Neuer Weg, 1963. augusztus (15. évfolyam, 4433-4458. szám)
1963-08-03 / 4435. szám
i^er Meister îm Erfahrungsaustausch Engpässe überwinden Hitzige Debatten gab es damals, als Former und Giesser unserer Abteilung die Planvorhaben 1963 besprachen. 15 Prozent mehr als 1962 schienen bei der Kapazität der Giesserei kaum erreichbar. „Der einzige Weg, der eingeschlagen werden kann“, erklärten damals die Kommunisten, „ist die Steigerung der Arbeitsproduktivität". Dafür musste aber der ganze Arbeitsvorgang umgestellt werden. Wie können die Engpässe ausgeschlossen werden ? Diese Frage ging mir immer wieder durch den Kopf. 20 Prozent des Gesamtplans sind Bremstrommeln für LKWAnhänger. Wenn hier die Technologie geändert werden kann, so sind wir einen guten Schritt weiter. Nach einigen Wochen Studium und Überlegung hatte ich's gefunden : ln Kokillen muss auch bei uns gegossen werden. Dadurch ersparen wir nicht nur Zeit und Raum, sondern auch die Qualität wird besser. Als dieser Vorschlag im Kollektiv besprochen wurde, gab es viel Pro und Kontra. Es gab Bedenken, dass die in Kokillen gegossenen Trommeln schwerer zu bearbeiten seien. Konnten wir nun, um uns die Arbeit zu erleichtern, einfach die Schwierigkeiten den Mechanikern aufpelzen ? Damit wäre dem Betrieb nicht geholfen. Ich liess es deshalb auf einen Versuch ankommen. 20 Bremstrommeln wurden in Kokillen gegossen und bearbeitet, Was war das Ergebnis ? Statt einer Stunde dauerte das Giessen nur knappe 25 Minuten, der Ausschuss sank um 10 Prozent, die Bearbeitung — vollkommen einwandfrei. Jetzt giessen wir schon seit Monaten in Kokillen auf einer Produktionsfläche von 44 Quadratmetern, im Gegensatz zu 144 — soviel Raum beanspruchte bisher das Sandgussverfahren. Der wirtschaftliche Nutzen, der dabei erzielt wird, beträgt mehr als 100 000 Lei. Mit etwas mehr Zuversicht gingen wir daran, das zweite schwie-Fö^.Ä^deite sich dabei um die vielen hundert kleinen Bestandteile, die für die Schussfachmaschine gegossen werden. Insgesamt sind es 180 Tonnen. Statt weiter in Sandformen zu giessen, schlug ich den Guss in Bakelitschalen vor, der nicht nur deshalb vorteilhafter ist, weil die Bearbeitung der Gussstücke vollständig ausgeschaltet wird, sondern weil neben einer hochwertigen Qualität auch 40—50 Prozent der vorgeschriebenen Arbeitszeit dadurch . erspart werden kann. Wenn anfangs die 180 Tonnen uns fast unerreichbar schienen, so müssen wir heute alle bekennen, dass wir durch die bei uns getroffenen Massnahmen nicht nur unseren Aufgaben reibungslos nachkommen, sondern auch viel mehr leisten können. Martin Kelp Hilfsmeister in der Hermannstädter „Metalurgica“ Erfrischungen Im vergangenen Winter — und er war nicht so ohne — konnte man in Arad täglich sehen, wie die Verkäuferinnen, manchmal mit blaugefrorener Nase, vor den Konditoreien standen und Gefrorenes anboten. Es gab zu wählen : Popular, Sport, Polar ... Fein verpackt, schmackhaft und immer frisch. Wir betonen — immer frisch ! Denn dieses Speiseeis wurde täglich mit Flugzeug oder Schnellzug aus Bukarest gebracht. Da soll noch jemand sagen, der TAPL kümmeie sich nicht um die Erfrischung seiner Kunden ! Und trotzdem gab es Siebengescheite, die behaupteten : „Wartet nur, bis der Sommer da ist!“ Und ach, sie hatten recht. Bei dreissig Grad unter Null konnte man sich in Arad mit speziell aus der Hauptstadt gebrachtem Eis kühlen. Jetzt, da die Quecksilbersäule auf plus 30 Grad gestiegen ist, bekommt man schwarzen Kaffee zu trinken. Und zwar heissen. Nun, wir wollen nicht ungerecht sein. Zu behaupten, dass es in Arad gar kein Speiseeis und andere Erfrischungen gebe, wäre gelogen. Denn drei Sorten — Vanille, Schokolade und Punsch sind auch in. . der Stadt an der.'S'Iarosch bekannt, und wenn man Glück hat, findet man sogar zwei Sorten auf einmal in der Konditorei. Die Strassen-Also verzichten wir auf das Eis und trinken einen kalten Fruchtsaft oder Himbeerspritzer. Wer einen Kühlschrank hat, kann das zu Hause tun, wer nicht, trinkt ihn eben so, wie er ihn im Kiosk kauft. Von zwölf Kiosken nämlich, die wir zwischen 10 und 12 Uhr besuchten, hatten ganze drei Eis zum Kühlen der Getränke. In den übrigen war es noch nicht angekommen, und das Mineralwasser wurde entsprechend lau serviert. In anderen Einheiten wieder — auch auf dem Bahnhof ! — wird kein Fruchtsaft und kein Mineralwasser, sondern nur Orangeade und Limonade ausgeschenkt. Gleichfalls ungekühlt. Der TAPL meint dazu: „Das Eis kommt zu spät, oft erst am Nachmittag, in die Kioske, weil es mit dem Transport nicht klappt. Spritzer wird nicht überall serviert, weil zuwenig Sodawasser da ist.“ Darüber, dass im Lagerraum fünf Aggregate unbenutzt liegen, mit denen in den Kiosken Sodawasser hergestellt und gekühlt werden könnte, schweigt man. Und auch darüber wird nicht gesprochen, dass die Eisblöcke stundenlang vor den Kiosken schmelzen, bevor sie in die Eiskästen kommen, und dass trotz ^unzähliger VöVschläge zur Erweiterung der Auswahl und zur besseren Versorgung mit Speiseeis alles beim alten geblieben ist. kioske aber sind meist leer, und von Vielleicht würde dem TAPL eine dem schönen, ach so kalten „Po- Erfrischung gut tun ? lar“ aus Bukarest fehlt jede Spur. Martin Schmidt Ausrüstungen für die Förderindustrie Maschinenbauer liefern 750 Tonnen zusätzlich Die Maschinenbauer haben im ersten Halbjahr zahlreiche Ausrüstungen für die Förderindustrie zusätzlich geliefert. Für die Bergbaubetriebe wurden rund 750 Tonnen verschiedener Anlagen gebaut, darunter Kompressoren, Presslufthämmer, Verladevorrichturrgen, Loren sowie weitere hocl«*istungsfähige Maschinen. Die Bergbaubetriebe des Schiltals erhielten in dieser Zeit Maschinen und Ausrüstungen für rund 50 Millionen Lei, die Erdölfelder sechs vollständige Bohranlagen für mittlere und grosse Tiefen. 13 Bohrturbinen usw. Die Metallarbeiter der Werke für Erdölausrüstungen in Th-govişte haben Anlagen für Sondeninterventionen, Spezialansc’niüsse, Ventile und zahlreiche Ersatzteile über das Soll geliefert. Zugleich wurden Erdölausrüstungen konstruktionsmässig verbessert. So wurde die Bohranlage 4 LD mit einer Reihe von Vorrichtungen ausgestattet, durch die die Arbeit der Bohrarbeiter erleichtert und zugleich produktiver wird. Bei den neuprojektierten Bohrtürmen und dem Metallgerüst lassen sich auf diese Weise je 1,5 Tonnen Metall einsparen. Neue Automatvermittlung in Betrieb Deva (Agerpres). — Im neuen Postgebäude des künftigen Stadtzentrums von Deva hat dieser Tage ein automatisches Vermittlungsamt den Betrieb aufgenommen. An die neue Zentrale, die mit rumänischen Ausrüstungen versehen ist, können 1200 Abonennten angeschlossen werden ; die Zentrale lässt sich auf 4000 Anschlüsse erweitern. Meer, Donna uni Delta in einem Tausende Badegäste in Sulina/'Reisezeit um die Hälfte verringert /Tragflächenschiff „Săgeata" Sulina (NW). — 6000 Badegäste gab es heuer bereits auf dem Strand von Sulina. Das ist bedeutend mehr als in den Jahren vorher und gibt zur Annahme Anlass, dass sich dieser kleine Hafen an der Donaumündung zu einem beliebten Seebad entwickeln wird. Der weite Strand bietet übrigens das Beste an feinkörnigem Sand, der mit dem der berühmten Kurorte weiter südlich absolut konkurrenzfähig ist. Was Sulina besonders anziehend macht, sind die Möglichkeiten zu Fahrten auf der Donau, ins Delta und natürlich auch auf hohe See. Das allein aber ist schon einen Urlaub wert. Schon die Reise nach Sulina, das nur zu Wasser erreichbar ist, wird zum Erlebnis, obwohl man geschlagene zwölf Stunden dazu braucht, um von Brăila aus hinzugelangen. Die eindrucksvolle Landschaft des grossen Stromes und nicht zuletzt die komfortablen Passagierschiffe „Trotuş“, „16 Februarie“ und „Anghel Saligny“ verkürzen merklich die Stunden. Ausserdem verkehrt nun zwischen Brăila und Tulcea das moderne Tragflächenschiff „Săgeata“, das die Reisedauer auf dieser Strecke um mehr als die Hälfte verringert. Das neue Fahrgastschiff erreicht eine Geschwindigkeit von 60—70 Kilometern in der Stunde und legt die 100 Kilometer zwischen Brăila und Tulcea (Zwischenstationen in Galatz und Isaccea) in knappen zwei Stunden zurück. Sowohl auf der „Săgeata“ wie auf den anderen Fahrgastschiffen gibt es gutversorgte Bars, Musik und andere Annehmlichkeiten. Sulina selbst bietet einen freundlichen Anblick. Die grüne Uferstrasse ladet zu Spaziergängen ein, im Zentrum gibt es Fluoreszenzbeleuchtung, ein Gartenrestaurant und eine Konditorei. Gegenwärtig wird das Trinkwassernetz ausgebaut und das Donauufer zu beiden Seiten weiter befestigt. Das geräumige Hotel wurde im Frühjahr renoviert und bietet gute Unterkunft. Den Transport zum Strand besorgt ein Autobus. Sonnenschirme, Umkleidekabinen, Erfrischungskioske, Verkaufsstellen mit Strandartikeln gibt es lange schon am Strand, ebenso einen Rettungsdienst und vieles andere. Dettacr Purnierfaürik verwirklicht TOM-Plan Detta (NW). — 20 wichtige Vorhaben sind im diesjährigen Plan für technisch-organisatorische Massnahmen der Dettaer Furnierfabrik vorgesehen. Zur Zeit sind viele davon schon verwirklicht. So wurde die Kapazität der Berieselungsanlage für Buchenstämme um 2000 Kubikmeter erweitert, was zu einer rationelleren Nutzung der Holzmasse führt. Die Umgruppierung einiger Hilfsabteilungen erhöhte die Arbeitsproduktivität, und durch die Montage eines Reservekrans in der Abteilung Edelfurniere konnten Leerlaufzeiten ausgeschaltet werden, was bereits im vergangenen Monat zu einer lOprozentigen Überbietung des Plansolls der Abteilung führte. Schon in den nächsten Monaten sollen weitere Massnahmen — vor allem die Mechanisierung des innerbetrieblichen Rohstofftransports — durchgeführt werden. ■’ •• VV:.v. . V; <■* ■" : . : -J < ' ■■* ; ■ ■ - - * ;: . -- • ■ ■ « . 'v&ft ' i-iMm&M Stets startbereit stehen Dutzende schnelle Flugzeuge des AVIASAN-Rettungsdienstes in allen Landesteilen. Allein in der Region Craiova wurden von der AVIASAN seit Jahresbeginn etwa 500 kg Blutkonserven, 11 000 kg Medikamente und fast 400 Kranke befördert;* wobei die Flieger über 1 000 Stunden in der Luft unterwegs waren — Unser Bild : Pilot Ştefan Şerbănescu übernimmt eine Fallschirmladung mit Blutkonserven für das Krankenhaus in Corabia Foto : Agerpres Metalleinsparungen durch verbesserte Entwürfe Temesvár (NW). — Die Techniker und Ingenieure der Entwurfsabteilung der Topletzer Landmaschinenfabrik „Magheru“ sind bestrebt, nicht nur mit der modernsten Technik Schritt zu halten, sondern auch Metalleinsparungen zu ermöglichen. So werden durch Neugestaltung und Verbesserung der mechanischen Maisrebler jährlich 147 000 Tonnen Walzgut eingespart, während das Ersetzen einiger Metallbestandteile von Mühlenausrüstungen durch Plaststoffe seit Jahresbeginn bereits Einsparungen von 1435 Kilogramm Buntmetall ermöglichte. Auch hat man heuer einen neuen Hammermühlentyp entwikkelt, der zur Mischfutterbereitung verwendet werden kann und einen 25 Prozent höheren Nutzeffekt aufweist als die bisher hier gebauten Maschinen. in Kctrcmsebesch : Trinkwasserverso rgung weitgehend gesichert 4,5 km langes Rohrnetz gelegt / Erdhöchbehälter für 100Q0G0 Liter Wasser In Karansebesch wurde nach fast zweijähriger anstrengender Arbeit die Trinkwasserfrage gelöst: Das Banater Regionsbauunternehmen errichtete hier eine neue Pumpstation und legte ein neues Rohrnetz. Die für 1962 vorgesehenen Arbeiten der ersten Etappe dieses auf 4,5 Millionen Lei veranschlagten Vorhabens wurden in neun Monaten unter besten Bedingungen beendet und dabei Einsparungen im Werte von 800 000 Lei erzielt. In der für 1963 geplanten zweiten Etappe wurde das 4,5 km lange Rohrnetz gelegt und die Arbeiten an der Pumpstation abgeschlossen. Durch den unermüdlichen und gewissenhaften Einsatz der von Radu G h i o n o i u und Michael Behring geleiteten Brigaden, die miteinander im Wettbewerb standen und seihst in den strengen Wintermonaten bei einer Kälte von minus 30 Grad nicht locker liessen, konnten die Vorhaben schon Ende Mai durchgeführt werden, so dass kürzlich der Probelauf begann. In unmittelbarer Nähe der Pumpstation befinden sich fünf Sammelbecken von je 750 Kubikmetern und einer Stundenleistung von 200 Kubikmetern. Zwei Pumpen drücken stündlich 180 Kubikmeter Wasser in das Rohrnetz. Gegenwärtig beträgt der Trinkwasserverbrauch der Stadt 40 Kubikmeter in der Stunde, so dass die 360 Kubikmeter, die geliefert werden können, den Verbrauch um das Neunfache übersteigen. Eine über vier Kilometer lange Rohrleitung befördert das Trinkwasser in einen Erdhochbehälter auf einem nahen Hügel, der 1 000 000 Liter umfasst. Dadurch konnte auf den Bau eines Wasserturms, der ein Mehrfaches an Arbeit, Material und Geld gekostet hätte, verzichtet werden. Karl Omer Eichenthal t Streiflichter aus dem Rayon Schässburg (II) Zu Gast bei den „Unbekannten Es war wirklich Zufall, dass wir die junge Ingenieurin Aurora Dop um diese Tageszfeit — es mag wohl elf Uhr vormittags gewesen sein - beim Sitz der KW Malmkrog antrafen. Ein Stoss Papiere lag auf ihrem jetzt selten benutzten Arbeitstisch : die KW-Korrespondenz, die dringend erledigt werden musste. Seufzend setzt die Ingenieurin den Schlussstrich unter einen Antwortbrief : „Der Rayonslandwirtschaftsrat will unseren Arbeitsplan für die Kulturenpflege und Halmfruchternte haargenau kennen. Natürlich haben wir unsere Pläne und möchten mit keiner Arbeit nachhinken. Aber auf i unseren Bergen und überhaupt auf dem schweren Boden geht es nicht immer nach Wunsch. Dies ist die typische Weide- und Obstgegend.“ Ein Pferdewagen kommt herangepoltert ; Fahrer und Gefährt Sind ganz blau bespritzt. Es wird Spritzwasser in den Weinberg gefahren. Bloss neun Hektar Reben hat die Wirtschaft, und nur die Hälfte davon sind Edelsorten. Ob sich der Weinbau hier noch lohnt ? „Kaum“, antwortet die Ingenieurin, „und deshalb gilt die Zukunft dem Obstbau.“ Dicht drängen sich die Berge ans Dorf ; einige sind aber schon bepflanzt. Allein heuer entstanden weitere 10 Hektar Obstgärten, hauptsächlich Apfel- und Kirschbäume. Noch etwa 40 Hektar eignen sich dafür. Für Malmkrog, das infolge seiner Lage mit keiner anderen Wirtschaft vereinigt werden konnte, ist das eine ansehnliche Fläche. Besonders mit den Kirschen hat man heuer gute Erfahrungen gemacht. Das Dorf mit einer einzigen Strasse Mit einem LKW fuhren wir aus Malmkrog talab zu den Wirtschaftsbauten des Staatsguts. Bei den Ställen biegt ein Weg nach rechts ab. Man wandert quer über den Berg und hat dann bald Felsendorf vor sich. Das typische Einstrassendorf, durch den Dorfbach der Länge nach in zwei geteilt. Etwa hundert Hausnummern. Auf der Strasse und in den Höfen musterhafte Reinlichkeit. Das Beispiel Neudorf hat also auch hier gezündet... „Oho, das Neudorfer Beispiel hatten wir gar nicht nötig, bei uns hat’s von jeher immer ordentlich ausgesehen.“ Unser erster Bekannter in Felsendorf. Grossvater Johann Kerst, war fast beleidigt. „Klein, aber rein, ist unser Spruch.“ Wir trafen ihn auf der Bank vor dem Kulturheim und der KWZweigstelle. Um diese Tageszeit war er wohl einer der wenigen, die müssig sassen. Eine unfreiwillige Untätigkeit, deren Ursache wir auch bald erfuhren : der graue Star. Die Krankheit quälte ihn schon zu der Zeit, als eine Heilung für einen „einfachen Dorfmenschen“ unmöglich schien. Doch als Grossvater Kenst erfuhr, dass solche Augenoperationen heute keine Hexerei mehr seien, nahm er sich ein Herz und fuhr ins Schässburger Krankenhaus. Heute sieht er mit dem einen Auge wieder. In einigen Monaten kommt das zweite dran, und dann „werden meine .schwarzen Tage’ ein Ende haben, und ich hoffe, noch einige Jahre in der Wirtschaft mitzutun“. Vor wenigen Jahren noch war die Feisendorfer Kollektivwirtschaft sehr klein. Sie ging zwar nicht schlecht, doch wollte es nicht zu einer zügigen Entwicklung kommen. Einstimmig war man für den Zusammenschluss mit I,assein gewesen. Die starke Seite der Felsendorfer ist die Schweinezucht und in letzter Zeit die Aufzucht von Jungvieh. Ein grosser Teil dieses Wirtschaftszweigs wurde bei der Vereinigung nach Felsendorf verlegt. 200 Stück prächtiges Jungvieh, gesunder Nachwuchs für die Rinderfarm, tummeln sich hier im Sommerweidelager, und 58 Zuchtsauen sorgen für die Vermehrung des Schweinebestandes. Brigadier Michael Wagner hat zu diesem Thema viel zu sagen. Er vergisst auch nicht zu erwähnen, dass der Abferkelstall einer der modernsten in der Gegend ist und der Rekord des Jahres ein Wurf von 16 Ferkeln war. Es begann zu dämmern, als wir dieses Gespräch führten, und bald fanden sich zur allabendlichen Beratung der stellvertretende KW-Vorsitzende Nicolae Torna und der zweite Brigadier loan Simán ein. Doch nicht etwa am Schreibtisch wurden die heutigen Ergebnisse und die morgige Arbeit besprochen, sondern auf der Bank, wo wir am Nachmittag Grossvater Kenst getroffen hatten. Das ist hier so eine Gepflogenheit. Die aus dem rauhen ein reiches Tai machen werden Letztes Reiseziel war schliesslich doch Rauhthal. Heuschober säumten die Strassen unterhalb des Dorfes; die Strassenränder sind sorgfältig abgemäht worden. Hart am Bach steht der schönste Weizen von Rauhthal. Ein Mann prüft die Reife der bereits gelben Ähren. Michael Weber, der „Vize“ für Rauhthal, schätzte mit dem Auge einen Ertrag ab, der den vorjährigen um einiges übertrifft. Eigentlich entspricht der Ortsname angesichts solcher Weizenpracht heute nicht mehr. In einem rauhen Tal würde auch kaum ein solcher Mais gedeihen. Wie in Felsendorf hat man’s auch hier auf die Tierzucht, und zwar hauptsächlich auf Milchwirtschaft abgesehen. Die saftigen Weiden mit den streng abgegrenzten Parzellen trugen dazu bei, dass hier der höchste Milchertrag unter den vier Ortschaften, die eine KW bilden, erzielt wurde. Die Weide ergibt einen Hektarertrag von mindestens 8000 Kilogramm Grünmasse im Jahr. „Das ist nur der Anfang“, sagt Michael Weber. „Wenn wir die Weide jetzt noch ausgiebig düngen und anständig pflegen, werden wir in kurzer Zeit die Milchtonne der Lasseiner KW genannt werden.“ Doch für eine volle Milchtonne benötigt man noch volle Silogruben und auch sonst ziemlich viel Mais. Und dafür wird nicht nur in der Kollektivwirtschaft gesorgt, sondern auch in der... Schule. Wir trafen nämlich Lehrer Karl Ungar in einer, wie er sagte, „peinlichen Situation“, das heisst mit einem Sack Bohnen auf dem Rücken! Saatgut, im Schulgarten gezüchtet. Bald darauf standen wir in dem berühmten Schulgarten, wo Lehrer Ungar sein Steckenpferd reitet: „Es hat wenig Sinn, den Kindern das Fach Landwirtschaft einzutrommeln, wenn man nicht auch einen Garten zum Vorführen hat. Diese Ecke gehört dem Mais, bloss 40 Quadratmeter, doch im Frühjahr haben wir der Kollektivwirtschaft davon 10 Viertel Saatgut übergeben. Für den Ertrag bekommen wir Geld, und mit dem Geld werden Schulausflüge gemacht.“ Und nicht wenige dieser 10—14jährigen Kinder haben bereits mehr von der Welt gesehen, als ihre Eltern und Vorfahren in früherer Zeit. Sie sind es, die das „rauhe Tal“ völlig in ein reiches Tal umwandeln werden. Paul- Binder „So hoch wird unser Mais in zwei Wochen sein", sagte Lehrer Ungar, Jetzt müsste er seine Hand aber bestimmt noch höher strecken SPORT Moskau — Den Basket-Europapokal 3963 gewann ZSKA Moskau, die in der dritten Begegnung Real Madrid 99:80 (48:32) schlug. Wie bekannt, hatten beide Mannschaften bei gleichem Korbverhältnis je ein Spiel gewonnen, so dass ein Stichkampf nötig war. Im Entscheidungstreffen führte die sowjetische Vertretung in der 27. Minute 66:49 und in der 32. Minute 77:53. Der beste Mann von ZSKA war Wolnow mit 26 Punkten. ZSKA Moskau gewinnt damit zum zweitenmal den von der Pariser Zeitung „L’Equipe“ gestifteten Pokal. Bezeichnend, dass alle bisherigen Auflagen sowjetische Mannschaften gewonnen haben, und zwar SKA Riga dreimal, ZSKA zweimal und Dynamo Tbilissi einmal. Bukarest — Vom 5.-8. August findet die Strassenmeisterschaft unserer jungen Radsportler statt Die rund 300 Kilometer lange Strecke wurde in vier Etappen wie folgt unterteilt: 1. Etappe, 5. August, Ploieşti-Chaussee, Abzweigung Buftea (60 km); 2. Etappe, 6. August, Olteniţa-Chaussee (100 km) ; 3. Etappe, 7. August Giurgiu-Chaussee ; 4. Etappe, 8. August, Ploieşti-Chaussee (80 km). Helsinki — Innerhalb des Olympia- Fussballturniers gewann die UdSSR das Rückspiel gegen Finnland 4:0 (2:0). Die erste Begegnung in Kiew hatten die sowjetischen Fussballer 7:0 für sich entschieden. Budapest — Am letzten Tag der Budapester Leichtathletikmeisterschaften stellte die 4xlOO-m-Staffel (Mihályffi, Csutorás, Gyulai, Rabai) mit 40,4 einen neuen Landesrekord auf. Pari s _ Bei einem Leichtathletikwettbewerb in Cambrai stellte Michel Jazy mit 5:01,6 seinen eigenen Weltrekord über 2000 m ein. Eminescu und die Volksdichtung Rumänische Schriftsteller in wissenschaftlichen Ausgaben Im Verlag der Akademie der RVR erschien der VI. Band der kritischen Ausgabe von Eminescus Werken, die der Literaturwissenschaftler Perpessicius besorgt. Wir haben es hier mit einem grossangelegten Vorhaben zu tun, das dem Lebenswerk des grössten rumänischen Dichters gerecht werden soll, lm VI. Band lernen wir Eminescu als Folkloristen kennen, und gerade hier erhalten wir tiefen Einblick in die Schaffensmethode des Dichters, lernen wir an den Quellen seiner Eigenart und seines sprachlichen Reichtums. Einen. Teil des Bandes nehmen die Dichtungen im Volkston ein, in denen folkloristische Motive verarbeitet wurden : „Călin Nebunul“, „Das Mädchen im goldenen Garten“, „Miron und die körperlose Schöne“ usw. Dann folgen streng wissenschaftlich geordnet Eminescus Sammlungen : Volkslyrik, Balladen, Volkstheater, Märchen in Prosa, Sprichwörter und Redewendungen. Sie stellen Eminescu nach Meinung der Fachleute nebei Vasile Aleesandri als einen der bedeutendsten Folkloresammler des 19. Jahrhunderts. Die Ausgabe ist ausserdem mit einer kompetenten Einleitung und einem umfassenden kritischen Anhang versehen. Der Band spricht für die besondere Sorgfalt, mit der man bei uns in den Jahren der Volksmacht die wissenschaftliche Herausgabe der Werke der Klassiker betreibt. Und dabei ist die Eminescu-Ausgabe nur eines der Vorhaben auf diesem Gebiet. Zwischen 1959 und 1962 erschienen z. B. die ersten drei Bände der neuen kritischen Ausgabe von I. L. Caragiales Werken. Für dieses Jahr ist die erste kritische Ausgabe der Werke Ion Creangäs, der zweite Band der kritischen Ausgabe der Werke Grigore Alexandrescus und die erste kritische Ausgabe der Werke Ion Budai-Deleanus in zwei Bänden geplant. Blickt man auf die Leistungen der letzten Jahre zurück, so muss an führender Stelle die achtzehnbändige Ausgabe der Werke von Mihail Sadoveanu genannt werden. Es handelt sich um eine vom Schriftsteller selbst besorgte Ausgabe der Werke in endgültiger Fassung. Zur Zeit erscheint ebenfalls vom Autor selbst besorgt, das Werk Tudor Arghezis. Zu den besten Forschungs- und Verlagsleistungen gehören die Dünndruckbändchen, die sich sowohl durch hervorragende drucktechnische Gestaltung wie durch wissenschaftliche Genauigkeit des Textes auszeichnen. In dieser Reihe erschienen bisher die Gedichte Mihail Eminescus und Tudor Arghezis, die historischen Romane und Erzählungen Mihail Sadoveanus, die Verse George Coşbucs und die Hauptwerke Liviu Rebreanus. Und schliesslich enthält auch die Reihe des Literaturverlags „Rumänische Schriftsteller“ gute Auswahlen aus den Werken der Klassiker. Es erschienen Auswahlbände aus dem Wehk der Dichter D. Bolintineanu. Nicolae Bălcescu, Delavrancea, Şt. O. Iosif, Gala Galactiorü Gh. Brăescu, G. Topîrceanu, G. Bacovia, Liviu Rebrear.u, Mihail Sebastian. Diese wissenschaftliche Arbeit wird fortgesetzt, sie zeugt für die schöpferische Aneignung alles Wertvollen aus dem Kulturerbe des rumänischen Volkes. Freizeit der Traktorenbauer J Betriebsklub lässt sich etwas einfailen Betritt man nach Schichtwechsel das Klubgebäude des Kronstädter Traktorenwerks, so kommt man um den Vergleich mit einem Bienenhaus nicht herum. In einem Saal werden Lieder geprobt, in einem andern spielt eine Blaskapelle. Hier rattern die Nähmaschinen der 120 Teilnehmerinnen des Zuschneidezirkels, und etwas weiter wird fleissig gemorst. In diesem Jahr lief hier ein Kurs für Radiotechnik, an dem 60 Betriebsangehörige teilnahmen. Alle Teilnehmer hatten gut bestanden, und jetzt kommen sie in ihrer Freizeit oft hierher, um mit Freunden aus der ganzen Welt drahtlos in Verbindung zu treten. Vor kurzem wurde hier der erste Amateurfilm „Das Leben eines Menschen“ abgedreht. Hauptdarsteller des Streifens ist der im ganzen Werk bekannte und beliebte Schweisser Ion Ţirea. Zwanzig Minuten lang führt er uns durch sein Leben. Der schwere Daseinskampf vor 1944, sein Wachsen, Lernen und Verstehen, sein Aufrücken zum Bestarbeiter — alles ist in diesem Streifen vortrefflich geschildert. Sehr besucht ist auch die Bibliothek des Werkes, die 45 000 Bände enthält. Die regelmässig organisierten Buchbesprechungen erfreuen sich regen Interesses. Aber das ist noch lange nicht alles, was hier im Klub des Traktorenwerks getan wird. Mal treffen sich hier die Philatelisten, mal die Postkartensammler. Sogar Aussprachen zwischen Zündholzschachtelund Etikettensammlern sind hier keine Seltenheit, von den Angelsportliebhabern ganz zu schweigen. Wenn sie davon erzählen, welcher Köder besser und welcher Blinker im Alt todsicher zieht, so darf man ihnen nicht alles aufs Wort glauben, aber ihnen bereitet es Vergnügen, und das soll man in der Freizeit denn auch haben. Günther H a n n a k Kronstadt Lyrikabende in Kronstadt Auf der Kronstädter Postwiese finden seit einem Monat auf Initiative des VdWJ-Stadtkomitees neuartige Veranstaltungen statt: „Lyrikabende“. Man begann mit Eminescu. Und zwar hatte man für diesen ersten Abend Schauspieler des Staatstheaters und Interpreten des Mioriţa-Volksmusikorchesters sowie der Gh.-Dima- Staatsphilharmonie verpflichtet. Seite an Seite mit ihnen traten auch Jungarbeiter aus den Betrieben der Stadt auf die Bühne. Die über tausend Jugendlichen, die sich auf der Postwiese edngefunden hatten, folgten den Darbietungen mit grösstem Interesse, sie bekundeten viel Verständnis für die Lyrik des grössten rumänischen Dichters. Am nächsten Donnerstag brachte man eine Folge von Liebesgedichten. Und führte gleichzeitig eine Neuerung ein : Zu den Versen kamen Lieder und Tänze hinzu. Die Gestaltung des ganzen Programms hatten Jugendliche der „Hidromecanica“ übernommen. Und die Initiative machte Schule. Die Jugendlichen der Fabrik „6 Martie“ Zărneşti organisierten einen Abend zeitgenössischer Lyrik, zu dem über 2000 Zuhörer erschienen waren. Es folgten weitere ähnliche Veranstaltungen, die vom Schönheitssinn und Bildungsdrang der Jugend dieser Stadt sprechen. Wettervorhersage für den 4., 5. und 6. August Weiterhin warm. Wechselnd bewölkt. Örtliche Regenschauer, hauptsächlich im Westen des Landes. Schwacher bis mässiger Wind. Tiefste Nachtwerte zwischen 13 und 23 Grad, höchste Tageswerte zwischen 26 und 36 Grad. Für die Hausfrau Plastgardinenringe fl leicht H haltbar @ geschmackvoll Ü können bei der Wäsche mitgekocht werden In verschiedenen Farben und zu 0,15—0,30 Lei das Stück in den Eisenhandlungen erhältlich. Ein Erzeugnis der Genossenschaft „CHIMICA" GEMISCHTE PERSONENVERSICHERUNGEN AB FÜKSORGl A IV A f fk * PI AN MASSIGE EINSPARUNGEN Uk ■ 1 u ^ • BETEILIGUNG AN DENMONATUCNtN Hi Jf I Glas-und Fayencekombinst SCHASSBURG •?> '■' ••.-VIL ! Haushalts-Eiergegenstände aus Fayehce Speise-,Tee- Kaffee-Wein- Likör- und Kuchen service sowie Teller lederArt’ Njpps<)chen. ölümenya.sen usw