Pannonia, 1877 (nr. 31-60)

1877-03-14 / nr. 31

Seite 2 Kaschau, Mittwoch viele neue Filialen in Aussicht genommen, dos werden von den ersteren zunächst nur sieben aktivirt. „PANNONIA“ 14. März 1877. Nr. 31. Die Demoralisation in Abauj. Es ist no< nicht lange her, da berichteten wir über einen fürsterlichen Fall der Lyn<-Justiz, welce durc ein ganzes Dorf an einem Regalienpächter, Namens Gutmann, geübt wurde. Bei der jüngst hier stattgefundenen Gerichtsverhandlung, entblödete sich das unwissende Bauernvolk nicht ihre schhuderhafte That einzugestehen und dieselbe noch zu beschönigen. Heute berichtet man uns wieder von einem M­orde in Szepsi, der an einem jungen Manne, aus unbekannter Ursache, verübt wurde, und von einem Mordversuc­he ebendaselbst. Es sind dies erbauliche Dinge, die einen schaudern machen und die in den Rahmen eines Kulturstaates so passen, wie eine Faust auf's Auge. Aus derselben Quelle erfahren wir, daß, während solche Gräuelthaten verübt werden, der Herr Polizeiwachtmeister sich die Zeit ganz gemüthlich im Wirthshause bei einem Gläschen Wein oder mit Kartenspiel und dergleichen vertreibt. Das sind gemüthlichere Dinge, welche es verdienen, daß man die Aufmerksamkeit der Komitatsbehörden und insbesondere der Herren Stuhlrichter hierauf­ lenke. +: Nicht minder carakteristisc für unsere jämmerlichen Zu­­stände ist es, wenn man bedenkt, welcher Eifer bei uns an den Tag gelegt wird, wenn es sich darum handelt, ein Gese zu vollstreuen. Bekanntli< haben die Gemeinden Kreisärzte zu wählen. Nachdem es bei diesen Wahlen keine Kartese, keinen Wein und Branntwein und somit aug keine Schlägereien gibt, so fühlen sich beispielsweise die Bezirke Füzer, Szik836 und Cserehát gar nicht versugt, zu dieser Wahl zu schreiten. Wozu auch einen Kreisarzt? Der Branntwein ist doch ein Universal­­mittel gegen alle Krankheiten. So sieht es aus mit der Bevölkerung, in deren Mitte wir wohnen. Und wo bleiben die Herren Stuhlrichter ? Aufrichtig gesprochen, wir wissen es selbst nicht. Doch, was können auch diese machen ? Wir sind do< ein Kulturstaat, wo man so gerne Alles nach englischem oder deutschem Muster einführen möchte. Wir fabriziren hierzulande moderne Gesetze, haben aber zum großen Theile eine Bevölkerung wie der Knutenstaat Rußland. Unsere Gesetze sind eben nicht für unser Bauernvolk. Die Volksbildung allein ist es, von der man Heil er­­warten könnte. Aufgabe der Behörden wäre es deshalb, ihr insbesondere auf das Schulwesen zu richten und mit Augenmerk größten Strenge nach dieser Richtung hin vorzugehen, der aller- Das Gesetz macht es den Stuhlrichtern zur Aufgabe, den Schulbesuch zu überwachen und rem­itente Eltern zu bestrafen. Dieses Geset soll auch mit der allergrößten Strenge dur<geführt werden. Es handelt sich um die Zukunft des Volkes und da ist jede Nachsicht ein Vergehen gegen den Ge­­sammtstaat. Das sollten die Herren Stuhlrichter bedenken und danach handeln. Man hielt nunmehr jeden Sonntag Märkte ab, (deshalb der Name vasárnaß Marktag) und waren es insbesondere die Juden, die sich mit dem Handel befaßten. Unter Ladislaus und Koloman machte der Handel erheb­­liche Fortschritte . Insbesondere waren es Italiener welche man­nigfame Waaren auf den Markt nach Ungarn brachten : Tuch, Seide, Sammt, venetianisches Glas u. A. Dagegen lieferten die Ungarn dem Auslande Pferde, Rinder, Salz und Felle. Das bereits blühende Land wurde jedoc durch die Mon­­golen im Jahre 1241 gänzlich zu Grunde gerichtet. Bela­den IV. eri­eß das Land degl­ Verfall entrissen zu haben. Ganz entgegengefegter Ansicht, als unsere heutigen Vater­­landsbegrüder, ließ er vom Auslande Handwerker und andere strebsame Bewohner kommen, die sich dann in den verschiedenen Theilen des Landes ansiedelten und vieles dazu beitrugen, daß si wieder Handel und Gewerbe hob. Nach dem Aussterben der Arpaden hinderten die fort­­währenden Streitigkeiten wegen des ungarischen Thrones die Entwickklung des Handels und der Gewerbe. Juden schreiben die Geschichtsforscher, daß während der Regierung Sigismund's die Kaskauer Schusterwaaren-Erzeugnisse, die Drechslerwaaren von Kronstadt und der Insel Csepel, sowie die Waffen der Ofner Schmiede nach dem Auslande vers­kauft wurden. Hunyady Matyas liebte die Pra<t und den Luxus. Dieser Umstand hatte großen Einfluß auf­ die Entwickklung der Industrie und des Handels. Zu einer Blüthe gelangte der Handel in Ungarn zur Zeit des Kontinental-Systems unter Napoleon. Pest war zu jener Zeit der Haupthandelsplan für Kolonialwaaren. Im Jahre 1825 begann für unser Land eine neue Aera. Der große Széchenyi war's, der sowohl durch sein Wort, als durch seine Feder sich um die Hebung des Handels und der Gewerbe unvergängliche Verdienste erwarb. Er begründete in Ungarn die Damps<ifffahrt, wodurch sich ein erheblicher Handel mit Konstantinopel entwickelte. Zu seiner Zeit wurden die ersten Fabriken in unserem Vaterlande an­­gelegt. Einen Rühschlag erlitt dieser Aufschwung des Handels und der Industrie während der Tage der Rache im Jahre 1848 und dann während der Trauertage Ungarns. Aber es schlug auch die Stunde der Befreiung und seit dieser Zeit können wir eine fortwährende Steigerung des Han­­dels und der Gewerbe­konstatiren. Die Nation braucht nur ernstlich zu wollen und dann wird auch bei uns der Handel zur größten Blüthe gelangen. Die Entwickklungsgeschichte des Handels. Ueber dieses Thema hielt der strebsame Professor der hiesigen Staatsmaschinenschule am 11. b. in den Lokalitäten des kaufmännischen Vereines einen interessanten Vortrag, aus dem wir Nachfolgendes, auf die Entwicklung des Handels in Ungarn beziehend, entnehmen : Ungarn ist in materieller Beziehung ein von der Natur reich gesegnetes Land. Das Klima ist mild. Große Flüsse erleichtern den Verkehr. Der Boden ist fruchtbar, und war deshalb schon zur Zeit der Römer die Viehzucht daselbst sehr bedeutend. Die Hügel sind mit Weinreben bepflanzt, welche den kostbarsten Wein liefern, das I­nnere der Berge dagegen birgt die kostbarsten Erze, Edelmetalle, Salze und andere Mineralien. Die Magyaren zeigten ursprünglich keinen Hang, weder für die Industrie, no für den Handel. Den Handel konnten sie umso leichter entbehren, als ihnen die vielen Kriege Gelegen­­heit zu Plünderungen bot und diese Beschäftigung weit lohnender, als der Handel ist. Jom­andes behauptet, daß im 16. Jahrhundert in Ungarn ein starker Handel mit verschiedenen­ Fellen Erst unter Stefan dem Heiligen begann getrieben wurde, in Ungarn die eigentliche Kultur und somit auch die ersten Anfänge des Han­­dels und Verkehrs.­ ­ Politische Nachrichten. Ueber die­ türkisc­h-montenegrinischen Friedensverhandlungen wird aus Wien geschrieben : Die Verhandlungen, zwischen „der Pforte und Montenegro sind abermals in Fluß gerathen. Die Hauptschwierigkeiten bildeten eigentlich nur die­ Forderungen des Fürsten Nikita in Betreff der­ Abtretung der Festun­g Niksic, des Hafens von Spizza und der Inseln auf dem­­ See von Skutari. Nikita dürfte aber auf die Abtretung von Niksic nicht insistiren ; an die Einverleibung der erwähnten Inseln dürfte nicht als conditio sine qua non aufrecht erhalten werden. Es bliebe dann als ein wesentlicher Differenzpunkt die Sehnsucht Nikita­'s nach einem Hafen. Indessen meldet man, daß England in der That geneigt sein soll, für das Fallenlassen dieser For­­derung Montenegro im Namen und auf Konto der Pforte eine Geldentschädigung in der Höhe von etwa 100.000 Pfund Ster­­ling anzubieten, die in Raten innerhalb einer gewissen Zeit aus­­bezahlt werden sollen. Jedenfalls wird in diplomatischen Kreisen der türkis<-montenegrinisc­he Friedensschluß als nicht ernstlich gefährdet betrachtet. * Für die Stelle des Generalgouverneurs der neuen Bank wird [[ wie ein ungarisches Blatt mittheilt — in Wiener ein­­geweihten Kreisen nebst dem Freiherren von Pipig­au Ritter von Hopfen genannt. Herrn Moser, provisorischer Direktor der österreichischen Bodenkreditanstalt, von welchem irrthümlich be­­hauptet wurde, er sei für diese Stele in Aussicht genommen, ist die Stelle des Wiener Vize-Gouverneurs r­eservirt. Für die Stelle des Budapester Vize-Gouverneurs soll Ludwig Tisza aus­­ersehen sein.­­ In Bezug auf die Mission des Generals Ignatieff ver­­lautet, daß dieselbe eine doppelte sei. In erster Linie soll es sich darum handeln, die Großmächte und die Pforte zur Unter­­zeichnung eines Protokolls zu bewegen, welches die türkische Re­­gierung zur Durchführung der auf der Konferenz formulirten Reformen zwingt. In zweiter Linie soll Ignatieff­fi bemühen für den Kriegsfall die Dean Rh­en zu erlangen. Im Wiederspruch mit dieser von mehreren Seiten gebrachten Version wird dem „P. L.“ aus Berlin „Seitdem man weiß, unter welchen Bedingungen der geschrieben­e lokalisirte Friede im Orient aufrechtzuerhalten ist, glaubt Niemand mehr ernftlich an die Möglichkeit dieser Friedenserhaltung zwischen der Pforte und Rußland. Das Hervortreten des Petersburger Kabinets mit dem, das Fürst Gortschakoff so oft als seine Ler­bensaufgabe, SE" Krönung seines diplomatischen Werkes in vertrauten Kreisen bezeichnet hatte, genügt vollkommen, um an den Vertrauensseligsten die Gefahren der Situation zu signali­­siren. Die Ungiftigkeits-Erklärung der legten Reste des Pariser Friedens von 1856, welche das Petersburger Kabinet nun offen betreibt, ist eingestandenermaßen das Alpha und das Omega der russischen Orient-Politik. Die betreffende Note Gortschakoff's an Graf Shumaloff wird in der diplomatischen Geschichte unserer Tage dich hinter der famosen Pontus-Note vangiven, durch welche im November 1870 die Unverbindl­keit der das Schwarze Meer betreffenden Paragraphen des Pariser Traktates zur voll­­zogenen Thatsache gestempelt wurde, England den Verzicht auf die Rechte und Pflichten zuzumuthen, welche ihm aus der Türkei dieser berühmte Vertrag zuweist, weiß nichts Anderes, als dem Kabinet von St. James ansinnen, zu erklären, daß all’ die namenlosen Opfer an Geld und Blut, die man im Krimikriege gebracht, einer Chimäre geopfert seien. Deshalb ist unsere po­­litische Welt der Ueberzeugung, daß mit diesem Vorschlage die Kriegsgefahr in Sehweite gerückt wurde, wenngleich man nicht verheimlicht, daß nur eine ganze Serie von diplomatischen Schritten in extremis in Szene gesetzt werden dürfte, — eine Art diplomatisches Moschus-Pulver — mittelst deren man ver­­suchen wird, die Katastrophe no ein wenig hinauszuschieben. Aber Niemand verhehlt sich, daß die Würfel gefallen sind.“ Korrespondenz, Budapest, 12. März. Die heutige Nummer des Amtsblattes­ veröffentlicht drei Erlässe des Finanzministers. Der erste ist an die königlichen Steuer-Inspektoren gerichtet, welche aufgefordert werden, betreffs der in die Steuer-Reklamations-Kommissionen seitens des Finanz­­ministers zu berufenden zwei ordentlichen und zwei Krlagmit­­glieder möglichst bald ihre Vorschläge zu unterbreiten und dabei die Verordnung des Gesetzes zu berücksichtigen, wonach diese Mit­­glieder aus der Reihe der selbstständigen und mit den Erwerbs­­verhältnissen der Gegend vertrauten Persönlichkeiten ausersehen werden müssen. — Der zweite, an sämmtliche Munizipien ge­­richtete Erlaß fordert dieselben auf, anläßlich der nächsten General-­­­ Kongregation im Sinne des Gejeges die Mitglieder für die Steuer-Reklamations-Kommissionen zu wählen und zwar -- so­­weit als möglic­h zur Hälfte aus Grund- oder Hausbesitzern, zur Hälfte aus den Kapitalszins-Steuerpflichtigen. Der Erlaß zählt dann jene Munizipien eines Steuer-Inspektors bilden aus, welche allein den Wirkungskreis und alljährlich zwei ordentliche und zwei Ersatzmitglieder wählen ; ferner jene Munizipien, welche mit einem andern zusammen einen Steuer-Inspektor haben und je ein ordentliches und ein Ersatzmitglied wählen ; schließlich werden von den Munizipien, welche mit mehreren anderen zu­­sammen einen Steuer-Inspektor haben, diejenigen angeführt, welchen diesmal die Wahl der Mitglieder zusteht. — Der dritte Erlaß ist an die Finanzdirektionen, Steuer-Inspektoren und Steuer­­ämter gerichtet und enthält Bestimmungen behufs Erzielung eines einheitlichen Verfahrens bezüglich der Evidenzhaltung der zur Vorschreibung gebrachten direkten Steuern bei exklavirten Ge­­meinden. Elephanten, die gegen die Sonnenlige empfindlicher sind, als man glauben sollte, hätte binden können. Die Thiere bespritzten sich selbst während des Marsches mit Wasser, welches sie aus dem Magen ins Diaul stießen und mit dem Rüssel hervorholten oder b­aten sie dies am Lagerplan, wenn man ihnen zu saufen gab ; eine Wasserverschwendung, die in manchen Gegenden nicht zulässig war, da das Wasser in Schläuchen, wie das Futter, von Kameelen zwei bis drei Tage weit mitgetragen werden mußte. In Ermanglung von Wasser bestreuten sie sich mit Staub oder Sand. Das steinige Terrain mancher Sireden war ihnen sehr beschwerlich, sie gingen häufig ihre di>en Sohlen wund, obwohl jeden Tag nur zwei Märsche von 4 bis 7 Stunden und jeden zweiten oder driten Tag ein Rasttag gemacht wurde , so daß man zu der sonst in 16 Tagen zurückzulegenden Strecke die doppelte Zeit benöt­igte. Die Einbarkirung auf dem Dampfer in Suakin, sowie das spätere Umladen ging vor und ohne besondere Mühen von Statten, indem man den Thieren, wie Pferden oder Rindern­­ Rauchgurten umlegte und sie mittelst der Maschine auf Ded 309g oder in die Barken hinabließ. Während der Fahrt im Rothen Meer und später wurden sie mit Heu, Dura, ordinärem Sciffszwiebau und dergleichen gefüttert, welchen Futterwechsel sie auch ganz gut ertrugen. Von den fünfzehn eingehandelten Elephanten gelangten damals zehn lebend nach Europa, da zwei größere, bald nachdem wir sie erhielten, drei kleinere aber auf der Reise starben. Auf die früher beschriebene Weise werden von den Homran junge Nashörner gefangen, deren Verpflegung und Transport wohl ähnlich, aber doch weit schwieriger zu sein scheint, da meh­­rere Versuche, solce zu transportiren, fehls<lugen, und es Casanova erst im Jahre 1868 gelang, ein junges Thier nach Europa zu bringen, welches nach London um eine ansehnliche Summe verkauft wurde. Nicht minder schwierig ist der Fang und Transport junger Nilpferde, daher auch nur wenige zoologische Gärten solche auf­­zuweisen haben. Casanova war es ebenfalls, welcher zwei der­­selben in Cairo — wohin sie unter großem Kostenaufwande ge­­langten — erhandelte und nach Europa brachte. In den legten Jahren gelang es einem Griechen, ein am Bahr-el-Asrak und ganz zufällig am Lande gefangenes, also nicht verwundetes, junges Nilpferd nach Europa zu bringen, wo es, wenn ich nicht irre, von dem zoologischen Garten in Berlin angekauft wurde. Der hohe, dafür bezahlte Preis verursachte, als derselbe bekannt wurde, in Chartum ein förmliches Nilpferd-Fieber, und manche der Bewohner wollten solce Thiere fangen lassen und nach Europa bringen. So häufig das Nilpferd, das meist von den Eingebornen mittelst Harpunen und Lanzen gejagt wird, auch in allen größeren Flüssen des nordöstlichen Afrika vorkommt, so ist es da schwierig, dessen Junge zu fangen und sie am Leben zu erhalten, da sie beim Fange, der auch nur mit Zuhilfe­­nahme der Harpune bewerkstelligt werden kann, verwundet werden, in Folge dessen leicht erkranken und zu Grunde gehen. Der gefährliche, zeitraubende und kostspielige Transport in eigens zu diesem Zwecke konstruirten, Wasser haltenden Versc­hlägen muß gleichfalls als beschwerlich bezeichnet werden. Mindere Schwierigkeiten macht der Transport der eben­­falls nicht häufig nach Europa gelangenden Wild-Büffel. Daß der im freien Zustande so gefürchtete und gefährliche afrikanische Büffel, wenn eingefangen, ganz zahm wird, sah ich auf meiner legten Reise nach den Serchen im westlichen Gebiete des Bahr­­el-Webel. Hier war ein junges Büffelfeld eingefangen und mit den Kühen aufgezogen worden ; einem Negerjungen, dem die Wartung anvertraut war, lief das schon halb erwachsene Thier nah und ging, ohne mindeste Führung, nur dem Jungen folgend, den Weg von der Seriba im Makrakalande bis nach Lado, ohne jemals nur die mindeste Störrigkeit zu zeigen, sondern stets die größte Anhänglichkeit beweisend. Es folgte seinem Wärter Schritt für Schritt und legte sich oder sc­hlief nur in seiner Nähe, stand dieser auf, so erhob sich auch der Büffel und folgte ihm. Ganz Aehnliches erwähnt Th. von Heuglin von dem durch ihn nach Europa gebragten und noch im Thiergarten zu Schönbrunn befindlichen Büffel. 39 ver­­muthe daher, daß man dieses Thier als Last- und Reitthier auf Reisen in Inner-Afrika, wo es ja überall heim ist, mit großem Vortheil benügen könnte. Wenig Umstände macht auch das Einfangen und der Transport junger Giraffen, von denen jedes Jahr eine gelegentlich gefangener Thiere um niedrige Preise zum Kauf ausgeboten wird. Da dieselben geführt werden können und, wenn nicht zu sehr angestrengt, ganz gut das Marschiren ertragen, ihre Nah­­rung großentheils an den Akazien finden und im übrigen Futter nicht wähleris­ sind, so bereitet ihr Transport geringere Wiühe. Sie kamen in seßterer Zeit daher an in größerer Zahl nach Europa, so daß sie im Preise sehr gefallen sein dürften. Umständlicher und heikler dagegen ist der Transport der Antilopen-Arten. Die größeren sind eben nicht leicht zu er­­halten und gehen bald zu Grunde ; es gelingt daher nicht häufig, ein oder das andere schöne Exemplar zu erwerben und fortzu­­bringen. Ihr Transport mittelst Kameelen ist sowohl für die Thiere, die in Holzkäfigen aufgepa>t werden, sehr beschwerlich, als auc ziemlich kostspielig. Die häufiger vorkommenden kleineren Arten lohnt es nicht, aus dem Innern zu bringen, da man sie in der Nähe von Suakin zu billigem Preise erhält. Aehnlich verhält es sich mit Affen, von denen einige Pa­­vian-Arten und Deeerkagen im Lande nicht selten sind, deren Transport jedoc kaum lohnend ist, wie dies in letzter Zeit selbst bei den sonst so beliebten Raubt­ieren, Löwen, Leoparden, Ge­­parden, Hyänen und den kleineren Thieren der Fall war, da eben bei diesen Thieren die Futter- und Tyransportkosten nicht unbedeutend sind. Unter den Vögeln dürfte wohl der Strauß der beliebteste sein. Junge Strauße erhält man in ziemlicher Anzahl um ge­­ringen Preis, ihre Aufzucht ist jedoch mühsam, und wenn die­­selben nicht jenen Grad der Entwicklung erreicht haben, der ihnen gestattet, selbst den Landweg zurückzulegen, so leiden sie dur den Transport in Käfigen meist so, daß sie zu krüppeln, und daher werthlos werden. Es ist auffallend, daß mit Ausnahme von Kordofan und Dar Fur, wo diese Vögel wohl am häufigsten vorkommen, dieselben nirgends sonst als Aka áj wegen der Gewinnung ihrer Federn gehalten werden. Y =< „ou“ - Tagesweuigkeiten, [Konzert] Vorgestern Abends wurde einem sehr zahl­­reichen im Kasino-Saale versammelten Publikum ein Kunstgenuß zu Theil, der alle Erwartungen übertraf. Wir sprechen von dem Konzerte des BVBiolin-Virtuosen Pablo de Sarasate und des Pianisten Professor Door aus Wien. Wir finden keine Worte, um die süßen Klänge, die Herr Sarasate seinem Instrumente entlodte, zu schildern. Dazu gesellt sich eine fabelhafte Technik, eine Reinheit der Töne, daß man unwillkührlich an die Sagen von dem Wundermanne Paganini denken muß. Das ist kein Spiel mehr, sondern mehr ein Ge­­sang, wie man sich ihn nicht herrlicher denken kann. reißender Schönheit waren insbesondere die Trillerketten, die eine Spezialität des Konzertgebers zu sein scheinen. Großen Beifall fanden auch die Leistungen des Herrn Professor Door auf dem Klaviere. Auch er befigt eine außer­­Von hin­­m­in een und Stern . . ..

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