Neuer Weg, 1963. február (15. évfolyam, 4280-4303. szám)
1963-02-05 / 4283. szám
Aufruf an alle Völker der Welt Helft mit, den Krieg durch friedliche Finnische Massenorganisationen sammeln Unterschriften, damit die friedliche Koexistenz triumphieren soll / Staatspräsident Kekkonen Unterzeichnete als erster den Appell Helsinki, Ap/NW: Verschiedene finnische Massenorganisationen und Vertreter politischer Parteien haben beschlossen, eine breitangelegte Debatte über die Bedeutung der friedlichen Koexistenz einzuleiten. Überdies sollen Unterschriften für einen Appell an alle Völker gesammelt werden. „Heute, da das Leben aller Völker von einem verheerenden Krieg bedroht ist“, heisst es in dem Appell, „ist die Anerkennung der Notwendigkeit der friedlichen Koexistenz und ihre praktische Verwirklichung zur wichtigsten Frage für die Menschheit geworden. Wir wenden uns an alle Völker mit dem Aufruf, zwischen den Ländern mit unterschiedlichem Gesellschaftssystem die friedliche Koexistenz herbeizuführen, um das Unheil abzuwenden, das der Menschheit droht. Dies ist der sicherste Weg zur Gewährleistung des Friedens, zur Verstärkung des internationalen Vertrauens, zur Verwirklichung der allgemeinen Abrüstung. Die Entwicklung der Ost-West-Zusammenarbeit auf#der Grundlage der friedlichen Koexistenz wird der ganzen Menschheit den Weg zum wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt, den Weg zur kulturellen Entwicklung erschli essen.“ , RGW-Ausschuss tagte in Moskau Moskau, Ap/NW : Vom 29.—31. Januar d. J. tagte in der Sowjethauptstadt der Ständige Ausschuss des RGW für Wirtschaftsfragen. Die Tagungsteilnehmer erörterten die Koordinierung der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiete der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten des RGW. Der Ausschuss fasste entsprechende Beschlüsse. An der Tagung, die in einer Atmosphäre brüderlicher Eintracht und völligen Einvernehmens stattfand, nahmen Delegationen aus Bulgarien, der Tschechoslowakei, der DDR, der Mongolei, Polen, Rumänien, Ungarn und der Sowjetunion sowie Beobachter aus der Chinesischen VR und der DR Vietnam teil. Wird die spanische Sahara Kerntestgelände? Madrid, Ap/NW : Die spanische Sahara ist im Begriff. Versuchsgelände für Kernwaffenversuche zu werden. Die in Madrid erscheinende Zeitung „Ya“ schrieb am 3. Februar, dass „ein so schwachbevölkertes Gebiet, wie die spanische Sahara für Kernwaffenversuche und für den Abschuss von Raketen durch die NATO-Länder verwendet werden könnte“. Daran seien nicht nur die USA, sondern auch Frankreich interessiert, das sein Versuchsgelände in der algerischen Sahara eingebüsst hat. ★ Der Stabschef der französischen Armee, Charles Ailleret, ist am 3. Februar zu einem Besuch in Madrid eingetroffen, um mit den Vertretern der spanischen MiU- tärbehörden über eine militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu verhandeln. Als erster Unterzeichnete der Staatspräsident Finnlands, U. K. Kekkonen, diesen Appell. Belgische Atomkriegsgegner rüsten zu einem Protestmarsch Brüssel, Ap/NW: Der Verband „Brüsseler Initiative zur Beteiligung Belgiens an der internationalen Entspannung“ hielt im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zum Antiatommarsch, der am 24. März stattfinden soll, eine Pressekonferenz ab. Die Pressekonferenz wurde vom sozialistischen Senator Henri Rolin eröffnet, der die Zielsetzungen des Antiatommarschs erörterte und die belgischen Massenorganisationen zur aktiven Beteiligung an dieser Kundgebung aufforderte. Ähnliche Aufrufe Hessen auf der Pressekonferenz die Vertreter verschiedener belgischer Jugendorganisationen ergehen. Norweger für unverzüglichen Kernteststep Oslo, Ap/NW : Der Vorstand der norwegischen Organisation „Die Bewegung für Atomabrüstung“ richtete ein Schreiben an das Parlament, in dem die norwegische Regierung aufgefordert wird, sich von den Plänen zur Schaffung „multinationaler“ NATO-Atomstreitkräfte zu- distanzieren. Der Vorstand der Organisation weist auf die Gefahr der Ausbreitung der Kernwaffen hin, die sieh zur Zeit in Westeuropa geltend macht, und fordert die norwegische Regierung auf, Initiative an den Tag zu legen, um den Abschluss eines Vertrags über die Einstellung der Kernwaffenversuche zu beschleunigen. Ende April veranstaltet die Organisation einen Drei-Tage-Marsch der Atomwaffengegner. Dieser Marsch soll in Oslo mit einem Meeting abgeschlossen werden. Mittel zu bannen! Ein ^nlnA ainomartcli wurde Ende Januar in Düsseldorf (unser Bild) anlässlich der „Woche der ln ocnweigemarscn Abrüstung" veranstaltet; die Atomwaffengegner demonstrierten mit eindrucksvollen Spruchbändern für eine kernwaffenfreie Zone in Mitteleuropa Ghanesisch-togolesische Grenze wieder geöffnet Lome, Ap/NW : Die Grenze zwischen Ghana und Togo, die in den letzten zwei Jahren wegen der gespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern gesperrt war, wurde am 1. Februar in feieriieher Weise geöffnet. Regierungsdelegationen von Ghana und Togo trafen im Grenzort Aflao zusammen, um konkrete Massnahmen für die Durchführung der Vereinbarung festzulegen, die Staatspräsident Nkrumah und eine togolesische Regierungsdelegation am 23. Januar getroffen hatten. Diese Vereinbarung sieht eine Verbesserung der Beziehungen der beiden Länder vor. Verhaftungswelle in der Republik Elfenbeinküste Paris, Ap/NW: In der in Westafrika gelegenen Republik Elfenbeinküste wurden drei Minister ihrer Ämter enthoben. Sieben Abgeordneten wurde die parlamentarische Immunität aberkannt. Auch werden Beamten, Studenten und Angehörige der Gendarmerie verhaftet. Wie die Pariser Zeitung „Libération“ berichtet, sind nähere Einzelheiten über das Ausmass der Verhaftungen nicht bekannt, da „sich die Regierung in Schweigen hüllt“. Die Verhafteten sollen wegen angeblicher „Gefährdung der Sicherheit des Staates“ vor Gericht gestellt werden. Nach den Erklärungen der in Paris studierenden Hochschiller aus der Republik der Elfenbeinküste sind die. dort in Gang befindlichen Ereignisse ..ein Ausdruck der internen Zwistigkeiten“ innerhalb der regierenden Demokratischen Partei. „Prawda“ kommentiert bisherige Ergebnisse der Kernfestst op-V erhan d I ungen Moskau, Ap/NW: „Prawda“ veröffentlichte am 3. Februar einen Kommentar zu den Verhandlungen über die Einstellung der Kernwaffenversuche. Darin heisst es, dass die grossen Bemühungen, die die Sowjetregierung unternimmt, um eine rasche Lösung der Frage des Kernwaffenversuchsstops herbeizuführen, von der Weltöffentlichkeit hoch anerkannt werden. In den Botschaften vom 19. Dezember 1962 und 7. Januar 1963, die der sowjetische Regierungschef N. S. Chruschtschow an den USA-Präsidenten Kennedy richtete, wurde bekanntgegeben, dass die Sowjetunion geneigt ist, den USA und England in der Inspektionsfrage entgegenzukommen. Die SowjétrS- gierung erklärte sich mit der Durchführung von 2—3 Inspektionen im Jahre auf ihrem Territorium ein-verstanden, unter der Bedingung, dass solche Inspektionen auch auf den Territorien der anderen Kemmächte vorgenommen werden. Überdies erklärte sich die Sowjetregierung bereit, auf ihrem Territorium drei automatische seismische Stationen aufzustellen, falls auch die anderen Kemmächte dies auf ihrem Territorium zulassen. Die Sowjetregierung unternahm diese Schritte, um das internationale Vertrauen zu festigen und durch zusätzliche Garantien, dass sämtliche Staaten die Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Einstellung der Kernwaffenversuche respektieren werden, das Zustandekommen eines Übereinkommens zu erleichtern. Obgleich die Sowjetunion bei den in Washington und New York vom 14.-31. Januar geführten Verhandlungen zwischen den Vertretern der UdSSR, der USA und Englands Wohlwollen an den Tag legte, stellte sich heraus, dass die Verhandlungspartner nicht geneigt sind, die Massnahmen zu ergreifen, die zur Herbeiführung eines Einvernehmens in der Frage der Zahl der Inspektionen -und der Standorte der automatischen seismischen Stationen erforderlich sind. Da es auf der Hand lag, dass die USA und Grossbritannien die Kernwaffenversuche nicht einzustellen gedenken, sahen sich die Sowjetvertreter gezwungen, die New Yorker Verhandlungen abzubrechen. Die Verhandlungen werden in Genf im Achtzehnländer-Abrüstungsausschuss weitergeführt, der, wie bereits vorher beschlossen wurde, seine Arbeiten am 12. Februar wieder aufnimmt. Afro-asiatische Solidaritätsorganisation tagt Delegierte und Beobachter aus 60 Ländern zugegen / sandte Grussbotschaft Daressalam, Ap/NW : An der Solidaritätskonferenz der afro-asiatischen Länder, die am 4. Februar in Moshi (Tanganjika) begann, nehmen 400 Delegierte und Beobachter aus 60 Ländern Asiens, Afrikas und des Mittleren Ostens teil. Die fünf Tagesordnungspunkte umfassen : 1. Kampf gegen den Imperialismus, Kolonialismus und Neokolonialismus, für die volle nationale Unabhängigkeit, für die nationale Befreiung und den Weltfrieden sowie für die Ablehnung der ausländischen Militärstützpunkte und der aggressiven Militärblocks und gegen die Herstellung und Erprobung von Kernwaffen; 2. unabhängige Entwicklung der Volkswirtschaften, der Gemeinsame Markt und seine wirtschaftliche Auswirkungen auf die afro-asiatischen Länder; 3. Entwicklung der nationalen Kultur und Liquidierung der Überbleibsel des Imperialismus auf kulturellem Gebiet; 4. soziale Fragen ; 5. Festigung und Erweiterung der Solidaritätsbewegung der afro-asiatischen Völker und Vertiefung der Solidarität mit den Völkern Lateinamerikas. Einheit — Hauptfaktor im nationalen Befreiungskampf Moskau, Ap/NW: Nikita Chruschtschow verlieh der Überzeugung Ausdruck, dass die 3. Solidaritätskonferenz der afro-asiatischen Länder „einen weiteren wichtigen Beitrag zur Festigung der vereinigten Front der fried- und freiheitliebenden Völker bilden wird“. In seinem Schreiben an den Vorsitzenden der Konferenz, die in Moshi (Tanganjika) tagt, erklärt der sowjetische Ministerpräsident; „Nur die Einheit der Solidaritätsbewegung der afro-asiatischen Länder ist imstande, auch künftighin eine wichtige Rolle bei der endgültigen Liquidierung des Kolo-nialismus, bei der Festigung und dem Vorwärtskommen der freigewordenen Länder im Kampf gegen den Imperialismus, für die Aufrechterihaltung des Weltfriedens und für die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu sichern.“ „Die Sowjetmenschen“, betont N. S. Chruschtschow, „unterstützten stets mit Entschlossenheit und Konsequenz den heldenmütigen Kampf der Völker zur Befreiung vom Kolonialjoch und werden dies auch künftighin tun. Sie freuen sich aufrichtig über die bedeutenden Erfolge der afro-asiatischen Völker bei der Erringung und Stärkung ihrer nationalen Unabhängigkeit.“ Die Imperialistischen Kräfte sind mit allen Mitteln bestrebt, die Völker daran zu hindern, dass sie ihre nationale Uriabhängigkeit er- N. S. Chruschtschow ringen und sich frei entwickeln. Sie suchen die wirtschaftliche Knechtung der jungen Nationalstaaten aufrechtzuerhalten und mischen sich in grober Weise in ihre inneren Angelegenheiten ein. Als beredtes Beispiel führte N. S. Chruschtschow in dieser Hinsicht die jüngste Krise Im karibischen Raum an. Bei der Beilegung dieser Krise, bemerkt der sowjetische Ministerpräsident, „hatten die Einheit und der Heldenmut des kubanischen Volkes, die Macht der Sowjetunion, der sozialistischen Länder und «Iller freiheit- und friedliebenden Völker, die gegen die Provokationen der amerikanischen Imperialisten, für die Freiheit und Unabhängigkeit des kubanischen Volkes Stellung nehmen, eine ausschlaggebende Rolle inne“. Nordrhodesische Minister unter Polizeiaufsicht Salisbury, Ap/NW: Drei der Regierung Nordrhodesiens angehörende Minister, darunter der Führer der Vereinigten Nationalen Unabhängigkeitspartei, Kenneth Kaunda, wurden am 2. Februar in Salisbury unter Polizeiaufsicht gestellt, Wie bekannt, haben sich die drei Minister an der Einsetzungsfeierlichkeit der Regierung von Njassaland beteiligt. Unterwegs nach Lusaka (Nordrhodesien) wurden sie auf dem Flughafen von Salisbury, wo sie das Flugzeug wechseln sollten, von der Polizei darüber ausgefragt, wohin sie sich zu begeben wünschen. Da sie es ablehnten, darüber irgendwelche Erklärungen abzugeben, wurden sie unter polizeiliche Aufsicht gestellt. Londoner Kolonialmanöver um Zentralafrika London, Ap/NW: Der Stellvertretende britische Premierminister und Minister für Fragen Zentralafrikas, Butler, ist Sonntag von seinem Besuch in der Föderation Rhodesien und Njassaland nach London zurückgekehrt. Auf dem Londoner Flughafen erklärte Butler, er könne den Zeitpunkt für den Austritt Njassaland» aus der Föderation nicht bekanntgeben. Er sagte ferner, dass er im Zusammenhang mit der Gewährung des Rechtes an Nordrhodesien aus der Föderation auszutreten, „keinerlei Verpflichtungen übernommen habe“. Somit vermochte Butler das Problem der Zukunft Nordrhodesiens und Njassalands, deren Völker hartnäckig für die Auflassung dieser Föderation kämpfen, keineswegs zu lösen. Aus seiner Erklärung geht hervor, dass England auf die Idee einer Föderalisierung Zentralafrikas, die die britischen Wirtschaftsinteressen sicherstellt, nicht verzichtet. Englisch-philippinischer Streit um Nordborneo geht weiter London, Ap/NW : Der Vizepräsident und Aussenminister der Philippinen, Pelaez, ist nach' den ergebnislosen Verhandlungen mit den Vertretern der englischen Regierung über die von den Philippinen beanspruchten Gebiete in Nordborneo am Sonnlag aus London abgereist. Wie aus dem gemeinsamen englisch-philippinischen Kommuniqué hervorgeht, hat die englische Regierung die diesbezüglichen Ansprüche der Philippinen abgelehnt. Auch die USA-Regierung unterstützt in dieser Frage England. Der Streit zwischen England und den Philippinen entstand, als England im August 1962 seine Absicht kundtat, die Grossföderation Malaysia unter Einschluss von Malaya, Singapur, Sarawak, Brunei und Nordbomeo zu schaffen. Die philippinische Regierung ist jedoch der Auffassung, dass Nordbomeo seit uralten Zeiten ein Bestandteil des philippinischen Sultanats Sulu war und im Jahre 1878 England nur für eine gewisse Zeit überlassen wurde. Mit den Patrioten von Nordkalimcmtan solidarisch Djakarta, Ap/NW: „Das indonesische Volk unterstützt den nationalen Befreiungskampf der Bevölkerung von Nordkalimantan (Borneo) und lehnt mit aller Entschiedenheit die geplante Errichtung der Föderation Malaysia ab“, heisst es in einer Verlautbarung des indonesischen Informationsministeriums im Zusammenhang mit der Erklärung des malaiischen Botschafters, dass das indonesische Volk die Schaffung dieser Föderation „begrüsst“. Diese Stellungnahme des malaiischen Botschafters könne nur die Beziehungen zwischen Indonesien und Malaya trüben Cocktail-Party in der Sofioter RVR-Botschaft Sofia, 4. (Agerpres.) — Am Abend des 4. Februar gab der interimistische Geschäftsträger der Rumänischen Volksrepublik in Bulgarien, Simion Leru, im Botschaftsge-« bäude anlässlich des Besuchs der rumänischen Komponisten A. Mendelsohn, D. Capoianu, A. V i e r u und des Dirigenten Mircea Cristescu in Bulgarien eine Cocktail-Party. An dieser Cocktail-Party, die in einer Atmosphäre herzlicher Freundschaft verlief, beteiligten sich der Stellvertretende Vorsitzende des Bulgarischen Komitees für Freundschaft und Kulturelle Verbindungen mit dem Ausland, Tschudomir Petr off, bulgarische Komponisten und Musikwissenschaftler. Ausstellung „Errungenschaften der RVR“ in Italien Rom, Ap/NW : In Modena wurde eine Ausstellung eröffnet, die die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Errungenschaften der RVR in den Jahren der Volksmacht veranschaulicht. In der Eröffnungsansprache wies Dr. Franco G h i n o s i auf die in den letzten Jahren von der RVR auf verschiedenen Gebieten erzielten Erfolge hin. Anschliessend wurden einige rumänische Dokumentarfilme gezeigt. ÍKP: Asylrecht für spanische Emigranten! Rom, Ap/NW: Die Parlamentsfraktion der IKP richtete eine schriftliche Anfrage an die Regierung mit dem Ersuchen, darauf zu antworten, ob „die italienische Regierung angesichts der Gefahr, die den spanischen antifaschistischen Emigranten auf Grund der jüngsten Vereinbarung zwischen Franco und de Gaulle droht, unverzüglich offiziell zu erklären gedenkt, dass die spanischen antifaschistischen Emigranten, wo immer sie sich auch befinden mögen, politisches Aslyrecht in Italien finden werden“. Engländer für Ausweitung des Handels mit sozialistischen Ländern London, Ap/NW: In den englischen Geschäftskreisen und in der Öffentlichkeit machen sich immer mehr die Forderungen nach Ausweitung des Handels Englands mit den sozialistischen Ländern geltend. „Wir müssen diese Beziehungen, die England gewaltige Möglichkeiten bieten, fühlbar ausweiten“, erklärte der Präsident der „Glass Metal Company". W. Brown. In einem im „Daily Worker“ veröffentlichten Aufsatz verlangte J. Campbell, Mitglied des Politbüros des Exekutivkomitees der KP Grossbritanniens, der Diskriminationspolitik auf dem Gebiete des Handels ein Ende zu setzen und die Handelsbeziehungen zu der UdSSR und den volksdemokratischen Ländern auszuweiten. DER KÖNIG VON LAOS, Sri Savang Vathana, wird in Begleitung von Ministerpräsident Suvanafuma am 11. Februar zu einem Staatsbesuch in der UdSSR eintreffen. Prof. J. F. Piccord, der durch seine Ballonfahrten in der Stratosphäre bekannt wurde, ist im Alter von 79 Jahren in Minneapolis (USA) verstorben. Seinen 130. Geburtstag beging vor' kurzem Jusif Gasanow, der älteste Einwohner der Autonomen Republik Nahitschewan in Transkaukasien (UdSSR). Einem Aussenministertreffen Algeriens, Marokkos und Tunesiens, das am 10. Februar in Rabat stattfinden wird, hat Algerien zugestimmt. Bei diesem Treffen sollen die vor kurzem aufgetretenen Meinungsverschiedenheiten zwischen Algerien und Tunesien beigelegt und die Beziehungen zwischen den drei Ländern gefestigt werden. Der sowjetische Weltraumfahrer Andrian Nikolajew ist nach seinem zehntägigen Freundschaftsbesuch in Indonesien nach Moskau zurückgekehrt. Unter dem Druck der Öffentlichkeit musste der frühere SS-Obersturmbannführer und Adjutant Himmlers, Max Frauendorfer, seine von der CDU/CSU beschlossene Kandidatur für ein Bundestagsmandat zurückziehen. Beim Einsturz des Rathauses in Granadillas (Kanarische Inseln — Spanien) wurden 20 Menschen getötet und weitere 200 verletzt. Der Einsturz erfolgte nach den sintflutartigen Regenfällen in den letzten zehn Tagen. Beim Absturz eines US-Transportflugzeugs über dem Flughafen in San Francisco fanden alle fünf Besatzungsmitglieder den Tod. Abgestürzt ist ein von zwei amerikanischen Piloten gesteuertes Kampfflugzeug, _ das 200 km südlich von Saigon im Sturzflug südvietnamesisene Partisanen mit Maschinengewehrfeuer belegte. Beide amerikanischen Piloten und der Diem- Beobachter fanden hierbei den Tod. Die brasilianische Regierung beschloss, die Produktion von Kaffee, den Hauptausfuhrartikei des Landes, zu drosseln. Dieser Beschluss ist auf die gegenwärtige Lage auf dem Weltmarkt zurückzuführen, da Brasilien nur etwa 19 Millionen Säcke Kaffee von insgesamt 36 Millionen Säcken absetzen konnte. Seinen Abschiedsbesuch stattete der Gesandte der RVR in Frankreich, Constantin Nicutä, dem französischen Aussenminister Couve de Murville vor seiner endgültigen Abreise aus Paris ab Die Leitung des französischen Aussenministeriums gab zu Ehren des scheidenden Gesandten der RVR ein Essen. Zum 15. Jahrestag des sowjetisch-rumänischen Freundschaffsvertrags Botschafter der RVR in Moskau gab Empfang Moskau, Ap/NW: Anlässlich des 15. Jahrestags der Unterzeichnung des Vertrags über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand gab der Botschafter der RVR in Moskau, Nioolae Guinä, einen Empfang, an dem teilnahmen: Gennadi Woronow, Mitglied des Präsidiums des ZK der KPdSU, Iwan Spiridonow, Vorsitzender des Unionssowjets des Obersten Sowjets der UdSSR, die Marschälle der Sowjetunion W. Sokolowski und A. Jerem e n k o, Leiter von Ministerien und Zentralinstitutionen, Funktionäre des ZK der KPdSU, Mitglieder des Leitungsrats der Gesellschaft für Sowjetisch-Rumänische Freundschaft, Generale und hohe Offiziere der Streitkräfte der UdSSR, Wissenschaftler, Kunst- und Kulturschaffende. Während des Empfangs, der in einer Atmosphäre herzlicher Freundschaft verlief, hielten Nicolae Guinä und Gennadi Woronow Trinksprüche. ★ Der RVR-Bolschafter in Moskau, Nicolae Guinä, gewährte dem Korrespondenten der „Moskowskaja Prawda“ ein Interview anlässlich des am 4. Februar sich zum 15. Mal jährenden Tages der Unterzeichnung des Vertrages über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand zwischen der RVR und der UdSSR. ★ Moskau, Ap/NW: Montag nachmittag sprach der Botschafter der RVR in der Sowjetunion, Nicolae Guinä, im Moskauer Fernsehen über den Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrags über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand zwischen der UdSSR und der RVR. Sodann wurde ein Fernsehfilm des Studios „Bucureşti" gezeigt, der die Erfolge des rumänischen Volkes auf verschiedenen Tätigkeitsgebieten veranschaulicht. Artikel des Genossen Ceauşescu in der ,.Prawda'1 Moskau, 4. (Agerpres.) — Anlässlich des 15. Jahrestags der Unterzeichnung des Vertrages über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand zwischen der UdSSR und der RVR veröffentlichte ■ die „Prawda“ am 4. Februar einen Artikel unter der Überschrift „Unsere Kraft liegt in der Einheit“, dessen Verfasser Genosse Nicolae Geauşescu; Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der RAP, ist. Rumänische Filmwoche in Moskau Moskau, Ap/NW : Anlässlich des 15. Jahrestags der Unterzeichnung des Vertrags über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand zwischen der UdSSR und der RVR begann in Moskau eine rumänische Filmwoche. In der Sowjethauptstadt werden in mehreren Lichtspieltheatern rumâni- me" u. a. sche Filme vorgeführt, die bellit sowjetischen Publikum grosser» Anklang finden. Es handelt sich um die Filme „Donauwellen „Hallo, falsch verbunden", „Dárdáé", „Der Schlüssel zur Geheimschrift“, „Adler 101“, „Telegram Brüsseler EWG-Konflikt bedroht US-Kandelsexpansion Kennedys Finanzminister drängt auf Änderung der Handelspolitik Londoner und Bonner US-Botschafter zur Berichterstattung im Weissen Haus Washington, Ap/NW: Im Weissen Haus finden Konsultationen zwischen Präsident Kennedy und seinen aussenpolitischen Beratern statt. Zur Berichterstattung wurden auch die amerikanischen Botschafter in England und in der Deutschen Bundesrepublik nach Washington berufen. Eines der Hauptprobleme für Washington ist jetzt die Handelspolitik der USA, die nach Feststellungen des USA-Finanzministers Douglas Dillon geändert werden muss, da die Zulassung Englands zur EWG auf unbestimmte Zeit vertagt wurde. Falls England nicht mehr der EWG beitritt. würden zahlreiche Zielsetzungen des im Oktober vorigen Jahres vom USA-Kongress angenommenen Gesetzes über die Expansion des Handels mit den westeuropäischen Ländern wegfallen, so dass das amerikanische Aussenhandelsdefizit in Höhe von rund 2 200 000 000 Dollar (1962) gegenüber den westeuropäischen Ländern nicht verbessert werden und keine Minderung erfahren dürfte. Der Sondervertreter des USA-Präsidenten Kennedy, Christian Herter, hat wohl bei seinen jüngsten Verhandlungen in London die britische Zustimmung für eine Zolltarifsenkung erhalten, doch die übrigen westeuropäischen Länder haben weniger Verständnis für die Wünsche der USA aufgebracht. Wie „New York Times" berichtet, will die amerikanische Regierung jetzt von ihren Botschaftern in London und Bonn eine Einschätzung der künftigen Orientierung Englands und Westdeutschlands erhalten. Bonn versucht Washingtons Verärgerung zu mildern Bonn, Ap/NW : Der Staatssekretär im westdeutschen Aussenmlnisterium. Karl Carstens, hat sich' am 4. Februar nach Washington begeben, um die amerikanischwestdeutschen Beziehungen nach' dem Scheitern der Brüsseler EWG-Verhandlungen „zu klären“. Die überraschende Abreise des westdeutschen Staatsmanns nach Washington wurde laut France Presse infolge der „amerikanischen Verärgerung" über das Scheitern der Brüsseler Verhandlungen und über die dabei von Westdeutschland gespielte zwielichtige Rolle beschlossen. Ein Sprecher des westdeutschen Aussenministeriums erklärte, dass „die Amerikaner über den jüngsten Vertrag zwischen Frankreich und Westdeutschland ungehalten sind" Katanga; Neuer Akt im alten Drama Als die UNO-Truppen am 28. Dezember 1962 in Katanga zur Generaloffensive übergingen, erklärte ein Sprecher der UNO-Behörden, nunmehr werde dem Abfall Katangas gewaltsam ein Ende gesetzt. In weniger als einer Woche hatten dann die Blauhelme auch fast alle grossen Städte Kätangas besetzt und den Söldnerbanden gehörig aufs Haupt geschlagen. Tshombe hätte nun einfach festgenommen und wegen seiner -zahllosen Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden können, doch statt dessen kuhhandelte das UNOOberkommando auf einen Wink von oben wieder einmal mit dem Spalterchef und machte diesem schliesslich grosse Zugeständnisse, angeblich um ein weiteres Blutvergiessen zu vermeiden und den Blauhelmen den Einzug in Kolwezi, dem letzten Stützpunkt der Söldner, kampflos zu ermöglichen. Nachdem in Kolwezi die Flaggen ausgewechselt und damit der letzte strategisch wichtige Punkt unter UNO-Kontrolle gebracht worden war, begann man das Vorgehen der Blauhelme in Washington und Leopoldville als einen „eklatanten Sieg“ zu rühmen. Es gehört jedoch kein besonderer Scharfblick dazu, um zu erkennen, dass die UNO-Truppen einen Pyrrhussieg reinsten Wassers errungen haben, denn was hat sich nach dem Blutvergiessen in Katanga schon viel geändert ? Politisch rein gar nichts, wenn man von der Verlagerung des Kräfteverhältnisses innerhalb des neokolonialistischen Lagers zugunsten der amerikanischen Monopole absieht, denn Tshombe ist wieder in Elisabethville, wo er als „Provinzialpräsident“ an Verhandlungen teilnimmt, die angeblich die „nationale Versöhnung“ am Kongo herbeiführen sollen. Dass Tshombe weiterhin als „Staatsmann“ behandelt wird, obwohl er — abgesehen von seinen früheren Verbrechen — wie ein gemeiner Dieb erst vor kurzem die Kellersafes der sogenannten Nationalbank von Katanga geplündert und damit die Zemtralregierung um 20 Millionen Dollar geprellt hat, ist weiter nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der „Washington Post and Times Herald“ seit kurzem dafür agitiert, dass dem Spalterchef „Gelegenheit geboten wird, sich seiner Provinz nützlich zu machen und den führenden Posten weiter zu bekleiden“. Mit anderen Worten: Die Neokolonialisten aus Übersee wollen den Spalterchef weiter auf führendem Posten“ haben, weil er wie kein anderer ihren trüben Machenschaften zupass kommt. Darum bemüht, ganz Kongo, d. h. vor allem auch die reiche Katanga-Provinz an sich zu reissen, plädieren die Wa!l-Street-Gewaltigen einerseits für eine Wiedervereinigung Kongos durch Schaffung eines Staatenbundes, in der Hoffnung, ihren britisch-belgischen Widersachern dadurch das Wasser abzugraben, andererseits fürchten sie aber, ein geeintes Kongo könnte ihrer Kontrolle entgleiten, und um dem vorzubeugen, brauchen sie Tshombe, de?i Spalterchef, mit dem sie jederzeit einen Druck auf die Zentralregierung ausüben können. So gesehen, ist es auch erklärlich, weshalb die US-Milliardäre zuerst die UNO-Aktionen in Katanga befürworteten, sobald aber Tshombes Banden ihren Teil weghatten, alle ihre Einflüsse geltend machten, damit die Kampfhandlungen eingestellt würden. Es war ihnen lediglich daran gelegen, Tshombe und seine britisch-belgischen Gönner einzuschüchtern, um bei den Verhandlungen, die jetzt in Elisabethville geführt werden, vorteilhaftere Positionen zu beziehen. Die jüngsten Militäroperationen der Blauhelme in Katanga waren somit nichts weiter als ein den laut „Les Echos“ einige am rikanische Gruppen in Kongo a gezettelt haben, „um noch ein« Markt zu erobern“. Wie „Tribui des Nations“ zu berichten weis erfolgte die Offensive der UN< Truppen, „erst nachdem die US; Regierung mit der kongolesisch« Zentralregierung ein Ubereinkor men getroffen hatte, wonach M nisterpräsident Adoula den Bc schafter des Weissen Hauses Leopoldville als seinen Ratgeb« anerkennt, die Sicherheit all amerikanischen Investitionen g rantiert und mit Washington ein« Vertrag über Freundschaft ur Zusammenarbeit unterzeichn« wird, der u. a. auch die Erricl tung von US-Militärstützpunkt« in Kongo gewährleisten soll“. Die Kolonialherren aus Lond« und Brüssel stehen jedoch dies« Abmachungen, die ihren Kong Plänen offensichtlich im Wege st hen, keineswegs teilnahmslos g genüber. Politische Beobacht smd der Ansicht, dass es in ur um Katanga zu heftigen Ausei] andersetzungen kommen wir schon deshalb, weil das britiscl belgische Mündel, der Spalterch« ja nicht besiegt, sondern nur g schlagen wurde und gegenwärt noch rund 10 000 Tshombe-Ma: nen unter Waffen stehen, die j derzeit zu Aggressionshandlung« gebraucht werden können. Symi tomatisch dafür ist auch die Ha tung Tshombes bei den gegenwä tigen Verhandlungen in Elisabeti viile. Er gebraucht wie ehede; seinen alten anmassenden Ton, ur nach seinen insolenten Forderui gen zu schliessen, wird d; schmachvolle Tauziehen der In periaiisten um die Vorherrscha in Kongo noch manche Übern schung bringen. Ferdinand Koch