Der Spiegel, 1839. január-június (12. évfolyam, 1-52. szám)

1839-04-24 / 33. szám

* Zwölfter JTalirgang1. Halbjährige,: Preis 4 fl., mit Postversenknng s fl., Auf Velinpapier mit ersten Kupfcrabkrnkcn 5 fl. u. pcftfvci 6 fl. C.M. — Man prännincrirt im Kominiflionsamt zu Ofen (Festung, außerhalb deS Wasserkhorö), in €. Millers u. F. Tomalas Kunsthandl. in Pesth u. bei allen k.k. Postämtern. Mittwoch, 24. April. ^ Das Gelübde. AuS dem Französischen des L. Xaver Eyma, frei übersezt von I. D6vole. Wohlbekannt sind dem geneigten Leser all die Diebs- und Raubgeschichten, welche des Breiten in der Ammenstube verhandelt werden; der rleberfall auf öder Haide, oder wohl gar im Hohlwege; die Fallthüre, mit dem lezten Stümpfchen Licht in den blutbesprizten Wänden einer einsamen Waldschrnke entdekt; die Leich­name , welche der Reisende unter der Bettstelle findet, und gewöhnlich anstatt seiner selbst in die Flaumen legt, um den meuchlerischen Dolchen zur Ziel­scheibe zu dienen; — Zerrbilder aufgeregter Phantasie, wohl geeignet, dem armen Gläubigen auf ewig die Reiselust zu verderben und ihn für immer, fern von jeder Chaussee, an den heimathlichen Kamin zu fesseln, wo er dann mit wohlthätigem Schauer solche Geschichten anhörr, und dabei behaglich manches Sprüchelchen vor sich murmelt. Gewiß, lieber Leser, hast Du so wenig als ich, je an die Geschichte von jenem Reisenden geglaubt» der mit wohlgefüllter Kaze sein Nachtlager in einer Schenke aufschlug» welche an dem äußersten Ende von Gott weiß welchem Dorfe lag , und als er nun in weiser Vorsicht daS that, was Manche vom schönen Ge­schlecht täglich zu thun Pflegt, nämlich unter das Bett leuchtete— o Sckreken! einen Leichnam mit faustgroßen Wunden entdekte, der noch nicht einmal ganz erkaltet war. Welch verzweifelte Lage! — Rufen, schreien, hieße sich selbst die Todtengloke läuten;—durch das Fenster entspringen? — Der jammervolle Wan­derer hatte in seiner Jugend den „Domschüz" von Kramer, in neuerer Zeit aber gar Paul Clifford gelesen, — wer weiß, war dies nicht eine solche Räu­

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