Neuer Weg, 1963. augusztus (15. évfolyam, 4433-4458. szám)

1963-08-03 / 4435. szám

i^er Meister îm Erfahrungsaustausch Engpässe überwinden Hitzige Debatten gab es damals, als Former und Giesser unserer Abteilung die Planvorhaben 1963 besprachen. 15 Prozent mehr als 1962 schienen bei der Kapazität der Giesserei kaum erreichbar. „Der einzige Weg, der eingeschlagen werden kann“, erklärten damals die Kommunisten, „ist die Steige­rung der Arbeitsproduktivität". Da­für musste aber der ganze Arbeits­vorgang umgestellt werden. Wie können die Engpässe aus­geschlossen werden ? Diese Frage ging mir immer wieder durch den Kopf. 20 Prozent des Gesamtplans sind Bremstrom­meln für LKW­Anhänger. Wenn hier die Techno­logie geändert werden kann, so sind wir einen guten Schritt wei­ter. Nach einigen Wochen Studium und Überlegung hatte ich's ge­funden : ln Kokillen muss auch bei uns gegossen werden. Da­durch ersparen wir nicht nur Zeit und Raum, sondern auch die Qua­lität wird besser. Als dieser Vor­schlag im Kollektiv besprochen wurde, gab es viel Pro und Kontra. Es gab Bedenken, dass die in Kokillen gegossenen Trommeln schwerer zu bearbeiten seien. Konnten wir nun, um uns die Ar­beit zu erleichtern, einfach die Schwierigkeiten den Mechanikern aufpelzen ? Damit wäre dem Be­trieb nicht geholfen. Ich liess es deshalb auf einen Versuch an­kommen. 20 Bremstrommeln wur­den in Kokillen gegossen und be­arbeitet, Was war das Ergebnis ? Statt einer Stunde dauerte das Giessen nur knappe 25 Minuten, der Ausschuss sank um 10 Pro­zent, die Bearbeitung — vollkom­men einwandfrei. Jetzt giessen wir schon seit Monaten in Kokillen auf einer Produktionsfläche von 44 Quadratmetern, im Gegensatz zu 144 — soviel Raum beanspruchte bisher das Sandgussverfahren. Der wirtschaftliche Nutzen, der dabei erzielt wird, beträgt mehr als 100 000 Lei. Mit etwas mehr Zuversicht gin­gen wir daran, das zweite schwie-Fö^.Ä^deite sich dabei um die vielen hundert kleinen Bestandteile, die für die Schussfachmaschine gegossen wer­den. Insgesamt sind es 180 Ton­nen. Statt weiter in Sandformen zu giessen, schlug ich den Guss in Bakelitschalen vor, der nicht nur deshalb vorteilhafter ist, weil die Bearbeitung der Gussstücke voll­ständig ausgeschaltet wird, sondern weil neben einer hochwertigen Qualität auch 40—50 Prozent der vorgeschriebenen Arbeitszeit da­durch . erspart werden kann. Wenn anfangs die 180 Tonnen uns fast unerreichbar schienen, so müssen wir heute alle bekennen, dass wir durch die bei uns getroffenen Massnahmen nicht nur unseren Aufgaben reibungslos nachkom­­men, sondern auch viel mehr lei­sten können. Martin Kelp Hilfsmeister in der Hermann­städter „Metalurgica“ Erfrischungen Im vergangenen Winter — und er war nicht so ohne — konnte man in Arad täglich sehen, wie die Ver­käuferinnen, manchmal mit blau­gefrorener Nase, vor den Kondi­toreien standen und Gefrorenes an­­boten. Es gab zu wählen : Popu­lar, Sport, Polar ... Fein verpackt, schmackhaft und immer frisch. Wir betonen — immer frisch ! Denn die­ses Speiseeis wurde täglich mit Flugzeug oder Schnellzug aus Bu­karest gebracht. Da soll noch jemand sagen, der TAPL kümmeie sich nicht um die Erfrischung sei­ner Kunden ! Und trotzdem gab es Siebengescheite, die behaupteten : „Wartet nur, bis der Sommer da ist!“ Und ach, sie hatten recht. Bei dreissig Grad un­ter Null konnte man sich in Arad mit speziell aus der Hauptstadt gebrachtem Eis kühlen. Jetzt, da die Quecksilbersäule auf plus 30 Grad gestiegen ist, bekommt man schwar­zen Kaffee zu trinken. Und zwar heissen. Nun, wir wollen nicht ungerecht sein. Zu behaupten, dass es in Arad gar kein Speiseeis und andere Er­frischungen gebe, wäre gelogen. Denn drei Sorten — Vanille, Scho­kolade und Punsch sind auch in. . der Stadt an der.'S'Iarosch bekannt, und wenn man Glück hat, findet man sogar zwei Sorten auf einmal in der Konditorei. Die Strassen-Also verzichten wir auf das Eis und trinken einen kalten Fruchtsaft oder Himbeerspritzer. Wer einen Kühlschrank hat, kann das zu Hau­se tun, wer nicht, trinkt ihn eben so, wie er ihn im Kiosk kauft. Von zwölf Kiosken nämlich, die wir zwi­schen 10 und 12 Uhr besuchten, hatten ganze drei Eis zum Kühlen der Getränke. In den übrigen war es noch nicht angekommen, und das Mineralwasser wurde entspre­chend lau serviert. In anderen Ein­heiten wieder — auch auf dem Bahnhof ! — wird kein Fruchtsaft und kein Mineral­wasser, sondern nur Orangeade und Limonade aus­geschenkt. Gleich­falls ungekühlt. Der TAPL meint dazu: „Das Eis kommt zu spät, oft erst am Nach­mittag, in die Kioske, weil es mit dem Transport nicht klappt. Sprit­zer wird nicht überall serviert, weil zuwenig Sodawasser da ist.“ Darüber, dass im Lagerraum fünf Aggregate unbenutzt liegen, mit denen in den Kiosken Sodawasser hergestellt und gekühlt werden könnte, schweigt man. Und auch darüber wird nicht gesprochen, dass die Eisblöcke stundenlang vor den Kiosken schmelzen, bevor sie in die Eiskästen kommen, und dass trotz ^unzähliger VöVschläge zur Erwei­terung der Auswahl und zur bes­seren Versorgung mit Speiseeis al­les beim alten geblieben ist. kioske aber sind meist leer, und von Vielleicht würde dem TAPL eine dem schönen, ach so kalten „Po- Erfrischung gut tun ? lar“ aus Bukarest fehlt jede Spur. Martin Schmidt Ausrüstungen für die Förderindustrie Maschinenbauer liefern 750 Tonnen zusätzlich Die Maschinenbauer haben im ersten Halbjahr zahlreiche Ausrü­stungen für die Förderindustrie zusätzlich geliefert. Für die Berg­baubetriebe wurden rund 750 Ton­nen verschiedener Anlagen gebaut, darunter Kompressoren, Pressluft­hämmer, Verladevorrichturrgen, Lo­ren sowie weitere hocl«*istungsfä­­hige Maschinen. Die Bergbaube­triebe des Schiltals erhielten in dieser Zeit Maschinen und Ausrü­stungen für rund 50 Millionen Lei, die Erdölfelder sechs vollständige Bohranlagen für mittlere und gro­sse Tiefen. 13 Bohrturbinen usw. Die Metallarbeiter der Werke für Erdölausrüstungen in Th-govişte haben Anlagen für Sondeninter­ventionen, Spezialansc’niüsse, Ven­tile und zahlreiche Ersatzteile über das Soll geliefert. Zugleich wurden Erdölausrüstungen konstruktions­mässig verbessert. So wurde die Bohranlage 4 LD mit einer Reihe von Vorrichtungen ausgestattet, durch die die Arbeit der Bohrar­beiter erleichtert und zugleich produktiver wird. Bei den neupro­­jektierten Bohrtürmen und dem Metallgerüst lassen sich auf diese Weise je 1,5 Tonnen Metall einspa­ren. Neue Automatvermittlung in Betrieb Deva (Agerpres). — Im neuen Postgebäude des künftigen Stadt­zentrums von Deva hat dieser Tage ein automatisches Vermittlungsamt den Betrieb aufgenommen. An die neue Zentrale, die mit rumänischen Ausrüstungen versehen ist, können 1200 Abonennten angeschlossen wer­den ; die Zentrale lässt sich auf 4000 Anschlüsse erweitern. Meer, Donna uni Delta in einem Tausende Badegäste in Sulina/'Reisezeit um die Hälfte verringert /Tragflächenschiff „Săgeata" Sulina (NW). — 6000 Badegäste gab es heuer bereits auf dem Strand von Sulina. Das ist bedeu­tend mehr als in den Jahren vor­her und gibt zur Annahme Anlass, dass sich dieser kleine Hafen an der Donaumündung zu einem be­liebten Seebad entwickeln wird. Der weite Strand bietet übrigens das Beste an feinkörnigem Sand, der mit dem der berühmten Kur­orte weiter südlich absolut konkur­renzfähig ist. Was Sulina besonders anziehend macht, sind die Möglich­keiten zu Fahrten auf der Donau, ins Delta und natürlich auch auf hohe See. Das allein aber ist schon einen Urlaub wert. Schon die Reise nach Sulina, das nur zu Wasser erreichbar ist, wird zum Erlebnis, obwohl man geschla­gene zwölf Stunden dazu braucht, um von Brăila aus hinzugelangen. Die eindrucksvolle Landschaft des grossen Stromes und nicht zuletzt die komfortablen Passagierschiffe „Trotuş“, „16 Februarie“ und „An­­ghel Saligny“ verkürzen merklich die Stunden. Ausserdem verkehrt nun zwischen Brăila und Tulcea das moderne Tragflächenschiff „Să­geata“, das die Reisedauer auf die­ser Strecke um mehr als die Hälf­te verringert. Das neue Fahrgast­schiff erreicht eine Geschwindigkeit von 60—70 Kilometern in der Stun­de und legt die 100 Kilometer zwi­schen Brăila und Tulcea (Zwischen­stationen in Galatz und Isaccea) in knappen zwei Stunden zurück. So­wohl auf der „Săgeata“ wie auf den anderen Fahrgastschiffen gibt es gutversorgte Bars, Musik und an­dere Annehmlichkeiten. Sulina selbst bietet einen freund­lichen Anblick. Die grüne Ufer­strasse ladet zu Spaziergängen ein, im Zentrum gibt es Fluoreszenzbe­leuchtung, ein Gartenrestaurant und eine Konditorei. Gegenwärtig wird das Trinkwassernetz ausgebaut und das Donauufer zu beiden Seiten weiter befestigt. Das geräumige Ho­tel wurde im Frühjahr renoviert und bietet gute Unterkunft. Den Transport zum Strand besorgt ein Autobus. Sonnenschirme, Umkleide­­kabinen, Erfrischungskioske, Ver­kaufsstellen mit Strandartikeln gibt es lange schon am Strand, ebenso einen Rettungsdienst und vieles an­dere. Dettacr Purnierfaürik verwirklicht TOM-Plan Detta (NW). — 20 wichtige Vor­haben sind im diesjährigen Plan für technisch-organisatorische Mass­nahmen der Dettaer Furnierfabrik vorgesehen. Zur Zeit sind viele da­von schon verwirklicht. So wurde die Kapazität der Berieselungsanla­ge für Buchenstämme um 2000 Ku­bikmeter erweitert, was zu einer rationelleren Nutzung der Holz­masse führt. Die Umgruppierung einiger Hilfsabteilungen erhöhte die Arbeitsproduktivität, und durch die Montage eines Reservekrans in der Abteilung Edelfurniere konnten Leerlaufzeiten ausgeschaltet wer­den, was bereits im vergangenen Monat zu einer lOprozentigen Über­bietung des Plansolls der Abteilung führte. Schon in den nächsten Mo­naten sollen weitere Massnahmen — vor allem die Mechanisierung des innerbetrieblichen Rohstoff­­transports — durchgeführt werden. ■’ •• VV:.v. . V; <■* ■" : . : -J < ' ■■* ; ■ ■ - - * ;: . -- • ■ ■ « . 'v&ft ' i-iMm&M Stets startbereit stehen Dutzende schnelle Flugzeuge des AVIASAN-Rettungsdienstes in allen Landesteilen. Allein in der Region Cra­iova wurden von der AVIASAN seit Jahresbeginn etwa 500 kg Blutkon­serven, 11 000 kg Medikamente und fast 400 Kranke befördert;* wobei die Flieger über 1 000 Stunden in der Luft unterwegs waren — Unser Bild : Pilot Ştefan Şerbănescu übernimmt eine Fallschirmladung mit Blutkon­serven für das Krankenhaus in Corabia Foto : Agerpres Metalleinsparungen durch verbesserte Entwürfe Temesvár (NW). — Die Techniker und Ingenieure der Entwurfsabtei­lung der Topletzer Landmaschinen­fabrik „Magheru“ sind bestrebt, nicht nur mit der modernsten Tech­nik Schritt zu halten, sondern auch Metalleinsparungen zu er­möglichen. So werden durch Neu­gestaltung und Verbesserung der mechanischen Maisrebler jährlich 147 000 Tonnen Walzgut eingespart, während das Ersetzen einiger Metall­bestandteile von Mühlenausrüstun­gen durch Plaststoffe seit Jahres­beginn bereits Einsparungen von 1435 Kilogramm Buntmetall ermög­lichte. Auch hat man heuer einen neuen Hammermühlentyp entwik­­kelt, der zur Mischfutterbereitung verwendet werden kann und einen 25 Prozent höheren Nutzeffekt auf­weist als die bisher hier gebauten Maschinen. in Kctrcmsebesch : Trinkwasserverso rgung weitgehend gesichert 4,5 km langes Rohrnetz gelegt / Erdhöchbehälter für 100Q0G0 Liter Wasser In Karansebesch wurde nach fast zweijähriger anstrengender Arbeit die Trinkwasserfrage gelöst: Das Banater Regionsbauunternehmen errichtete hier eine neue Pumpsta­tion und legte ein neues Rohrnetz. Die für 1962 vorgesehenen Arbeiten der ersten Etappe dieses auf 4,5 Millionen Lei veranschlagten Vor­habens wurden in neun Monaten unter besten Bedingungen beendet und dabei Einsparungen im Werte von 800 000 Lei erzielt. In der für 1963 geplanten zweiten Etappe wurde das 4,5 km lange Rohrnetz gelegt und die Arbeiten an der Pumpstation abgeschlossen. Durch den unermüdlichen und gewissen­haften Einsatz der von Radu G h i o n o i u und Michael Beh­ring geleiteten Brigaden, die miteinander im Wettbewerb standen und seihst in den strengen Winter­monaten bei einer Kälte von minus 30 Grad nicht locker liessen, konn­ten die Vorhaben schon Ende Mai durchgeführt werden, so dass kürz­lich der Probelauf begann. In unmittelbarer Nähe der Pumpstation befinden sich fünf Sammelbecken von je 750 Kubik­metern und einer Stundenleistung von 200 Kubikmetern. Zwei Pumpen drücken stündlich 180 Kubikmeter Wasser in das Rohrnetz. Gegenwär­tig beträgt der Trinkwasserver­brauch der Stadt 40 Kubikmeter in der Stunde, so dass die 360 Kubikmeter, die geliefert werden können, den Verbrauch um das Neunfache übersteigen. Eine über vier Kilometer lange Rohrleitung befördert das Trink­wasser in einen Erdhochbehälter auf einem nahen Hügel, der 1 000 000 Liter umfasst. Dadurch konnte auf den Bau eines Wasser­turms, der ein Mehrfaches an Ar­beit, Material und Geld gekostet hätte, verzichtet werden. Karl Omer Eichenthal t Streiflichter aus dem Rayon Schässburg (II) Zu Gast bei den „Unbekannten Es war wirklich Zufall, dass wir die junge Ingenieurin Aurora Dop um diese Tageszfeit — es mag wohl elf Uhr vormittags gewesen sein - beim Sitz der KW Malmkrog an­trafen. Ein Stoss Papiere lag auf ihrem jetzt selten benutzten Ar­beitstisch : die KW-Korrespondenz, die dringend erledigt werden muss­te. Seufzend setzt die Ingenieurin den Schlussstrich unter einen Ant­wortbrief : „Der Rayonslandwirt­schaftsrat will unseren Arbeitsplan für die Kulturenpflege und Halm­fruchternte haargenau kennen. Na­türlich haben wir unsere Pläne und möchten mit keiner Arbeit nach­hinken. Aber auf i unseren Bergen und überhaupt auf dem schweren Boden geht es nicht immer nach Wunsch. Dies ist die typische Wei­de- und Obstgegend.“ Ein Pferdewagen kommt heran­gepoltert ; Fahrer und Gefährt Sind ganz blau bespritzt. Es wird Spritz­wasser in den Weinberg gefahren. Bloss neun Hektar Reben hat die Wirtschaft, und nur die Hälfte davon sind Edelsorten. Ob sich der Weinbau hier noch lohnt ? „Kaum“, antwortet die Ingenieurin, „und deshalb gilt die Zukunft dem Obst­bau.“ Dicht drängen sich die Berge ans Dorf ; einige sind aber schon bepflanzt. Allein heuer entstanden weitere 10 Hektar Obstgärten, hauptsächlich Apfel- und Kirsch­bäume. Noch etwa 40 Hektar eig­nen sich dafür. Für Malmkrog, das infolge seiner Lage mit keiner anderen Wirtschaft vereinigt wer­den konnte, ist das eine ansehnli­che Fläche. Besonders mit den Kir­schen hat man heuer gute Erfah­rungen gemacht. Das Dorf mit einer einzigen Strasse Mit einem LKW fuhren wir aus Malmkrog talab zu den Wirtschafts­bauten des Staatsguts. Bei den Ställen biegt ein Weg nach rechts ab. Man wandert quer über den Berg und hat dann bald Felsendorf vor sich. Das typische Einstrassendorf, durch den Dorfbach der Länge nach in zwei geteilt. Etwa hundert Hausnummern. Auf der Strasse und in den Höfen musterhafte Reinlichkeit. Das Beispiel Neudorf hat also auch hier gezündet... „Oho, das Neudorfer Beispiel hat­ten wir gar nicht nötig, bei uns hat’s von jeher immer ordentlich ausgesehen.“ Unser erster Bekann­ter in Felsendorf. Grossvater Jo­hann Kerst, war fast beleidigt. „Klein, aber rein, ist unser Spruch.“ Wir trafen ihn auf der Bank vor dem Kulturheim und der KW­­Zweigstelle. Um diese Tageszeit war er wohl einer der wenigen, die müssig sassen. Eine unfreiwillige Untätigkeit, deren Ursache wir auch bald erfuhren : der graue Star. Die Krankheit quälte ihn schon zu der Zeit, als eine Heilung für einen „einfachen Dorfmenschen“ unmög­lich schien. Doch als Grossvater Kenst erfuhr, dass solche Augen­operationen heute keine Hexerei mehr seien, nahm er sich ein Herz und fuhr ins Schässburger Kran­kenhaus. Heute sieht er mit dem einen Auge wieder. In einigen Mo­naten kommt das zweite dran, und dann „werden meine .schwarzen Tage’ ein Ende haben, und ich hof­fe, noch einige Jahre in der Wirt­schaft mitzutun“. Vor wenigen Jahren noch war die Feisendorfer Kollektivwirtschaft sehr klein. Sie ging zwar nicht schlecht, doch wollte es nicht zu einer zügigen Entwicklung kommen. Einstimmig war man für den Zu­sammenschluss mit I,assein gewe­sen. Die starke Seite der Felsen­­dorfer ist die Schweinezucht und in letzter Zeit die Aufzucht von Jungvieh. Ein grosser Teil dieses Wirtschaftszweigs wurde bei der Vereinigung nach Felsendorf ver­legt. 200 Stück prächtiges Jung­vieh, gesunder Nachwuchs für die Rinderfarm, tummeln sich hier im Sommerweidelager, und 58 Zucht­sauen sorgen für die Vermehrung des Schweinebestandes. Brigadier Michael Wagner hat zu diesem Thema viel zu sagen. Er vergisst auch nicht zu erwäh­nen, dass der Abferkelstall einer der modernsten in der Gegend ist und der Rekord des Jahres ein Wurf von 16 Ferkeln war. Es be­gann zu dämmern, als wir dieses Gespräch führten, und bald fanden sich zur allabendlichen Beratung der stellvertretende KW-Vorsitzen­­de Nicolae Torna und der zweite Brigadier loan Simán ein. Doch nicht etwa am Schreibtisch wurden die heutigen Ergebnisse und die morgige Arbeit besprochen, sondern auf der Bank, wo wir am Nachmit­tag Grossvater Kenst getroffen hatten. Das ist hier so eine Ge­pflogenheit. Die aus dem rauhen ein reiches Tai machen werden Letztes Reiseziel war schliesslich doch Rauhthal. Heuschober säumten die Strassen unterhalb des Dorfes; die Strassenränder sind sorgfältig abgemäht worden. Hart am Bach steht der schönste Weizen von Rauhthal. Ein Mann prüft die Rei­fe der bereits gelben Ähren. Mi­chael Weber, der „Vize“ für Rauh­thal, schätzte mit dem Auge einen Ertrag ab, der den vorjährigen um einiges übertrifft. Eigentlich ent­spricht der Ortsname angesichts solcher Weizenpracht heute nicht mehr. In einem rauhen Tal würde auch kaum ein solcher Mais ge­deihen. Wie in Felsendorf hat man’s auch hier auf die Tierzucht, und zwar hauptsächlich auf Milchwirtschaft abgesehen. Die saftigen Weiden mit den streng abgegrenzten Parzellen trugen dazu bei, dass hier der höchste Milchertrag unter den vier Ortschaften, die eine KW bilden, er­zielt wurde. Die Weide ergibt einen Hektarertrag von mindestens 8000 Kilogramm Grünmasse im Jahr. „Das ist nur der Anfang“, sagt Michael Weber. „Wenn wir die Weide jetzt noch ausgiebig dün­gen und anständig pflegen, werden wir in kurzer Zeit die Milchtonne der Lasseiner KW genannt wer­den.“ Doch für eine volle Milchtonne benötigt man noch volle Silogru­ben und auch sonst ziemlich viel Mais. Und dafür wird nicht nur in der Kollektivwirtschaft gesorgt, sondern auch in der... Schule. Wir trafen nämlich Lehrer Karl Un­gar in einer, wie er sagte, „pein­lichen Situation“, das heisst mit ei­nem Sack Bohnen auf dem Rücken! Saatgut, im Schulgarten gezüchtet. Bald darauf standen wir in dem berühmten Schulgarten, wo Lehrer Ungar sein Steckenpferd reitet: „Es hat wenig Sinn, den Kindern das Fach Landwirtschaft einzutrom­meln, wenn man nicht auch einen Garten zum Vorführen hat. Diese Ecke gehört dem Mais, bloss 40 Quadratmeter, doch im Frühjahr haben wir der Kollektivwirtschaft davon 10 Viertel Saatgut überge­ben. Für den Ertrag bekommen wir Geld, und mit dem Geld werden Schulausflüge gemacht.“ Und nicht wenige dieser 10—14jährigen Kin­der haben bereits mehr von der Welt gesehen, als ihre Eltern und Vorfahren in früherer Zeit. Sie sind es, die das „rauhe Tal“ völlig in ein reiches Tal umwan­deln werden. Paul- Binder „So hoch wird unser Mais in zwei Wochen sein", sagte Lehrer Ungar, Jetzt müsste er seine Hand aber bestimmt noch höher strecken SPORT Moskau — Den Basket-Europapokal 3963 gewann ZSKA Moskau, die in der dritten Begegnung Real Madrid 99:80 (48:32) schlug. Wie bekannt, hatten beide Mannschaften bei gleichem Korbverhält­nis je ein Spiel gewonnen, so dass ein Stichkampf nötig war. Im Ent­scheidungstreffen führte die sowjeti­sche Vertretung in der 27. Minute 66:49 und in der 32. Minute 77:53. Der beste Mann von ZSKA war Wol­­now mit 26 Punkten. ZSKA Moskau gewinnt damit zum zweitenmal den von der Pariser Zeitung „L’Equipe“ gestifteten Pokal. Bezeichnend, dass alle bisherigen Auflagen sowjetische Mannschaften gewonnen haben, und zwar SKA Riga dreimal, ZSKA zwei­mal und Dynamo Tbilissi einmal. Bukarest — Vom 5.-8. August findet die Strassenmeisterschaft unserer jun­gen Radsportler statt Die rund 300 Kilometer lange Strecke wurde in vier Etappen wie folgt unterteilt: 1. Etappe, 5. August, Ploieşti-Chaussee, Abzwei­gung Buftea (60 km); 2. Etappe, 6. Au­gust, Olteniţa-Chaussee (100 km) ; 3. Etappe, 7. August Giurgiu-Chaussee ; 4. Etappe, 8. August, Ploieşti-Chaussee (80 km). Helsinki — Innerhalb des Olympia- Fussballturniers gewann die UdSSR das Rückspiel gegen Finnland 4:0 (2:0). Die erste Begegnung in Kiew hatten die sowjetischen Fussballer 7:0 für sich entschieden. Budapest — Am letzten Tag der Budapester Leichtathletikmeisterschaf­ten stellte die 4xlOO-m-Staffel (Mi­­hályffi, Csutorás, Gyulai, Rabai) mit 40,4 einen neuen Landesrekord auf. Pari s _ Bei einem Leichtathletik­wettbewerb in Cambrai stellte Michel Jazy mit 5:01,6 seinen eigenen Welt­rekord über 2000 m ein. Eminescu und die Volksdichtung Rumänische Schriftsteller in wissenschaftlichen Ausgaben Im Verlag der Akademie der RVR erschien der VI. Band der kri­tischen Ausgabe von Eminescus Werken, die der Literaturwissen­schaftler Perpessicius besorgt. Wir haben es hier mit einem grossange­legten Vorhaben zu tun, das dem Lebenswerk des grössten rumäni­schen Dichters gerecht werden soll, lm VI. Band lernen wir Eminescu als Folkloristen kennen, und gera­de hier erhalten wir tiefen Einblick in die Schaffensmethode des Dich­ters, lernen wir an den Quellen seiner Eigenart und seines sprach­lichen Reichtums. Einen. Teil des Bandes nehmen die Dichtungen im Volkston ein, in denen folkloristi­­sche Motive verarbeitet wurden : „Călin Nebunul“, „Das Mädchen im goldenen Garten“, „Miron und die körperlose Schöne“ usw. Dann fol­gen streng wissenschaftlich geord­net Eminescus Sammlungen : Volks­lyrik, Balladen, Volkstheater, Mär­chen in Prosa, Sprichwörter und Redewendungen. Sie stellen Emi­nescu nach Meinung der Fachleute nebei Vasile Aleesandri als einen der bedeutendsten Folkloresammler des 19. Jahrhunderts. Die Ausgabe ist ausserdem mit einer kompeten­ten Einleitung und einem umfas­senden kritischen Anhang verse­hen. Der Band spricht für die be­sondere Sorgfalt, mit der man bei uns in den Jahren der Volksmacht die wissenschaftliche Herausgabe der Werke der Klassiker betreibt. Und dabei ist die Eminescu-Aus­­gabe nur eines der Vorhaben auf diesem Gebiet. Zwischen 1959 und 1962 erschienen z. B. die ersten drei Bände der neuen kritischen Ausgabe von I. L. Caragiales Wer­ken. Für dieses Jahr ist die erste kritische Ausgabe der Werke Ion Creangäs, der zweite Band der kri­tischen Ausgabe der Werke Gri­­gore Alexandrescus und die erste kritische Ausgabe der Werke Ion Budai-Deleanus in zwei Bänden geplant. Blickt man auf die Leistungen der letzten Jahre zurück, so muss an führender Stelle die achtzehn­­bändige Ausgabe der Werke von Mihail Sadoveanu genannt werden. Es handelt sich um eine vom Schriftsteller selbst besorgte Aus­gabe der Werke in endgültiger Fassung. Zur Zeit erscheint eben­falls vom Autor selbst besorgt, das Werk Tudor Arghezis. Zu den besten Forschungs- und Verlagsleistungen gehören die Dünndruckbändchen, die sich so­wohl durch hervorragende druck­technische Gestaltung wie durch wissenschaftliche Genauigkeit des Textes auszeichnen. In dieser Rei­he erschienen bisher die Gedichte Mihail Eminescus und Tudor Ar­ghezis, die historischen Romane und Erzählungen Mihail Sadoveanus, die Verse George Coşbucs und die Hauptwerke Liviu Rebreanus. Und schliesslich enthält auch die Reihe des Literaturverlags „Rumä­nische Schriftsteller“ gute Auswah­len aus den Werken der Klassiker. Es erschienen Auswahlbände aus dem Wehk der Dichter D. Bolinti­­neanu. Nicolae Bălcescu, Delavran­­cea, Şt. O. Iosif, Gala Galactiorü Gh. Brăescu, G. Topîrceanu, G. Ba­­covia, Liviu Rebrear.u, Mihail Se­bastian. Diese wissenschaftliche Ar­beit wird fortgesetzt, sie zeugt für die schöpferische Aneignung alles Wertvollen aus dem Kulturerbe des rumänischen Volkes. Freizeit der Traktorenbauer J Betriebsklub lässt sich etwas einfailen Betritt man nach Schichtwechsel das Klubgebäude des Kronstädter Traktorenwerks, so kommt man um den Vergleich mit einem Bie­nenhaus nicht herum. In einem Saal werden Lieder geprobt, in einem andern spielt eine Blaska­pelle. Hier rattern die Nähmaschi­nen der 120 Teilnehmerinnen des Zuschneidezirkels, und etwas wei­ter wird fleissig gemorst. In diesem Jahr lief hier ein Kurs für Radiotechnik, an dem 60 Be­triebsangehörige teilnahmen. Alle Teilnehmer hatten gut bestanden, und jetzt kommen sie in ihrer Freizeit oft hierher, um mit Freun­den aus der ganzen Welt drahtlos in Verbindung zu treten. Vor kurzem wurde hier der erste Amateurfilm „Das Leben eines Menschen“ abgedreht. Hauptdar­steller des Streifens ist der im ganzen Werk bekannte und belieb­te Schweisser Ion Ţirea. Zwanzig Minuten lang führt er uns durch sein Leben. Der schwere Daseins­kampf vor 1944, sein Wachsen, Ler­nen und Verstehen, sein Aufrücken zum Bestarbeiter — alles ist in diesem Streifen vortrefflich ge­schildert. Sehr besucht ist auch die Bi­bliothek des Werkes, die 45 000 Bände enthält. Die regelmässig or­ganisierten Buchbesprechungen er­freuen sich regen Interesses. Aber das ist noch lange nicht al­les, was hier im Klub des Trak­torenwerks getan wird. Mal treffen sich hier die Philatelisten, mal die Postkartensammler. Sogar Ausspra­chen zwischen Zündholzschachtel­­und Etikettensammlern sind hier keine Seltenheit, von den Angel­sportliebhabern ganz zu schwei­gen. Wenn sie davon erzählen, wel­cher Köder besser und welcher Blinker im Alt todsicher zieht, so darf man ihnen nicht alles aufs Wort glauben, aber ihnen bereitet es Vergnügen, und das soll man in der Freizeit denn auch haben. Günther H a n n a k Kronstadt Lyrikabende in Kronstadt Auf der Kronstädter Postwiese finden seit einem Monat auf In­itiative des VdWJ-Stadtkomitees neuartige Veranstaltungen statt: „Lyrikabende“. Man begann mit Eminescu. Und zwar hatte man für diesen ersten Abend Schauspie­ler des Staatstheaters und Inter­preten des Mioriţa-Volksmusikor­­chesters sowie der Gh.-Dima- Staatsphilharmonie verpflichtet. Sei­te an Seite mit ihnen traten auch Jungarbeiter aus den Betrieben der Stadt auf die Bühne. Die über tau­send Jugendlichen, die sich auf der Postwiese edngefunden hatten, folg­ten den Darbietungen mit grösstem Interesse, sie bekundeten viel Ver­ständnis für die Lyrik des grössten rumänischen Dichters. Am nächsten Donnerstag brachte man eine Folge von Liebesgedich­ten. Und führte gleichzeitig eine Neuerung ein : Zu den Versen ka­men Lieder und Tänze hinzu. Die Gestaltung des ganzen Programms hatten Jugendliche der „Hidrome­canica“ übernommen. Und die In­itiative machte Schule. Die Jugend­lichen der Fabrik „6 Martie“ Zăr­­neşti organisierten einen Abend zeitgenössischer Lyrik, zu dem über 2000 Zuhörer erschienen waren. Es folgten weitere ähnliche Veranstal­tungen, die vom Schönheitssinn und Bildungsdrang der Jugend dieser Stadt sprechen. Wettervorhersage für den 4., 5. und 6. August Weiterhin warm. Wechselnd be­wölkt. Örtliche Regenschauer, hauptsächlich im Westen des Lan­des. Schwacher bis mässiger Wind. Tiefste Nachtwerte zwischen 13 und 23 Grad, höchste Tageswerte zwischen 26 und 36 Grad. Für die Hausfrau Plastgardinenringe fl leicht H haltbar @ geschmackvoll Ü können bei der Wäsche mitgekocht werden In verschiedenen Farben und zu 0,15—0,30 Lei das Stück in den Eisenhandlungen erhältlich. Ein Erzeugnis der Genos­senschaft „CHIMICA" GEMISCHTE PERSONENVERSICHERUNGEN AB FÜKSORGl A IV A f fk * PI AN MASSIGE EINSPARUNGEN Uk ■ 1 u ^ • BETEILIGUNG AN DENMONATUCNtN Hi Jf I Glas-und Fayencekombinst SCHASSBURG •?> '■' ••.-VIL ! Haushalts-Eiergegenstände aus Fayehce Speise-,Tee- Kaffee-Wein- Likör- und Kuchen service sowie Teller lederArt’ Njpps<)chen. ölümenya.sen usw

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