UNGARN-JAHRBUCH 1970

BESPRECHUNGEN - Ungarn allgemein - Czigány, Lóránt [Hrsg.] The Béla Iványi-Grünwald Collection of Hungarica. (J. M. Bak) - Czigány, Magda [Hrsg.] Hungarian Literature in Englisch Translation Publisched in Great Britain 1830–1968. (J. M. Bak)

BESPRECHUNGEN 175 CZIGÁNY, LÓRÁNT [Hrsg.] The Bêla Iványi—-Grünwald Collection of Hungarica, A catalogue. London: Szepsi Csombor Literary Circle 1967.159 S. $ 3.— Es scheint angebracht, die Freunde Ungarns auf diese kleine Bibliographie aufmerksam zu machen. Sie ist nicht nur ein schönes Andenken an einen verdienten ungarischen Historiker, sondern auch ein wertvolles Nachschlagewerk für Publikationen in nicht-ungarischen Sprachen, vor allem zur Geschichte des 19. Jahrhunderts, worüber IVÁNYI-GRÜNWALD selbst einige wich­tige Beiträge vorgelegt hatte. Neben einer Biographie und Bibliographie der Schriften des 1965 verstorbenen Gelehrten enthält der Katalog an die tausend Eintragungen, meist selbstän­dige Monographien, über Landeskunde, Geschichte, Geistesleben und Literatur Ungarns, vor­nehmlich in der Zeit KOSSUTHS. Werke von und über LAJOS KOSSUTH ebenso wie manche seltene zeitgenössische Brosdmren dürften in die Dutzende gehen. Ein Fachregister erleichtert die Benutzung. — Da es für die Forscher Ungarns immer eine große Schwierigkeit bedeutet, für die, des Magyarischen nicht kundigen Leser erwähnenswertes Schrifttum nachzuweisen, werden alle, die eine gute Bibliographie suchen, Herrn CZIGÁNY für seine äußerst fachkundige Zusammenstellung dankbar sein. /. M. Bak, Vancouver CZIGÁNY, MAGDA [Hrsg.] Hungarian Literature in English Translation Published in Great Britain 1830—1968. A bibliography. London: Szepsi Csombor Literary Circle 1969. 121 S. % 4.­ Diese zweite Bibliographie des Szepsi-Csombor-Kreises ist nicht nur als Titelverzeichnis für Literaturhistoriker und Bibliothekare nützlich, sondern bietet durch die bloße chronologische Ordnung (ergänzt durch sinnvolle Register) gleichsam eine Studie über das Interesse an unga­rischer Literatur in England. Sie ersetzt die Bibliographie von PÁL GULYÁS {Magyar szépiroda­lom idegen nyelven a Nemzeti Múzeum könyvtárában, Budapest 1915) und zwar nicht nur für die Zeit seit dem Erscheinen des letzteren: GULYÁS verzeichnete nur solche Titel, die in der Széchenyi-Bibliothek vorhanden waren. Frau CZIGÁNY nahm alle selbständigen Werke (und wichtigere Anthologien) auf, die nur irgendwo auf den Britischen Inseln zu finden waren (und gibt auch Bibliothekssignaturen an), womit sie zur eindrucksvollen Zahl von 250 Ein­tragungen gelangte. Sie bezog acht englische Werke über die ungarische Literatur (angefangen mit JÁNOS CSINK, A complete practical grammar of the Hungarian language, London 1853) und 58 wichtigere Zeitschriftenaufsätze zum Thema ein: durch diese ging sie über den eigent­lichen Rahmen hinaus. Die Übersetzungen enthalten 26 Anthologien und 158 selbständige Werke; unter den letzteren findet man gelegentlich überraschende Titel völlig unbekannter oder drittrangiger Schriftsteller. Doch auch EÖTVÖS, KOSZTOLÁNYI und KARINTHY sind ver­treten, vom beliebten Ungarn in England, MAURUS JÓKAI, der mit 38 Eintragungen vertreten ist, ganz zu schweigen. Die ungarische Literatur fand ihre Einführung in England mit der An­thologie von SIR JOHN BROWNING: Poetry of the Magyars, London 1830 (zweifelsohne auf­grund der deutschen Nachdichtungen von KARL RUMY) und erlebte, neben der JÓKAi-Mode der Jahrhundertwende (neun Auflagen des „A szabadság a hó alatt" zwischen 1897 und 1910!) jüngst einen schönen Aufschwung: 2 Erzählungsbände von TIBOR DÉR Y, sein „Nicki" in drei verschiedenen Ausgaben und drei Romane von JÓZSEF LENGYEL in den letzten 4 — 5 Jahren zeugen davon. Auf zwei Gebieten bedarf die Liste einer Ergänzung: die englischen Übersetzun­gen, die in Ungarn und in Amerika (USA, Canada) erschienen, würden die Bibliographie voll­ständig machen. Selten kann man eine Bibliographie als ein interessantes Buch bezeichnen. In diesem Falle ist ein solches Urteil berechtigt. János M. Bak, Vancouver

Next