihrer Blütezeit; dann führt eine Periode der Dekadenz zum Erloschen der Familie im 19-ten Jahrhundert. Die nach heutzutage blühende Familie Káldy von Felsőkáld hat sich als Erwerber beträchtli­cher Landgüter erwiesen, hauptsächlich mittels vorteilbrin­gender Eheschliessungen. Als Zeichen des gesellschaftlichen Aufstieges erhielt die Familie 1581 ein neues Wappen mit geviertem Schild. Die Abstammung beider Familien folgt im zweiten Teil der Studie, wobei auch die im klassischen Werk

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